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Der Auftrag

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22.01.2015
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Der Auftrag

Es war der sechste Mond diesen Jahres. Er schien heute Nacht besonders hell. Die Bar befand sich im 425. Stockwerk eines riesigen Bankgebäudes, 358m über dem Boden. Man konnte meilenweit über die endlosen Lichter der nie schlafenden Stadt sehen. Mit dem Aufzug dauerte es ca. eine Minute bis man oben war. Die Bässe konnte man allerdings schon nach 45 Sekunden hören. Der rote Samtteppich dämpfte die Stimmung ungemein, positiv aber. Es war sehr entspannt. Die Kellnerinnen die aufgrund ihrer genetischen Anpassung annähernd über den Boden glitten, brachten volle und leere Gläser zu den Tischen, an denen sich die Reichen und Erhabenen der kompletten erschlossenen Milchstraße niedergelassen hatten. Ein stetiger Rhythmus. Fast schon pulsierend.
Er ging langsamen Schrittes zu dem äußersten Tisch. Aufgrund der großen, fluoreszierenden Farne, entstanden in den exotischsten Biotopen, war dieser fast nicht zu sehen. Nur wenige beachteten ihn, sie waren viel zu sehr damit beschäftigt, sich ihre Erinnerungen wegzutrinken, zu rauchen, oder sonst wie Rauschmittel in ihre Körper zu füllen. Was innerhalb der letzten 24 Stunden passiert war, war nicht leicht zu verkraften. Es würde sich viel ändern in nächster Zeit. Wer wusste schon wann wieder Zeit zum Berauschen sein würde?
Er war nicht auffällig gekleidet, olivfarbener Mantel, hinten länger als vorne, blutroter Saum, Runen überall verteilt auf der Kapuze. Er hatte sie nicht auf. Sein linkes Ohr wurde von einem Magonit- Behälter geziert. Kurzhaarschnitt. Er setzte sich langsam an den Tisch. Der ergonomische Gelstuhl schien förmlich darauf zu warten sich seinem Rücken anzupassen. Das konnte man im Jahre 2219 erwarten. „Bist du bereit?“ sagte der Nocturne. Seine tiefroten Augen blitzten hervor und fixierten ihn genau. Es war praktisch nicht erkennbar wo seine Kleidung aufhörte und seine Haut begann. „Hast du die Nachrichten gesehen? Es ist etwas dazwischen gekommen. Trotzdem wirst du dich an den Plan halten, verstanden?“ Er stand auf, woraufhin der Stuhl wieder seine Ausgansform annahm. „Du wirst dich an den Plan halten. Verstanden?“ Das letzte Wort presste er zwischen seinen Lippen hervor. Seine Augen waren in die Ferne gerichtet. Geistig war er jedoch vollkommen da. „Was bleibt mir anderes übrig?“, sagte der Visionär. „Ich brauche das Paket.“, fügte er kalt hinzu, „Hast du es?“. Der Nocturne legte ein kleines Paket aus Alimora auf den Tisch. „Alimora? Wo hast du das her?“ Der Visionär stand langsam auf. Er war nur knapp unter der Augenhöhe des Nocturne. Seine Netzhaut-Implantate ermöglichten es ihm, direkt in die Augen seines Gegenübers zu blicken. Einem normalen Sol hätte dies die Sehkraft gekostet. Der Nocturne war keineswegs erstaunt, Er sagte nur: „Was noch seltener als Alimora ist, ist Gehorsam. Kannst du mir folgen? Alle Augen sind auf dich gerichtet. Aufstieg oder Fall.“ Er blickte ihn noch eine weitere lange Sekunde an und drehte seinen Kopf Richtung Spiegelglas. Er lachte. Es klang zumindest dem ähnlich, was ein Sol als Lachen bezeichnen würde. Dann trat er einen Schritt zurück, nahm Anlauf und sprang.

 

Nur ganz kurz wegen der Mitagspause: Es heißt "sechster Mond dieses Jahres".
Deine 425 Stockwerke habe ich gerade mal durch 358m geteilt und komme damit auf eine Raumhöhe von 1,19m. Selbst wenn Deine Wesen so klein sind, kann das der Leser zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen - somit ist dieser Technikfehler verwirrend und falsch. Ich beschreibe in meiner aktuellen Geschichte ebenfalls ein riesiges Gebäude und habe für die technischen Details mehrere Tage recherchiert. Soviel Zeit muss für eine anständige Geschichte schon sein :)

 

Hallo Valvision,

also wenn das ein Outtake aus einem 500-Seiten SiFi/Fantasy-Roman sein soll und man mich vor die Wahl stellte entweder vom 425.Stockwerk zu springen oder das Buch zu lesen, so wäre das keine leichte Entscheidung.
Ich muss dazu sagen, dass mich dieses Genre ohnehin nur in Ausnahmefällen reizt, manchmal erfreue ich mich an seiner unfreiwilligen Komik, so auch hier.
Nahezu genial:

Was innerhalb der letzten 24 Stunden passiert war, war nicht leicht zu verkraften. Es würde sich viel ändern in nächster Zeit.

Falls nicht, es hat ja dynamische Sitzgelegenheiten:

Der ergonomische Gelstuhl schien förmlich darauf zu warten sich seinem Rücken anzupassen. Das konnte man im Jahre 2219 erwarten.

Man sollte allerdings erwarten, dass es im J. 2219 Möbel gibt, die schon mehr als 200 Jahre zuvor, etwa auf Fahrrädern, Hoden schonten. Nach meiner ungerechten Lesart das Highlight.

Platz zwei:

Die Kellnerinnen [,] die aufgrund ihrer genetischen Anpassung annähernd über den Boden glitten, brachten volle und leere Gläser zu den Tischen, an denen sich die Reichen und Erhabenen der kompletten erschlossenen Milchstraße niedergelassen hatten.

Alle? Bedeutet wohl nix Gutes für den Mittelstand in fernerer Zukunft. Aber weshalb bringen die genetisch förmlich über den Boden glitschenden Kellnerinnen auch leere Gläser zu den Tischen? Zum Kotzen?


Viel Spass hier
7miles

 
Zuletzt bearbeitet:

nastroazzuro schrieb:
Deine 425 Stockwerke habe ich gerade mal durch 358m geteilt und komme damit auf eine Raumhöhe von 1,19m.

Ich habe gerade deine Rechnung nachgerechnet, nastro, und komme damit auf eine Zwischendeckendicke von 0,0m. :Pfeif:

(Um genau zu sein: -0.002849m)

 

Upps, mein Fehler :):):)

Die Geschwindigkeit des Lifts passt übrigens - um die 20 kmh kann ein solcher in die Höhe zischen. Wenn man allerdings nach 3/4 der Zeit (45s), also 89,5m vorm Ziel, bereits die Bässe der Bar hört, sorge ich um den Schallschutz in der Zukunft ...

Aber mal im Ernst: Valvision, wir wollen Dich hier nicht fertigmachen. Die unfreiwillige Komik zwingt uns dazu. Sicher wird noch mal jemand was Fachkundiges zu Deiner Story sagen.

 

nastroazzurro schrieb:
Sicher wird noch mal jemand was Fachkundiges zu Deiner Story sagen.

Also was Fachkundiges im Sinne von Science Fiction-fachkundig kann ich zwar nicht sagen, aber ich kann versuchen, zu sagen, wie die Geschichte auf mich als ganz gewöhnlichen Geschichtenleser gewirkt hat.
Ich fand sie sprachlich überwiegend gut geschrieben, obendrein nahezu fehlerfrei, was hier im Forum ja schon mal was Hervorragendes ist, das Setting gefiel mir, die skizzierten Figuren erschienen mir auch vielversprechend, aber … großes Aber: Ich habe keine Ahnung, worum es da geht. Und dafür mache ich weniger meine mangelnde Imaginationskraft verantwortlich, sondern vielmehr dich, Valvision, den Autor.
Was immer du dir da beim Schreiben in deinem Kopf vorgestellt hast, es ist dir nicht gelungen, es mir, dem Leser zu vermitteln. Für mich ist das bestenfalls eine Skizze, ein Fragment, meinetwegen der Entwurf zu etwas Größerem. Eine in sich schlüssige Geschichte ist es für mich nicht.

Auf jeden Fall willkommen hier, Valvision.

offshore

 

Offshore: „Ich habe keine Ahnung, worum es da geht.“
Richtig, das ist das Problem.
Was haben wir denn?
Ein Typ betritt die schummrige Bar eines Hochhauses der Zukunft. Die Gäste berauschen sich. Der Typ rekapituliert die letzten 24 Stunden, während der Leser von diesem interessanten Donnerstag keinen Halbsatz erfährt.
Ein Typ namens Nocturne taucht auf und gibt einen mehr als diffusen Satz von sich.
Was ist ein Sol? Wer springt am Schluss wovon davon und warum?
Valvision, Du streust immer wieder Dinge ein, die sich nur in Deinem Kopf befinden: genetischen Anpassung, Magonit- Behälter, Gelstühle, Alimora. Ohne diese Dinge zu erklären. Bei Stephen King liebe ich das, aber der schreibt besser als wir alle zusammen.

 
Zuletzt bearbeitet:

7miles, die zweite:

Ich möchte Dir noch einen weiteren Komm schreiben, diesmal aus einer 'gerechteren' Perspektive, denn meinen 'bösen' Spass hatte ich ja bereits, und ich will ihn nicht gratis.
Es ist zudem auch nichts, was die reine Textqualität im Auge hat, ich hab mich auch schon vor Lachen gekrümmt, als ich einst aus Versehen in den Nebeln von Avalon gelesen hatte.
Man könnte auch sagen, ich habe keine Ahnung vom Genre und daher eigentlich die Pflicht, die Klappe zu halten.
Dabei ist Dein Text okay, er enthält zielführende Dramaturgie, ein Setting, dass spürbar auf einen Spannungspunkt zustrebt. Dass man keinen Schimmer haben kann, worum es eigentlich geht, wirst Du wohl selbst wissen; d.h. Du hast hier absichtsvoll das Fragment einer Erzählung/ eines Romans gepostet.
Aber die Qualität, rein textlich, ist ersichtlich und ... ja, sagen wir verbesserungswürdig.
Ich möchte Dir dies anhand einiger Beispiele aus deiner Geschichte verdeutlichen. Wie immer gilt: Sind nur Anregungen. Du kannst sie in den Wind pfeiffen oder nicht, selbsredend Dein Ding.

Er ging langsamen Schrittes zu dem äußersten Tisch.

Das ist ein regelkonformer Satz. Aber ist es auch ein guter? Ich finde: nein.
Das 'zu dem' klingt unschön. Auch ein 'zum' wäre hier keine wirkliche Verbesserung. Zudem ((-;) ist das Verb 'gehen' in seiner Neutralität hier wenig spannungsgebend. Wie wäre es mit einem 'sich nähern'? Dann umschiffte man auch elegant die ungünstige `'zu dem'-Konstruktion. Also:

Er näherte sich langsamen Schrittes dem äußersten Tisch.


Aufgrund der großen, fluoreszierenden Farne, entstanden in den exotischsten Biotopen, war dieser fast nicht zu sehen.

Auch hier findet sich kein eigentlicher Fehler, doch die Konstruktion mit 'aufgrund' kling sehr technisch, braves Bürokratendeutsch, das hier stilistisch spannungsabsorbierend wirkt. Ich täte die Farne zuforderst und nähme ein stärkeres Verb zur Hand, etwa hier 'verdecken'. Folglich:

Große floureszierende Farne, entstanden in den exotischsten Biotopen, verdeckten diesen nahezu vollständig.

Nur wenige beachteten ihn, sie waren viel zu sehr damit beschäftigt, sich ihre Erinnerungen wegzutrinken, zu rauchen, oder sonst wie Rauschmittel in ihre Körper zu füllen.

Das ist ok.

Was innerhalb der letzten 24 Stunden passiert war, war nicht leicht zu verkraften.

Ein doppeltes 'war' ramponiert hier das Gefüge. Alternativ ein anderes Verb im Verein mit 'hatte' und das Dilemma ist ein gestriges:

Was sich innerhalb der letzten 24 Stunden ereignet hatte, war nicht leicht zu verkraften.

Letztes Beispiel:

Sein linkes Ohr wurde von einem Magonit- Behälter geziert.

Die passive Konstruktion mit Partizip (geziert) verbräst diesen Satz unnötigerweise. Hier böte sich stattdessen einfach die aktive Variante an:

Sein linkes Ohr zierte ein Magonit- Behälter.

Take it or leave it!

7

 

7miles schrieb:
Nur wenige beachteten ihn, sie waren viel zu sehr damit beschäftigt, sich ihre Erinnerungen wegzutrinken, zu rauchen, oder sonst wie Rauschmittel in ihre Körper zu füllen.
Das ist ok.

Beinahe. Sonstwie gehört in diesem Fall zusammengeschrieben. (Ansonsten der Satz kaum Sinn ergibt.)

 

Gib es zu, offshore, Du nimmst Teil an konspirativen, very westdeutschen Ü50-Pinzettengriff und Flusenaufhebseminaren ...

 

Nein. Meine sprachliche Pedanterie scheint einer genetischen Disposition zu entspringen. Meine Mutter war Deutschlehrerin.

 

Also offshore, Valvison sowie der ganze am Epochalen schlechthin interessierte Rest: Die Duden'sche Wahrheit, wie man weiß nach oben hin göttlich verriegelt und verrammelt, spricht also:

"sonst wie"

Die zu setzende Leerzeile ist *seit 1996* verbindliches deutsches Kulturgut (inkl. Ostmark). Keine Ausnahme hiervon. Wobei 'hiervon' ...

 
Zuletzt bearbeitet:

Tut mir leid 7miles, aber in diesem Fall muss ich wirklich sagen, scheiß auf den Duden.
Weil so haut der Satz einfach nicht hin:

Nur wenige beachteten ihn, sie waren viel zu sehr damit beschäftigt, sich ihre Erinnerungen wegzutrinken, zu rauchen, oder sonst wie Rauschmittel in ihre Körper zu füllen.

Ich vermute, Valvision will ausdrücken, dass "sie sich ihre Erinnerungen wegtrinken, rauchen, oder auf sonstige Art Rauschmittel in ihre Körper füllen."
Und da kann er nicht einfach "sonst wie" schreiben. Das klingt doch vollkommen sinnverdrehend.

Und nein, weder bin ich momentan betrunken oder eingeraucht, noch ist mein Körper auf sonstige Art mit Rauschmitteln gefüllt.
Ich bin einfach nur offshoremäßig starrköpfig.

Edit:
Ich hab den Satz jetzt ungefähr viertausendmal gelesen, und weiß ehrlich gesagt nicht mehr, ob nicht vielleicht doch 7miles (respektive der Duden) recht hat.
Scheiß drauf.
Ich geh mich jetzt haltlos betrinken.

 

Prost!

Der Duden hat natürlich recht. Ich mithin sowieso. Du allerdings vermutlich erst recht, denn sonst wie - in diesem Kontext- kann nur ohne die Lücke sinnstiftend gedacht werden. Ansonsten schlage ich vor, sich auch und gerade im Vollrausch dieser Regelstütze zu bedienen:

Sonstwie wird sonst wie geschrieben, weil es sonst sonstwie geschrieben würde.

Gute nacht

 

nene ich hab kein problem damit, ich musste ja selber grade lachen. Mir gefällt die Art der Kritik hier, sie ist wenigstens ehrlich. Außerdem hätte ich nicht gedacht, dass es innerhalb so kurzer Zeit schon Rückmeldung geben würde. Also bitte weiter so ;D

 
Zuletzt bearbeitet:

Valvision schrieb:
Mir gefällt die Art der Kritik hier, sie ist wenigstens ehrlich. Außerdem hätte ich nicht gedacht, dass es innerhalb so kurzer Zeit schon Rückmeldung geben würde. Also bitte weiter so ;D

Auf die ausführlichen Kommentare, die vielen Fragen und die zahlreichen Verbesserungsvorschläge zu deiner Story reagierst du mit einem lapidaren Zweizeiler und erwartest jetzt ernsthaft, dass sich noch wer die Mühe macht, sich zum Text zu äußern?
Du bist echt witzig, Valvision.

 

Hallo Valvision,
ich habe Deine Geschichte auch gelesen und dachte mir am Ende: Na und?

Zwei Dinge missfallen mir an Deiner Geschichte:
1. Ich habe keine Ahnung, worum es geht. Es wirkt so, als wäre dies ein Auftakt zu einer Geschichte, mehr nicht. Grad so, als hättest Du mitten drinnen die Lust verloren und es trotzdem gepostet. Außerdem werden ständig Dinge erwähnt - Magonit-Behälter, Alimora, etc. - und kein Wort darüber, was das alles ist.

2. Mangelnde Recherche. Dinge wie ein zu niedriges Gebäude oder dergleichen dürfen einfach nicht passieren - zumindest nicht ohne Grund. Auch finde ich es immer ziemlich uninspiriert, wenn heutige Technologie (wie der Stuhl) als supertolle Sciencefiction beschrieben wird. Gähn.

Das war's. Der Kommentar soll ja nicht änger werden als die Geschichte.
Ich hoffe, die nächste Geschichte, die Du postest, hat auch einen Abschluss.

 

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