Der Auftrag
Es war eine Insel. Eine kleine Insel im Atlantischen Ozean. Eine mit Touristen Besetze Insel. Das Hotel indem sie in ihrem Urlaub wohnte, war direkt am Strand. Sie war am Strand und lief am stürmenden Meer entlang. Ihre schwarzen, langen Haare wehten in dem starken Wind. Ihr Blick starr aufs’ Meer gerichtet. Ihre schwarz-braunen Augen verfolgten die hohen Wellen des Meeres. Das Meer war dunkel. Dunkel und kalt. Die Wellen des Meeres waren unbeschreiblich hoch, dachte ich, der Wind ist so rau und kalt. Ich blickte zu meiner Freundin, bestimmt wird ein Unwetter aufkommen, sagte ich zu ihr und ging mit ihr am Strand entlang. Der Strand war mit vielen Strandkörben besetzt. Wenige Menschen waren am Strand. Sie beschloss zu dem Hotel zu gehen. Es war direkt am Strand. Sie ging eine steinerne Treppe, die direkt zum Hotel führte, hoch. Das Hotel war riesig. Ich schaute es mir an. Es war richtig groß, fast wie ein Wolkenkratze, dachte ich. Der Himmel wurde grauer. Es wurde windiger. Immer stärker und stärker wehte der Wind. Ich hatte die Eingangstür geöffnet und war direkt in dem riesigen Saal, wo alle Gäste gegessen haben. Der Saal hatte viele große Fenster, jeder konnte direkt auf das stürmische Meer blicken. Ein typisch aussehender Kellner bediente die paar Gäste an den Tischen. Das Thekenpersonal bediente die ein, zwei Gäste, die sich nicht entscheiden konnten, was sie essen wollten.
Ich weiß, dass er ihn umbringen wird, ich fühle es, dachte ich zu mir. Ich stand an der Tür, die zu den Hotelzimmern führte. Ich blickte an den Menschen vorbei, geradewegs aus dem riesigen Fenster. Die Wellen wurden größer und größer und ich konnte es hören. Sie fasste an den Griff der Tür. Schaute wieder aus dem Fenster zum Meer. Ihr Herz raste. Mein Puls wurde schneller, als ich gesehen habe, dass eine riesige, meterhohe Welle auf das Hotel zu kam. Ich wusste sofort, was zu tun war. Sie riss die Tür auf. Es ging alles so langsam. Die Welle war nicht all zu hoch. Und ich dachte nur an denjenigen der umgebracht werde sollte, dabei kannte ich ihn gar nicht. Sie rannte ein Stockwerk höher. Sie hörte, wie die Welle in den Saal einschlugen. Sie machte ein Fenster kaputt und öffnete es. Sie kniete sich hin und versteckte ihren Kopf zwischen den Knien. Es ging so schnell. Ich habe nur ein rütteln des Gebäudes gespürt und mir eingebildet, dass das Wasser mich erreicht hätte. Hat es aber nicht. Nur der erste Stock. Sie stand auf und kletterte aus dem Fenster, was sie geöffnet und kaputte gemacht hatte, an der Fluchtleiter runter. Ich dachte wieder nur an denjenigen der umgebracht werden sollte, er hatte doch nur ein Stockwerk höher sein Zimmer. Sie kletterte die Leiter runter. Das letzte Stück fehlte, es war zerstört. Sie sprang runter. Ich sah, was die Welle unten alles angerichtet hatte, ich wusste auch nicht, ob die, die indem Saal waren noch lebten, aber es war mir egal, ich dachte nur an den einen, obwohl ich ihn noch nie gesehen habe. Die Hintertür des Hotels war weg, mitgerissen von der Welle. Es war dunkel und es stand Wasser im Flur, der von der Hintertür zum Saal führte. Ich spürte keinen Wind, ich sah aus dem dunklen Flur nur das Licht des Saals. Die ganze Wand des Saals war zerstört. Mein grauer Anzug war nass. Ich stand da und ich bekam Angst, als ich ihn sah. Ich sah, wie er aus der Küche kam, die direkt neben dem Saal war. Ich fragte ihn, ob er ihn umgebracht hätte. Er war aggressiv und grinste. Er meinte, noch nicht, aber es wäre jetzt die perfekte Gelegenheit dazu. Sie war traurig. Ihr Gesicht verzog sich. Sie fasste ihm am Arm. Ich sagte ihm, dass ich gerne mitkommen würde. Doch er zog sein Messer raus und richtete es auf mich. Psychopathisch fuchtelte er damit vor meinem Gesicht rum. Wenn du mitkommst, meinte er, dann kann ich dich ja mit aufschlitzen. Er fuchtelte weiter mit seinem Messer vor ihr rum und scheuchte sie in den Saal. Sie stand da und er war weg. Sie war alleine. Ein kalter Wind, ließ ihre schwarzen Haare im Takt mitwehen und ihr Gesicht war ausdruckslos gerichtet zu Boden. Verträumt. Gefüllt aber auch mit Hass und Trauer. Ich blickte aus dem Fenster und ich wusste genau, dass das nicht die letzte Welle gewesene wäre. Eine würde noch kommen. Das war so. Es war das gleiche Bild wie vorhin. Das Meer war unruhig, und eine Welle lenkte Kurs auf das Hotel zu. Ich wusste wieder, was zu tun war. Ich rannte zu dem gleichen Stock, zu dem gleichen Fenster. Es war schon kaputt, aber ich öffnete es nur noch mal. Ich setze, kniete mich hin, mit dem Kopf zwischen den Knien. Es war das gleiche Bild. Die Welle brach erneut in das Hotel ein. Er fiel tot zu Boden, ein Stockwerk höher. Ich konnte hören, wie er auf den kalten Holzboden gefallen war. Das Hotel rüttelte wieder. Putz fiel von den Wänden. Der Wellengang war endlich hinüber. Ich stand wieder auf und blickte auf meine Kleidung und sie war auch hinüber. Zerrissen. Ich kletterte wieder aus dem Fenster. Sie sprang am Ende der kaputten Fluchtleiter ab. Sie wusste genau, wo sie sich mit ihm traf. An dem Bahnhof. Und sie wusste genau, wie er dasitzen wird. Ich sah ihn, wie er in der Bahnhofshalle saß mit der Zeitung in der Hand und er wusste auch, dass ich da war. Er nahm die Zeitung runter und lächelte sie an. Hast du ihn umgebracht, fragte ich ihn nervös und stellte mich vor ihm, ich sah auf ihn hinab. Er grinste mich wieder an und nickte. Seine Zeitung lag auf seinem Schoss. Mich überkam ein Gefühl von Glücklichkeit, auch wenn ich den Toten nicht kannte. Ihre langen, schwarzen Haare lagen regungslos an ihrem Rücken. Sag, dann machte sie eine kurze Paus und beugte sich nach vorne, sag, dass du mich liebst. Er lächelte sie an. Ich wusste nicht, warum ich das sagte, er hat jemanden umgebracht und dennoch tat ich es. Er beugte sich nach vorne und sagte, dass er mich liebt.