Was ist neu

Der Angriff der Amerikaner auf Klein Hutzenbrügg

Mitglied
Beitritt
22.01.2003
Beiträge
6

Der Angriff der Amerikaner auf Klein Hutzenbrügg

Angriff der Amerikaner auf Klein Hutzenbrügg

Eine Chronik des Schreckens

1903
Der aus Klein Hutzenbrügg stammende Bauer Diethelm Peck entdeckt unter einem Busch in der Nähe seines Rapsfeldes einen toten Maulwurf. Sein Fell ist mit einer glänzenden, schwarzen Masse überzogen. Alle Experten im Land stehen vor einem Rätsel.

1905
Kaiser Wilhelm II schaltet auf Empfehlung der einberufenen Untersuchungskommission ein Team von Pet-Profilern aus den Vereinigten Staaten ein. Nach Erstellung eines Psychogramms des Maulwurfes und einer landesweiten Speichelprobe kann ein Sexualverbrechen ausgeschlossen werden. Die Todesursache liegt nun klar auf der Hand: Ölvergiftung.


1911
Bauer Diethelm Peck gründet eine eigene Ölfirma, die O-Peck GmbH. Er versorgt 2/3 des europäischen Kontinents mit dem wichtigen Rohstoff. Sogar ein politisch ambitionierter Postkartenmaler aus Braunau (Österreich) malt mit dem Öl erste Bilder vom „ewigen Juden“.

1919
Spione des amerikanischen Geheimdienstes berichten von Verbindungen der O-Peck GmbH mit den bolschewistischen Kräften der Sowjetunion. Der Agent Martin Hari hat beobachtet wie sich Vertreter der russischen Regierungsdelegation auf der Rückreise aus Versailles zum Pinkeln an das Rapsfeld von D. Peck gestellt haben. Sofort werden mehrere Doppelagenten in das Unternehmen geschleust.

1920
Der Verdacht gegen die O-Peck GmbH erhärtet sich. Diesmal wird in die nationalsozialistische Richtung ermittelt. Martin Hari schickt ein Plakat mit dem Motiv der „Dolchstoßlegende“ nach Washington. Die Kunstexperten der Coca-Cola-Company sind sich einig: Das „O“ in „Dolchstoß“ ist identisch mit dem „O“ in „O-Peck“.


1933
Der passionierte Postkartenmaler wird Reichskanzler. Die amerikanischen Pet-Profiler haben keine Zweifel: Dieser ölige Glanz der zur Seite gekämmten Haare kann nur eine Ursache haben.


1971
Wahlexperte und US-Präsident Thien erklärt die O-Peck GmbH zum „wichtigsten, friedensstabilisierenden Kampfunterstützungs-unternehmen in Europa zur Bekämpfung nordvietnamesisischer Aggressionen.“ Den amerikanischen Truppen war im Vietnamkrieg das Napalm ausgegangen.

1991
Die mittlerweile von Hubert Peck geleitete Ölfirma gerät erneut unter diplomatischen Beschuss. Die USA vermuten, dass die im Golfkrieg in Brand gesetzten Ölquellen auf das Konto des Klein Hutzenbrügger Familienbetriebes geht. Der 8-jährige Sohn des Unternehmers wurde in der Nacht zum Sonntag von Topagenten des CIA beschattet. Die Männer wurden Zeuge, wie der Junge mehrere Miniaturnachbildungen von Bohrtürmen im Mülleimer verschwinden ließ. Die spätere Laboranalyse ergibt, dass sich im Sockelbereich der Plastiknachahmungen Rußspuren befinden. Das lässt nur eine Schlussfolgerung zu: Mit Hilfe dieser Imitate wurde in der Operationszentrale der O-Peck GmbH das grauenhafte Spektakel erprobt. Und auch das Motiv ist den Ermittlern längst klar, denn sie haben einen Brief Hubert Pecks an seine Geliebte Erika, die Schankwirtin aus der „Hafenmaid“, abgefangen. Dort liest sich die letzte Zeile wie ein Schuldbekenntnis.
„Oh Erika, du wirst das Feuer meines Herzens noch lodern sehen!“

2002

September

Die Lage spitzt sich zu. Einige der Stallknechte des nachbarlichen Bauernhofes grüßen mit „Ey,ey Sir.“

Oktober

Der mittlerweile 19-jährige Sohn des Bauern hat sich einen Vollbart wachsen lassen und trägt aufgrund einer Sportverletzung einen Kopfverband. Jetzt hat leugnen keinen Sinn mehr. Der Terrorchef der Al – Kaselza hält sich auf dem Bauernhof der Pecks auf. Die USA gehen davon aus, dass mit dem Öl der O-Peck GmbH, die Waffen aller Terroristen der Welt gereinigt werden.

November

Der Dorfrat beschließt eine Entsendung von Hofinspektoren. Chefinspektor Twix findet auf dem Grundstück mehrere verdächtige Spuren von Pilsbrand. Die angekohlten Bierflaschen werden zur Untersuchung in eine amerikanische Brauerei geschickt.

Dezember

Die Amerikaner können Bier brauen.

2003

Januar

Die Beweise verdichten sich. Auf den Nachbarhöfen stapeln sich Verpackungen von Burger King. Die Stallknechte kauen unentwegt Kaugummi und tragen die Werkzeuge einarmig über der Schulter.

Februar

Verteidigungsminister Ums Feld spielt dem Dorfrat einen Film vor. Er zeigt die Sezierung eines Außerirdischen im Labor der Area 51. Der Dorfrat ist endgültig überzeugt: Peck muss weg!


März

Mit 145 Stealthbombern in der Vorhut, 40 Artillerieregimentern, dem Einsatz des Gases zur Befreiung der Geiseln im Moskauer Staatstheater und gleichzeitigem Beschuss durch schwere Kriegsschiffe, die im Dorfbach auf Grund gelaufen sind, schaffen es die Amerikaner den Ort Klein Hutzenbrügg dem Erdboden gleichzumachen.

April

Der aus Neu Kleckersheim stammende Bauer Hartmut Grabbewedder entdeckt unter einem Busch in der Nähe seines Maisfeldes einen toten Hühnerhabicht. Sein Federkleid ist mit einer glänzenden, schwarzen Masse überzogen. Alle Experten im Land stehen vor einem Rätsel.

Anmerkung des Verfassers:
Es ist nicht meine Intention , die Greueltaten Saddam Husseins zu verharmlosen. Sein Vorgehen gegen die Kurden und auch gegen Regimekritiker im eigenen Volk ist zutiefst menschen-verachtend. Das Gleiche gilt für die Ereignisse des 11. Septembers.

 

Hallo.

Wir müssen ja nicht vergleichen.
Dass einer von beiden ein Verbrecher ist... heißt ja nicht, dass der andere keiner sein kann?!

Die Geschichte ist schön, hat mir gefallen.

Flic

 

Hi Mortimer,

echt witzig und treffsicher nimmst du den paranoiden Rechtfertigungs- und Propagandawahn der Amerikaner auf's Korn. :thumbsup:

Schade nur, dass du anscheinend sonst keine Geschichten liest und kommentierst. :thdown:

Grüße
Visualizer

 

Hi Visualizer,

vielen Dank für dein Kommentar. Freut mich, wenn ich Deinen Humor getroffen habe. Zum zweiten Punkt: Selbstverständlich lese ich auch einige Beiträge, jedoch muss ich Dir Recht geben, bisher noch keinen kommentiert zu haben. Das liegt mir auch nicht so.

Liebe Grüße

Mortimer

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom