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Der Badewannenmann

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06.03.2003
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Der Badewannenmann

Mit einem Knall werde ich aus meinem Schlaf gerissen. Meine Augen brennen vom müden Schlaf, total orientierungslos wandern meine Blicke durch das Schlafzimmer. Was ist passiert? War es nur ein Traum, wo kommt dieser Knall her? Leicht schwindelig richte ich mich langsam auf. Sitzend am Bett versuche ich wieder bei Sinnen zu kommen. Aus dem Tür schlitz meines Zimmertür sehe ich einen Lichtstrahl hineindringen.
Auf dem Flur ist niemand, keine Menschenseele scheint hier anwesend zu sein. Was war passiert, frage ich mich wieder. Selbst in der Küche brennt Licht, alles steht auf seinem Platz, nichts ist heruntergefallen, zu Bruch gegangen. Kein Anzeichen dafür, dass jemand hier eingedrungen ist. Nachdem ich alle Fenster geprüft habe um sicherzugehen, das alle wirklich geschlossen sind. Draußen auf der Straße scheint es ruhig zu sein, es ist vier Uhr morgens. Eine klare Winternacht, der Schnee spiegelt sich durch das Mondlicht. ‚Das kann doch nicht sein'. Langsam fange ich an meinem Verstand zu zweifeln, über das was ich gehört habe. Spielt meine Sinne einen Streich mit mir? Über was hatte ich geträumt? Mir fällt keine passende Antwort ein. Vor der geschlossenen Badezimmertür mache ich halt. Jetzt! Wieder höre ich etwas. Nur ist es nicht mehr so laut wie vorher, eher ein leises Stöhnen. Langsam öffne ich die Tür. Das Licht ist aus. Scheiße – was mag sich in meiner zwei Zimmer Wohnung versteckt haben. Die Frechheit zu besitzen mich aus meinem Schlaf zu holen. Kommt her du Schurke ich werde dir zeigen, wer der Herr im Haus ist. Es ist meine Wohnung, komm' her und zeige dich, lass uns kämpfen wenn's sein muss. Auf mein Murmel will wohl keiner antworten, oder es spielt wirklich jemand einen Streich mit mir. Aber um diese Uhrzeit, mitten im Winterschlaf. Das kann nicht sein. Oder? Im Badezimmer sehe ich ebenfalls nichts, das Fenster ist geschlossen. Moment! Wo ist der Lichtschalter, verfluchte Scheiße der Lichtschalter. Meine Hände tasten hastig nach dem Schalter.
Ja was alles ... verdamm... das gib..... wie ...... äh..... was ist denn hier los? Rot, ich sehe rot. Ich sehe wirklich nur rot. Meine Wanne ist mit rotem Zeug verschmiert worden. Am Ende der Badewanne hat sich ein Mann Mitte vierzig in einer Emphryonaler Haltung zusammengerollt. Anscheinend interessiert es ihn nicht, das ich ihn entdeckt habe.

‚Hallo, hallo, können sie mich hören, haaalloo'.

Er richtet seinen Kopf auf, sein weißes Gesicht ist zum erschrecken. ‚Lass mich hier liegen, ich kann nicht mehr'. Unter seinen Füßen läuft ohne Eile die rote Flüssigkeit Richtung Abfluss. Er reicht mir seine Hände, an der Innenseite der Unterarme sehe ich die Quelle der roten Flüssigkeit. Der Mann hat sich doch tatsächlich in mein Haus eingeschlichen, in meine Badewanne hingelegt und sich die Pulsadern aufgeschnitten. Auf meinem Telefon wähle ich die Nummer des Rettungsdienstes, mein Name, Adresse, Hausnummer für Rückfragen noch die Telefonnummer. Ich soll schon mal versuchen, so weit wie möglich Erste Hilfe zu leisten. Aus der Küche zwei drei Geschirrtücher. Gut – der Mann atmet noch. Ich hebe seine Arme hoch, die sich wie kaltes Fleisch anfühlen. Die Schnittwunden muss ich mit einem Druckverband zubinden. Um ihn Wachzuhalten frage ich ihn nach seinem Namen, anscheinend scheint er nicht mehr reagieren zu können, fällt langsam in eine Bewusstlosigkeit. Noch circa zehn Minuten, und der Rettungswagen müsste vor der Haustür stehen. An meiner Hand klebt sein Blut, ich fühle, wie mir selber langsam schwindelig wird. ‚Jetzt bloß nicht schlapp machen, schön langsam atmen, ganz ruhig. Die Rettungssanitäter sind gleich da' höre ich mich sagen. Während ich seine Schnittwunden weiter fester drücke, knall sein Kopf mehrmals gegen die Wand. Selbst das bringt ihn nicht mehr aus seiner Bewusstlosigkeit. Ist er schon tot? Der Puls kaum spürbar und schlägt sehr langsam. Seine Lippen bekommen eine bläuliche Farbe, währenddessen wird das Gesicht immer weißer.

‚Man Alter. Sterb' mir hier jetzt nicht weg, nicht in meiner Wohnung, nicht in meiner Badewanne. Haaaaallllloooo, Sie da'

Selbst eine Backfeige bringt ihn nicht dazu seine Augen zu öffnen. Nur mein blutverschmierter Handabdruck zeichnet sich auf seiner linken Wanne wieder. Bereits ist der Notarzt eingetroffen, der Rettungswagen braucht noch etwa fünf Minuten, wurde mir mitgeteilt. Erste Maßnahme werden getroffen. Dem Mann wird eine intravenöse Infusion angelegt. Die Assistentin bereitet ein neues Druckverband vor, währenddessen ich versuche ihre Fragen zu beantworten,

‚Wie lange liegt er hier schon, kennen sie seinen Namen, wohnt er bei ihnen'.

Nachdem sie merkt, dass ich ihre Fragen nicht beantworten kann, schaut sie mich merkwürdig, verdächtig an.

‚JA WAS DENN. IRGENDWANN HAT'S HIER IN MEINER WOHNUNG GEKNALLT. DANN FAND ICH DIESEN TYPEN IN MEINER WANNE. ICH WEISS MOCH NICHT EINMAL, WIE ER IN MEINE WOHNUNG GEKOMMEN IST.'

Nun ist meine Bude voll mit Menschen in roten und grünen Uniformen. In der Küche gebe ich dem Polizeibeamten meine Daten über das Vorfinden der fremden Person. Der Rettungswagen hat sich wieder aus dem Staub Gemacht. Es wurde ein Leichenwagen bestellt. Andere Beamten schauen sich in meiner Wohnung um. Ich brauch ein Kaffee, wo sind meine Zigaretten?

‚Hey sie da, Herr Prons, ist das Ihr Schlüssel?'

‚Wo haben Sie den Schlüssel her?
Sieht aus wie mein Haustürschlüssel, der hängt eigentlich an meinem Schlüsselbund'

‚Von Ihrer Haustür, dürfte ich mal Ihren Schlüsselbund sehen?'

‚Moment – hier, und hier ist mein Schlüssel. Das Verstehe ich nicht, ich habe nur Einen von dieser Wohnung. Nicht einmal einen Ersatzschlüssel besitze ich'

‚Wir werden das Überprüfen, mit ihrem Vermieter, er wird ja wissen müssen, wem er wie viele Schlüsseln überreicht hatte. Übrigens, haben wir keine Personalien gefunden, weder eine Geldbörse noch irgendwelche persönliche Unterlagen. Tja, der Typ ist wohl inkognito.'

Mit einem Kopfschütteln zeige ich dem Wachtmeister meine Irritation.
Wo kommt dieser Schlüssel her, der außen an der Haustür steckte. Diese Sache geht mir nicht aus dem Kopf. Wo hat der Mann ihn her? Mittlerweile ist der Leichenwagen eingetroffen. Schwarz angezogene Männer bringen den toten Badewannenmann in einer schwarzen Latextüte nach draußen. Der Notarzt verabschiedet sich mit seinen weniger beruhigenden Worte‚

'War nichts mehr zu machen, ich muss weiter'.

Wenn mir noch was einfallen würde, soll ich den Wachtmeister anrufen, der mir eine Nummer auf einem abgerissenen Zettel schreibt.

‚Sicher werde ich Sie dann anrufen'.

Der Schlüssel wird vorerst überprüft, auf Fingerabdrücke und Herstellungsdaten.

Sieben Uhr, mein Kaffee ist bereits wieder kalt. Ich sitze in der Küche, mein Blick richtet sich auf meinem Schlüsselbund. Ich kann es immer noch nicht fassen was passiert ist. Wieder eine Zigarette, nach zwei Zügen drücke ich diese in meinem Aschenbecher wieder aus. Stecke eine Neue an, bis die Schachtel leer ist.

‚Ein Toter in meiner Wohnung, das gibt es doch nicht, und den kenne ich noch nicht einmal, hinterlässt meine Badewanne in einer Art Metzgerszenario. Das werde ich jetzt wohl wegwischen müssen, so ‚ne Scheiße.'

An meinen Händen klebt immer noch das Blut. Jetzt fällt mir erst auf, dass ich die ganze Zeit bloß eine Boxershort trage.

 

Hallo Okiem!

Etwas spät aber doch: Herzliches willkommen auf kg.de! :)

Zu Deiner Geschichte ist das erste, was ich mir denke, daß Du wohl die falsche Rubrik erwischt hast? Denn so seltsam wie sie sich liest, würde ich sie doch eher eben dort hingeben: in die Rubrik "Seltsam". Alltag ist das ja wohl doch eher nicht, oder bringt sich in Deiner Badewanne öfter mal jemand um...? :lol:

Irgendwie weiß ich auch gar nicht so recht, was ich sonst sagen soll - möglicherweise ist das auch der Grund, warum sonst noch niemand einen Kommentar geschrieben hat. Deine Geschichte ist einfach die Schilderung eines seltsamen Erlebnisses, ohne versteckte, hintergründige Aussagen, die es zu entdecken gilt. Das macht es für den Leser - vor allem in Alltag - wenig interessant. In "Seltsam" könntest Du damit mehr Erfolg haben. ;)

Einige sprachliche Holpersteine und Fehler sind noch in Deiner Geschichte, wenn Du bereit bist, sie auszubessern, laß es mich wissen, dann liste ich sie Dir gerne auf.

Alles liebe,
Susi

PS.: Wenn Du die Geschichte verschieben lassen willst, klick einfach auf "Beitrag einem Moderator melden", rechts unter Deiner Geschichte. Dort findest Du auch den "Bearbeiten"-Button, um Änderungen vorzunehmen.

 

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