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Depressiv

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28.05.2007
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Depressiv

Mir ging es ganz schlecht. Ich hatte wieder Depressionen. Wie ich sie hasste! Und das schlimme war, dass ich nicht einmal wusste, warum. Sie waren einfach da. Und ich musste darunter leiden. Denn es war nicht schön, sich selbst so zu erleben. Ich musste meinen eigenen inneren Zerfall mit ansehen. Meine Seele schien in tausend Stücke zu zerspringen. Wenn ich doch nur wüsste warum! Als ich aber in meinem Inneren nach Antworten suchte, fand ich nichts vor. Es war schon scheiße, sich so zu fühlen, wenn man die Gründe nicht wusste. Oder hatte es einen Grund, dass ich jetzt so drauf bin? Sicher nicht. Und dann stellte ich mir immer Fragen. Ich begann, unsere Gesellschaft zu hinterfragen und bildete mir schließlich meine Meinung, die alles andere als freundlich war. Warum wusste ich auch nicht. Ich regte mich über viele Sachen auf, die mich störten. Da gab es sehr viel. Vor allem regte ich mich über den Menschen auf. Ich fand ihn einfach nur abartig. Aber dann merkte ich, dass ich selber einer war und alles, sei es bewusst oder eher unbewusst, irgendwie doch auch machte. Dann begann ich, mir Gedanken über mich selber zu machen. Irgendwie hasste ich mich. Ich wollte am liebsten nicht mehr leben. Überhaupt, warum lebte ich eigentlich? Hatte es überhaupt einen Sinn, dass ich als Mensch und nicht als irgendwas anderes geboren war? Verdammt, der Mensch konnte so viele Sorgen haben. Warum beschränkte er sich nicht auf das Wesentliche?
Dann fasste ich einen neuen Gedanken. Was wäre, wenn ich mich jetzt selber umbringen würde? Ich hatte es sogar schon versucht. Die Narben am Unterarm kennzeichneten dies. Aber es hatte nicht geklappt. So eine scheiße, warum hatte ich die Hintertür nicht abgeschlossen? Naja, aber das würde sowieso nur eine heulende Familie hinterlassen. Und das wollte ich nun wirklich nicht. Jedenfalls wurde es mir nach meinem missglücktem Versuch bewusst.
Plötzlich begann ich zu heulen weil mir gerade etwas klar wurde. Einer aus meiner Klasse hatte mich immer runter gemacht, so hatte ich das Gefühl. Doch nach der Schule war er immer freundlich zu mir. Er hatte es nie ernst gemeint, das mit dem runter machen. Er wollte nur mein Freund sein. Und ich habe das nie begriffen. Erst jetzt wusste ich, was ich doch für einen guten Freund hatte. Und jetzt lernte ich es richtig schätzen, was es hieß einen zu haben.
Aber, es war egal, was ich mir jetzt für Gedanken machte. Morgen würde ich in den Spiegel schauen.
„Was hast du gestern nur gedacht? Bist du vollkommen verrückt im Kopf?“, würde ich sagen.
Dann wäre der Alltag in mir wieder eingekehrt, ich würde die tausend Scherben meiner Seele hinter einem Vorhang verstecken und so tun, als ob nichts gewesen sei. Dann würde das Spiel wieder von vorne losgehen. Vielleicht ginge es sogar soweit, dass ich mich wirklich dazu entschließe mich selber umzubringen. Und es diesmal richtig durchziehe. Aber alles was kommt geht auch wieder. Da war ich mir sicher. Mit der Zeit vergeht alles. Auch die Depressionen.

 

Hallo Shiinocholie.

Das ist die erste Jugendgeschichte, die ich je in diesem Forum gelesen habe.
Doch ich muss sagen, du hast mich überzeugt, noch mehr davon zu lesen.

In deiner Geschichte befindet sich ja kaum Handlung, das einzige Element, das ich als Handlung ansehe, ist das mit dem Freund. Der Rest ist Tatsache! Du schilderst die Depression sehr schön und auch genau, ein perfekter Ablauf dieser unerklärbaren "Krankheit". Alles was du beschrieben hast, ob nun das Zweifeln an sich selbst, der plötzliche Hass auf die Menschheit oder auch der Tag nach Depression, ist exakt so, wie ich es manchmal erlebe!
Ich bewundere dich dafür, dass du das so genau beschrieben hast.

Der Schreibstil finde ich nicht überragend, für eine solche Beschreibung reicht er jedenfalls aus.
Auf Grammatikfehler habe ich nicht geachtet, das mache ich vielleicht morgen, wenn ich fitter bin.

Gruss Fridolin

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Shiinocholie,

ich bin nur durch zufall auf deine geschichte gestossen, mir ist nicht ganz klar geworden, ob du die gedanken in der depression gedacht hast oder nachher, also als rückblende. ich leide auch unter depressionen nur ist es bei mir ganz anders, deppressionen zeigen sich ja nicht bei jedem gleich.

Vor allem regte ich mich über den Menschen auf. Ich fand ihn einfach nur abartig. Aber dann merkte ich, dass ich selber einer war und alles,
hier meinst du doch sicher die menschen, (wenn du schreibst den menschen, denkt man du meinst eine bestimmte person) ich fand sie einfach nur abartig. aber dann merkte ich, dass ich selbst ein Mensch war und alles...

weitere fehler habe ich beim lesen nicht entdeckt, aber auch nicht gesucht. nur was mir auch nicht ganz klar ist; einer in der klasse macht dich runter, weil er dein freund sein will. und du merkst nicht, dass es nur spass war?
runter machen ist nie spass, wenn dem so ist, wäre einen anderes wort als "runter machen" vielleicht besser. damit der leser es besser versteht. und wieso sind deine depression morgen vorbei, wie kannst du das vorher schon wissen?

ich würde die tausend Scherben meiner Seele hinter einem Vorhang verstecken und so tun, als ob nichts gewesen sei.
damit würde ich die geschichte enden lassen, der satz ist dir wirklich gelungen. :thumbsup:
auch wenn die geschichte traurig ist hast du talent und solltest auf jeden fall weiter schreiben, dabei wünsche ich dir viel spass,
herzliche grüße aus der weltflucht

 

hi Weltflucht,
erstmal danke für das lob.

ich glaube, das du die 3 punkte, die du angesprochen hast, nicht wirklich verstanden hast. es war schon von mir beabsichtigt es so zu schreiben.
Selbst das mit 'den Menschen' ist gewollt. Er sah sich in seiner wut als etwas besseres, und deshalb benutzte er die bezeichnung 'den Menschen'.
und zu dem klassenkamerade: les es dir nochmal genauer durch, er hatte nur das gefühl, dass er runter gemacht wird, er hat es also so angenommen. Aber dann wurde ihm klar, das es nicht so war, als er den freund nach der schule traf.
der dritte punkt mit den depris-sind-morgen-vorbei: das habe ich aus meinen eigenen erfahrungen hervorgebracht, das musst und brauchst du nicht zu verstehen.
insgesamt schreibe ich meine geschichten so, dass man auch selber ein bisschen mitdenken muss und sich hineinfühlen muss um wirklich alles zu verstehen.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Shiinocholie,

ich bin es noch mal, ich habe dich schon richtig verstanden. Um sich wie du oben schreibst, hineinfühlen zu können, dass eben ist die Aufgabe des Autoren, den Leser in die Geschichte hineinzuziehen und wenn das nicht gelingt, dann unterstellst du mir nicht mitgedacht zu haben. Das ist wirklich dreist. Denn ich wollte dir nur helfen, aber anscheinend fühlst du dich angegriffen.

Aber dann merkte ich, dass ich selber einer war und alles, sei es bewusst oder eher unbewusst, irgendwie doch auch machte.
Hier fragt sich der Leser, was machst du irgendwie auch?
Auch mit dem Freund habe ich schon verstanden, aber du reißt hier immer irgendetwas an, ohne ins Detail zu gehen und der Leser fragt sich, was hat der Freund gemacht, dass du das Gefühl hattest runter gemacht worden zu sein?
Wenn der Leser nur Fragen hat, ohne Antworten zu bekommen, dann hast du das Argument, du hast wirklich nichts verstanden.
Und mit den Depressionen habe ich gesagt,dass es bei mir anders ist. Da in der Phase der Depressionen Teile im Gehirn auf Überaktiv der Amygdala, die vor allem negative Emotionen bereitstellt, gemessen werden können und in den Zeiten in denen der Betreffene nicht depressiv ist, ist das Gehirn wieder in Ordnung. Darum kann ich nicht folgen, dass du sagen kannst; morgen sind meine Depressionen weg und morgen weißt nächste Woche Donnerstag 13 Uhr sind sie wieder da.
Scheint mir alles unrealistisch, aber da du Kritik gleich als persönlichen Angriff wertest, werde ich deine Geschichten nicht mehr kommentieren.
Schönen Tag noch

 

hi Weltflucht,

nein, so habe ich das nicht gemeint, und ich fühlte mich auch nicht angegriffen. und ich gebe zu, dass ich es verseumt habe den leser in die gefühle des protagonisten einzuweihen, sodass er es nachvollziehen kann. es war mir noch nie aufgefallen,das man es so machen muss, weil die leute, die es voher gelesen hatten, verstanden es auch und konnten sich das dementsprechend dazudenken. dies ist jetz kein angriff gegen dich, ich wollte dich mit meiner ausdrucksweise im eigentlichem sinne nicht verletzen, tut mir leid, dass du es so aufgenommen hast.
und das mit der depression, ich glaube, das habe ich im text auch falsch beschrieben, weshalb es auch falsch gedeutet wurde. ich hätte schreiben sollen, dass es nur wieder eine phase des depressiven seins ist, und am morgen stellt er sich die frage 'Mensch...was habe ich mir bloß dabei gedacht, so zu denken?bist du dumm oder so?' und dann kehrt er halt seinen alltag wieder ein, bis zur nächsten nacht, wo er wieder so eine phase bekommt. ich habe das auch rein aus meiner erfahrung entnommen, weil ich weiß wie sowas ist.
wenn du jetz aber nich mehr mit mir reden willst, dann tut es mir echt leid für dich, ich will und wollte dich nie verletzen, du musst das in den falschen hals bekommen haben. andererseits war es auch zum teil mein fehler, ich hätte es wirklich umfangreicher schreiben sollen.
ich möchte zum schluß wirklich nocheinmal andeuten, dass ich dich nich verletzen wollte und es tut mir auch leid.
der rest liegt jetz bei dir, ob du meine entschuldigung annehmen willst oder nicht...

 

Hi,
ich noch mal, klar nehme ich deine Entschuldigung an, nachtragend bin ich auch noch nie gewesen. Rauchen wir ne Friedenspfeife, Ok.:)
Um noch mal auf deine Geschichte einzugehen. Wenn du schreibst, du hast die Geschichte jemanden vorgelesen und sie haben gleich verstanden. Das habe ich auch oft getan, der Haken ist dabei oftmals, die kennen dich und wissen auch manchmal von deinen Depris., nur deswegen verstehen sie es auch gleich. Bei mir war das jedenfalls so, meine Freundin z.B. hat gesagt, ja da erkenne ich dich. Der Leser hier kennt dich nicht und auch deine Gedanken nicht, wenn du sie nicht in die Geschichte erzählst.
Außerdem wenn du sagt, morgens sind deine Depri. PHase weg und nachts wieder da, dann kann ich dir aus Erfahrung sagen, dann sind sie auch morgens dann, du versteckst dich hinter eine Maske, damit die anderen nichts merken. Sie sollen dich als normal anerkennen, aber irgend wann, kannst du die Maske nicht mehr aufrechterhalten und dann kommt der Sturz in die Tiefe und dann kommst du nur raus wenn du professionelle Hilfe annimmst. (solltest du noch keine haben)
Wenn du willst kannst du ja meine Geschichte "Selbstweggang" lesen

Also bis neulich Weltflucht

 

ja, das mit der maske, das traf meine gedanken dabei ganz genau. ich hab halt nur so meine probleme, dies in die richtigen worte zu packen. und ich werde in zukunft drauf achten, dass ich es anderen lesern -also fremden leserns- verständlicher mache, was ich mir dabei gedacht habe.

 

ja, ok, das war dann doch wohl ein griff ins klo...vielleicht wird es ja besser.
@ Nachtschatten
entweder, du kannst solche sachen, die von depressiv und son nem kram handeln nicht mehr sehen, oder du wolltest mich damit jetz direkt angreifen.
letzteres glaube ich aber eher nicht, daraus schließe ich, das das einfach ein bisschen kritik von dir war, du schienst auch sehr genervt, als du meine 'geschichte' gelesen hast. in einigen augen ist diese geschichte totaler müll, aber ihr habt bestimmt auch mal angefangen.

@lea victoria

oh nein, ich muss mich ganz und gar nich auskotzen. warum auch? ich mache mir jediglich gedanken über dieses thema, ist daran etwas falsch?

 

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