- Zuletzt bearbeitet:
- Kommentare: 3
Der alte Mann vorm Spiegel
Als ich eines Tages aufstand, um in den Spiegel zu sehen, stellte ich zu meiner Überraschung fest,
dass ich mich verändert hatte.
Aus dem einst so zerbrechlichen, alten Mann, der ich einst war, ist ein neuer Mensch entstanden, so als ob ich mich wie ein Tier, ich spreche von einem ganz besonderen Tier, gehäutet hätte.
Die pure Lust am Leben mich ergriffen hatte, eine Idee mir dazu noch einfiel.
Was soll‘s, man lebt nur einmal, dass dachte ich bei mir, die Innere Stimme sprach empor: Nein, du darfst so nicht denken, hör‘ auf mich, ich weiß es besser.
Da kam es über mich, den Spiegel anzuschreien, ich wusste mir nicht mehr zu helfen.
Ich kann nicht mehr, ich weiß nicht mehr, wohin soll das noch führen?
Ich holte meine Magnum raus, mit ihrem Lauf als Schlunde und eh‘ ich mich versah, sie steckte in meinem Munde.
Das war‘s dann wohl, adé lieb‘ Welt, ich werd‘ nun von dir scheiden, ohn‘ mich wird’s dir viel besser gehen.
Doch da meldete sich die Stimme von Innen, erneut zu Wort: Du hast nur Angst vor dir selbst, drücke nur den Abzug durch und deine Sorgen sind noch größer.
Es gibt nichts, für das sich‘s lohnt zu leben, dachte ich mir und zwar gediegen.
Gedichte, so dacht‘ ich mir, sollen ein gutes Ende haben,
so zog ich die Pistole raus, ob ich tot bin, oder nicht, juckt doch keine Laus.