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Denn ein Hund ist ein Freund - by Kitty
Denn ein Hund ist ein Freund
Laut tapsten die Hundepfoten über den kalten Marmorfußboden.
Sie hatten das Haus vor vielen Jahren gebaut, mit "Schweiß und Blut", wie er stets zu sagen pflegte. Und es hatte standgehalten. In der Mitte stand der schwarze Fügel, sie investierte viel Zeit und Geld in dieses Instrument. Doch nun stand es da und die Sonne spiegelte sich auf den matten Elfenbeintasten wider. Ein Hauch Flieder lag in der Luft und vertrocknete Blumen lagen auf dem gläsernen Tisch. Darunter der Weidenkorb. Hier hatte oft die kleine, schwarze Katze gelegen, wenn sie sich nicht gerade in den Vorhängen verstrickt hatte. Das Fenster ließ einen Blick auf die Pferdekoppeln und das offene Weideland zu. Davor stand die alte Nähmaschine; ein Erbstück ihrer Großmutter. Benutzt hatten sie sie nie.
Die Dielen knarrten bei jedem Schritt laut in die Stille. Früher, wenn die Kidner hier spielten und tobten, fiel das gar nicht weiter auf. Und im Winter saßen sie oft vor dem offenen Kamin im Wohnzimmer, wärmten sich die blanken Fußsohlen und lauschten dne Geschichten ihres Großvaters. Und die kleine Katze lag mitten zwischen ihnen und schnurrte mit geschlossenen Augen, als ob sie Preise gewinnen wollte.
Nun, da ich alt geworden bin, spüre ich es in den Knochen. Die Zeit lügt nicht. Aber ich, ich werde die Stellung halten. So, wie ich es all die Jahre über getan habe. Denn ein Hund ist ein Freund, der mit in den Tod geht.