Was ist neu

Deep Sea Girl

Mitglied
Beitritt
14.10.2013
Beiträge
3

Deep Sea Girl

Deep Sea Girl

Ich bin vor kurzem auf eine Sage getroffen, die sagt, dass, wenn jemand an einer klaren Vollmondnacht am Pazifischen Ozean an einem Strand entlanggeht, dieser Gesang hört. Sucht dieser jedoch nach dem Ursprung, findet er ihn nicht. Schon viele Leute haben davon berichtet. Es soll ein trauriges Lied sein, gesungen von einem Mädchen mit wunderschöner, sanfter Stimme. Genau das hat mich fasziniert. Es ist fast ein Wunder, dass meine Mam es mir erlaubt hat.
Doch jetzt steh ich hier am Strand von Miami, in einer klaren Vollmondnacht, kurz vor Mitternacht. Ich schaute hinauf gen Himmel, sah mir die leuchtenden Sterne und den Mond an. Und dann fing es an.
Es war eine bezaubernde Melodie, gesungen von einer sehr sanften, aber traurigen Stimme.
„Wo ist das Licht, wo ist die Sonne?
Nichts davon gerät zu mir hinab.
Wo ist der Mond, wo sind die Sterne?
Kann wirklich niemand mehr mir helfen?

Es ist wie verflucht,
hier zu hocken und nichts zu tun.
Mein Leben das fließt so leicht dahin.

Will niemand mir helfen?
Kann niemand mich hören?
Wenn ja, dann bitte sprich zu mir,
denn die Wellen werden tragen deine Worte zu mir.“

Es klang wie ein Hilferuf, nur dass ich nirgendwo jemanden sehe. Und deshalb antwortete ich.
„Hallo? Kannst du mich hören?“
„Ja. Ich höre dich. Aber das ist egal. Wir haben keine Zeit! Wenn die ersten Sonnenstrahlen aufs mehr fallen, so ist der Zauber verflogen.“
Zauber? Das kann nicht sein! „Wo bist du? Wer bist du?“
Die Antwort kam prompt. „Mein Name ist Mirja. Und ich bin in der tiefsten Stelle im Meer gefangen. Du musst mir helfen! Ich will nicht mehr hier bleiben!“
„Gut. Ich werde dir helfen.“
Ein Seufzen ertönte. „Ich danke dir.“
„Schön. Und wie kann ich dir helfen?“
„Fang das Licht mit deinen Worten und geöffnet werden sein die Pforten.“
Ich runzelte verwirrt die Stirn. „Was?“
„Das ist ein Hinweis, wie man mich befreit. Ich weiß, dass es komisch klingt, aber du musst einen Satz finden, geschrieben in Stein mit goldenen Worten und die dann in der nächsten Vollmondnacht hier vortragen. Das hat jedenfalls der, der mich hier eingesperrt hat, gesagt.“
„Gut. Ich werde es schaffen. Deshalb mache ich mich gleich auf die Suche danach. Tschüss!“
Ich ging davon, während ich noch ein geschluchztes Auf Wiedersehen hörte.
Und meine Suche begann. Zuerst im Internet. Keine Spur. Dann in Bücher. Auch nicht.
Ich suchte überall und die Zeit verrann. Wie sollte ich es finden? Nirgendwo ist etwas!
Dann fiel mein Blick auf mein Lateinbuch. Fang das Licht mit deinen Worten und geöffnet werden sein die Pforten. Der Spruch kam mir plötzlich in den Sinn und dann wusste ich, was ich zu tun hatte.
In der Nacht ging ich zum Strand und schon bald ertönte Mirjas Stimme.
„Hast du es gelöst?“
„Ja.“
„Gut. Sag es auf.“
“Haec lux excipit,
redimentes et ego ipse fores.
Benedictus Deus lucis,
Vastabat cuncta tenebris. »
Nachdem der Hall des letzten Wortes verklungen war, fing das Meer an zu tosen. Es stürmte und der Wind zerrte an meinen Klamotten, während ich sah, wie eine Lichtkugel aus dem Meer emporschoss und vor mir wie Seifenblasen zerplatzte, weshalb ich meine Augen schließen musste. Als ich sie wieder öffnete stand vor mir ein Mädchen mit dunkelblauen, bis zur Taille reichenden Haaren, grüne Augen wie die Blätter einer Palme. Sie hatte ein nachtschwarzes Kleid an und stand barfuss vor mir.
„Danke, dass du mich gerettet hast.“
Ich war erstaunt. „Mirja?“
„Ja. Und wer bist du?“
Ich wurde rot. „Mist! Hab vergessen mich vorzustellen! Ich bin Neal.“
Mirja lachte. „Es ist schön, endlich frei zu sein.“
Ich grinste. „Ja. Ist es immer.“
„Kann ich bei dir bleiben? Immerhin bin ich seit über hundert Jahren nicht mehr hier gewesen.“
„Klar. Ich helfe dir. Aber jetzt sollten wir erst mal ins Hotel gehen.“
„Ja.“ Sie lächelte.
Drei Jahre später ging Mirja mit ihrem Freund hinaus in die Welt und man hörte nie wieder von dem singenden Mädchen vom Meer.

Ende

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Kayla

Herzlich Willkommen in unserer Runde!

Ich bin vor kurzem auf eine Sage getroffen, die sagt, dass, wenn jemand an einer klaren Vollmondnacht am Pazifischen Ozean an einem Strand entlanggeht, dieser Gesang hört.

Ein wenig umständlich für einen ersten Satz. Vielleicht kannst du das ein wenig entwirren, so in etwa Es gibt eine Sage, nach der man in einer klaren Vollmondnacht am Pazifischen Ozean den Gesang eines Mädchens hört oder ähnlich.

Es ist fast ein Wunder, dass meine Mam es mir erlaubt hat.

Was erlaubt hat?

Doch jetzt steh ich hier am Strand von Miami,

Ähm ... schau nochmal genau, an welchem Ozean Miami liegt ;)

Es klang wie ein Hilferuf, nur dass ich nirgendwo jemanden sehe.

... nur dass ich niemanden sah - das klingt besser als das Konstrukt "nirgendwo jemanden" - ausserdem musst du die Zeit einhalten, du hast dich hier für die Vergangenheit entschieden.

Wenn die ersten Sonnenstrahlen aufs mehr fallen

aufs Meer

Zum Inhalt - tja, da kann ich wenig sagen. Es ist ein Märchen, das man wohl so akzeptieren muss, wie es da geschrieben steht. Ich finde es ein wenig zu glatt, nach meinem Empfinden fehlt hier ein echtes Hindernis, ein Konflikt. Die findest du auch regelmässig in traditionellen Märchen, auch wenn Happy-Ends da natürlich dazugehören. Aber die meisten Märchen-Autoren machen es ihren Figuren schwerer als du deinen. So muss dein Erzähler am Strand auch nur einmal "Kannst du mich hören?" rufen, und schon hat er Kontakt zum Mädchen ... haben das die anderen Leute nicht gemacht, die den Gesang gehört haben? "Märchen" heisst nicht, dass du alle Freiheitsgrade hast - die Geschichte muss, in ihrem jeweiligen Kontext, immer noch logisch schlüssig bleiben. Und wenn nur dieser Junge Kontakt mit dem Mädchen aufnehmen konnte, dann braucht es dafür innerhalb deiner Welt eine Erklärung.

Zwar muss der Erzähler auch eine Weile suchen, bis er das Rätsel gelöst hat - aber du gehst über die Stelle sehr schnell drüber. Da kommt beim Leser keine Spannung oder Interesse auf. Auch hab ich nicht verstanden, wie er auf diesen Satz kommt - ich kann kein Latein, und der Übersetzer spuckt da irgendein Kauderwelsch über den "Gott des Lichts" aus. Hat sich mir nicht erschlossen.

Auch hättest du ein wenig mehr auf die Hintergründe eingehen können, warum das Mädchen gefangen ist. Wer hat sie nach dort verbannt, und warum?

Drei Jahre später ging Mirja mit ihrem Freund hinaus in die Welt und man hörte nie wieder von dem singenden Mädchen vom Meer.

Finde ich keinen schönen Ausklang. Zum einen frage ich mich, warum das drei Jahre gedauert hat, zum anderen wechselst du auch im letzten Satz einfach mal so die Erzählperspektive und gehst weg vom Ich-Erzähler. "Technisch" ist so etwas verpönt.

Ja, ich weiss nicht was deine Ansprüche sind, wie alt du bist, wie lange du schon schreibst - deshalb weiss ich auch nicht, in welche Richtung ich dir jetzt raten soll. Generell, wenn du am Schreiben interessiert bist, schau dich doch hier mal ein wenig um, lies andere Texte, schau, was dir gefällt und aus welchem Grund. Als Skizze finde ich den Text nicht schlecht, da liesse sich bestimmt was draus machen - aber meiner Meinung nach gehört da noch mehr Fleisch ran. Irgendwas, an dem man als Leser hängenbleibt.

Ich wünsche dir noch viel Spass hier,
Grüsse Schwups

 

Ich bin 13.Und das war mein..öhm..wie vielter Versuch?Ich habe schon ziemlich viele Geschichten angefange,weshalb ich selbst zurzeit verwirrt bin.Und die Fehler,keine Ahnung wie sie passiert sind,immerhin geh ich auf ein Gymnasium.Aber schreiben tu ich erst seit der letzten Klasse noch nicht so lang^^
Ich versuch,bessere Geschichten noch zu schreiben.
Das Problem war,dass ich diese Geschichte in meinen Gedanken in Kurzform hatte,deswegen war es schwierig für mich,es umzusetzen^^

 

Hallo Kayla

ich bin auch sehr neu hier - also glaube nicht, dass ich schreiben oder deine Geschichte kompetent kommentieren könnte.

Sie gefällt mir. Ich frage mich, wer Mirja in der Tiefsee eingesperrt hat. Was ist vor hundert Jahren passiert, und wer war Mirja vorher?
Die drei Jahre sind etwas schnell vergangen. Ich kann mir vorstellen, dass sie in dieser Zeit einiges über die moderne Welt lernt, bevor sie mit ihrem Freund loszieht. Hat sie in dieser Zeit viel von dir und mit dir zusammen gelernt? Vielleicht hat sie dir in diesen Jahren auch ihre Geschichte erzählt.

Mit den Zeiten im Text habe ich etwas Mühe. Als du "doch jetzt steh ich hier" am Strand stehst, bist du ganz kurz im Präsens. "Vor kurzer Zeit" bist du anfangs auf die Sage getroffen. "Drei Jahre später" ging Mirja zum Schluss mit ihrem Freund hinaus in die Welt.
Hm, ich bin wirklich kein Fachmann. Aber ich glaube mich zu erinnern, jemand hat mir mal die "Erzählperspektive" nahegebracht. Das ist die Perspektive, aus der ein Ich-Erzähler schreibt. Entweder im Präsens, so wie er es gerade erlebt, oder in der Vergangenheit. Oder er beginnt die Geschichte in der Vergangenheit und beendet sie in der Jetztzeit.

Alec

 

^^ich überleg ob ich noch nen weiteren teil mach.aber nur vielleicht.und die zeiten mach ich leider immer unterschiedlich^^

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom