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Der Beginn einer großen Liebe, aber hoffentlich das Ende dieser Geschichte ...

RaG

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22.11.2003
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Der Beginn einer großen Liebe, aber hoffentlich das Ende dieser Geschichte ...

Der Beginn einer großen Liebe, aber hoffentlich das Ende dieser Geschichte ...

Endlich waren sie allein im Behandlungszimmer.
Diese Chance durfte sie nicht ein zweites Mal ungehindert verstreichen lassen!
„Herr Doktor Müller, ich wollte Ihnen unbedingt schon die ganze Zeit etwas sagen!“
„Was denn, Lernschwester Heidelinde?“
Heidelinde druckste ein wenig herum, dann sagte sie schüchtern:
„Ich ... ich liebe Sie!“
„Bitte?“
Sein gehauchtes „Bitte“ versetzte sie in tiefe Erregung, tausend widersprüchliche Gefühle drangen in ihre Brust und gesellten sich zu dem pochenden Schlag ihres kleinen, verliebten Herzens.
„Ja, mein Gott! Es ist wahr! Ich kann nicht mehr! Ich muss es Ihnen sagen! Ich liebe Sie! Nie zuvor habe ich einen Chefarzt so sehr geliebt! Wenn Sie morgens die Visite machen und meinen Namen nennen, spüre ich den Schauer des Verlangens über mich kommen! Wenn Sie nur ihr Stethoskop anlegen, beginnt mein ganzer Körper vor Verlangen zu vibrieren! Ich habe diese Gefühle schon seit langem, schon als Sie damals die Darmverschluss-Notoperation an einer der Lieblingsfrauen des Sultans von Bahrein durchgeführt haben!
Es hätte zu schweren internationalen Verwicklungen führen können, wäre ihr etwas geschehen, die Truppen des Sultans lieferten sich ja schon die ersten Scharmützel mit dem Bundesgrenzschutz, aber Sie haben ruhig und souverän gehandelt, während der Diener des Sultans unablässig den Krummsäbel gegen Ihre Kehle gepresst hielt.
Als ich damals neben ihnen stand und assistierte, spürte ich: Mit diesem Chefarzt willst Du den Rest Deines Lebens verbringen! Oh, bitte, Ethelbert, stoße mich nicht fort, ich liebe Dich so sehr!“
Bittere Tränen, aus der Angst vor Abweisung entsprungen, benetzten ihre Alabasterhaut, verliefen scheu über ihre Wangen und sammelten sich an ihrem jungfräulichen Kinn.
„Bitte nicht weinen, Kleines! Meine liebe, kleine Lernschwester!“
Ethelbert schluckte schwer, er war offensichtlich innerlich sehr aufgewühlt.
„Ich liebe Dich!“
„Oh Heidelinde!“, flüsterte Dr. Müller dann und strich ihr sanft eine Strähne ihres güldenen Haares aus dem Gesicht, was ihre Haut zart erröten ließ.
„Wie oft habe ich in meinen Träumen gehofft, Du würdest diese Worte zu mir sagen! Wie oft habe ich Dich in meinen Träumen berührt!“
„Oh Ethelbert! Ethelbert!“ flüsterte sie immer wieder.
Ethelbert wandte sich nun betrübt ab. Er schlug den rechten Arm vor die Augen und fragte bitter:
„Aber was willst Du denn mit mir Krüppel? Du bist so wunderschön, Du könntest jeden Chefarzt haben, den Du willst! Kannst Du mich denn überhaupt lieben, Heidelinde? Mit meinem steifen Bein, das ich zurückbehalten habe, als ich den brennenden Kinderwagen zum Fluss schob und dabei von dem betrunkenen Armenier angefahren wurde, der das Heroin geschmuggelt hatte?“
„Gerade dafür liebe ich Dich doch! Ich will für immer bei Dir sein!“
„Oh Heidelinde! Du machst mich so glücklich!“

Nach allen Wirrungen hatten sie nun also doch noch zueinander gefunden: der rüde, verbitterte Chefarzt, der am frühen Unfalltod seiner Frau und der folgenden Anklage wegen fahrlässiger Tötung, da er nach dem Reifenwechsel aufgrund eines Blutgerinnsels im Kopf kurzzeitig sein Gedächtnis verloren und die Schrauben nicht mehr angezogen hatte, fast zerbrochen war ... und die wissbegierige Lernschwester.

Vergessen war Sybille, die ihr Glück fast zerstört hätte, als sie den Vorfall mit Peter bei der Klinikleitung öffentlich machen wollte. Vergessen war Max, der Peter wegen der selben Angelegenheit hatte erpressen wollen, beide waren sie ihrer gerechten Strafe nicht entgangen, als sie versehentlich gegen das Regal mit den Säuren stießen, während sie sich um das Geld gestritten hatten.

„Ich liebe Dich so sehr, mein kluger Chefarzt!“
„Und ich liebe Dich, meine wissbegierige Lernschwester!“
In orgiastischer Verzückung fielen sie übereinander her, um im Moment des kleines Todes die höchste aller Wonnen zu erreichen ..

Vergessen war der mysteriöse Notfallpatient, der kurz vor seinem Tode Ethelbert des Mordes bezichtigt hatte.

Vergessen war Lernschwester Rosemarie, die Ethelbert der sexuellen Nötigung bezichtigt hatte und ihm ihr Kind unterjubeln wollte, bei dem glücklicherweise eine seltene Erbkrankheit diagnostiziert worden war und das deshalb nicht von ihm gewesen sein konnte.


Vergessen die groß anlegte Intrige von Professor Dr. Lösner-Klüsenbach, der die Krankenakten manipuliert hatte, um Ethelbert Müller das Nierenversagen des Komapatienten auf Station 83 B als Behandlungsfehler anlasten zu können.
Sicher eine der schwersten Prüfungen, die er hier im Klinikzentrum Amrum zu bestehen gehabt hatte.
Nur durch Zufall war ja in letzter Minute der in Peru als verschollen gegoltene Halbbruder Lösner-Klüsenbachs aufgetaucht, der bezeugen konnte, dass sein Bruder schon lange einen Groll gegen Ethelbert gehegt hatte, nachdem er seine Exfrau auf der Weihnachtsfeier nackt mit ihm im Gemeinschaftsraum ertappt hatte.
Er hatte doch nie die offensichtliche Wahrheit sehen wollen: dass nämlich seine Frau mit ihrem Abendkleid an einem großen, vorstehenden Nagel hängen geblieben war und Ethelbert Müller nur hatte helfen wollen. Dass sie dann gestürzt waren, wobei das Kleid leider völlig zerriss und im Fallen ihre gesamte Fraulichkeit entblößte. Er hätte doch wissen müssen, das Angelique niemals Unterwäsche unter ihrem Abendkleid getragen hätte, damit sie sich nicht unter dem seidigen Stoff ihres Kleides abzeichnete!
Die Tatsache, dass Ethelbert Müller nur aufgrund seines steifen Beines so unglücklich auf sie gestürzt war, dass er mit dem Gesicht mitten im Venushügel zwischen ihren Beinen gelandet war, eben in dem Moment, in dem Lösner-Klüsenbach den Raum betreten hatte!
Durch seinen kurzzeitigen epileptischen Anfall war NATÜRLICH die Zunge hervorgetreten, aber wieso hatte Lösner-Klüsenbach das so schmutzig-ordinär interpretieren müsen?
Ethelbert Müller war immer ein Ehrenmann gewesen!
Lösner-Klüsenbach war in seinem Hass und seinem geringen Selbstwertgefühl jedoch einfach zu verbohrt.
Er hatte die Wahrheit einfach nicht sehen wollen ...

Während ihre feuchten, schwitzenden Leiber aufeinander lagen und sein männlicher Duft ihr fast die Sinne raubte, hauchte er ihr ins Ohr:
„Und es macht Dir wirklich nichts aus, dass ich Nylons trage, Kleines?“
„Nein, ich liebe Dich so, wie Du bist, Ethelbert! Lass die Nylons zum unzertrennbaren Band unserer Liebe werden ...“
„Oh Heidelinde! Heidelinde! Du machst mich zum glücklichsten Chefarzt der Welt!“


Vergessen waren nun all die Ängste, die er hatte ausstehen müssen, als er glaubte, seine geliebte Heidelinde, der er seine Liebe zu dem Zeitpunkt noch nicht gestanden hatte, könnte sich mit HIV infiziert haben, als der Süchtige mit der verunreinigten Spritze im Drogenrausch auf sie losgegangen war, obwohl sie ihm zuvor durch den beherzten Luftröhrenschnitt das Leben gerettet hatte.

Stunden später und immer noch benommen vom Rausch der Liebe, den sie so sehr genossen hatten, zogen sie sich schweigend an. Beiden war klar, dass sie sich aufgrund der Brandschutzvorschriften hier keine Zigarette anzünden durften, aber es war auch nicht nötig: sie hatten einander, das war Droge genug ...

„Wird unsere Liebe denn immer alle Hindernisse und Widrigkeiten überstehen?“
„Das wird sie, Ethelbert!“
Beschämt senkte er den Kopf.
„Aber auch die Sache mit ... Du weißt schon?“
Zärtlich strich sie ihm mit ihrer feingliedrigen Hand über die ergrauten Schläfen.
„Ethelbert, dieses Kind war aus dem Jugendvollzug entflohen und hatte in Dir seinen Ersatzvater gesehen.
Es war enttäuscht, als es erkennen musste, dass Du diese Rolle nicht ausfüllen konntest und wollte sich rächen, indem es der Betreuerin vom Jugendamt erzählte, Du hättest Dich vor ihm entblößt.“
„Ja, aber ...“
„Sprich nicht weiter, Liebling! Dich trifft doch keine Schuld daran, dass die Betreuerin vom Jugendamt, als sie Dich aufsuchte, über das Geländer im Treppenhaus stürzte und sich das Genick brach.“
Er lachte bitter.
„Ja, wir beide wissen das! Aber wird mir auch der Richter Glauben schenken?“
„Das wird er! Da bin ich mir sicher!“
"Du weißt, dass er mir seit damals ewige Feindschaft geschworen hat, als ich nichts mehr für seinen Jungen, der an Myxomatose erkrankt war, hatte tun können?“
„Ich weiß, Ethelbert! Ich weiß! Irgendwie weiß ich aber auch, wobei Du mich nicht fragen darfst, woher ich diese Gewissheit nehme: es wird sich für uns immer alles zum Guten wenden ...“

Seine Lippen berührten nun wieder vorsichtig suchend die ihren und sie spürte, dass ihre Beine nachgaben.
So ließ sie sich bereitwillig in seine muskulösen Arme sinken, in denen er sie sicher und geborgen hielt
„Lass mich nie wieder los, Ethelbert!“
Sie schlangen die Arme umeinander und Heidelinde wünschte, dass dieser Moment ewiglich anhielte ...

 

Hiho RaG,


:thumbsup:
Saubere Parodie auf die Schmachtfetzen von Serienfernsehsendungen, in denen es um Ähnliches geht, überhaupt eine Parodie auf alle Soaps, würd ich mal diagnostizieren.
Nett zu lesen, guter Schreibstil und immer schön hart an die Kante des verrüscht Kitschigen gezogen und entlangformuliert. Von daher bescheinige ich dir gerne, Typentreue in der Darstellung.
ABER, so zwischendrin, während ich las, hab ich gedacht: was für eine Materialverschwendung. ;)
So erdrückend langweilig, wie ich die Soaps empfinde, so platt wie sie von der Handlung her ablaufen, so langweilig und platt wirkt natürlich deine Geschichte, pardon, ist jetzt keine negative Kritik, sondern fast nur eine neutrale Sachverhaltsfeststellung.
Und deswegen hab ich gedacht, dass es eine richtige Verschwendung an gutem Schreibpotential gewesen ist, so eine Geschichte zu schreiben, denn schreiben kannste.
Vielleicht das nächste Mal doch ein gehörig spannenderer Plot?

Lieben Gruß
lakita

 

Hallo Ralf,

Du kannst ja auch Kitsch schreiben! :lol:

Abgesehen davon, daß ich den Faden relativ schnell verloren habe, wer da jetzt mit wem wann und warum und dann doch nicht.......habe ich gebrüllt vor Lachen!

Die zwei besten Szenen:

Durch seinen kurzzeitigen epileptischen Anfall war NATÜRLICH die Zunge hervorgetreten, aber wieso hatte Lösner-Klüsenbach das so schmutzig-ordinär interpretieren müsen?
*Grööööhl!*

und

Und es macht Dir wirklich nichts aus, dass ich Nylons trage, Kleines?“
*Prust* Ich will jetzt dazu keine weitergehenden Überlegungen anstellen! :dozey:

Mir hat´s sehr gut gefallen und ich schwöre Dir, Arzt- oder Krankenhaus-Serien schaue ich nie! :p

Liebe Grüße

Petra

 

Herrlich, herrlich!

Krokodilstränen der Freude, groß wie Brontosauruseier, salzig wie der Humor des Saulus in den Gestaden des Toten Meeres bei dem vergeblichen Versuche, sich mit den heiligen Wässerchen zu waschen und rührend wie das Schluchzen einer um die Vollmondnacht betrogenen Lernschwester Heidelinde im Bewußtsein ihres Alterns, vergösse die zuunrecht ungekrönte Koryphäe der deutschen Literatur bei der Erkenntnis, daß die echte, preußische Lachkultur mit Albernen doch zumindest in Form einer wie auch immer gearteten Koexistenz mit Chefärzten für die wenigen Umkreisungen unserer Erdmutter um ihren Sonnenkörper seinen unausgesprochenen Gefühlswirren gleicht, und die Geschichte einzig dazu diene, die Prophezeihung der Jagd um die fesche Maid und die Cupido des zarten Lebensglückes uneingeschränkt zu erfüllen.

 

Hallo lakita,

das erste Mal, dass sich jemand aus der Moderatorengilde zu einer meiner Geschichten zu Wort meldet. Freut mich ...
Dir ist damit schon jetzt ein Platz in meinem Herzen sicher :D


Saubere Parodie auf die Schmachtfetzen von Serienfernsehsendungen, in denen es um Ähnliches geht, überhaupt eine Parodie auf alle Soaps, würd ich mal diagnostizieren.

Richtig, vom Inhalt eine Parodie auf Soaps, vom Schreibstil eine Parodie auf einige dieser Groschenroman-Schmonzetten und eine (kleine) Hommage an den Film "Lieblingsfeinde".


ABER, so zwischendrin, während ich las, hab ich gedacht: was für eine Materialverschwendung. So erdrückend langweilig, wie ich die Soaps empfinde, so platt wie sie von der Handlung her ablaufen, so langweilig und platt wirkt natürlich deine Geschichte, pardon, ist jetzt keine negative Kritik, sondern fast nur eine neutrale Sachverhaltsfeststellung.

Wie bitte!!! :eek:

Ich habe in diese Geschichte alles einfließen lassen:

Liebe, Gewalt, Drogen, Mord, Erpressung, internationale Verwicklungen, Bedrohung, Eifersucht, Verrat, Krankheit und nicht zuletzt die Beschreibung eines Geschlechtsaktes!

Herrgott, lakita, was verlangst Du denn NOCH??? :D


Vielleicht das nächste Mal doch ein gehörig spannenderer Plot?

Wenn es die Geschichte hergibt ;-)

In diesem Fall wollte ich ja nun gerade die Belanglosigkeit der Vorlagen persiflieren, in dem eine hanebüchene Aufregung die andere ablöst, nur um zu vertuschen, dass die Geschichte eigentlich kein Potential hat und sterbenslangweilig ist.

Ist natürlich schade, wenn das für Dich nicht rüber gekommen ist und Du den Plot deshalb auch langweilig fandest.


Hi Petra,

Du kannst ja auch Kitsch schreiben! :lol:

Wenn ich mich bemühe ;-)


*Prust* Ich will jetzt dazu keine weitergehenden Überlegungen anstellen!

:susp:


Ich danke Dir fürs Lesen und das große Lob.
Freut mich, dass Dir der kleine Exkurs ins Seelenleben von Chefärzten und Lernschwestern gefallen hat ;)

Hallo ababwa,


Ääääähm .... Danke? :shy:


ich habe mich aufrichtig bemüht, Dich völlig zu verstehen ;)
Vielleicht hast Du Deine Antwort selbst in einem künstlerischen Schaffensrausch verfasst, trunken von der Allgewalt der Sprache, die uns doch alle verbindet und uns wie ein Licht in dunkler Nacht den Weg zur Erkenntnis in einen glänzenden Schimmer zu hüllen vermag, während wir fassungslos vor soviel tiefer Schönheit in unserer Bewegung verharren, eingdenk des Wissens um die Bedeutungslosigkeit unseres Selbst vor Der Allmacht der schönen Künste.
Oh Poesie, Du holde Pein ...


Ich danke Euch allen fürs Lesen und Kommentieren :-)

Gruß

RaG

 
Zuletzt bearbeitet:

Hach RaG,

hoffentlich hast du mich jetzt nicht missverstanden. :rolleyes:

Also *tieflufthol* da du dich nunmal für diese Art Plot entschieden hast, hast du ihn auch richtig bedient und eine stimmige Geschichte geschrieben. Alles perfekt!Parodie gelungen!

ABER ich fand es halt schade, überhaupt so einen Plot zu wählen, bei deinen für mich offensichtlich zu Tage getretenen Fähigkeiten gut zu schreiben und eine Sache auch gut umzusetzen. Verstanden, wie ichs gemeint hab? *schweißvonstirnwisch* ;)

Grüßles
lakita

 
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Hi nochmal, lakita,


ABER ich fand es halt schade, überhaupt so einen Plot zu wählen, bei deinen für mich offensichtlich zu Tage getretenen Fähigkeiten gut zu schreiben und eine Sache auch gut umzusetzen. Verstanden, wie ichs gemeint hab? *schweißvonstirnwisch*

Du schwitzt? Ich tu Dir doch nix! ;-)

Ich glaube, ich weiß, was Du meinst: ich sollte mein Talent nicht an so einen Scheiß vergeuden, stimmt's? :D


Du hattest geschrieben, dass die Handlung der Geschichte für Dich ebenso platt wie die belanglosen Soaps daherkommt, was Du ja auch gar nicht als Kritik verstanden wissen wolltest.
Diese Ansicht geht auch durchaus in Ordnung.

Ich wollte natürlich aber im Gegenteil erreichen, dass die Handlung der Geschichte trotz des bekannten unlogischen Schwachsinns und der verbreitenden Langeweile ihrer "Vorbilder" SO absurd daherkommt, dass man nicht den Kopf schüttelt und an "Materialverschwendung" denkt, sondern sich dabei bestens unterhalten fühlt, frei nach dem Motto: "So sehr an den Haaren herbeigezogen und so bewusst kitschig-mies geschrieben, dass es schon wieder großen Spaß macht" ;)

Überhaupt ist miesen Kitsch zu schreiben ja eine Kunst für sich! :teach: :D

Mir sind Deine lieben, anerkennenden Worte aber durchaus aufgefallen und ich weiß sie zu schätzen, lakita :-)


Schönen Gruß

RaG

 

So, wie für diese beiden wundervollen Schäfchen nach erstaunlich langer Enthaltsamkeit die Luminiszenz des einst verirrten Geistes zuteil ward und Fortuna sanft das Glöckchen in den Herzen erklingen ließ, für die Annahme des himmlischen Geschenkes und der im Vorfrühling brodelnden Sinne, gleich der Erde unter dem Vesuv, wohlahnend, daß um spätestens 22 Uhr in den Schlafgemächern ein kosmisches Ehedrama vonstatten gehen wird, in dessen Verlauf neben einem heftigen Pionenschauer ein aufgelöstes Kätzchen in die kalte Nacht stürmen wird, derer sich der Frischverliebte dann anzunehmen nur allzu gerne überreden ließe, werden unsereins im stechenden Glanze des einzigartig leuchtenden Sirius die Karawane rüsten, um am Wochenende das emotionale Wiederbelebungsprogramm der seltsamen Gattung babylonischer Zahlenjongleure zu einer gewandten Konjunktion von zwei einsamen Dorfpolterern zu aktivieren.

 

Nach derweiliger Rückkehr in die trauten Wände ungetrauter Prosa- Revoluzzer gestaltet sich das Seelenheil pazifistischer Löwenbändiger in der Bergweltsruhe fernab von den Trauzeugen Jehovas, bei denen die Sakralität des verkorksten Intimlebens, rar wie das Gekicher von keuschen Meerjungfrauen beim Anblick Quasimodos, auf die pubertäre Obszönität unter dem Häubchen flauschig- weicher Müsli- Hirne trifft, ökologisch zuträglicher als Shakespeares Zähmung widerspenstiger Mietzen, die im Planetenorbit der Venus im geweihräucherten Selbstmitleid, verborgen unter der Wolkendecke entehrter Gefühlskomplexe, suhlen und wehmütig auf die Restmomente bis zum Ableben der pervertierten Existenzinstabilität zählen.

(RaG und lakita, wo sind eigentlich eure Zwischenbemerkungen abgeblieben?)

 

@abawa: Kurze Zwischenfrage: Kannst Du eigentlich auch irgendwie konstruktiv kritisieren oder lautet Deine momentane Aufgabenstellung nur, die Schulaufgabe zu erledigen "Wie reihe ich möglichst lange, unverständliche Sätze aneinander?" :rolleyes:

Petra

 

Hallo RaG,

das meiste wurde ja schon geschrieben zu deiner Geschichte. Sie karikiert aufs trefflichste die haarsträubenden Plots von TV-Soaps. Ich finde sie dabei auch äußerst unterhaltsam, habe nur noch drauf gewartet, dass Ethelbert Müller beim Vollzug des Aktes durch einen Infarkt das Zeitliche segnet. ;)

Trotzdem habe ich noch einige Anmerkungen.

Sicher einer der schwersten Prüfungen, die er hier im Klinikzentrum Amrum zu bestehen gehabt hatte.
Sicher eine der ...
Die Tatsache, dass Ethelbert Müller nur aufgrund seines steifen Beines so unglücklich auf sie gestürzt war, dass er mit dem Gesicht mitten im Venushügel zwischen ihren Beinen gelandet war, eben in dem Moment, in dem Lösner-Klüsenbach den Raum betreten hatte!
Der Satz scheint mir trot der Länge nicht vollständig.
Beiden war klar, dass sie sich aufgrund der Brandschutzvorschriften hier keine Zigarette anzünden durften, aber das war auch nötig: sie hatten einander, das war Droge genug ...
da hast du vor nötig wohl ein nicht vergessen.

Lieben Gruß, sim

 

Hallo ababwa,

nett, Dass Du meinen literarischen Erguss in direkte Beziehung zu Shakespeare setzt ;-)
In gewisser Weise ging es mir ja um das altbekannte und doch immer neue Thema, das auch mein recht begabter Kollege (leider viel zu früh verstorben) schon zu behandeln versucht hat :D


Hallo sim,

danke für Dein Lob! :)

Ich finde sie dabei auch äußerst unterhaltsam, habe nur noch drauf gewartet, dass Ethelbert Müller beim Vollzug des Aktes durch einen Infarkt das Zeitliche segnet.

DAS hätte ich Heidelinde nicht antun können :D
Höchstens ein Infarkt, bei dem ihm durch eine "beherzte Herzmasssage" von einem unbekannten maskierten Mann, der in den Gewölben der Pathologie ... lassen wir das lieber :dozey:

Sicher eine der ...

Ups, ja, werde ich ausbessern

Der Satz scheint mir trot der Länge nicht vollständig.

Hm, bin mir nicht sicher, was Du genau meinst. Hast Du einen Vorschlag, wie man ihn besser formulieren könnte?


da hast du vor nötig wohl ein nicht vergessen.

Das ist nun wirklich peinlich.
Da liest man einen Text immer und immer wieder, und dann trotzdem noch so was :rolleyes:

Werde ich gleich ausbessern. Danke schön! :)

Danke noch mal an alle für die Kritiken! :)

 

Lieber Ralf!

Bei den Glückwünschen im Glückwunsch-Thread bist Du ja heute ein bisschen zu kurz gekommen, aber so ist das, wenn man am selben Tag wie die Prominenz feiert: dann steht man immer im Schatten… – Also hier noch einmal für Dich allein:
Alles Gute zum Geburtstag! :anstoss:

Deine Geschichte fand ich sehr amüsant zu lesen – und genug überzeichnet, daß ich sie als Satire erkennen konnte. :)
Wie Du sie aber in meinen Augen trotzdem noch ein bisschen mehr überzeichnen könntest, ist, wenn Du die Äußerlichkeiten noch ein bisschen hervorhebst, denn die Protagonisten solcher Serien sind doch zumeist besonders perfekt gestylt, also zum Beispiel sowas wie eine halbmeterhohe Hochsteckfrisur für Heidlinde (die sie „danach“ im Spiegel betrachtet und zurechtrückt) und gelgeplättete, nach hinten gekämmte Haare für Dr. Müller. Überhaupt wachen ja in den meisten Filmen die Darsteller in der Früh schon geschminkt und frisiert auf…

Ansonsten kann ich Dir leider keine Tips geben, aber die hat die Geschichte ja auch nicht wirklich nötig. ;)
Nur drei kleine Anmerkungen hab ich noch:

»Vergessen die groß anlegte Intrige von Professor Dr. Lösner-Klüsenbach«
– angelegte

»der in Peru als verschollen gegoltene Halbbruder«
– würde statt „gegoltene“ „geglaubte“ schreiben

»Er hätte doch wissen müssen, das Angelique niemals Unterwäsche«
– dass


Also feier noch ausgiebig,
liebe Grüße,
Susi :)

 

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