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Der Anruf
Es ist viel zu spät.
Draußen ist es still und finster.
Ich sitze hier und warte.
Warte auf Gewissheit.
Mit starrem und verzweifeltem Blick sitze ich im Wohnzimmer. Meinen Kopf auf die Hände gestützt warte ich darauf, dass es klingelt. Mein Schicksal hängt von diesem Telefon ab. Doch was wird es mir sagen?
Wird mir jemand sagen, dass alles wieder gut wird?
Dass ich Sie wieder sehen werde? Dann würde ich endlich aus diesem Alptraum erwachen. Das ist meine letzte Hoffnung. Oder wird man mir sagen, es tut uns leid, wir konnten nichts mehr tun? Meine Gedanken machen mir Angst. Ich bin alleine und hilflos. Unsere gemeinsame Zukunft hängt an einem dünnen Faden. Wie soll es weiter gehen, wenn er reißt? Werde ich sie jemals wieder sehen? Oder ihr sagen können, dass ich Sie liebe?
Was hat denn das Leben noch für einen Sinn, wenn man den Menschen verliert, den man liebt?
Mir laufen Tränen über die Wangen. Ich habe das Gefühl, vor einem Abgrund zu stehen, über den es keine Brücke gibt.
Wie soll man eine Brücke bauen, wenn man alleine ist?
Verzweifelt und mit den Nerven am Ende starrte ich immer noch auf das Telefon bis es klingelte.