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Das Zeichen

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18.07.2018
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Das Zeichen

„Weißt du, was ich manchmal denke?“, Uhu rückte seinen Karton zurecht.
„Nein, weiß ich nicht“, antwortete Schlauch, leicht genervt und zog an seiner Kippe.
„Ich hab schon oft daran gedacht, weißt du. Manchmal, wenn ich zu viel darüber nachdenke, schlaf ich schlecht und träum so komisches Zeugs.“
Schlauch griff neben sich, drückte eine 33cl Dose aus den Plastikringen, die ein bisschen wie die, von den olympischen Spielen aussahen und hielt sie Uhu hin.
„Hier, denk nich zuviel, nimm lieber noch'n Bier.“
Uhu nahm es nicht.
„Und dann denke ich, dass ich's ja sowieso nicht rauskriegen werde, also warum überhaupt darüber nachdenken? Verstehst du was ich meine?“
„Klar.“ sagte Schlauch, blies einen Ring in die warme Nachtluft.
„Aber du weißt doch gar nicht, worüber ich nachdenke!“
„Worüber denkst du denn nach, werter Uhu?“
„Also, wenn's dich nicht wirklich interessiert ...“
Schlauch seufzte, richtete sich halb auf, lehnte den Rücken gegen die Steinwand der Unterführung, räusperte sich.
„Doch, interessiert mich. Ehrlich!“
„Wirklich?“
„Ja doch, nun sag endlich.“
„Okay, also … manchmal, da denke ich, dass … ich nicht hingehen würde.“
„Hingehen?“
„Und dann überleg ich nochmal und sag mir, Mensch, so eine einmalige Gelegenheit. Da musst du doch einfach hingehen, sag ich mir dann.“
Wohin denn hingehen?“
„Na ins Kanzleramt. Also Kanzlerinnenamt vielleicht.“
„Was um alles in der Welt willst du im Kanzleramt?“, Schlauch schrie es fast.
„Das weiß ich doch nicht! Und deshalb gehe ich ja vielleicht auch nicht hin. Um ein Zeichen zu setzten.“
„Jetzt nochmal langsam. Worüber denkst du nach und wovon schläfst du schlecht?“
„Ob ich ins Kanzleramt gehen soll oder nicht.“
„Und warum verdammt nochmal? Du bist'n obdachloser Penner der unter 'ner Brücke vor dem Einschlafen ein Bier zischt, genau wie ich.“
Schlauch legte sich wieder hin und zündete noch eine Kippe an. Die letzte vor dem Einschlafen, dachte er, hoffentlich.
„Hat dich die Kanzlerin etwa eingeladen?“
„Könnte doch sein?!“
Könnte doch sein, könnte doch sein“, äffte er Uhu nach.
„Man kann doch mal darüber nachdenken? Ich zum Beispiel würde wohl nicht hingehen. Um ein Zeichen zu setzten.“

 

Hallo @ViertelVorKebap

Nach deiner sehr absurden, aber tollen Geschichte mit den Heptapoden war ich gespannt, was mich hier erwartet. Und ich wurde nicht enttäuscht. Ich kann nicht viel dazu sagen, weil es doch ein relativ kurzer und einfacher Text ist. Ich bin mir nicht sicher, ob du damit eine Message rüber bringen willst, also gehe ich jetzt mal nur auf die Dinge ein, bei denen ich mir sicher bin :D
Der Aufbau ist gut, wir finden nach und nach heraus, mit wem wir es zu tun haben. Die Namen sind herrlich absurd, am Anfang etwas verwirrend, aber mich stört es nicht weiter. Der Dialog ist spritzig geschrieben, irgendwie ein bisschen daneben und deshalb interessant. Man kann die beiden gut auseinander halten, nur an einem Punkt funktioniert das entweder nicht so gut, oder aber dir ist die Formatierung verrutscht, nämlich hier:

„Und dann denke ich, dass ich's ja sowieso nicht rauskriegen werde, also warum überhaupt darüber nachdenken?“
„Verstehst du was ich meine?“
„Klar.“ sagte Schlauch, blies einen Ring in die warme Nachtluft.

Alles in allem sehr unterhaltsam, hat mir gut gefallen.

LG
Alveus

 

Hallo @Alveus Jekat

Danke für den Hinweis. Habs korrigiert.

Im Moment ist mein Motto noch: Wenn ich kurze Sachen schreibe und sie werden scheisse, dann ist es nicht so schlimm wie bei langen Sachen.

Danke für den Thumbs-Up

Grüße
ViertelVorK.

 

Was so alles heutigentags für Zeichen gesetzt werden – manches aus Gründen bloßer PR und zumeist ohne Wirkung oder bestenfalls Betroffenheit auslösend (Postwertzeichen hingegen sollten aber dann doch gesetzt werden, wenn der Empfänger der Botschaft nicht das Porto bezahlen soll), da lieferstu ein feines, absurdes Stück ab,

lieber ViertelVorKebap,

doch - klingt wie ein Witz darauf - in der Zeichensetzung kommstu so recht nicht vorwärts, denn bereits im ersten Satz

„Weißt du, was ich manchmal denke?“. Uhu rückte seinen Karton zurecht.
ersetzt das Ende der wörtlichen Rede den Abschlusspunkt.

Was man alles zu den Zeichen zur wörtlichen Rede wissen muss siehe hier
https://www.duden.de/sprachwissen/rechtschreibregeln/anfuehrungszeichen,
wie überhaupt Duden.de - vielleicht hab ich das schon mal gesagt, aber ich weis gerne immer wieder darauf hin - von der Rechtschreibung bis zur Zeichensetzung alles abdeckt. Wort eingeben etc., neben der Schriftform wird zugleich die Bedeutung und Herkunft des Wortes dargelegt (manchmal auch Antonyme dazu). Bei Präpositionen werden vor allem die Anwendung von Dativ und Akkusativ beschrieben. Schau einfach mal rein!

Wir bleiben beim Folgesatz, wo der Abschlusspunkt vor den auslaufenden Gänsefüßchen weg muss!)

„Nein, weiß ich nicht.“, antwortete Schlauch, leicht genervt und zog an seiner Kippe.

„Aber du weißt doch gar[...]nicht[,] worüber ich nachdenke!“
Vielleicht überrascht es Dich, aber „gar nicht“ wird gar nicht zusammengeschrieben!
„Also[,] wenn's dich nicht wirklich interessiert ...“

„Ok, also … manchmal, da denke ich, dass …
"O. k.", was aber oder hat Oklahoma – die Abkürzung verwendustu am Anfang – mit okay, o. k. gemeinsam, außer zwo Buchstaben am Anfang?
„Okidoki“ würde sogar zur Unterhaltung passen

und sag mir, mensch, so eine einmalige Gelegenheit.
Mensch, ViertelVor Kebap, groß im Gegensatz zu sag mir, man, so eine ...
Könnte doch sein, könnte doch sein“[,] äffte er Uhu nach.

Wenn's mal mit der Rechtschreibung klappt, wird derKnoten platzen.

Bis dahin tschüss

Friedel

 

Hallo @ViertelVorKebap ,

also habe das bis zum Ende gelesen, war ja recht kurz, deshalb.

Der Dialog ist mir zum Schluss zu unübersichtlich und die Namen haben mich am Anfang so irritiert, ich hätte fast weggeklickt.
Uhu zieht irgendwie am Karton, da dachte ich erst, da redet ein Klebestift tatsächlich mit einem Schlauch.

Wenn er überlegt ins Kanzleramt zu gehen, um ein Zeichen zu setzen, wie soll das aussehen?
Es setzt nicht automatisch ein Zeichen, wenn ein Obdachloser ins Kanzleramt geht. Da muss schon bisschen mehr passieren und das hätte ich genauer Ausgeführt, vielleicht hätte ich dann einen Sinn hinter der Geschichte erkennen sollen. So ging das ziemlich an mir vorbei, dachte nach dem Lesen, was war das jetzt?

Hat bei mir leider gar nicht (wird gar nicht zusammen geschrieben) funktioniert, aber ist sicher auch eine Geschmacksfrage. :)

Liebe Grüße
Charly

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo

Friedel, ich habe die Korrekturen vorgenommen. Allerdings war ich richtig stolz auf mich! Eine fast rekordverdächtig kleine Anzahl von Fehlern!

Wenn's mal mit der Rechtschreibung klappt, wird derKnoten platzen.
Welcher Knoten? Meinst du etwa einen gordischen Knoten. Den kann man nur zerschlagen. Schwert liegt bereit!

So ging das ziemlich an mir vorbei, dachte nach dem Lesen, was war das jetzt?
Hi Charly. Wenn ich jetzt rein quantitativ an die Sache herangehe, steht es 1:1. Alveus machte den Eindruck, als hätte es bei ihm kein Verständisproblem gegeben. Du dagegen sagst ganz klar, dass es Eins gibt. Friedel hat sich dazu nicht geäußert.

Ich nehme das so zur Kenntnis.

Schönen Gruß
VVK

 

Friedel, ich habe die Korrekturen vorgenommen. Allerdings war ich richtig stolz auf mich! Eine fast rekordverdächtig kleine Anzahl von Fehlern!
Wusst' ich doch, dass wir uns verstehen und Spaß miteinander haben werden,

bestes VVK hierorts und +yberhaupt im Universum!

Du fragst zu meiner verknoteten Oizerung

Welcher Knoten? Meinst du etwa einen gordischen Knoten. Den kann man nur zerschlagen. Schwert liegt bereit!
Nee, der ist ja schon zerschlagen, und erst recht kein Furzknoten, eher so im Sinne des Knopfs, der aufgeht. Oder so. Hast wahrscheinlich nen Reizverschluss.

Tschüss

Friedel

 

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