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Der alte Mann am Marktplatz

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09.02.2018
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Der alte Mann am Marktplatz

Ich wurde erschlagen. Eigentlich war der Marktplatz irgendwo in Kabul genau so, wie er mir beschrieben wurde. Trotzdem wurde ich erschlagen. Von den unzähligen Gerüchen, die sich vermischten. Dem Stimmgewirr aus Sprachen aller Herren Länder. Von den angebotenen Lebensmitteln, Werkzeugen, Spielsachen und einem beträchtlichen Teil an Dingen, die ich nicht kannte. Von der fremdartigen Musik, von der ich nicht wusste, woher sie kam und von der erdrückenden, stickigen Hitze. Vor allem aber wurde ich von den Menschen erschlagen, diesen unendlich viele Menschen, die sich durch die schmalen Wege zwischen den Ständen drängten.
Seit ein paar Tagen befand ich mich in der Stadt, erst jetzt fand ich die Zeit, die Stadt anzusehen. Nun war mir schwindlig, als hätte mir tatsächlich jemand eine Keule über den Schädel gezogen. Es fühlte sich an, als zöge mir jemand den sandigen Boden unter meinen Füßen fort. Ich taumelte durch die Menschenmassen und fand etwas abseits des Getümmels ein schattiges Plätzchen. Es war die Schwelle eines Hauseingangs, doch ich hatte Angst, dass meine Beine unter mir nachgaben, also setzte ich mich. Ich zog eine Flasche Wasser aus meinem Rucksack, trank so viel meine Übelkeit zuließ und kippte mir zur Abkühlung etwas davon in den Nacken. Meine Gedanken klarten langsam auf, ich versuchte, ruhig zu atmen. Für einen Moment schloss ich die Augen, doch hinter meinen Lidern tanzten Farben wild auf und ab, deshalb öffnete ich die Augen wieder und starrte auf meine Sandalen. Immer wieder trank ich kleine Schlucke, bald fühlte ich mich besser.
Ich sah auf und beobachtete das Treiben des Marktes. Ein Händler, der lautstark seine Ware anpries, hatte auf dem Tisch vor sich die verschiedensten Dinge ausgebreitet: Eine Sammlung von Taschenmessern, Wegwerf-Handys, Armbanduhren, Taschenlampen und ein Samurai-Schwert. Waren das daneben Fidget Spinner? Ich schüttelte den Kopf darüber, dass es diesen Quatsch auch hier gab.
Unweit von mir stritt eine Gruppe von Männern auf paschto, wie ich vermutete. Es schien eine hitzige Diskussion zu sein. Ein kleiner, dicker Mann schwang eine aufgerollte Zeitung, um seine Worte zu unterstreichen. Der junge Mann - vielleicht Mitte zwanzig – unterbrach ihn. Da schlug der Dicke ihm mit der Zeitung auf den Kopf und sagte etwas. Alle lachten, auch der junge Mann rang sich zu einem Lächeln. Dann sprachen sie weiter und der Ärger schien vergessen.
Abseits des Gedränges saß ein alter Mann im Schneidersitz auf einer dünnen, türkisfarbenen Decke. Er hatte graues Haar, ein faltiges Gesicht und ein blassen, traurigen Schleier in den Augen. Vor ihm lag nichts als ein kleiner Koffer in sehr gutem Zustand, fast wie neu, davor ein Preisschild in Postkartengröße. Hundert Afghani, umgerechnet etwas mehr als ein Euro.
Eine Frau kam vorbei und hielt ihm wortlos ein paar Münzen hin, doch er schüttelte den Kopf und sprach zu ihr, dann ging sie weiter. Sie wirkte nicht gekränkt, aber verwirrt.
Neugierig stand ich auf, langsam, um meinen Kreislauf zu schonen, und ging zu ihm hinüber. Vor ihm blieb ich stehen, sah in den Koffer. Er war leer bis auf eine zusammen gefaltete Weltkarte und einen Kompass. Der alte Mann sah zu mir herauf, gegen die Sonne blinzelnd. In seinen Zügen lag Güte und Melancholie.
Ich ging in die Hocke, das erschien mir respektvoller. Ich kramte in meinem winzigen Wortschatz und fragte dann auf dari: „Wissen Sie denn nicht, dass diese Dinge viel mehr wert sind?“
Er winkte ab und sagte etwas, das ich nicht verstand, deshalb bat ich ihn, es langsam zu wiederholen.
„Ich würde sie auch verschenken“, sagte er. „Ich möchte sie nur nicht irgendjemandem geben.“
Er sah, dass ich nicht verstand, also sagte er: „Ich möchte diese Dinge in den richtigen Händen wissen.“
„Warum behalten Sie sie dann nicht?“, fragte ich.
Er lächelte mit dem Mund, nicht aber mit den Augen, dann sagte er: „Diese Dinge belasten mein Herz.“
Er schwieg für einen Moment und betrachtete mich mit forschend. „Bitte, nehmen Sie es mit. Alles.“
Wie er es sagte, klang es mehr nach einer Bitte als nach einem Angebot.
„Okay“, sagte ich, obwohl ich nicht wusste, was ich mit dem Zeug sollte, und kramte in meiner Tasche.
„Nein, nein. Ich will kein Geld. Bitte, nehmen sie nur.“
„Sind Sie sicher?“
„Ja“, sagte er, klappte den Koffer zu und streckte ihn mir hin.
Als ich den Koffer entgegennahm, lachte er, und diesmal erreichte die Freude seine Augen, sein ganzes Gesicht. Ich bedankte mich und wollte gehen, doch dann wandte ich mich noch einmal zu ihm um.
„Warum wollen sie diese Dinge loswerden?“
Der Alte seufzte. „Das waren meine Träume.“

 

Hallo Salomon,

dieser Anfang – das ist aber nicht so schön.

Ich war erschlagen worden? Und das auch noch drei Mal im ersten Absatz? Warum nicht:
Ich wurde erschlagen.
Oder
Es erschlug mich.

Aber auch das gefällt mir irgendwie nicht. Das ist doch kein schöner Satz.

Eigentlich war der Marktplatz irgendwo in Kabul genau so, wie er mir beschrieben wurde.
Und hier müsste es dann heißen:
Eigentlich war der Marktplatz irgendwo in Kabul genau so, wie er mir beschrieben worden war.

Du verwendest oft das Verb „war“, das geht doch bestimmt besser!

Ich war seit ein paar Tagen beruflich hier, erst jetzt hatte ich die Zeit, mir die Stadt anzusehen.
Ich befand mich seit ein paar Tagen beruflich in der Stadt und fand erst jetzt die Zeit sie mir anzusehen.

Nun war mir schwindlig, als hätte mir tatsächlich jemand eine Keule über den Schädel gezogen.
Es schwindelte mir, ...

Es war die Schwelle eines Hauseingangs, doch ich hatte Angst, dass meine Beine unter mir nachgaben, also setzte ich mich.
Ich hatte Angst, dass die Beine unter mir nachgaben, also setzte ich mich auf die Schwelle eines Hauseingangs.

Im zweiten Abschnitt benutzt du sieben Mal das Wort meine /meinen. Da kannst du einiges von entfernen. Meistens ist klar wem die Füße, Beine usw gehören.

Ein Händler, der lautstark vermutlich seine Ware anpries,
vermutlich kann weg

In seinen Zügen lag Güte und Melancholie.
Darunter kann ich mir leider nichts vorstellen. Versuch zu beschreiben wie dieses Gesicht aussieht.

Dann sagte er:
Das musst du nicht wiederholen. Durch den Zeilenwechsel und die Anführungszeichen wird klar wer hier redet und dass jemand etwas sagt sowieso.
Generell würde ich nicht so viel Augenmerk darauf richten, dass der Mann die Sprache nicht gut beherrscht. Verzichte auf Worte wie „scheinen“. Wenn der Mann es so wahrnimmt, beschreibt er es eben so.

Es tut mir leid, aber mir gefällt deine Geschichte leider nicht. Ich finde die Beschreibungen am Anfang relativ langweilig. Das spannendste ist, dass dem Prota vor Hitze schwindelig wird, aber wer kennt das nicht. Die Ortsbeschreibungen kommen mir etwas lieblos vor. Du sagst „angebotene Lebensmittel“ und „fremdartige Musik“ aber ich rieche und höre nichts. Beschreib genau, was der Porta riecht, was er hört, was er schmeckt. Dann folge ich ihm gern durch eine fremde Stadt.

Die Situation mit dem alten Mann ist auch viel zu kurz um sich entfalten zu können. Man versteht ja kaum was da passiert.

Ich hoffe, du kannst mit meinen Gedanken zu deiner Geschichte etwas anfangen.


Liebe Grüße,
Nichtgeburtstagskind

 
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Hallo Salomon,

mir gefällt die Idee der kleinen Geschichte eigentlich gut und ich finde, anders als mein Vorkommentator, auch nicht, dass die Episode mit dem alten Mann zu kurz geraten ist. Der im Dialog transportierte Inhalt ist in meinen Augen völlig ausreichend. Dinge dürfen ja ruhig ein wenig im Dunkeln bleiben, gerade wenn man mit einem Ich-Erzähler arbeitet.
Ich habe mich allerdings gefragt, ob es eine gute Idee ist, das Ganze gerade in Kabul anzusiedeln, einer Stadt in der für Europäer, ein großer Teil überhaupt nicht risikofrei begehbar ist. Wenn du die Geschichte schon nach Afghanistan verlegst, sollten das Chaos und die ständige Gefahr dort doch in der Erzählung vorkommen, da sie gerade für deinen Protagonisten durchaus allgegenwärtig sein sollten.

Ich war erschlagen worden.

Mir gefällt der erste Satz wirklich gut, da er den Leser zunächst ein bisschen in die Irre führt, ist doch die erste Assoziation, die ich gehabt habe, die eines körperlichen erschlagen Werdens. Ich würde aber die zweite Wiederholung streichen.

Recht gebe ich Nichtgeburtstagskind allerdings bei zwei Punkten, die er anführt. Die Schilderung der fremdartigen Eindrücke darf tatsächlich ein bisschen mehr Erleben sein und auch die Details könntest du etwas genauer schildern, indem du dir im ersten Absatz ein oder zwei besonders exotische Stände herausgreifst und den Eindruck deines Protagonisten schilderst bzw. das, was er sieht.
Der zweite Punkt sind die vielen Eventualitäten (vermutlich, schien mir, etc.). Die braucht es in meinen Augen nicht. Wenn dein Protagonist ein wenig Paschto (wird groß geschrieben) spricht, beißt sich das mit dem Vermuten der Sprache bei dem belauschten Gespräch.

„Warum behalten Sie sie dann nicht?“, fragte ich und überlegte kurz, ob ich den Satz richtig formuliert hatte.

Hier würde ich den zweiten Teil streichen. Du hast doch vorher ausreichend klar gemacht, dass er die Sprache nicht so recht beherrscht, da musst du es nicht bei jedem Satz des Protagonisten dazuschreiben.

Vor ihm lag nichts als ein kleiner Koffer in sehr gutem Zustand, fast wie neu, davor ein Preisschild in Postkartengröße.

Ein Vorschlag: Vor ihm lag nur ein kleiner Koffer der aussah, als sei er nie benutzt worden. Davor stand ein Preisschild in Postkartengröße.

So vermeidest du die Wiederholung und den etwas sperrigen ersten Satzteil. Ich würde aber überlegen, ob der Koffer nicht ziemlich verschlissen aussehen soll, so sehr, dass der Protagonist sich fragen muss, wie man auf die Idee kommen kann, das Ding überhaupt noch zu verkaufen und vielleicht den Preis in astronomische Höhe schrauben. Das wirkt rätselhafter und erscheint mir als Trigger für die Aufmerksamkeit des Protagonisten nachvollziehbarer.

Ich hoffe du kannst mit meinen bunt zusammengewürfelten Eindrücken etwas anfangen.

Beste Grüße und einen guten Start in die Woche

Blumenberg

 

Hallo Nichtgeburtstagskind,

Danke für's Lesen!

Ich habe deine Vorschläge übernommen, du hast recht. Was größere Veränderungen angeht (Setting detailreicher, Ende evtl. ausbauen, etc) lasse ich mir noch etwas Zeit und warte noch auf weitere Kommentare, dann überarbeite ich alles nochmal mit den gesammelten Eindrücken.

Schade, dass es dir nicht gefallen hat!

Viele Grüße, Salomon


Hi Blumenberg,

Auch in Kabul werden Geschäfte abgewickelt, soviel ist klar, aber du hast recht, dass ich die Sorgen über Anschläge etc. noch einbringen sollte.

Warum wird "Paschto" groß geschrieben? Würde man im Deutschen in diesem zusammenhang doch auch nicht, oder? "Sie stritten auf deutsch/Deutsch" ? Würde ich klein schreiben.

Mir ist es wichtig, dass der Koffer unbenutzt aussieht. Klar wäre ein kaputter Koffer spannender für den Protagonisten, würde für mich aber nicht passen. :)

Danke für's Lesen, Blumenberg!

Viele Grüße, Salomon

 
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Hallo Salomon,

Warum wird "Paschto" groß geschrieben? Würde man im Deutschen in diesem zusammenhang doch auch nicht, oder? "Sie stritten auf deutsch/Deutsch" ? Würde ich klein schreiben.

Hier hast du absolut recht. Da habe ich mir beim Verfassen, wohl einen anderen Satz zusammengesponnen.

Mir ist es wichtig, dass der Koffer unbenutzt aussieht. Klar wäre ein kaputter Koffer spannender für den Protagonisten, würde für mich aber nicht passen.

Ich verstehe die Intention dahinter. Es ist ja zusammen mit der Karte und dem Kompass ein Symbol für die nie verwirklichten Träume und in sofern unbenutzt. Ich hatte auch etwas anderes vor Augen, was glaube ich aber nicht so recht rüberkam. Ich dachte eher an das Alter des Mannes. Ein Koffer kann ja nicht nur durch den Gebrauch verschleißen, sondern auch durch sein bloßes Alter und das meinte ich. Ich hatte beim Lesen jemanden vor Augen der seine Jugendträume entgültig begraben will. Der Koffer, die Karte und der Kompass wären für mich daher passend als Gegenstände aus einer Zeit in der der Alte noch jung war und tatsächlich träumen und, noch wichtiger, seine Träume angehen konnte. Womit sie eben im Jetzt der Erzählung schon etliche Jahrzehnte auf dem Buckel haben.

Ich will dir aber auch nichts vorschreiben, ist schließlich deine Geschichte und die muss für dich passen.

Beste Grüße

 

Hi Salomon,

in Rechtschreibsachen mische ich mich ja eigentlich nicht ein, aber jetzt hab ich gerade doch Lust auf ein bisschen Schlaumeiern, und zu mehr reicht es leider nicht.

Warum wird "Paschto" groß geschrieben? Würde man im Deutschen in diesem zusammenhang doch auch nicht, oder? "Sie stritten auf deutsch/Deutsch" ? Würde ich klein schreiben.

Also *lufthol*: "Auf Deutsch" gehört auch groß geschrieben, Merkmal dafür ist die Präposition. Vor allem ist aber "deutsch" ein normales Adjektiv, alle möglichen Dinge können deutsch sein. "Paschto" ist im Deutschen aber nur als Bezeichnung für die Sprache gebräuchlich, während das Adjektiv "paschtunisch" ist. Man kann sich bei dem Wort "Deutsch" in einigen Fällen raussuchen, ob man es groß oder klein schreiben will, wenn es sich auf die Sprache beziehen soll, Bsp.: "Sie redeten deutsch/Deutsch" - je nachdem ob man die Art und Weise oder die Sprache meint. Dagegen muss man im anderen Fall das Wort ändern: "Sie redeten paschtunisch" -- "Sie redeten Paschto".
Oder: "Sag's doch mal deutsch" geht gut, "Sag's doch mal paschto" geht nicht.

Soweit so gut. Hoffentlich stimmt das jetzt auch :)

Besten Gruß
erdbeerschorsch

 
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Salomon, Blumenberg, erdbeerschorsch

Hier gibt's einen sehr informativen Beitrag zu dem Thema.

Gern geschehen,
offshore

Und wenn ich schon hier bin:
So, wie ich den Text lese, sitzt der alte Mann auf dem Marktplatz, nicht am (= an dem) Marktplatz.
So gesehen ist schon der Titel sprachlich sehr unpräzise.

 

Hej Salomon,

Meckerstunde (:naughty:):

diesen unendlich viele Menschen
vielen

Nun war mir schwindlig, als hätte mir tatsächlich jemand eine Keule über den Schädel gezogen. Es fühlte sich an, als zöge mir jemand den sandigen Boden unter meinen Füßen fort.
Beide Sätze sagen annähernd dasselbe.

Von den angebotenen Lebensmitteln, Werkzeugen, Spielsachen
das ist mir zu nüchtern erzählt. "Lebensmittel" finde ich ein bissl schlapp. Wie wär´s mit: ... Gewürzen in offenen Säcken nebeneinander gestellt, die wirken wie eine Palette von gelb bis dunkelrot, Orangen auf Handkarren, zu Pyramiden aufgetürmt, Kellner mit Tabletts voller winziger Teegläser …
Dasselbe bei "Werkzeugen" und "Spielsachen", lass der Exotik freien Lauf: Kupfertreiber, die mehrfarbige Schalen mit Hammer und einem winzigen Metallstift ziselierten..., Backgammonspiele aus Edelholz und flimmernden Muschelstücken, darunter Steine aus Horn.

Ich zog eine Flasche Wasser aus meinem Rucksack, trank so viel meine Übelkeit zuließ
… trank einen Schluck gegen meine Übelkeit.?

Alle lachten, auch der junge Mann rang sich zu einem Lächeln.
rang sich ein Lächeln ab oder rang sich zu einem Lächeln durch.

In seinen Zügen lag Güte und Melancholie.
das finde ich zu direkt. Beschreib ihn, dann kann ich als Leser die Wertung selbst vornehmen.

Kabul als Ort der Handlung birgt eine gewisse Brisanz, die du völlig ignorierst. Wo sind die Männer mit Bärten, die Frauen in Burka, die Militärs mir misstrauischen Blicken, die jungen Menschen im Kaftan, von denen jeder einen Sprengstoffgürtel tragen könnte? Kabul ist heute eine Stadt, in der jeden Tag Anschläge verübt werden, die eigene Existenz ständig bedroht ist und ein Leben nicht viel wert.
So wie du es schreibst, ist es ein Orientmärchen, das ich dann aber auch woanders oder deutlich in der Vergangenheit ansiedeln würde.

Die erste Hälfte von deinem Text gefällt mir noch nicht, sie wirkt nicht fertig ausgearbeitet. Du hast viele ähnliche Aussagen, ohne wirklich ins Detail zu gehen. Du huscht durch die Straßen, ohne wirklich zu beschreiben und schreibst dreimal, dein Prot. ist erschlagen. Auf mich wirkt das so, als hättest du ein Setting für deine tolle Idee mit den verschenkten Träumen konstruiert und ein bisschen fabuliert, weil du im Trüben fischst.

Kommen wir zur zweiten Hälfte: mit "Abseits des Gedränges …" fängt für mich deine KG erst an (Absatz wäre sinnvoll). Die Idee ist schön, die Sprache auf einmal ganz anders, du beschreibst detailliert und weitgehend stimmig, der Teil funktioniert. Schöner Schlusssatz, alles gut.

Ich würde den Griffel nochmal auspacken und den Anfang stark überarbeiten. Das mit dem "erschlagen sein" und der "Übelkeit" würde ich konsequent streichen, weil es mMn nur ablenkt und nichts zur Handlung beiträgt. Füll die Lücken mit "Show", mit Sinneseindrücken.

Peace, linktofink

 

Hey Salomon

da ich neu im Forum bin, "versuche" ich mich mal an deiner Story.
Den Anfang fand ich ein bisschen langweilig und irgendwie hat er auch nicht viel mit dem Schluss zu tun. Die Passage, in der dem Prot schwindelig wird, hat z.B keinen wirklichen Einfluss auf das Geschehen.
Ich mag die Idee und der Schluss ist nicht schlecht, weil die Aussage dahinter sehr stark ist.

Seit ein paar Tagen befand ich mich in der Stadt, erst jetzt fand ich die Zeit, die Stadt anzusehen.
Der Satz gefällt mir gar nicht. Gleich zwei mal be-"fand" und "Stadt", das hört sich komisch an.
"Obwohl ich mich seit einigen Tagen in der Stadt befand, hatte ich erst jetzt Zeit, sie anzusehen."

Nun war mir schwindlig, als hätte mir tatsächlich jemand eine Keule über den Schädel gezogen. Es fühlte sich an, als zöge mir jemand den sandigen Boden unter meinen Füßen fort.
Auch hier wieder erst "gezogen" und dann "zöge"
"Mir war schwindelig. Es fühlte sich an, als hätte mir jemand eine Keule über den Schädel gezogen und der sandige Boden schien meinen Füßen zu entgleiten."

Ansonsten den Schluss gerne gelesen!

H.J.B

 
Zuletzt bearbeitet:

erdbeerschorsch, Blumenberg, AWM, Nichtgeburtstagskind, linktofink, Henry Jacques Blanc,

Vielen lieben Dank, dass ihr euch zum Lesen und Kommentieren meiner Geschichte die Zeit genommen und die Mühe gemacht habt.

Ich merke, dass es der Geschichte an allen Ecken und Enden fehlt. Eure Kritiken hab ich natürlich alle gelesen und stimme überall zu. Ich werde die Geschichte demnächst (wenn ihr hoffentlich diesen Kommentar gelesen habt) ganz aus dem Forum rausnehmen und mich diesem Thema beizeiten wieder zuwenden, hier ist einfach eine umfassende Aufarbeitung notwendig. Vielleicht schiebe ich noch ein, zwei Projekte dazwischen, es kann also noch dauern, bis hier etwas passiert.

Danke für eure Kritik!

Bis bald,
euer Salomon

Edit: Eure Kommentare habe ich mir natürlich abgespeichert, um Das Ding angemessen überarbeiten zu können.

 

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