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Depression?

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11.03.2002
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Depression?

Ich sass mal wieder am Fenster im dritten Stock. Genau wie meine Freunde genoss ich es mich strecken zu koennen. Pausenbrote waren ausgepackt, wenn nicht schon verzerrt. Leise war es nicht. Wie sollte es auch, wenn hier Spaesse, Gespraeche und Hausaufgaben kursierten. Und doch war es entspannend dort zu sitzen, dort mit meinen Freunden.
War es das wirklich? Warum fuehlte ich mich dann gerade in diesem Moment so ausgepowert? Ich fuehle mich in letzter Zeit oft so fertig. Ich weiss nicht wann es angefangen hat. Vielleicht im Januar als ich von der Klassenfahrt zurueckam, zurueck nach Hause. Vielleicht im September als das Schuljahr anfing. Vielleicht auch schon im Maerz als Paps anfing alleine wegzugehen.
"Ich will hier weg!" Wie oft habe ich diesen Satz in den letzten zwei Jahren wohl gesagt? Meine Freunde scheinen ihn laengst nicht mehr ernst zunehmen. Haben sie es jemals getan? Aber wie kann ich von ihnen verlangen es zu verstehen? Ich verstehe es doch selber nicht. Wie koennte ich es auch von ihnen verlangen? Ich wuensche es mir doch nur! Wenn sie dann scherzhaft"verwoehnte Diplo-goere"sagen, hoer ich den Scherz schon lange nicht mehr.
Wenn mich Pa nach einer Begruendung fragt, kommen meist nur Saetze wie "Ich will aber!" oder "Ich muss hier weg!". Fuer ihn scheinen es die Trotzreaktionen einer siebzehnjaehrigen, pubertierenden zu sein. Wie oft habe ich diese zwei Woerter nicht schon seit meinem Geburtstag gehoert? Ich weiss doch dass ich siebzehn bin. Manchmal kommt ihm eine andere Idee, und er fragt mich ob in der Schule alles ok ist. Ob die Klassenkameranden nicht gemein zu mir sein. Sie sind es nicht. Die Leute auf der Stufe sind alle nett. Natuerlich sind nicht alle meine Freunde, aber wir verstehen uns.
Ich war schon laengst nicht mehr in der Schule. Irgendwie war das Zehn-Stunden-Pensum geschaft.
Ich stand im Badezimmer und wusch mir die Haende und wieder ein Blick in den Spiegel. Entnervt wendete ich mich ab. Spiegel gehoeren abgeschaft! Wiederwillig wende ich mich dem Spiegel zu. Da sind sie wieder. Langsam ziehe ich die Brille aus. Meine Augen sehen mich an. War ja klar! Wie soll ich es beschreiben? Leuchten? Nein, das ist das falsche Wort. Genauso wie Strahlen nicht angebracht ist. Ich weiss nicht, kennt ihr es wenn die verdaechtigen Traenen sich langsam aus den Augen kaempfen und ein feuchter Schimmer oder Schleier auf ihnen zurueckbleibt?
Wann habe ich schon geweint? Jetzt wo ich mich das frage fallen mir nur mein Armbruch und der Tod meines Wellensittiches ein. Aber in letzter Zeit habe ich staendig Traenen im Gesicht. Anfangs da war es, weil meine zwei Freundinnen mir auf einmal allen ernstes erzaehlen " Du, du bleibst nur zwei Jahre hier. Wir werden niemals Freundinnen, gute Freundinnen sein!" Was soll denn das?, habe ich mich gefragt. Meine staendigen Umzuege sind doch kein Grund keine Freundschaften zu schliesen. Oder?
Ich sass ueber mein Geschichtsbuch gebeugt, versuchte gerade meine Arbeit vorzubereiten, als wieder dieses vertraute Nass an meiner Wange entlanglief. Ich wollte es nicht wahr haben, aber als ein Tropfen auf die schwarzweisse Seite des Schulbuches fiel... Wieder stehe ich vorm Spiegel und betrachte diesen Schleier. Nicht ich schaue zurueck. Traurigkeit schlaegt mir ins Gesicht. Ich laufe ins Bad, leise dass Ma nichst merkt. Schliesse die Tuer ab. Drehe den Wasserhahn auf. Spritze mir das kuehle Nass ins Gesicht um das andere zu vertreiben. Es geht wieder. Abgesehen davon dass ich schrecklich aussehe. Ich fuehl mich besser und schleiche zurueck ins Zimmer. Dort angekommen setze ich mich auf mein Sofa und fange an zu flennen. Natuerlich leise und aufpassend, dass niemand kommt.

 

Hallo!
Mir persönlich gefällt die Geschichte sehr gut. Kennt nicht jeder irgendwie dieses Gefühl...?
Weiter so - Panama

 

Danke Panama.
war meine erste Geschichte die ich einem weiteren publikum vorstelle.
mal sehen wies weiter geht. ;)

 

Moin Silverfortalk.

Hey, deine Story ist gar nicht schlecht, könnte aber noch "ausgebaut" werden. Ich sehe es doch richtig, dass es um eine Diplomatentochter geht, die ständig von a nach b zieht(ziehen muß) und quasi heimatlos sich jeder Fremde neu anvertrauen muß und das in der Pubertät nicht gerade einfach ist. Nicht wahr?

Ok, was mich beim Lesen gestört hat: ae statt ä und so weiter. Würde ich umwandeln (button: editieren), der Text läßt sich dann leichter lesen.

Ich bin absolut kein Rechtschreibgenie. Hier ein paar Sachen, die mir aufgefallen sind:

Wie sollte es auch, wenn hier Spaesse, Gespraeche und Hausaufgaben kursierten.
[..]kursierten?

Ich weiss nicht wann es angefangen hat.
Ich weiss nicht, wann...

Ich verstehe es doch selber nicht.
Ich verstehe es doch selbst nicht.

scherzhaft"verwoehnte Diplogoere"sagen,
Leerzeichen.

Fuer ihn scheinen es die Trotzreaktionen einer siebzehnjaehrigen, pubertierenden zu sein.
Für ihn scheinen es die Trotzreaktionen einer siebzehnjährigen Pubertierenden zu sein.

Wie oft habe ich diese zwei Woerter nicht schon seit meinem Geburtstag gehoert?
"nicht" weglassen.

Ich weiss doch dass ich siebzehn bin.
Ich weiß doch, dass ich...

Manchmal kommt ihm eine andere Idee, und er fragt mich ob in der Schule alles ok ist.
Manchmal kommt ihm eine andere Idee und er fragt mich, ob ...

Ob die Klassenkameranden nicht gemein zu mir sein.
[..]gemein zu mir sind.

Irgendwie war das Zehn-Stunden-Pensum geschaft.
[..]
Spiegel gehoeren abgeschaft!
geschafft

Ich stand im Badezimmer und wusch mir die Haende und wieder ein Blick in den Spiegel.
[..]und warf wieder einen Blick...

Entnervt wendete ich mich ab.
Entnervt wandte ich...ab.

Langsam ziehe ich die Brille aus.
Zieht man Brillen aus? Vielleicht wäre: Langsam nahm ich die Brille ab, oder so, besser (?)

Meine Augen sehen mich an.
Hört sich irgendwie komisch an. Wie wär's mit: "Meine Augen sprachen Bände" oder: "mein eigener trauriger Blick erschrak mich."

Ich weiss nicht, kennt ihr es wenn die verdaechtigen Traenen sich langsam aus den Augen kaempfen und ein feuchter Schimmer oder Schleier auf ihnen zurueckbleibt?
Ich weiß nicht, ob ihr es kennt, wenn sich die verdächtigen Tränen...

Was soll denn das?, habe ich mich gefragt. Meine staendigen Umzuege sind doch kein Grund keine Freundschaften zu schliesen. Oder?
? weg. [..]schließen zu können.


Ich laufe ins Bad, leise dass Ma nichst merkt
Ich laufe ins Bad, leise, dass Ma nichts merkt.
oder:
Ich laufe leise ins Bad, dass...

Abgesehen davon dass ich schrecklich aussehe.
Abgesehen davon, dass...

Ich weiß auch nicht, ob das mit den Zeiten so richtig ist, hatte ab und zu meine Zweifel, aber wie gesagt, ich bin kein Profi.
Auch fände ich es schön, wenn du ihr Leben noch etwas ausweiten würdest, wo sie waren, dass sie von ihren ehemaligen Freundinnen nichts hört, oder so.
Weiter so!!!

Lieben Gruß
Maya

 

hey maya
danke erstmal fuer die ganzen korrekturen. werde mich, bei zeit, einmal ransetzen.
ich werde die umlaute andern. nur habe ich halt ne spanische tastatur und mir war das beim schreiben der geschichte zu umstaendlich (wie du jetzt hier auch sehen kannst ;) )
als ich anfing die geschichte zu schreiben, wollte ich auch erst mehr schreiben. nur im nachhinein fand ich es so ok. natuerlich ist sie noch nicht ganz fertig. hier und da wie auszubessern.
ja mit diplo-tochter ist schon diplomatentochter gemeint. ich weiss nur nicht ob das gefuehl wirklich heimatlos ist, welches ich meine. werde es mir noch ueberlegen.
cu silver

 

Hi Silver,

als erstes ein Lob an dich. Für deine erste öffentliche Geschichte schon nicht Schlecht. Soweit ich das zumindest beurteilen kann. Bin ja selber noch nicht lange dabei :D
Vor allem die Perspektive, die du gewählt hast finde ich gut.

Vielleicht auch schon im Maerz als Paps anfing alleine wegzugehen.

Der Satz hat mich am Anfang allerdings ein wenig verwirrt. Ich weiß ja nicht, was Diplomaten alles so machen, aber für mich sah das eher nach einem Ehebrecher oder so aus.

"Ich will hier weg!" Wie oft habe ich diesen Satz in den letzten zwei Jahren wohl gesagt?

Falls es dem Mädchen wirklich so schlecht gehen sollte, weil sie so oft umziehen muss und keine Heimat hat, verstehe ich den Kommentar leider nicht. Hat mich irgendwie an eine Selbstmörderin erinnert.

Wie oft habe ich diese zwei Woerter nicht schon seit meinem Geburtstag gehoert?

Welche zwei Wörter?

So, das war jetzt aber auch das Einzige, was es an diesem Text zu kritisieren gab. Vielleicht schaust du ja auch bei meiner eben veröffentlichen Geschichte vorbei? :rolleyes:
Nicht, dass ich jetzt hier irgendwie Werbung machen möchte.
Sie heißt übrigens: "Die Busfahrt"
Viel Spass beim Lesen. :cool:

MfG, Drumsmasher

[Beitrag editiert von: Drumsmasher am 11.03.2002 um 23:27]

 

hey drums
ja ich schau mal bei deiner storry vorbei. ;)
also eigentlich hat sie nichst gegen die umzuege. ich selber zieher oefter um, und tue es eigentlich sehr gerne. das habe ich auch auf SIE uebertragen (sorry wenn nicht reuberkommt).
und das mit dem vater hast du schon richtig verstanden. zumindest wollte ich etwas in die richtung andeuten. der punkt bei den kurzgeschichten ist mich, dass das enden offen ist. jeder sehe was er will.
cu

 

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