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Der abendliche Besucher

Seniors
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31.10.2003
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Der abendliche Besucher

Draußen klopfte es erneut. Sam zuckte leicht zusammen und wischte sich die strähnigen Haare aus der Stirn. Der Sturm, welcher am frühen Morgen eingesetzt hatte, fegte mit einem lautem Pfeifen um das alte Blockhaus.
Vor zwei Tagen hatte es angefangen zu schneien und seit dem nicht mehr aufgehört. Mittlerweile war die Landschaft mit einem weißen Teppich überzogen, der hier und da gewaltige Beulen in Form von meterhohen Schneewehen bildete. Und selbst durch das laute Heulen des Sturmes hindurch war das unheimliche Klopfen an der Tür nicht zu überhören.
Sam leerte das Glas Jack Daniels und schenkte sich aus der Flasche, die vor ihm auf dem Tisch stand, erneut ein. Seit etwa einer Stunde saß er jetzt hier am Tisch und zuckte bei jedem Klopfen zusammen. Vor einer halben Stunde hatte er mit dem Whiskey angefangen, aber bis jetzt verspürte er noch nicht die geringste Wirkung.
Wieder klopfte es, und wieder zuckte er zusammen. Seine rechte Hand krampfte sich um das Glas, so daß seine Fingernägel weiß wurden.
„Es ist niemand zu Hause“, murmelte Sam vor sich hin. „Es ist, verdammt noch mal, niemand zu Hause. Warum verschwindest du also nicht?“ Sam flüsterte in die Faust vor seinem Mund. Niemand hätte ihn so verstehen können, nicht einmal, wenn er direkt neben ihm gesessen hätte. Doch irgendwie wollte Sam auch nicht, daß der abendliche Besucher ihn verstand. Sam wußte, es hätte eh nichts genutzt.
Seit einer Stunde klopfte es jetzt in schon fast regelmäßigen Abständen an seiner Tür. Und seit dieser einen Stunde stand da draußen jemand in dem eisigen Schneesturm und wartete darauf, daß Sam die Tür öffnen würde. Er nahm die Faust von seinem Mund, und ein langer Speichelfaden versuchte die Verbindung aufrecht zu erhalten, zerriß aber kurz darauf und bildete an Unterlippe und Zeigefinger jeweils einen kleinen blasigen Tropfen.

TOCK – TOCK – TOCK!

Sam schluckte und schüttete nach. Er würde, wenn es sein mußte, die ganze Flasche leer trinken. Und sollte das immer noch nicht reichen, hatte er noch eine weitere im Schrank. Doch insgeheim wußte er auch, daß das alles nichts nutzen würde. Der Fremde würde weiterklopfen, immer weiterklopfen; und wenn Sam aus seinem Rausch erwachte, würde er immer noch klopfen, und zwar solange, bis Sam die Tür aufmachte ... Und dann?
Sam bekam einen erneuten Schweißausbruch und trank wieder.

TOCK – TOCK – TOCK!

Aber vielleicht stand dort draußen ja wirklich nur jemand, der ihm eine wichtige Nachricht überbringen wollte?! Sam mußte bei dieser Vorstellung selber grinsen. Er sah vor seinem geistigen Auge einen armen Briefträger, der steif gefroren vor seiner Tür stand, ein ach so wichtiges Telegramm in der rechten Hand; und mit der linken Hand klopfte er bitterlich weinend an die alte Holztür, so daß bei jedem Schlag einer seiner steifgefrorenen Finger abbrach und in den Schnee zu seinen Füßen fiel.
Nein, Sam wußte, wer da draußen stand und von ihm hereingelassen werden wollte. Er war nach dem ersten Klopfen an das kleine Fenster gegangen, welches sich etwa drei Meter rechts neben der Tür befand. Von hier aus konnte man die zwei Stufen vor der Haustür gut erkennen; und wenn nicht jemand direkt vor der Tür stand, was bisher noch nie vorgekommen war, sondern auf eine der beiden Stufen, dann konnte Sam ihn sehen. Er blickte vorher immer aus diesem Fenster, um ungebetenen Gästen erst gar keinen Anlaß zu geben, ihn mit irgendwelchem langweiligen Gelaber zu nerven.
Als Sam hinaus gesehen hatte, war er erschrocken zurückgewichen. Die Schneeflocken peitschten gegen die Fensterscheibe, und er hatte das Gefühl, als säße er in einem Raumschiff und flog mit Lichtgeschwindigkeit durch einen gewaltigen Meteoritenschwarm. Als er dann wieder hinaus sah, konnte er die beiden Stufen kaum erkennen; das dichte Schneegestöber nahm ihm fast die ganze Sicht. Er kniff ein wenig die Augen zusammen und schirmte sein Gesicht mit den Händen ab.
Doch da stand niemand auf den Stufen!
Der abendliche Besucher mußte sich wohl doch dicht an die Tür gepreßt haben. Sam hatte also keine Möglichkeit, seinen Besucher vorher zu sehen, er mußte wohl oder übel die Tür öffnen. Er war bereits auf dem Weg dorthin gewesen, und seine Hand hatte bereits den Türgriff berührt, als er abrupt innehielt. Irgendwas hatte er draußen gesehen, das nicht stimmte. Er wußte nicht, was es war, aber ihm lief trotzdem ein eiskalter Schauer über den Rücken.
Langsam war er noch einmal zurück zum Fenster gegangen; und im selben Moment hatte es erneut geklopft.
Sam hatte es gar nicht gehört und schaute hinaus. Er sah wieder niemanden auf den Stufen und wieder schlugen die Schneeflocken gegen die Scheibe, als wollten sie ihn angreifen. Was war ihm vorhin aufgefallen? Was stimmte hier nicht? Er blickte geradeaus und sah verschwommen seinen Jeep am Zaun stehen. Hier oben konnte man sich bei solch einem Wetter nur mit einem Jeep oder einem Schneemobil von der Stelle bewegen.
Heute früh war er noch unten im Ort gewesen und hatte einige Besorgungen gemacht, denn Sam wußte, wenn es hier oben einmal anfing zu schneien, konnte es durchaus sein, daß die Zufahrtsstraßen für mehrere Tage unbefahrbar waren. Und dann nutzte auch der schönste Allradantrieb nicht mehr viel.
Er sah noch die tiefen Spuren, die der Jeep in den Schnee gedrückt hatte. Sie waren schon fast zugeschneit, und es würde nicht mehr lange dauern, bis man meinen konnte, der Wagen wäre seit Tagen nicht mehr bewegt worden.
Und im selben Moment wußte Sam, was ihm vorhin aufgefallen war. Es waren die Spuren! Es waren die Fußspuren seines Besuchers! Diese waren nämlich nicht vorhanden ...

TOCK – TOCK - TOCK!

Jetzt saß Sam hier in seiner alten Blockhütte mit dem offenen Kamin in seinem Rücken, und er wußte genau, wer da draußen klopfte.
Es war der Tod! Der Tod klopfte an seiner Tür, weil seine Zeit gekommen war. Ja, das war es! Das wußte er genau! Sam war zwar erst 56, aber irgendwann trifft es jeden, den einen früher, den anderen halt später.
Das hatte ihm, als er noch ein kleiner Junge war, bereits sein Großvater erzählt. Sam konnte sich noch genau an jenen Abend erinnern, als er bei seinem Großvater saß, und dieser sich mit ihm über das Sterben unterhalten hatte.
Sam hörte seinem Großvater gerne zu, wenn dieser etwas erzählte. Das jeweilige Thema war eigentlich ziemlich unwichtig, aber Großvater konnte sehr spannend erzählen. Und an diesem Abend war es sogar recht gruselig. Großvater erzählte ihm etwas über den Tod selbst. Er beschrieb ihn als einen großen schwarzen Mann in einem schwarzen Gewand mit schwarzer Kapuze, welche tief in sein knochiges Gesicht gezogen war.
Sam wußte noch genau, wie er erschauderte, als Großvater sich in seinem Schaukelstuhl vorbeugte und leise weitersprach: „Und dann erkennst du ihn noch an der riesigen, messerscharfen Sense, mein Junge. Damit holt er sich jeden! Und irgendwann einmal, wenn deine Zeit gekommen ist, wird es an deiner Haustür klopfen und er wird davor stehen und warten. Er wird klopfen und warten.“ Großvater hatte sich noch ein bißchen weiter vorgebeugt und den letzten Satz beinahe geflüstert: „Er wird klopfen und warten, bis du ihn hereinläßt ...“

TOCK – TOCK – TOCK!

Ein brennender Ast im Kamin brach mit einem lauten Knacken und glühende Funken verteilten sich auf dem Holzfußboden. Doch Sam spürte die Hitze nicht, die aus dem Kamin heraus auf ihn einstrahlte. Er hielt sein Glas mit beiden Händen fest umklammert und starrte in den dunkelbraunen Inhalt.

TOCK – TOCK – TOCK!

Und jetzt war es tatsächlich soweit. Jetzt stand er vor Sams Tür. Hier oben in den Bergen, wo Sam niemand zur Hilfe kommen würde. Er könnte sich die Lunge aus dem Leib schreien, es würde niemand kommen. Und schreien würde er mit Sicherheit, daß wußte Sam, denn er konnte sich lebhaft vorstellen, daß das Bearbeiten des Körpers mit einer messerscharfen Sense doch recht schmerzlich sein mußte. Sam würde genauso laut schreien, wie der Junge damals geschrieen hatte. Damals vor genau zweiunddreißig Jahren ...
Sam führte das Glas wieder zum Mund und ließ den brennenden Inhalt seine Speiseröhre hinunterlaufen.
Warum hatte der Junge nicht einfach sein Maul gehalten? Hätte er nicht angefangen, wie ein Irrer um Hilfe zu schreien, wäre doch gar nichts Schlimmes passiert, und Sam hätte nicht mehr als die Hälfte seines Lebens in einem elendigen Gefängnis verbringen müssen. Aber eigentlich mußte er ja froh sein, daß in diesem Bundesstaat die Todesstrafe abgeschafft worden war. Ansonsten wäre ihm sein jetziger Besucher mit Sicherheit schon eher gegenüber getreten.

TOCK – TOCK – TOCK!

Sam schüttete den letzten Rest aus der Flasche in sein Glas. Er sah wieder das entsetzte Gesicht des Jungen vor sich. Wie alt mochte er gewesen sein? Vielleicht fünfzehn oder sechzehn? Sam wußte es nicht mehr genau, obwohl es während der nicht enden wollenden Gerichtsverhandlung bestimmt hundert Mal erwähnt worden war.
Okay, es wäre auf jeden Fall Verführung eines Minderjährigen gewesen, aber der Junge zeigte ja vorher nicht im Geringsten, daß er es nicht auch wollte. Als sie sich in dieser alten Kneipe kennengelernt hatten, war er keinesfalls abgeneigt gewesen, auf Sams Kosten einen Whiskey nach dem Anderen zu trinken, und als sie dann später durch den Park gingen, lachend und leicht torkelnd, hatte Sam seinen Arm um dessen Schultern gelegt. Und auch da machte der Mistkerl nicht den Anschein, als hätte er etwas dagegen einzuwenden. Nein, er tat es Sam sogar gleich. Und als Sam dann seine bartlose Wange küßte, hätte er ja schließlich auch etwas sagen können ...

TOCK – TOCK – TOCK!

„Laß mich in Ruhe, verdammt noch mal!“ Sam schrie die kahle Holztür an. „Ich habe doch bezahlt! Ich habe für diesen ganzen Mist mit dreißig Jahren meines Lebens bezahlt!“ Er starrte wieder in sein Glas.
Der Junge hatte sich von Sam auf eine kleine Lichtung, umgeben von dunklen Sträuchern, führen lassen, und als sie dort eng umschlungen, ihre Zungen miteinander ringend, dastanden, hatte Sam dessen Erektion an seinem Schenkel gespürt. Er war hinabgetaucht und hatte ihn mit dem Mund bearbeitet. Und als der kleine Schwanz des Jungen zuckend seinen heißen Inhalt in Sams Mund ergoß, wäre er um nichts auf der Welt auf den Gedanken gekommen, es hätte ihm nicht gefallen.
Doch als Sam dann seinen Gürtel öffnete und den Jungen umdrehen wollte, fing dieser auf einmal an Zicken zu machen. Und auf so etwas stand Sam ja gar nicht! Der Scheißkerl hatte seinen Orgasmus gehabt und Sam sollte leer ausgehen. Es hatte Sam dann keine großen Schwierigkeiten bereitet, den Jungen zu Boden zu drücken, und als er dann in ihn eindrang, fing das Schwein an, um Hilfe zu schreien. Sam hatte ihm noch den Mund zugehalten, während er hart zustieß, doch der Kerl biß ihm in die Hand.
Und dann hatte Sam zugeschlagen. Er wußte gar nicht, woher auf einmal dieser Stein in seiner Hand gekommen war. Und als dieser Stein dann die Schädeldecke des Jungen zertrümmerte und Teile seines armseligen Gehirns freilegte, kam auch Sam zum Orgasmus. Und zwar zu einem Orgasmus, wie er ihn bis dahin noch nie erlebt hatte.

TOCK – TOCK – TOCK!

Es hatte lange gedauert, bis man ihm diese Tat nachweisen konnte. Die zwei Jahre bis zu seiner Festnahme hatte Sam damit verbracht, seinen bis dahin besten Orgasmus zu wiederholen. Nur war er bei den acht anderen Opfern schlauer gewesen. Er hatte sie vergraben. An unterschiedlichen Orten, in unterschiedlichen Städten.
Es wurden zwar immer wieder irgendwelche männlichen Jugendliche als vermißt gemeldet, doch hatte man sie nie gefunden. Und dann meldete sich auf einmal so ein Blödmann, der Sam und den ersten Jungen zusammen in der Kneipe gesehen hatte.
Und dessen Aussage hatte Sam für dreißig Jahre aus dem öffentlichen Leben entfernt. Dreißig Jahre unter schwitzenden Männern, dreißig Jahre Prügel und Vergewaltigungen von Zellengenossen und geilen Wärtern. Denn Kinderschänder waren selbst unter Mördern nicht besonders hoch angesehen, und das ist noch harmlos ausgedrückt.
Sam hatte bereut. Er hatte dreißig Jahre lang bereut und seine perverse Geilheit verflucht. Er hatte einen Selbstmordversuch überlebt, und hatte sich mehreren psychiatrischen Behandlungen unterzogen. Er hatte sogar regelmäßig den Gefängnisgottesdienst besucht und einmal in der Woche eine Beichte abgelegt.
Und irgendwann, nach dreißig Jahren Reue und Buße, hatte man ihn entlassen.

TOCK – TOCK – TOCK!

„Verschwinde doch endlich!“ Sam schrie, holte aus und schleuderte das noch halbvolle Glas gegen die Tür. Es zerbarst und hinterließ auf dem rauhen Holz einen dunklen Fleck. Er erinnerte Sam an einen zerplatzten Schädel.

TOCK – TOCK – TOCK!

Die Abstände wurden immer kürzer, und Sam preßte die Fäuste auf seine Ohren. „Oh bitte laß mich doch in Ruhe, bitte!“ Er wimmerte. „Laß mich doch noch ein paar Jahre auf dieser Welt, ich habe doch noch nicht viel davon gesehen ...“
Jetzt weinte Sam, und er wußte gleichzeitig, daß er seinen Besucher dadurch nicht im geringsten von seiner Tat abhalten konnte.

TOCK – TOCK – TOCK!

Mit tränenverschmierten Augen stand Sam auf. Sein Großvater hatte damals recht gehabt; wenn der Tod seine Sense geschliffen hatte, gab es kein Zurück mehr. Und es hatte auch keinen Sinn zu versuchen, seinem vorbestimmten Schicksal zu entkommen.
Er ging schlurfend zur Tür und seine Hände zitterten, und Sam verspürte auf einmal das dringende Bedürfnis, die Toilette aufsuchen zu müssen.

TOCK – TOCK – TOCK!

Sams zitternde Hand faßte nach dem Türgriff. Es hatte keinen Sinn. Er stieß einmal hörbar seinen whiskeydurchsetzten Atem aus, und dann drückte er den Griff hinunter.
Eine stechend kalte Armada aus Schneeflocken und eisigem Wind stieß ihm entgegen, und Sam kniff die Augenlider zusammen. Die eisige Kälte erreichte augenblicklich jede Pore seines Körpers, und Sam hatte das Gefühl, sämtlicher Schweiß würde sekundenschnell gefrieren und seine Haut mit einem dünnen Panzer aus Eis umziehen.
Die Tür wurde ihm aus der Hand gerissen und schlug mit einem gewaltigen Knall gegen die Wand. Sam wich zurück und öffnete die Augen.
Zuerst erkannte er nur Schneeflocken, die auf sein Gesicht zujagten, als wären sie kleine Raketen, die in ihr Ziel einschlugen. Und inmitten dieser winzigen Flugkörper stand eine Gestalt!
Das heißt, sie stand eigentlich gar nicht, ihre Füße schwebten etwa einen halben Meter über dem Boden. Sam stolperte zurück. Ein Ruck ging durch die Gestalt, und sie schwebte langsam über die Türschwelle.
Ein langer Speichelfaden wandte sich über Sams Unterlippe und verwandelte sich in eine grotesk aussehende Liane, die fast bis zu seinem Brustkorb hinabreichte.
Die Gestalt hatte jetzt den Innenraum erreicht, und noch immer schwebte sie in der gleichen Höhe, als würde sie von einem unsichtbaren Luftkissen getragen.
Sam begann zu wimmern, wie ein kleines Kind. Vor ihm stand
- schwebte -
der junge Anhalter, den er heute früh auf seinem Weg aus der Stadt mitgenommen hatte, und dessen Blut jetzt noch immer auf dem Armaturenbrett seines Jeeps kleben mußte. In der linken Schädeldecke klaffte ein etwa faustgroßes Loch, und eine dunkelrote Masse hatte sich über die halbe Gesichtshälfte verteilt. Gefrorene Blutstropfen hingen wie winzige Stalaktiten von seinem Kinn herab, und sein toter Gesichtsausdruck war starr auf Sam gerichtet.
Sam schrie und taumelte weiter zurück. „Ich habe doch gebüßt! Ich habe doch für alles gebüßt!“
Dann begann er wie irre zu lachen ...

 

Hallo Salem,

Wow!

Starke Geschichte! Habe sie von der ersten bis zur letzten Zeile verschlungen. Am Anfang dachte ich noch "Naja, ziemlich unlogisch, daß er nicht aufmacht, wenn er gar nicht weiß, wer draußen steht", aber das hast Du dann ja aufgelöst.

Ein kleiner Fehler ist mir aufgefallen: Amader
Richtig heißt es "Armada"

Fazit von mir: :thumbsup:

VG

Petra

 

Hi Petra.

Das geht runter wie Butter. Ne, freut mich, daß Dir die Geschichte gefallen hat. Was kann einem Autor schöneres widerfahren, als daß ein Leser sagt: "Habe sie von der ersten bis zur letzten Zeile verschlungen"


Zum Wort "Armada": Ich werde den Rüffel an mein Rechtschreibprogramm weitergeben.:deal:;)

Vielen Dank noch mal für Deine Kritik!!!

Gruß! Salem

 

Hi Salem,

mir hat's auch sehr gut gefallen. Du schaffst eine beklemmende Atmosphäre, schreibst sehr flüssig und sicher. Fehler sind mir eigentlich auch nicht aufgefallen.

Einziger Wermutstropfen: den Schluss finde ich nicht so gut, irgendwie unbefriedigend, wenn auch klassisch für eine Horrorstory. Lebt das Opfer noch? Ist der Mörder irre oder ist es ein rächender Geist? Eine überraschende Wendung wäre schöner gewesen. Aber dennoch eine beachtliche Leistung!

greetz
Peter

 

Hi Peter.

Vielen Dank für Deine Stellungnahme. Freue mich, daß es Dir auch gefallen hat.
Du hast natürlich recht. Das Ende ist wirklich klassisch für eine Horrorstory. Meine Intention war, daß sich der Leser selbst denken kann, wie er das Ende deutet.
In einer Sache kann ich Dir allerdings Klarheit verschaffen: Das letzte Opfer lebt nicht mehr (ist ziemlich schwierig, lebend durch einen Raum zu schweben, mit aufgeschlagenem Schädel).
Ob es sich um den rächenden Geist des Opfers handelt (was übrigens auch meiner Ansicht entsprach) oder um die Tatsache, daß Sam verrückt ist, das überlaß ich Deiner Fantasie.
Auf jedem Fall sollte am Ende herauskommen, daß Sam doch nicht geheilt ist (böser Sam!)
Würde mich freuen, mal wieder von Dir zu hören; vielleicht in einer anderen oder nächsten Geschichte.

Bis dahin! Salem

 

Danke, Ben!

Freue mich, daß es Dir gefallen hat.

Viel Spaß beim nächsten mal ...


Gruß! Salem

 

Hi Salem,

mir hat deine Geschichte ebenfalls gefallen. Die verzweifelte Lage deines Prot. kommt sehr gut rüber, wobei vor allem das Verhalten mit dem Whiskey bewirkt.
Das ständige TOCK zeigt dem Leser, dass es ernst wird, dass die Zeit verrint und es hat auch etwas Entgültiges - besser kann ich nichts beschreiben.
Die ganze Szenerie ist bedrückend, eine eingeschneite Holzhütte, das gibt schon einiges her.

Am besten gefallen hat mir allerdings die Auflösung, um wen es sich bei dem Besucher tatsächlich handelt, und damit die Gewissheit, dass der Prot. keinesfalls davon kommen wird. Außerdem verwandelt sich das Mitleid, dass man (oder zumindest ich) mit ihm hatte in so etwas wie Abscheu und eigentlich will man ab da an, dass sich seine Ängste bewahrheiten. Das fand ich intelligent gelöst - Respekt!
Ebenso gelungen, die Erinnerung an den Großvater.

Auch vom Stil her hat mich deine Geschichte überzeugt. Negatives habe ich überhaupt nicht gefunden, also alles gut gemacht!

 

Wow!

Da kann ich nur sagen: Danke Kevin!

Schön, daß es dir gefallen hat. Genau die Gefühle, die die story bei Dir bewirkt hat, wollte ich rüberbringen.
Erst vielleicht ein bißchen Mitleid mit dem Prot, dann Abscheu und ein wenig Genugtuung.

Gut, daß sie bei Dir so rüber gekommen ist. Freut mich!!!

Bis bald! Salem

 

Hi Salem,

Bin durch die 2003-Wertung auf deine Geschichte gestoßen und ich muss sagen, dass ich das Lesen nicht bereut habe. Geradezu klassisch erzählt in einer unprätentiösen Sprache. Werde mal drauf achten, was du demnächst postest.

Pe

 

Hi petdays,

freut mich, dass es Dir gefallen hat. Habe noch ein paar andere stories ins netz gestellt. Wenn Du Lust hast, kannst Du ja mal suchen.
Würde mich auf Deine Kritik freuen!!!

Bis dahin! Salem

 

also ich werd auch mal zur abwechslung was schreiben ;)

also ich bin ebenfalls durch die 2003er voting list auf deine story gekommen und kann nur sagen: echt toll.

ich hab ziemlich überlegt, wer da wohl vor der tür steht und das ende ist auch toll für die eigene fantasie. hat mir sehr gut gefallen.

 

Danke one weak,

gibt es auch stories von Dir? Oder bist Du in ner anderen Rubrik?
Freue mich aber auch, daß es Dir gefallen hat.

Gruß! Salem

 

Hi Salem,

schööööön, dass der Geist des Jungen sich seinen Mörder holt.

Eine eindrucksvolle Geschichte, geschrieben mit bildhaften Worten.
Und mal nicht sooo viel Blut.
Auch ich hätte gerne gewußt, was der Geist mit deinem Prot dann angestellt hat. Jetzt muß ich mir selber was ausdenken.
Viel kann er nicht gemacht haben, da du ihn als seelenlosen Zombi beschreibst.
Deinem Prot könnte höchstens vor Schreck das Herz stehen bleiben.
Ja, genau. Sein Geist würde den Körper verlassen und all seine Opfer wären um ihn. Bewaffnet mit den Gegenständen, mit denen sie ermordet wurden.
Sie würden ihn erschlagen, begraben, erschlagen begraben ...
So lange, bis die ruhelosen Seelen ihre Rachsucht befriedigt hätten und die Hütte verlassen würden.
Der Geist deines Prots, geschändet und 1000 Tode gestorben, würde, erleichtert seine Peinger los zu sein, in einen tiefen Schlaf fallen.
Dann erwacht er in den Armen des Satans, der ihn mit Wonne weiter quält, bis er irgendwann, als Straßenköter wiedergeboren wird.
So oder so ähnlich. :D

glg, coleratio :)

 

Hi coleratio,

da hast Du ja noch was ganz altes von mir gefunden.

Deine Phantasie bezüglich des Endes möchte ich auch haben. Da kann man ja glatt ne neue Horrorgeschichte raus schreiben. Versuchs doch einfach mal; Du hast ja richtig gute Ideen. Also los ran! Ich warte ...

Danke Dir aber noch mal ganz lieb für Dein statement!!!

Grüße! Salem

 
Zuletzt bearbeitet:

hi, schon wieder ich!

Aber vielleicht stand dort draußen ja wirklich nur jemand, der ihm eine wichtige Nachricht überbringen wollte?!
uuuhhhh, eine doppelung von satzzeichen ( :D )

Er sah vor seinem geistigen Auge einen armen Briefträger, der steif gefroren vor seiner Tür stand, ein ach so wichtiges Telegramm in der rechten Hand; und mit der linken Hand klopfte er bitterlich weinend an die alte Holztür, so daß bei jedem Schlag einer seiner steifgefrorenen Finger abbrach und in den Schnee zu seinen Füßen fiel.
:lol:

Sam führte das Glas wieder zum Mund und ließ den brennenden Inhalt seine Speiseröhre hinunterlaufen.
Warum hatte der Junge nicht einfach sein Maul gehalten? Hätte er nicht angefangen, wie ein Irrer um Hilfe zu schreien, wäre doch gar nichts Schlimmes passiert, und Sam hätte nicht mehr als die Hälfte seines Lebens in einem elendigen Gefängnis verbringen müssen. Aber eigentlich mußte er ja froh sein, daß in diesem Bundesstaat die Todesstrafe abgeschafft worden war. Ansonsten wäre ihm sein jetziger Besucher mit Sicherheit schon eher gegenüber getreten.
sehr schön, dass du die illusion eines netten mannes hiermit zerstörst. es gefällt mir, wenn das immer stetig geschieht, im laufe der geschichte. :thumbsup:

Und dann hatte Sam zugeschlagen. Er wußte gar nicht, woher auf einmal dieser Stein in seiner Hand gekommen war. Und als dieser Stein dann die Schädeldecke des Jungen zertrümmerte und Teile seines armseligen Gehirns freilegte, kam auch Sam zum Orgasmus. Und zwar zu einem Orgasmus, wie er ihn bis dahin noch nie erlebt hatte.
:naughty: durch solche einschübe kennt man deine geschichten unter anderen heraus

so, eine wahnsinnsgeschichte. ganz ehrlich. gruselig, toll geschrieben, schöne einführung, und ein ende mit dem (zumindest ich) nicht mehr gerechnet habe, da ich ja durch seine worte: ich habe gebüßt! gedacht hab, dass er jetzt "clean" ist.

Super, Salem!

Tama

 

hallo salem,

als säße er in einem Raumschiff und flog mit Lichtgeschwindigkeit durch einen gewaltigen Meteoritenschwarm.

Guter Vergleich.

Jetzt saß Sam hier in seiner alten Blockhütte mit dem offenen Kamin in seinem Rücken, und er wußte genau, wer da draußen klopfte. Es war der Tod! Der Tod klopfte an seiner Tür …

Hier hast du bei mir für ein abflachen der Spannungskurve gesorgt. Du hast Sams Gegenspieler benannt. Ich hätte es lieber etwas subtiler gemocht (ich wusste damals allerdings noch nicht welche Wendungen die Geschichte noch nehmen wird). Jeder Leser hätte sich schauderhaft darüber Gedanken gemacht, wer da vor der Tür steht. (ein Dämon, der Tod, die Schwiegermutter etc.)

Sam würde genauso laut schreien, wie der Junge damals geschrieen hatte. Damals vor genau zweiunddreißig Jahren ...

dass war ziemlich gut und weckt Interesse an mehr. Der gerade abflachende Spannungsbogen steigt wieder sprunghaft an. Jetzt verstehe ich auch, wieso du so früh preisgegeben hast, wer da vor der Tür steht. Du brauchtest dass für deine Überleitung zu Sams Vergangenheit.

Okay, es wäre auf jeden Fall Verführung eines Minderjährigen gewesen, aber der Junge zeigte ja vorher nicht im Geringsten, daß er es nicht auch wollte.

Hey … das wird immer interessanter. Hier war der Punkt, an dem ich nicht mehr zu lesen aufhören konnte. Du wirst gleich zwei Fragen auf, die der Leser sich stellt: Was passiert mit dem Besucher an der Tür und was hat Sam genau getan? Was ist dieser Sam für ein Typ? Echt gut.

Und auf so etwas stand Sam ja gar nicht!

Dass „ja“ würde ich aus dem Text streichen. Wirkt deplaziert.

Nur war er bei den acht anderen Opfern schlauer gewesen. Er hatte sie vergraben. An unterschiedlichen Orten, in unterschiedlichen Städten.

Geniale Wendung. Ab hier habe ich nur noch an deinen Lippen (oder an denen des Erzählers) gehangen. Sam ist also ein Massenmörder … hätte ich am Anfang der Geschichte nie erwartet.

Sams zitternde Hand faßte nach dem Türgriff. Es hatte keinen Sinn. Er stieß einmal hörbar seinen whiskeydurchsetzten Atem aus, und dann drückte er den Griff hinunter.

Hier ist es wirklich ziemlich spannend.

Vor ihm stand - schwebte - der junge Anhalter, den er heute früh auf seinem Weg aus der Stadt mitgenommen hatte, und dessen Blut jetzt noch immer auf dem Armaturenbrett seines Jeeps kleben mußte.

Noch eine unvorhergesehene Wendung. Echt klasse. Es ist also doch nicht der Sensenmann, sondern Sams neuestes Opfer. Genialer Schachzug.

„Ich habe doch gebüßt! Ich habe doch für alles gebüßt!“ Dann begann er wie irre zu lachen ...

ziemlich gelungenes Ende.

Resümee, auch wenn es sich wie Schleimerei anhört: Du hattest mich als Leser vollständig in der Hand. Ich war Dir ausgeliefert und hing an deinen Lippen. Alles in allem eine gute Geschichte. Stilistisch sauber und richtig spannend. Zudem nicht zu lang, mit zügig fortschreitender Handlung und gelungener Charakterisierung. Vor allem die Wendungen in der Geschichte waren überraschend und haben mich geradezu zum Weiterlesen angetrieben. Super. :thumbsup:

 

So, da bin ich mal zwei oder drei Tage nicht im Netz, und schon werden die alten Kamellen herausgekramt :D

Hi Tama, Jo und Versager!

Nein, ich freue mich natürlich immer wieder, mal wieder auf meine ´Jugendsünden´ aufmerksam gemacht zu werden. Ich glaube, die Geschichte ist gut und gerne ihre fünfzehn Jahre alt. Damals entstanden an meinem ersten PC (286er mit Sage und Schreibe 6 Megaherz getaktet) Jaha, sowas gab es! :teach:

Nichts desto trotz, ich freue mich riesig, dass sie euch gefallen hat:

Zitat Tamira:
durch solche einschübe kennt man deine geschichten unter anderen heraus
:Pfeif:

Zitat Jo:
Wieder eine ultrageile Geschichte von dir.
:)

Zitat Versager:
Du hattest mich als Leser vollständig in der Hand.

Bei solchen Aussagen kann ich mich ja nur noch :huldig: :huldig: :huldig:

Ganz lieben Dank nochmal!

Gruß! Salem

 

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