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Der alte Herr und sein Schatten
Der Einbildung des alten Herren entsprungen, kam der schwarze Schatten um die Ecke und ließ sich auf dessen Brust nieder wie ein Stein in einem Glas Wasser zu Boden sinkt.
“So was passiert”, sagte sich der Herr und konnte nicht mehr atmen. Der schwarze Schatten nahm ihm die Luft.
Noch eher als er sich eingestand, dass er verloren hatte, wurde ihm kalt. Fliehen konnte er sowieso nicht, das wusste er. Doch fragte er sich auch nicht, warum alles so gekommen war. Ihm ging ein Satz durch den Kopf, den er oft von sich selbst gehört hatte: ”Aufregung ist zwecklos!” Ihm kam das hier so komisch vor.
Der Schatten sah ihn an, aus leeren Augenhöhlen.
Ob das das Ende war? Der alte Herr schluckte seine Furcht hinunter. Ihm war heute sowieso nicht nach kämpfen zu Mute. Aber aufgeben...? Das war eigentlich auch nicht in seinem Sinne.
Er war noch so müde und jetzt saß ihm dieser Schatten auf der Brust und sah ihn an. Er atmete aus und drehte sich auf die Seite. Wahrscheinlich war er unbesiegbar, also wieso weiter Kraft aufbringen.
Sie hatten sich nie geähnelt, doch jetzt waren sie beide verschieden.