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Der Astronaut und die Menschenforscherin

Beitritt
30.09.2008
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Der Astronaut und die Menschenforscherin

In der Turnhalle wurde Fasching gefeiert. Fröhliches Kindergeschrei begleitete die Stimmungsmusik. Herr Fit, der Sportlehrer, schrie in das Mikrofon und forderte alle Jungs und Mädchen auf zu tanzen. Peter saß draußen auf einer Bank. Tante Moni wollte ihn gleich abholen. In dieser kalten Jahreszeit war es schon früh dunkel. Er betrachtete den sternenklaren Himmel. Blinkende rote und weiße Lichter eines Flugzeugs waren zu sehen.
“Wo wird es landen? Dort wo es Strände gibt und Wale zu sehen sind?”, dachte er verträumt. Eine Sternschnuppe flitzte vorbei. Es kam ihm vor, als ob sie dabei laut zischen würde. Peter schloss fest seine Augen und wünschte sich etwas ganz Besonderes.
“Als was bist du verkleidet?”, fragte plötzlich eine Mädchenstimme.
Peter schaute die Fremde überrascht an. Er zeigte auf seinen weißen Overall und den selbstgebastelten Helm.
“Kannst du es nicht erkennen? Ich bin ein Astronaut!”
“Was ist ein Astronaut?”
Peter staunte über ihre Unwissenheit.
“Das werde ich sein, wenn ich erwachsen bin. Ein Astronaut fliegt ins All und lernt Außerirdische kennen.”
Sie streifte eine Strähne von ihrer hohen Stirn, lächelte und setzte sich neben ihn.
“Ich werde später eine Menschenforscherin sein!”, schwärmte sie.
“Und was ist eine Menschenforscherin?”, erkundigte sich Peter.
“Jemand der Menschen beobachtet!”, erklärte sie.
Peter zog seine Astronautenhandschuhe aus und streckte ihr die Hand entgegen.
“Übrigens, ich heiße Peter.”
Sie reichte ihm ihre Hand und stellte sich auch vor.
“Ich bin Stella.”
Peter schaute sich Stella genauer an. Ihr Kostüm bestand aus buntem Glitzerstoff. Sie hatte gelbes Haar und ihre Haut schimmerte grünlich.
“Und, was stellst du dar? Eine Fee oder eine Elfe?”, versuchte Peter zu raten.
Statt Peter eine Antwort zu geben, kicherte Stella nur.
“Was würdest du machen, wenn du einem Außerirdischen begegnen würdest?”, wollte sie auf einmal wissen.
Peter antwortete ohne zu zögern:
“Ich würde ihn fragen, ob ich sein Raumschiff sehen dürfte. Das ist nämlich mein größter Wunsch!”
Stella lachte und erhob sich von der Bank.
“Komm mit!”, forderte sie ihn auf.
“Wohin?”, fragte Peter.
“Ich zeige dir mein Raumschiff!”

 
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Guten Tag, Angelina Satura,

was für eine hübsche Geschichte. Warm, freundlich und genau richtig in der Länge. Besonders schön fand ich, wie selbstverständlich und unspektakulär das Weltall und der Kinderfasching (bzw. die beiden Kinder vor diesem Hintergrund) zusammenkommen. Auch, daß die Sternschnuppe dann das Raumschiff war, das Peter sich so wünscht: Das paßt wunderbar. Da Peter ein Kind ist, denk ich mir auch, daß er jetzt sicher nicht nach der Tante schreit, erschrickt oder wegrennt, sondern die spannendste Nacht seines Lebens hat (und daß beide Kinder wertvolle Erfahrungen für das spätere Berufsleben sammeln werden :)).

Ein paar Details:

Herr Fit, der Sportlehrer, schrie in das Mikrofon
den kenn ich!
In dieser kalten Jahreszeit kein Komma war es schon früh dunkel.
“Wo fliegt es hin? Dort wo es Strände gibt und Wale zu sehen sind?”, dachte er verträumt. Eine Sternschnuppe flitzte vorbei.
Den kursiven Teil würde ich umformulieren. Dorthin wäre besser als dort, aber dann hättest Du zweimal hin. Alternativ ginge zB "In ein Land, in dem etc"
Peter schloss fest seine Augen und wünschte sich etwas, dass er schon lange hegte.
den kursiv gesetzten Teil würde ich streichen. Man hegt einen Wunsch, wünscht sich aber nichts, das man hegte (das in dem Fall auch mit einem s). Man kann einen Wunsch formulieren, den man schon lange hegt, aber das klänge hier gestelzt, und aussprechen darf man ihn ja nicht. Streichen ist die einfachste Lösung; daß es sein größter Wunsch war und was es war, erfährt man ja bald.
und den selbst gebastelten Helm
selbstgebastelt würde ich zusammenschreiben.
“ Was ist ein Astronaut?”
Abstand zuviel nach "
“Das werde ich sein, wenn ich erwachsen bin. Ein Astronaut fliegt ins All und lernt Außerirdische kennen.”
“Jemand, der Menschen beobachtet!”
Peter zog seine Astronauten-Handschuhe aus
Astronautenhandschuhe sehen zusammengeschrieben viel schöner aus.
“Was würdest du machen, wenn du einem Außerirdischen begegnen würdest?”
“Ich würde ihn fragen, ob ich sein Raumschiff sehen dürfte.

Gern gelesen. Meiner Tochter (sieben Jahre) hat es auch gefallen, also hat es zumindest einen Kindertest bestanden.

Lieben Gruß!
Makita.

P.S. Falls Dir jemand sagt, der Punkt im Titel müsse weg: Bleib standhaft, es sei denn, er wäre Dir egal. Ich mag ihn.

 

Hallo Makita,
danke, dass du deiner Tochter erlaubt hast, diese Geschichte kennen zu lernen. Zu erfahren, dass sie ihr gefallen hat, macht mich mächtig stolz! Auch möchte ich mich für deine Hilfe und Vorschläge bedanken. Ich mag deinen Humor ganz besonders!
Ich wünsche dir noch einen schönen Restsonntag.
Herzliche Grüße!

 

Hallo Angelina,

in der Kürze liegt die Würze! Deine Geschichte ist wirklich angenehm, auf eine unspektakuläre Art. Alles passt sehr schön zusammen, der nervende Sportlehrer, der kleine, ruhige Außenseiter-Junge, das außerirdische Geschöpf, welches als kleines Mädchen daherkommt und nicht angsteinflößend ist.
Kann mir richtig vorstellen, wie Kinder diesen „Aha“ Moment am Ende genießen. Er hat wirklich eine Außerirdische getroffen! Das regt zum Träumen an.
Der Punkt hinter dem Titel muss eigentlich weg, es sei denn, du hegst eine gewisse stilistische Absicht damit. Aber ich schätze mal, es ist einfach ein Tippfehler – oder?

Viele Grüße,
Sammamish

 

Hallo Sammamisch,
nein, dieser Fehlerpunkt war keine Absicht, ich weiß nur nicht wie ich ihn löschen kann. Du hast meine Geschichte sehr gefühlvoll beschrieben, vielen lieben Dank dafür!
Herzliche Grüße und einen schönen Wochenanfang!

 

Hallo Angelina,

deine Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie ist flüssig geschrieben und das kurze Ende passt gut zu dem Verlauf.
Ein Tipp: Ich würde dem Sportlehrer keinen Namen geben, denn er tritt ja nur einmal auf und hat für den weiteren Verlauf keine Bedeutung mehr.

Ein paar Kleinigkeiten noch:

“Das werde ich sein wenn ich erwachsen bin.
- Komma nach "sein"

Das Mädchen streifte eine Strähne von ihrer hohen Stirn. Sie lächelte und setzte sich neben ihn.
- Es lächelte und ... (hier musst du aufpassen, denn das persönliche Fürwort bezieht sich auf "das" Mädchen, also es ist sächlich. Dadurch verändern sich auch in den nachfolgenden Sätzen die Fürwörter)
“Ich werde später eine Menschenforscherin sein!”, schwärmte es.
“Und was ist eine Menschenforscherin?”, erkundigte sich Peter.
“Jemand der Menschen beobachtet!”, erklärte es.
Peter zog seine Astronautenhandschuhe aus und streckte ihm die Hand entgegen.
“Übrigens, ich heiße Peter.”
Es reichte ihm ihre Hand und stellte sich auch vor.

Das hört sich jetzt an manchen Stellen etwas "blöd" an, aber grammatikalisch ist es richtig. Vielleicht kannst du da noch ein bisschen was ändern.

Gerne gelesen.
Viele Grüße
bambu

PS: Den Punkt in der Überschrift muss ein Mod ändern.

 

Hallo bambu,
Stimmt schon, das “es” gefällt mir auch nicht, dann ersetze ich lieber “das Mädchen”. “Herr Fit, der Sportlehrer” möchte ich bestehen lassen, vielleicht schmunzeln einige Kinder darüber.
Vielen Dank für deine Hilfe und Ratschläge.
Viele liebe Grüße

 

Hallo Angelina,

mir gefällt diese kleine Geschichte sehr gut, die ist in sich rund und fluffig und eben was phantasievolles für zwischendurch. Gerade die Selbstverständlichkeit der Situation finde ich bezaubernd und damit die Länge oder Kürze der Geschichte absolut stimmig.

In der Turnhalle wurde noch Fasching gefeiert.
warum "noch" ?
“Was würdest du machen, wenn du einen Außerirdischen begegnen würdest?”, wollte sie auf einmal wissen.
einem

Kompliment, eine gelungene Miniatur !

Grüße
C. Seltsem

 

Hallo C. Seltsem,
vielen Dank dafür, dass du mich auf meine Fehler aufmerksam gemacht hast. Das Wort „noch“ kann ohne Bedenken weg, wenn es irritiert. Dein Kompliment hat mir sehr gut getan, danke!
Liebe Grüße

 

Hallo Angelina,

eine schöne Geschichte! Gefällt mir sehr gut. Zum Schluß können die Kinder mit ihrer eigenen Phantasie weiter träumen.
Ich hätte gerne weiter gelesen!

Liebe Grüße von Gidon

 

Hallo gidon1947,
vielen Dank! Freut mich sehr, dass es dir gefallen hat.
Liebe Grüße und ein wunderschönes Wochenende.

 

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