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Der Baum und der Alte.

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27.06.2018
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Der Baum und der Alte.

Eines Tages, mitten im späten Frühling, verstarb eine alte Frau. Sie hatte schon ein erfülltes Leben hinter sich zusammen mit ihrem wundervollen Ehemann.
Dieser alte Mann blieb aber jetzt zurück und wusste nicht was er alleine erreichen sollte. Er saß den ganzen Tag vor seinem alten Haus und Monate um Monate vergingen. Das Haus wurde immer baufälliger und der Mann mit ihm.
Doch eines Tages, als er morgens wie jeden Tag am Grab seiner Frau zu ihr sprach, auch wenn es nur in seinen Gedanken war, sah er einen grünlichen Ast aus dem Grab seiner Geliebten wachsen. Gleich einer Hand wuchs der Ast heraus und der alte Mann war zuerst erstaunt woher dieser Ast kam, denn eigentlich pflegte er zumindest das Grab seiner geliebten täglich. Er wollte sich schon um die Entfernung dieses kleinen Geästs kümmern als er plötzlich eine Stimme in weiter Ferne zu vernehmen schien. "Haltet ein, lasst mich wachsen", flüsterte die Stimme, die dem alten Mann sehr bekannt vorkam. Es war die Stimme seiner verstorbenen Ehefrau, seiner auf ewig Geliebten.
Also ließ er sofort die Finger von Spaten und Hacke und kümmerte sich stattdessen um das Bäumchen. Als er am nächsten Tag wieder nach dem Bäumchen sah war es bereits zu einem stattlichen Baum heran gewachsen. Der Alte erschrak als er in dem Stamm des Baumes seine Verstorbene andere Hälfte erkannte. Er setzte sich an den Fuß des Baumes und plötzlich passierte etwas unbeschreibliches. Überall an den Ästen sprossen Blätter und die starken Zweige schlangen sich um den Mann und hoben ihn hoch neben das Abbild seiner Ehefrau. Als er nun so da lag und die Rinde des Baumes anschaute, blühten alle Blüten des Baumes auf und dem alten Mann wurden die Glieder schwach. Ihm fielen die Augen zu, er schlief entspannt ein und wachte nie wieder auf, zumindest nicht in unserer Welt, sondern vereint mit seiner Liebsten im Tod als verschlungener Baum.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Til Baessler,

ich steige direkt bei deinem Titel ein.

Der Baum und der Alte.
Nach Überschriften und Texttiteln folgen keine Satzpunkte.

Eines Tages, mitten im späten Frühling, verstarb eine alte Frau. Sie hatte schon ein erfülltes Leben hinter sich zusammen mit ihrem wundervollen Ehemann.
Dieser alte Mann blieb aber jetzt zurück und wusste nicht was er alleine erreichen sollte.
Alles fett gedruckte könnte für meinen(! :shy: ) Geschmack weg. Das ist exemplarisch für den gesamten Text. „Erreichen“ empfinde ich nicht als das passende Verb, für deinen Protagonisten im hohen Alter. ;)

Das Haus wurde immer baufälliger und der Mann mit ihm.
Der Mann wird baufällig? Ist ein schräges Bild, nicht wirklich poetisch. Vllt. „gebrechlicher“ und den Satz drehen?

Doch eines Tages, als er morgens wie jeden Tag am Grab
Wiederholung. Du könntest gleich mit „Doch als er morgens …“ beginnen.


Es war die Stimme seiner verstorbenen Ehefrau, seiner auf ewig Geliebten.
Das brauchts du dem Leser nicht erklären und es stört den Lesefluss, das erneut aufzurollen. Dieser Satz ist für mich ein Streichkandidat.

Der Alte erschrak als er in dem Stamm des Baumes seine Verstorbene andere Hälfte erkannte.
Hier stimmt was in der Syntax nicht. Den Satz verkomplizierst du unnötig.
Vorschlag: Der Alte erschrak, als er im Baumstamm (die andere Hälfte seiner verstorbenen) /seine verstorbene Frau erkannte.

Er setzte sich an den Fuß des Baumes und plötzlich passierte etwas unbeschreibliches.
Ich sag mal ganz ketzerisch: Wenn ein Autor „plötzlich“ schreibt, kann er das Unerwartete nicht besser beschreiben.
„Unbeschreibliches wird groß geschrieben, weil es substantiviert ist. … Und, du beschreibst es im Anschluss doch!?

Überall an den Ästen sprossen Blätter und die starken Zweige schlangen sich um den Mann und hoben ihn hoch neben das Abbild seiner Ehefrau. Als er nun so da lag und die Rinde des Baumes anschaute,
Ich sehe den alten Herrn oben hängend, verschlungen in den Ästen(seiner Frau). Wo(rauf) liegt er? Das Bild ist für mich nicht schlüssig und hat mich rausgehauen.

und dem alten Mann wurden die Glieder schwach. Ihm fielen die Augen zu, er schlief entspannt ein und wachte nie wieder auf, zumindest nicht in unserer Welt, sondern vereint mit seiner Liebsten im Tod als verschlungener Baum.
Same same, Fettes könnte für mich weg. :Pfeif: Also, ich würde es wahrscheinlich ganz anders schreiben. Es hat ja jeder Autor seinen Schreibstil. Nimm meine Einwände und Vorschläge als einen Leseeindruck.
Die Idee ist sehr romantisch. Und für einen so kurzen Text, lässt sich gut Handlung und logischer Ablauf erkennen. Dennoch denke ich, dass du sogar noch einiges kürzen könntest, ohne an Sinnhaftigkeit zu verlieren. Manche Bilder würden durch das Reduzieren von Füllwörtern profitieren und auch stärker werden.

Eine schöne Woche für dich.
Viele Grüße
wegen

 

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