Der Ausweg
Wo bist du gelandet, mein Mädchen?
Sieh dich um...
Lauf ruhig ein paar zierliche ruhige Schritte, wie du es schon immer getan hast.
Schau mich nicht fragend an, in welche Richtung du gehen sollst. Ich kann dir die Antwort nicht geben und ich will es auch nicht.
Dreh den schlanken Körper um deine eigene Achse, das kannst du doch so gut, willst immer von allen Seiten betrachtet und bewundert werden für deine Schönheit.
Sieh dich endlich um...
Was erkennst du?
Nichts besonderes und doch wieder so viel, dass du den Weg hinaus nicht findest.
Konzentriere dich einmal nicht auf dich, sondern auf dein Umfeld und erzähl mir was du siehst. Was erblickst du in deiner verlassenen Seele, die einem unüberschaubaren Wald gleicht?
„Sie stürzen sich auf mich, die Riesen, ihre klauenhaften Arme greifen nach mir. Sie beugen sich herunter, um mich mit ihren stacheligen Nadeln sanft zu berühren, die einzigen...
Es scheint, als würden meine Füße den Kontakt zum Boden verlieren, doch es ist nur der mir Moos bewachsene Waldboden der nachgibt.
In welche Richtung soll ich gehen?
Es muss doch einen Ausweg geben.
Es sieht alles so gleich aus.
Bitte hilf mir, mich zu orientieren. Gib mir Flügel, um die Kronen der Bäume zu sehen und schließlich alles zu überblicken.
So muss ich doch einen Ausweg sehen,
ein Ende des Waldes,
des Irrgartens,
meines Lebens.“
[Beitrag editiert von: momo am 02.04.2002 um 10:32]