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Denken im Zwiespalt - Oder: "Wie man die Zeit wirkungsvoll zum Nichtstun nutzt"

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Denken im Zwiespalt - Oder: "Wie man die Zeit wirkungsvoll zum Nichtstun nutzt"

Denken im Zwiespalt - Oder: "Wie man die Zeit wirkungsvoll zum Nichtstun nutzt"

Er saß vor seinem Rechner und grübelte darüber, was man zu Papier bringen könne.
Eigentlich war es ein viel zu schöner Frühsommertag, durchzogen von stärkendem Licht und Wärme, um auch nur eine einzige kreative Zeile in diesem grauen Abbild einer Einzelzelle von seinem Zimmer, mit den ewig gleichen, inspirationsbremsenden, Rauhfasertapeten, auf das sprichwörtliche Papier zu bringen, dachte er, wärend ihm Details auf der anderen Seite des Fensters auffielen, die sich scheinbar bis auf "diese Momente" immer vor ihm zu verbergen scheinen.
Wahrlich ein Spektrum aus Gedanken erfüllte seinen Geist. Doch kaum einer war es würdig niedergeschrieben zu werden. Alles nur kurze Gedankenbilder, wundersame bis schöne, klare bis verschwommene, doch alle hatten nur ihre temporäre Wertfreiheit und die Grundverschiedenheit ihrer Themenbezüge gemein. Und wenn ein brauchbarer Gedanke doch sein Gehirn streifte, so war es um diesen bereits nach wenigen Sekunden geschehen; verdrängt, durch die Vorstellung, im weichen, weissen Strand einer Südseeinsel dem Rauschen der Palmenblätter zu folgen.
SCHLUSS, dachte er.
Doch dann überkam es ihn. Es sprudelten die Worte und Phrasen nur so aus seinem Kopf, dass es ihn schon beinahe wunderte. Gut, dachte er, wärend er sich vor seine inneren Augen hielt, was ihm seine Deutschlehrerin einst nahelzulegen ersuchte.
Eine Kurzgeschichte sei ein gutes Format für einen sinnfreien Wortabbau, um so die natürliche Selektion der eigenen Gedanken zu stimulieren, ging es ihm, ausge
hend von den Worten dieser Lehrerin schlussfolgernd durch den Sinn.
Doch dann die Hiobsbotschaft in Form eines längst verdrängten, unangenehmen Gedankenganges. Die diabolischen Mächte hatten ihm Weisungen erteilt, die es obendrein auch noch zu befolgen galt.
Ungeachtet dessen, tippelte er weiter auf seine Tastatur ein und versank nach
einiger Zeit kurzweilig im Rausch seiner Gedanken, gepaart mit dem hypnotisierenden Geräusch seiner "200 Anschläge pro Minute" Schreibtechnik.
Wiederum verlor er den Faden. Das auftanken der cerebralen Fähigkeiten stand nun unmittelbar und unausweichlich bevor, wie weit verbreitet, das Mittag um 12Uhr.
An sich eine gute Entscheidung, folgerte er in der Nachbetrachtung. Dumm nur diese quälenden, zeitverlorenen inneren Monologe, welche ihn anschliessend permanent heimsuchten. Die Südseeinsel geisterte ihm im Kopf herum. Palmen über Palmen ver-
irrten sich in seinen Gehirnwindungen, verklebten die Synapsen und die warme Sonne machte das Gemisch zäh, dass es ihm nahezu einen Tunnelblick mit permanentem Gedankenausschuss-Ausfluss bescherte.
Der geordnete Gedankenfluss war nun gänzlich in
der Masse der überzeugenden, frischen, karibischen Reize untergegangen und hatte die einzige Möglichkeit der Rettung, der Flucht , möglicherweise nach vorn, in Form von der Fähigkeit sich diesen Gedanken zu entziehen, scheinbar gleich mitgenommen.
Unbeirrt von seinen Kampf gegen die Ablenkung, zog sich der paradisische Südseehimmel um ihn herum mit bedrohlich düsteren Wolken zu, und die eben noch so blühende Palmenlandschaft sowie der weiche, weisse Sand wichen, gleich einem zerfallenden Mosaik, kollektiv einer grauen Nebelwand.
Grauen, inneres Schaudern. Das ist das jüngste Gericht. Das Zeichen der diabolischen Mächte! Er hatte es erkannt und wollte weglaufen, aber das brauchte er nicht mehr, denn er schreckte auf, musste eingeschlafen sein, dachte er.
Doch der Albtraum hatte seine Wirkung nicht verfehlt: Wieder diese Weisung der diabolischen Mächte, diesmal bei vollem Bewustsein. Immer wieder dieser Drang: Tu es...du MUSST...es ist besser so.., umsäuselte es ihn. "Ein Gespenst geht um in Deutschland, das Gespenst der Berufsschulhausaufgaben", antwortete er, im gleichen Atemzug mit dem Hirngespinst, doch ins Lager der Schreiberlinge zu wechseln.
Dann wieder der innere Zwiespalt: "Informatik oder Schreiben", bis ihm seine persönliche Erleuchtung kam: "Wieso nicht beides ?" und er daraufhin diesen Text hier abschloss, und schlussendlich doch der Weisung jener diabolischen Mächte folgte, sich gut gelaunt an die Erstellung eines Netzwerkplans machte, und dachte:
"Ein Teufelsding oder ein Gotteswerk, das mit dem Schreiben ?", sich noch in der Sicherheit wiegend, nicht gleich in den nächsten Zwiespalt zu verfallen. Denn das wäre mit Sicherheit das Ende für die Erfüllung der Pläne jener diabolischen Mächte,
dachte er...

ENDE

soooooooo.... damit feiere 5 minuten nach meiner anmeldung hier meinen einstand und bin guter hoffnung nicht gleich verstoßen zu werden *ribl*

ich hoffe mal, das genre richtig angesetzt zu haben. bin mir nämlich nicht wirklich sicher.

viel spass beim lesen :)

gruss,
Christian

[ 01.06.2002, 17:27: Beitrag editiert von: Mastermind ]

 

Hi Mastermind,
und erstmal herzlich willkommen auf kg.de!

Ganz zu Anfang will ich Dir erstmal anraten, Deine Geschichte ganz dringen zu editieren. Diese Zeilenumbrüche machen das Lesen wirklich zur Schwerstarbeit.

Ansonsten kann sich wohl jeder in diesem Text wiederfinden. Wer kennt es nicht, mit sinnlosen Aktivitäten oder Träumereien Stunden rumzubringen, ohne sich dabei der wirklichen Aufgabe zu widmen.
Aber ehrlich gesagt, habe ich das mit der diabolischen Macht zum Schluss nicht ganz kapiert. Vielleicht kommt Deine Intention ja besser raus, wenn der Text in einer angebrachten äußeren Form ist.

Ugh

 

Hallo Christian! Auch von mir erst mal ein Herzlich Willkommen auf KG.de.

Leider kann ich deiner freundlichen Anmerkung

viel spass beim lesen
nicht wirklich beipflichten.
Den einen Punkt hat meine Vorrednerin bereits genannt: Der Text ist schwer lesbar. Bitte editiere ihn und bring das in Ordnung!
Noch ein Tipp: Die Silbentrennung aus Word wird hier übernommen - und macht sich natürlich nicht gut, wenn mitten im Satz Wörter abgetrennt werden.
Den Editierbutton findest du oben: Draufklicken, dann erscheint die Geschichte noch einmal und du kannst sie beliebig verändern.

Der andere Punkt ist die "Geschichte" selber. Das Thema einer Schreibblockade, um zu verallgemeinern, ist natürlich auch hier schon öfters angeschnitten worden. Dein Text scheint mir in "einem Zug durch" geschrieben worden zu sein.
Er stellt wenig mehr denn eine Ansammlung von Gedanken und Beobachtungen dar, nur am Schluss von einem merkwürdigen Intermezzo des Unerklärlichen unterbrochen.
Für mich las sich das ganze sehr behäbig und langweilig, und ich kann es nicht oft genug betonen: Eines darf der Autor nicht - den Leser langweilen!
Einige Rechtschreibfehler sind auch noch enthalten.

Alles in allem: Weder Fisch noch Fleisch. Der Text ist zu substanzlos, um Konturen zu erhalten oder gar nachhaltig im Gedächtnis zu bleiben.
Trotzdem: Bitte weiter schreiben, es weiter versuchen! :)

 

hallo erstmal :)

sooo, das mit den absätzen ist mir ja jetzt ein bischen unangenehm, hätte mir vielleicht eine der beiden chancen (vorschau oder beitrag selber) nutzen sollen mal reinzuschauen, wie der text rüber kommt ;)
wie dem auch sei, ich hoffe es ist jetzt leserlicher.

nun zur erläuterung:
ja, der text wurde in einem zug geschrieben und soll
verworrene gedankengänge darstellen.

wenn dieses thema hier schon zur genüge ausgeschlachtet wurde, so tut es mir leid auch in diese kerbe zu schlagen.

dass der leser gelangweilt wird, höre ich zwar zum ersten mal, aber auch dies werde ich mir zu herzen nehmen, denn wenn einer diesen gedanken hat, dann werden es schnell mehrere :)

ja, dann wären da noch die "diabolischen mächte" (*fg*)
ist wohl doch ein recht abstraktes bild, dass ich da von der berufsschule bzw ihren "schergen" vermittle ;)
du hast recht, das wäre verbesserungswürdig.
allerdings verhalf es mir zu einem mehr-oder-weniger-wortspiel am schluss :)

würde mich über weitere kritiken freuen.

christian

[ 01.06.2002, 17:38: Beitrag editiert von: Mastermind ]

 

Hallo Mastermind!

"damit feiere 5 minuten nach meiner anmeldung hier meinen einstand und bin guter hoffnung nicht gleich verstoßen zu werden"
Na dann feier ich mal mit, auch wenn´s schon fast drei Wochen her ist... (feierst Du immer noch?!)

Nein, verstoßen wirst Du nicht gleich.... ;)

Irgendwie hatte ich beim Lesen den Eindruck, als wolltest Du einen Wettbewerb im lange-Sätze-Schreiben gewinnen, deshalb glaube ich, daß Du Dir sehr viel Mühe mit Deiner Geschichte gemacht hast.

Leider ein bisschen zuviel des Guten, denn eben das macht sie etwas unlesbar. (Und auch die, vielleicht jetzt weniger, aber doch noch immer vorhandenen Abteilungen mitten im Satz.)

Also ich mache Dir einfach mal ein paar Vorschläge:

Im ersten Satz wolltest Du vermutlich zweimaliges "er" vermeiden, jedoch klingt "man" nicht unbedingt besser. Ich würde ihm zu Beginn einen Namen geben und dann "...was er zu Papier bringen könne." schreiben.

"durchzogen von stärkendem Licht und Wärme," ist ein überflüssiger Beisatz, würde "...ein viel zu schöner, warmer Frühsommertag, um..." schreiben. Der Tag ist auch nicht durchzogen mit Licht und Wärme. Ein warmer Frühsommertag ist von sich aus schon hell.

Was Du mit "...einer Einzelzelle von seinem Zimmer" meinst, weiß ich nicht, "seines Zimmers" klingt aber jedenfalls schöner.

"...mit den ewig gleichen, inspirationsbremsenden, Rauhfasertapeten, auf das sprichwörtliche Papier zu bringen, dachte er,..."
- kein Beistrich nach inspirationsbremsenden, nach "bringen" würde ich einen Punkt machen, ohne "dachte er".

"Während ihm Details auf der anderen Seite des Fensters auffielen, die sich scheinbar bis auf "diese Momente" immer vor ihm zu verbergen scheinen."
- auf welcher anderen Seite des Fensters? Der Satz klingt sehr umständlich.
Einfacher z.B.: Details, die ihm sonst verborgen schienen, fielen ihm in diesen Momenten auf.

Der noch immer lange Satz hieße dann:
Eigentlich war es ein viel zu schöner, warmer Frühsommertag, um auch nur eine einzige Zeile in diesem grauen Abbild einer Einzelzelle seines Zimmers, mit den ewig gleichen, inspirationsbremsenden Rauhfasertapeten, auf das sprichwörtliche Papier zu bringen. Details, die ihm sonst verborgen schienen, fielen ihm in diesen Momenten auf.

"Und wenn ein brauchbarer Gedanke doch sein Gehirn streifte,..."
- Und wenn doch ein brauchbarer Gedanke...

"...im weichen, weissen Strand...." - am weichen,...

"dass es ihn schon beinahe wunderte." - kann man sich beinahe wundern? Ich kann mich wundern oder nicht wundern, aber beinahe?

wärend - während

"was ihm seine Deutschlehrerin einst nahelzulegen ersuchte." - Sie hat es ihm doch wohl nahegelegt und es nicht nur versucht, oder? Ich schlage vor: ..was ihm seine Deutschlehrerin einst nahelegte.

Hier sind nicht passende Absätze:
"Tastatur ein und versank nach
einiger Zeit kurzweilig im Rausch seiner Gedanken,"

"Eine Kurzgeschichte sei ein gutes Format für einen sinnfreien Wortabbau, um so die natürliche Selektion der eigenen Gedanken zu stimulieren, ging es ihm, ausge
hend von den Worten dieser Lehrerin schlussfolgernd durch den Sinn."

"200 Anschläge pro Minute"-Schreibtechnik

"Das auftanken" - das Auftanken

"..., wie weit verbreitet, das Mittag um 12Uhr." -
Äh, ich verstehe das irgendwie nicht ganz.

"anschliessend" - anschließend

"herum. Palmen über Palmen ver-
irrten sich in seinen Gehirnwindungen," - deplazierte Abteilung

"Gedankenausschuss-Ausfluss" - Ein sehr interessantes Wort, aber in der Geschichte unpassend, stört den Lesefluss ziemlich...

"Der geordnete Gedankenfluss war nun gänzlich in
der Masse der überzeugenden...." unpassender Absatz

"die einzige Möglichkeit der Rettung, der Flucht , möglicherweise nach vorn, in Form von der Fähigkeit sich diesen Gedanken zu entziehen, scheinbar gleich mitgenommen."
Ich würde auch hier kürzen:
...die einzige Möglichkeit der Rettung, die Flucht in Form der Fähigkeit, sich diesen Gedanken zu entziehen,...

"Unbeirrt von seinen Kampf" - seinem

"paradisische" = paradiesische

"Berufsschulhausaufgaben" = Berufschulhausaufgaben

"und dachte:
"Ein Teufelsding oder ein Gotteswerk, das mit dem Schreiben ?", sich noch in der Sicherheit wiegend, nicht gleich in den nächsten Zwiespalt zu verfallen. Denn das wäre mit Sicherheit das Ende für die Erfüllung der Pläne jener diabolischen Mächte,
dachte er..."

- würde das "?" nach Schreiben weggeben und "...." machen, aber das ist Ansichtssache. Jedenfalls macht sich das "dachte er..." am Schluß überhaupt nicht gut. Ist auch völlig unnötig, da man eh weiß, daß er das denkt...

Es war mir ein Einstandsfest... ;)

Alles liebe
Susi

 

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