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Den Teufel als Freund

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07.08.2002
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Den Teufel als Freund

Kerzenschein, er sorgt für Licht.
Eine Ecke in meinem Zimmer, sie gibt mir Halt, streichle Mollakkorde, die Gitarre lebt!
Vermisse Sinn im Leben, hoffe auf Erfüllung im Leiden. Sterben möcht´ ich, eher heut´ als morgen, ungeliebt, unbetrauert.
Oder will ich leben, ein Leben lang?
Die Qual als Begleiter, das Herz ganz stumpf?
Wünsche mir sehr, dass meine Gedanken schweigen!

Ein Freund vergangener Zeiten, er verlangt nach mir. Er tarnt sich, erscheint als freundlicher Begleiter, verspricht mir Leichtigkeit.
Ein Glas vom feinen Roten!
Die Gier, sie wächst.
Ein Glas…vielleicht ein Zweites?

Vergilbtes Gedankengut!!

Selbstbetrug! Gott, die Sucht erwacht, sie schlief so fest.
Alle Flaschen würde ich entkorken wollen! Ein Gläschen, …ein Zweites?
Der Rote! Er gaukelt Wohlempfinden vor.
Vergesse den Bahnhof, an dem ich ihn soff.
Das Jammertal, ich durchlebte es doch!
Schon vergessen?
Selbstachtung gestorben, Stolz dahin.
Ewig kaltes Verlangen, verstümmeltes Empfinden als Wärme gedeutet, die Illusion als Trost. Die Melancholie vertrieben, das Quantum Glück in Händen, die mächtige Seelenfessel gelockert,...dafür der Tod,… ganz nah!

Mein Freund, der Teufel, er heuchelt und verschweigt sein Wahres.
Er lauert, kündigt sich nie an, ein Seelenfänger in versteckter Form.
Was hilft? Kein Gläschen!
Die Kerze erlischt, das Licht nicht.

 

hallo Arche.

ich bin`s, die Meckertante.
ich traue mich zwar fast nicht, nach so vielem Gelobe, aber ich tu´s doch.
zum Fleiß.
ich finde den Text nämlich brutal pathetisch, also fast parodiös? parodiesisch? parodisch? padöttisch?- wie eine Parodie eben.
kann aber natürlich auch an meiner vorübergehend pragmatischen ( noch so ein tolles Fremdwort! ) Stimmung liegen.
vielleich sollte ICH ein Glas trinken.

liebe Grüße, alex.

 

Hei wolto, mir viel der fehler überhaupt nicht auf, trotz vielen lesens, tja so kann man auch nette komplimente machen, wie du eben, danke.

hei alexandra, meckere ruhig, dass du es liest dich damit auseinandersetzt ist mehr wert! ich kann beim besten Willen das Pathos nicht entdecken, evtl. die Verherrlichung des Bordeaux, und auch ne Parodie, die find ich nicht. herzlichen dank für das meckern, sprich lesen, auseinandersetzen, also gut...meckern eben!

liebe grüsse stefan

und ruhiges Wochenende G.!

 

Deine Geschichte ist ein wenig gestelzt geschrieben, wenngleich sie hart mit dem Teufel Alkohol ins Gericht zieht und klar Auskunft gibt über die Schattenseiten der Alkoholsucht.
Obwohl man ihr zu gute halten muss, dass sie unter den hier geschilderten Umständen zweifelsohne ein Schritt in die richtige bedeutet.
Redet der Protagonist hier nicht eigentlich von der Attraktion des Deliriums. Möchte er uns mit diesem kryptischen Monolog nicht eigentlich vermitteln, dass er recht gerne rattenstraff durch die Gegend taumelt, wenn ja dann weiter so, archie.

 

tenfingers, ja das stimmt.
Am liebsten würde er vor allem fliehen, sich nicht mit den alltäglichen Problemen auseinander setzen und "rattenstraff" durch die gegend eiern, denn dann existieren erstmal die alltagsprobleme nicht mehr für ihn!
Allerdings hat er das Problem, das einmal "rattendicht" immer rattendicht" bedeuten würde, tja. Also nüchtern leben oder Tod im Delir.

Vielen dank für deinen Kommentar, der war gut

liebe grüsse stefan

 

hi stefan,
erst mal, mein kompliment. toll geschrieben. deutlich tritt heraus, welch trügerisch vermeintliche „freundschaft“ entstand. ich persönlich finde, schnee.eules aussage „das kokettieren mit dem teufel“ trifft den nagel voll auf den kopf!!!

lg von Clee

 

Hallo Stefan,
ich sehe -was nicht schwer ist- in Deinem Text den Alki, der wieder einmal einen Rückfall hatte.
Mir gefallen besonders die verschiedenen Stimmungen, die durch Deine Beschreibungen herüberkommen.
Im ersten Absatz spüre ich die Sucht, die sich meldet, der zweite beschreibt so wunderbar den Todfeind, Der Protagonist lechzt nach diesem Trank. Beim letzten Absatz weiß ich nicht so recht.
Der letzte Satz zeigt mir Hoffnung.
Gut ausgearbeitet.
Grüße Heidi

 

hallo heidi, auch dir danke ich ganz herzlich, dass du dich dieser strory angenommen hast. Du hast es richtig verstanden. Das Licht am Ende, dass erlischt wohl. Aber das eigentliche, bleibt. Eine Sache war vielleicht nicht ganz klar. Der Prot hat gar keinen rückfall, er wehrt sich und sagt sich schließlich mit
"vergilbtes Gedankengut" mensch, hör auf so wie früher zu denken. Null alk.

Liebe grüsse stefan

an dich auch G.

 

hi Arche.

hier kommt die Meckertante.
nach soviel Lob muß es ja jetzt mal sein. ich finde nämlich die Geschichte so überzogen in seiner Sprache, daß mir das vorkommt wie eine einzige Parodie ( parodiös? paroditisch? pariottisch?)
nicht nur die Preisung an den Wein, der Rest auch. so-- pathetisch

nachdenklich, deine alex.

 

Hallo Alexandra,

dass du oder jemand diese Geschichte so liest, damit habe ich nicht gerechnet. Ohje!
Nichts wollte ich glorifizieren, lese auch kein Pathos raus. Evtl. kann man das lesen, wenn ich den Bordeaux beschreibe! nee, also das wollte ich nicht!
Die Parodie! Nein auch sie finde ich nicht,
Das betrübt mich ein wenig, dass man, spich du es so überhaupt lesen kann.
Das du sie gelesen hast, dich damit auseinandergesetzt hast, das finde ich einsame Klasse!
Und das du es so siehst und es mir schreibst, find ich fast noch besser!

Danke alexandra, bis dann Stefan

 

Diese Zeilen gelten ganz besonders Häferl und Aqualung.
Ich brauchte ein Ventil und das sind die "Chuck-Stories". Ihr wisst ja, das anderes nicht zur Verfügung steht, ist schwer.

Die "Chuck-Geschichten" sind nichts anderes als das Trommeln mit Fäusten oder das Schlagen des Kopfes gegen eine Wand.

Ich habe mir den Chuck als Ventil gesucht, es war nicht die beste Idee, aber die andere wäre schlechter, weitaus!

Ihr versteht es glaube ich beide!

Liebe Grüsse Stefan

Auch diese Geschichte habe ich ganz bewusst gewählt!

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Archetyp,

da hast du ja ein Werk geschaffen!
Sehr ausdruckskräftig und schwer verständlich.
Ich glaube du meinst das Licht im Protagonisten am Ende.
Es ist wirklich gut geworden!

Lukasch

 

Hi Stefan,

es wurde wieder mal Zeit für einen Deiner Texte! Und was für ein Glück hatte ich, dass ich gerade diesen auswählte.

Ich hab die anderen Kritiken nicht gelesen, vielleicht wiederhole ich also einiges. Man möge es mir vergeben.

Was mir besonders gefällt ist, dass Deine Prosa beinahe Lyrik ist. Ich, mit meiner Sucht nach Gedichten, liebe das!!!

Sehr deutlich ist, dass der Teufel (Freund) Deines Protagonisten der Alkohol ist.
Sehr schön, wie Du mich mit den ersten Sätzen in Sicherheit wiegst. Kerzenschein, alles ist gut... Dann faßt mich als Leserin die Verzweiflung und Lebensunlust Deines Helden und ich spüre, wie er trinken wird, immer mehr und mehr. Doch bevor die Trauer überhand nimmt: "Was hilft? Kein Gläschen! Die Kerze erlischt, das Licht nicht." Das Licht erlischt nicht, d.h. für mich: die Hoffnung bleibt, es geht weiter. Er wird es schaffen.

Ich habe Deinen Text sehr gern gelesen.

Liebe Grüße
Barbara

 

Hallo Barbara, ich dachte ich guck nicht richtig, dass dieser text hier nach sechs monaten wieder auftaucht. du hast alles genau richtig verstanden, auch deine interpretation am schluss. "die hoffnung bleibt"
danke, dass du dich um diesen text gekümmert hast, er lag mir mal - und jetzt eigentlich auch noch - sehr am herzen
leider bin ich des schreibens und des lesens irgendwie ein wenig müde geworden, vielleicht wird lange zeit vergehen, bevor ich mir mal wieder etwas ausdenken werde. Zur Zeit wohl eher nicht.

tja jetzt würde ich noch ne ganze menge leute gerne grüssen, aber vielleicht mach ich das mal mit privatmails, das würde sonst hier den rahmen sprengen.

naja eine will ich doch grüssen: Kuss an Maus

;)

stefan

 

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