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Der Apfel in der Krippe
„Mensch Maxl, geh´ halt schneller, es wird dunkel und nicht heller!“, ruft Hilde ihrem Bruder zu, doch der geht gemächlich des Weges zu. „Du redest dir leicht, hast nicht so viel zu tragen, die Äpfel im Rucksack sind schwer zu tragen!“ Der Schnee fällt vom Himmel, es braust der Wind alle wollen sie nach Hause ganz geschwind.
Nur Sophie, die liebt die Schneeflocken, die auf ihrer Nase tanzen, sie trägt auch keinen gefüllten schweren Rucksack/Ranzen. Sie wollte mit und für die Mutter war es ok, konnten sie endlich ihr Früchtebrot backen und kochen einen guten ja köstlich schmeckenden Holundertee.
„Kuck mal Maxl“, ruft Sophie ihm entgegen, doch Maxl kann durch die tiefe Mütze kaum was sehen.
„Was willst du denn“, ruft er mürrisch ihr entgegen, doch Sophie lässt sich ihre Freude am Schnee nicht nehmen.
„Oh je!“, ruft auf einmal Hilde. „Ich glaube wir haben uns verlaufen, ich finde keine Spur mehr in diesem Schneehaufen!“ Die Hilde wird ganz Angst und Bang, da war doch die Straße, da kamen wir entlang.
„Bist du dir sicher?“ ruft Maxl ihr zu. „Du kennst doch jeden Baum, wenn außer dir, wenn nicht du!“
„Nein, nein“, ruft sie und bleibt jetzt stehen. Sie kann den bekannten Weg kaum noch sehen.
„Da lang!“ meint Maxl und alle trotten tiefer in den Wald, jetzt wird es immer dunkler und recht kalt.
„Oh oh!“ sagt Hilde und nimmt Sophie an der Hand. „Hier ist mir nichts bekannt.“
Doch auf einmal sehen sie ein Licht. „Da!“, schreit Hilde mit voller Zuversicht.
Sie laufen nun schneller voran, so schnell noch jeder laufen kann.
Ergriffen bleiben sie vor einem Stalle steh´n. Sie können lauter Engel sehen, die kleine Laternchen tragen und um eine kleine Krippe stehen und nichts sagen.
Da kommt Maria eine wunderschöne Frau sie winkt ihnen zu. „Geh du voran“, sagt Maxl zur Hilde und sie erschrocken: „Nein du!“
Allen Dreien bleibt der Mund weit offen steh´n, so was haben sie noch nie geseh´n. Im Stall da stehen Ochs und Esel und auf einem alten Reisigbesen tanzen Mäuse und laufen hin und her. Sie mampfen Weizenkörner und wollen noch mehr.
Ein großer älterer Mann, Josef sein Name, ist ihnen jetzt zugetan.
„Habt ihr euch verlaufen?“ fragt er nun. „Kommt her ein bisschen, hier könnt ihr euch ein wenig ausruh´n.“
„Ja, ja“, sagt Maxl ganz schüchtern und nimmt Hilde und Sophie bei der Hand. Sie kommen näher und blicken auf das Kind in der Krippe ganz gespannt.
Das strahlt und gluckst, das lächelt sie an, noch nie waren sie jemanden so zugetan.
„Tja“, seufzt Sophie laut in die Runde und denkt sich, wie alt wird es wohl sein, es ja nicht groß, eher klein.
„Pssst!“, sagt Hilde und kann es nicht fassen. Sie dürfen jetzt das Jesuskind auch noch anfassen.
„Oh, bist du lieb und schön, so was Nettes habe ich noch nie geseh´n.“ Die Hilde wiegt es in ihrem Arm, keine kalten Hände und Füße mehr, ihr ist ums Herz auch noch mollig warm.
Alle strahlen und freuen sich es zu sehn. Die Engel singen ein Schlaflied und schon ist es gescheh´n.
Es schläft jetzt friedlich und Maria trägt es wieder zur Krippe zu und Maxl bekommt vor staunen seinen Mund nicht zu.
„Ihr müsst jetzt nach Hause!“, sagt Josef. „Ich gebe euch meinen Esel Poldi mit.“ Ich hebe euch hoch und schon sitzen sie auf ihn zu dritt.
„Er kennt den Weg in die Stadt, ihr braucht keine Angst zu haben, wenn ihr in habt. Aro mein Schäferhund läuft auch noch mit. Ihr kommt sicher nach Hause er folgt euch bei Schritt und Tritt.“
„Haahaaahallt!“ sagt der Maxl und springt nochmals herab. Er läuft zu der Krippe und legt einen roten Apfel ab.
„Wenn du aufwachst“, flüstert er leise dem Jesuskind zu und läuft zu den anderen und findet auf dem Rücken von Poldi wieder seinen Platz und „jetzt lauf zu.“
Jetzt trotten sie fröhlich nach Haus und von der Ferne sehen sie die Mutter schon stehen vor ihrem Haus.
„Gott lob!“ ruft sie und läuft ihnen erleichtert zu. Sie haben viel zu erzählen und die Mutter hört ihnen vor Verwunderung zu.
Ja, so kam der Apfel in die Krippe, daran hätte man nie gedacht und das Jesukind hat über den Apfel am morgen gelacht.