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Das Wunschbuch - eine Lebensgeschichte

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07.02.2001
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Das Wunschbuch - eine Lebensgeschichte

Das Wunschbuch

Ich blicke auf das Meer, auf die wogenden, schaumgekrönten Wellen und die Sonnenstrahlen, welche die Wasseroberfläche leicht berühren und sie sanft erleuchten lassen.
Das Kreischen der Möwen vermischt sich mit dem Rauschen des Wassers und ein salziger Wind weht vom Ufer heran.
Ich bin glücklich.
In meinem knarrenden Schaukelstuhl wippe ich vergnügt vor mich hin und erfreue mich an meinem kleinen Stück Meer.
Mein Urenkelchen spielt dort unten im weichen Strandsand und meine Enkelin Linda hockt neben ihm und beobachtet jede seiner Bewegungen. Ab und an Lachen beide so hell und klar, dass ich es bis hier her hören kann und dann muss auch ich leise Lachen.
In der Küche knarren die Dielen und meine Tochter bringt mir eine Tasse Kaffee, ich weis es schon, bevor sie die Terrassentür mit dem Ellenbogen aufschiebt und vorsichtig das Tablett durch die enge Tür balanciert.
Sie setzt sich zu mir und bereitet alles ganz liebevoll zu, sicher könnte ich das noch alleine, aber meine Kinder wollen es sich nicht nehmen lassen mich zu umsorgen.
Die ganze Familie ist in diesen Tagen in meinem Haus. „Es wäre sein 90. Geburtstag.“, denke ich und wahrscheinlich habe ich leise geseufzt, denn meine Tochter drückt für einen Moment meine Hand.
Ja, sie sorgt sich um mich, um ihre Mutter, die vor kurzem den geliebten Mann verlor. Nun, ich bin nicht so traurig, wie sie alle denken. Ich weiß, dass jeder einmal sterben muss, doch vielleicht ist es für die jungen Menschen nicht so leicht den Tod zu akzeptieren, wie für mich.
Ich weis, auch ich werde einmal gehen müssen und vielleicht ist der Zeitpunkt auch schon ganz nahe, aber darüber denke ich nicht allzu oft nach.
„Das Leben ist viel zu kurz, um ewig an den Tod zu denken.“, sage ich immer zu meiner Tochter und meinem Sohn, wenn sie mich auf diese ganz bestimmte Art und Weise anblicken und es mir das Herz zerreißen mag.

„Oma was ist das hier?“, ich vernehme die quietschende Stimme von Jonas, meinen anderen Urenkelchen aus meinem Wohnzimmer. Dort steht er, etwas wackelig, vor einem der Regale und als ich mich durch die enge Terrassentür zu ihm geselle, blicken seine großen blauen Kinderaugen fragend zu mir hinauf.
„Wenigstens er schießt mir noch nicht über den Kopf.“, denke ich und schmunzel in mich hinein.
„Zeig mal her!“, meine ich und bemerke ein wenig erschreckt, wie sehr meine ausgestreckte Hand doch zittert.
Ich nehme das Buch, welches die kleine Kinderhand mir etwas unbeholfen entgegen hält und schon am Umschlag erkenne ich es.
Mein Herz macht einen erfreuten Sprung, „Ich wusste ja gar nicht, dass das noch existiert.“, murmele ich leise und meine Tochter tritt neben mich und blickt mir unverhohlen neugierig über die Schulter.
Das Buch mit einer Hand an mein Herz gedrückt, gehe ich wieder in meinen Schaukelstuhl und winke Jonas zu mir heran.
„Das ist mein Wunschbuch.“, sage ich und stupse an seine kleine Nasenspitze.
„Was ist ein Wunsssbuch?“, fragt Jonas und ich muss ein wenig lachen.
„Ein Wunschbuch ist ein Buch, indem man seine Wünsche aufschreibt...“, sage ich leise und inzwischen hat sich schon die ganze Familie neugierig um mich versammelt.
„Und was stehen da für Wünsche drin?“, fragt mein Sohn und zieht wie immer, wenn er skeptisch ist, leicht die Augenbrauen zusammen.
Ich schenke ihm ein Augenzwinkern und er mir ein sanftes Lächeln.
„Nun, ich war damals vielleicht ....“, ich komme ein wenig ins Grübeln, wie alt mag ich wohl gewesen sein?
„17 Jahre alt.“, lege ich dann fest und hoffe, dass es ungefähr stimmt.
„Ich kannte euren Vater, Großvater und Urgroßvater noch nicht und war so unbeschwert und noch so jung.“, meine Tochter lächelt ein wenig. Es muss ihnen wohl seltsam vorkommen, das ich einmal jung war.
Ich lege eine Hand an meine Wange und überlege einen Moment lang.
„Damals lebte ich noch bei meinen Eltern. Wir hatten ein kleines Haus im Wald. Es war eine wunderschöne Zeit. Mein Vater und ich gingen des öfteren im Wald spazieren oder Pilze sammeln im Herbst, wenn die Blätter sich bunt zu färben begannen.“, ich musste wohl verträumt gelächelt haben.
„Im Herbst wurde der Wald Tag für Tag mehr zum Märchenwald. Die bunten Blätter, die gerade noch so an den Ästen hielten. Das raschelnde Laub unter meinen Füßen. Irgendwie kam es mir so vor als würde sich die Welt vor meinen Augen verwandeln und ich habe mir immer vorgestellt wie Feen leise durch diese verträumte Landschaft schweben. Bei Sturm und Regen habe ich immer das Schuppenfenster geöffnet, damit die Feen dort Unterschlupf suchen konnten. Auch mit 17 Jahren tat ich das noch und ich hätte es wohl auch noch lange getan...“, wieder hielt ich einen Moment inne und meine Augen hefteten sich auf meine beiden Kinder, welch Glück sie mir geschenkt hatten. Ob ich meinen Eltern wohl das gleiche geschenkt hatte?
„Doch dann kam der Krieg und wir mussten unser Haus verlassen.“, mein Sohn blickte etwas betreten zu Boden während mein Enkelchen Jonas, dieser Vorwitzige kleine Bursche mich mit großen Augen ansah.
„War der Krieg böse? Hat er die Feen getötet?“, fragte er mich und ich musste lachen. Im selben Moment aber wurde mir klar das beide Fragen nicht ganz unsinnig waren. Der Krieg war böse gewesen, ja. Und in einem gewissen Sinne hatte er auch die Feen getötet, indem er meine Kindheit endgültig beendet hatte.
Bevor ich antworten konnte tat es meine Tochter: „Nein, der Krieg hat doch die Feen nicht getötet, mein Schatz.“. Auf das „böse“ ging sie ganz bewusst nicht ein.
„Der Krieg hat mein Leben völlig verändert. Wir wohnten jetzt in einer kleinen Wohnung in der Stadt und täglich war der donnernde Krach von Schüssen in der Ferne zu hören. Mein Vater war nun kein Förster mehr und er musste schließlich, wie viele andere Männer, in den Krieg ziehen. Jetzt war es meine Mutter, welche für mich alleine sorgen musste. Sie arbeitete schwer, meist sogar Tag und Nacht. Ich selbst ging noch zur Schule.
Irgendwann wurde meine Schule geschlossen und ich begann zu arbeiten.“, ich sprach nun in einem richtigen Geschichtenerzählerton und blickte mich nebenbei um.
Die Sonne stand nun schon etwas tiefer am Himmel und meine Tochter hatte ein paar Stühle herangeholt, auf denen der Rest der Familie es sich nun bequem machte.
Meine beiden Enkelchen hockten auf dem Boden und hörten schon gar nicht mehr zu. Sie spielten mit irgendwelchen neumodischen Puppen, die nicht mehr wirklich nach Puppen aussahen.
Mein Sohn und meine Tochter saßen nebeneinander und auch die Frau meines Jungen hatte sich zu uns gesellt. Der Mann meiner Tochter arbeitete und ich konnte in ihren Augen sehen, wie unglücklich sie das machte.
Meine beiden Enkel Linda und Ellen, die jeweils Einzelkinder waren, hockten auf meiner Hollywoodschaukel und lauschten mir gespannt.
Ich lächelte glücklich in mich hinein, wie schön sie alle beieinander zu haben.

„Ich arbeitete in einer Teppichfabrik, für fast ein Jahr war ich dort angestellt. Es war eine harte Arbeit. Die Luft war voller Staub und sie war so stickig, das es in den Lungen brannte. Das Surren der Webstühle, das Klappern der Schiffchen, wenn sie gegen den Holzrahmen stießen, all das drückte auf meine jungen Ohren. Selbst wenn ich abends im Bett lag hörte ich diese Geräusche noch und ich träumte vom Weben und Teppichknüpfen.
Meine Finger waren schnell übersäht von Blasen und meine Augen waren von schwarzen Rändern untermalt. Ich bekam nur noch wenig Schlaf und wenn ich schlief, reichte es nicht aus, um mich für den nächsten Tag zu stärken.
Nach ein paar Monaten in den Zwängen von Arbeit und Krieg war meine Kraft vollkommen ausgeschöpft.
Ich saß also eines Abends auf meinem Bett, es war eine stürmische Herbstnacht und ich dachte daran, wer den Feen jetzt wohl das Schuppenfenster öffnen würde, damit sie nicht vom Sturm verletzt wurden.
Ich hatte solche Sehnsucht nach meinem Wald, das es mir ganz schwer ums Herz wurde.

Gerade als ich dachte nicht mehr lange so weiter machen zu können, als ich über Flucht nachdachte und überlegte, wie ich wieder in meinen Wald gelangen konnte, da erreichte uns die Nachricht, dass der Krieg beendet war.
Aus welchen Gründen hat mich damals nicht interessiert. Ich dachte nur: „Jetzt kommt Vater wieder. Jetzt können wir wieder in unseren Wald.“.
Doch mein Vater kam nicht wieder.
Noch Wochen nach Kriegsende saß meine Mutter jeden Abend vor der Tür und blickte die Strasse hinunter. Oft kamen Gruppen heimkehrender Soldaten an unserer Tür vorbei, doch keiner von ihnen war mein Vater.
Wenn ich meiner Mutter in die stumpfen Augen sah und merkte, dass sie mir keine Hoffnung mehr geben konnte, wurde mein Herz so voll von Traurigkeit.
Nachts weinte sie leise und ihr Weinen war so verzweifelt, dass ich sie am liebsten irgendwie getröstet hätte, doch ich wusste nicht wie.“.

Meine Enkelin Linda blickte mich aus großen traurigen Augen an und fragte mit gedämpfter Stimme: „Kam denn Niemand und brachte Nachricht? Einen Brief? Einen Totenschein?“.

„Doch“, sagte ich ebenso leise “nach fünf Wochen kam Jemand.
Es war an einem Wintertag so gegen 11 Uhr in der Nacht. Meine Mutter und ich saßen noch bei Kerzenschein zusammen, wir beide konnten in dieser Nacht nicht schlafen. Dann klopfte es leise an der Tür und zuerst wollten wir beide nicht öffnen, doch als es noch einmal nachdrücklicher klopfte, öffnete meine Mutter mit hoffnungsvoll geweiteten Augen die Tür.
Ich stand hinter hier und blickte in das Gesicht eines jungen Mannes, er war vielleicht 2 Jahre älter als ich.
Ich wusste es damals noch nicht, aber dieser Mann sollte mein Schutzengel sein. Denn wie ihr wisst können auch Menschen manchmal Engel sein, wenn sie im richtigen Zeitpunkt in dein Leben treten, mit den richtigen Worten und Taten.
Wie dem auch sei, der Mann stellte sich höflich bei meiner Mutter mit dem Namen Benjamin Haf vor und wandte doch keinen Augenblick die Augen von mir ab.
„Und was wollt ihr von uns in so später Stunde?“, fragte in meine Mutter mit einem leicht enttäuschten Unterton in der Stimme.
Die Augen des Mannes richteten sich traurig auf sie und mit rauer Stimme sagt er: „Ich bringe Nachricht von eurem Mann.“.
Wir ließen ihn natürlich umgehend ein, servierten ihm heißen Tee und ein paar wenige selbstgebackene Kekse, welche er dankend aß. Beim Essen ließ er sich Zeit, genoss jeden Bissen und seine blauen Augen wagten eine Weile nicht uns anzusehen, die wir zitternd und aufgeregt wartend vor ihm saßen.
Dann legte er die Hände in den Schoß, holte tief Luft und sprach mit leise, ein wenig zitternder Stimme.
„Er starb in meinen Armen, von einer Kugel tödlich in den Rücken getroffen, nur kurz vor Ende des Krieges ... es tut mir leid.“, für einen Moment war es ganz still in unserer kleinen Wohnung und dann holte der Mann einen kleinen Brief aus seiner Tasche und reichte ihn meiner Mutter.
Diese gab ihn an mich weiter und meinte nur mit monotoner Stimme zu mir: „Lies ihn mir bitte vor.“
Mit zitternden Hände entfaltete ich den vergilbten Zettel und strich ihn auf meinem Schoß glatt. Ich sah die vertraute Schrift meines Vaters und lass stammelnd die Worte vor.“.

Ich holte aus dem Buch in meinen Händen einen vergilbten Zettel und unter den Augen meiner Kinder und Enkel bereitete ich ihn aus und lass ihn wie damals mit zitternder Stimme vor. Inzwischen hatte meine Tochter ein paar Kerzen auf den Tisch gestellt. Meine Enkel waren auf ihrer kleinen Decke eng aneinander gekuschelt eingeschlafen.


„Liebe Hildegard, Liebe Marie,

wenn euch dieser Brief aus Bens Händen erreicht, bin ich schon nicht mehr am Leben.
So also bleibt euch nur dieser Brief und die Erinnerung an schöne gemeinsame Tage.
Wie sehr wünschte ich noch einmal bei euch sein zu können, wie sehr wünsche ich mir eure warme Liebe in diese finsteren Gebiete, die ich durchwandern muss.
In meinen Gedanken wart ihr immer bei mir.
In meinem Herzen war nur die Liebe zu euch.
Ihr sollt wissen, wie wundervoll ihr mein Leben gemacht habt, ihr habt ihm einen Sinn gegeben.

Hilde, trage mich weiterhin in deinem Herzen, aber versprich mir erneut dein Glück zu suchen. Nichts wäre mir ferner als der Wunsch, das du mir auch über den Tod hinaus treu bleiben solltest.

Marie, mein kleiner Engel, bewahre deine Träume. Versuche immer wieder sie zu erfüllen, aber zerbreche nicht, wenn sie dir verwehrt bleiben. Der Weg allein ist das Ziel. Wenn du einmal alt bist, dann sollst du daran denken, dass du es versucht hast, egal ob du nun scheitern musstest.
Träume beseelen das Leben.
Versprich mir, jeden Tag mir einem Lächeln zu beginnen.“.

Nach diesen Sätzen versiegte meine Stimme und ich zitterte am ganzen Körper, noch verstand ich die Worte meines Vaters nicht und ich fand auch wenig Trost in ihnen.
Meine Mutter weinte leise und Ben hatte den Kopf gesenkt.“.

Ich faltete den Zettel wieder zusammen und einen Moment war es ganz still geworden, selbst das Rauschen des Meeres war plötzlich leise, die Möwen schrieen irgendwo in der Ferne und ich bemerkte, das meine Zuhörer betreten die Köpfe gesenkt hatten. Ich war froh, dass sie meine Lebensgeschichte auf diese Art und weise berührte und dass ich es ihnen erzählen konnte.
Ich wusste, dass sie es auch hören wollten und ich ihnen mein Leben nicht nur aufdrängte. Eigentlich wunderte ich mich sehr darüber, das sich alles so unbekümmert preis gab, bisher hatte ich noch niemanden von dieser Zeit erzählt, zu schmerzhaft war es für mich gewesen.
Ich lächelte ein wenig und begann meine Geschichte fortzusetzen.

„Schließlich bat meine Mutter den jungen Mann mehr über meinen Vater zu erzählen und Bens sanfte Stimme schwebte plötzlich durch den Raum und seine Worte wirkten beruhigend auf mich. Aber ich verstand kaum was er sagte. Ich glaube ich hörte nicht einmal wirklich hin. Er erzählte wohl von Krieg und Kameradschaft, doch nichts davon wollte ich hören.
Plötzlich begann ich an die Worte meines Vaters zu denken und las den ganzen Brief noch einmal.
Dann stand ich auf und ging in mein Zimmer. Nervös kramte ich in meinem Schrank. Ich hatte ihn inzwischen dreimal von oben bis unten durchsucht, bis ich endlich das fand, was ich so dringlich suchte.
Ein Buch, mit leeren Seiten, ich hatte es einmal von meinem Vater geschenkt bekommen. Oben auf dem Buch stand in schwarzen Lettern „Wunschbuch“ und erst jetzt wusste ich, was es damit auf sich hatte.
Mit zitternden Händen schlug ich es auf und blickte auf die erste leere Seite. Ich strich mit den Fingerspitzen darüber hinweg und wunderte mich wie wundervoll weich das Papier war.
Noch einmal kramte ich in meinem Schrank und holte einen Federhalter und etwas Tinte heraus.
Ich hockte mich mit dem Buch, den Federhalter und der Tinte auf mein Bett und überlegte eine Weile. Im Nebenzimmer hörte ich immer noch Bens leise Stimme.
Etwas später setzte ich den Federhalter vorsichtig auf das wertvolle Papier und begann zu schreiben.“.

Ich öffnete jetzt das Buch und gespannte Blicke hefteten sich auf mich. Mit einem Lächeln auf den Lippen, las ich den Inhalt des Buches vor. Ab und an musste ich sogar herzlich lachen und meine Familie stimmte in dieses Lachen mit ein.

„Ich wünsche mir für mein Leben folgendes:

- Kinder, am liebsten einen Jungen und ein Mädchen, dass der Junge ein beschützender großer Bruder sein kann.
- Ein Häuschen am Strand, das ich auf das Meer blicken kann und nachts seinem Rauschen lauschen kann.
- Das meine Feen einen Unterschlupf haben, wenn wieder die Herbststürme übers Land ziehen.
- Eine Liebe, die ein Leben lang halten kann, ohne das einer den anderen auf irgendeine Art und weise verlassen muss.
- Einen Rosengarten, voller roter Rosen. Das ich meinen Feen ein neues Zuhause in ihm geben kann.
- Glück, dass ich verschenken kann.“.

Nachdem ich zuende gelesen hatte, meinte meine Tochter leise und sie lächelte dabei:
„Das hat es also mit dem Wunschbuch auf sich. Was für schöne Wünsche du hattest.“.
Mein Sohn nickte und auch meine Enkel schienen zuzustimmen.
„Und fast alle sind in Erfüllung gegangen, Oma.“, Linda lächelte mich freudig an.
„Nur einen Rosengarten für deine Feen hast du noch nicht ...“, meinte mein Sohn nachdenklich.
„Ach,“, sagte ich lachend, „meine Feen werden in unserem alten Wald sicher gut aufgehoben sein. Nicht jeder Wunsch muss in Erfüllung gehen, das schrieb schon mein Vater damals in seinen Brief an mich.“.
Alle nickten und doch sah ich es ihren Nasenspitzen an, dass sie sich damit nicht zufrieden geben wollten.
„Und was passierte weiter? Was war mit diesem Ben? Hat deine Mutter noch einmal geheiratet?“, fragte meine Ellen leise.
„Nein, das hat sie nicht mehr. In all den Jahren blieb sie meinem Vater treu, bis zu ihrem Tod, war er der einzigste Mann in ihrem Leben. Sie war glücklich damit, sie trauert meinem Vater keinesfalls jeden Tag nach, sondern genoss ihr Leben, wie er es sich gewünscht hatte. Doch ihr Herz blieb immer nur von der Liebe zu ihm erfüllt.
Und dieser Ben...“, ich lachte leise und blickte zu Linda,“ dieser Ben war dein Großvater.“.

Am nächsten Tag sollte ich noch eine Überraschung erleben. Eigentlich wollte sie alle nur einmal kurz einkaufen fahren, ein paar Dinge für das Sonntagsessen besorgen. Doch zurück kamen sie mit Unmengen an Erde und vielen, vielen roten Rosen.

 

Moin, st.a.r.

Als erstes: gute Idee!
Als zweites: die Protagonistin fand ich sehr gut gezeichnet.

Und doch: ich hatte Probleme. Streckenweise war der Stoff zu zäh, nicht flüssig genug, nicht straff. Vielleicht solltest du das noch mal bearbeiten? Würde bestimmt absolut wunderbar am Ende.
Jetzt ist es "nur" wunderbar. ;)

Liebe Grüße

 

Hallo St.a.r
also mir hat die Geschichte gefallen. Ich konnte mich richtig in die Großmutter hineinversetzen :)
Schöne Grüße Mercedes

 

Hallo ihr zwei ;)

Vielen Dank fürs lesen!

das hatte ich jetzt gar nicht erwartet, deshalb freu ich mich wirklich total, dass ich meine Geschichte gut findet. :D

@Anja
Hmm, kannst du mir bitte sagen an welchen Stellen du ein wenig Probleme hast? Ich selbst seh das jetzt noch nicht wo ran es mangelt, dafür ist der Text zu frisch.
Wenn ich die Sache eine Weile ruhen lassen und dann wieder lese fällt es mir vielleicht auch auf...

Steffi

 

Hallo Steffi!

Eine sehr schöne, melancholische Erzählung, die zeigt, wie man trotz tragischer Ereignisse wieder das Schöne im Leben sehen kann, seine Träume behalten bzw. wiederfinden. Die Sache mit dem Wunschbuch gefällt mir sehr gut, und noch besser, daß die Familie gleich zur Tat schreitet, um Omas noch offenen Wunsch zu erfüllen. :)

Der Anfang zieht sich allerdings schon ein wenig, und es ist sicher schwierig, hier zu kürzen, denn so, wie die Geschichte jetzt ist, dient alles der Beschreibung der Atmosphäre um die alte Frau herum bzw. der Charakterisierung der Beteiligten. Eine Möglichkeit zum Kürzen bzw. Verdichten wäre daher in meinen Augen, die Beteiligten zu verringern, dann sparst Du Dir einiges in der Einführung. Und für die Geschichte, die die alte Frau erzählt, ist es ja egal, wie viele Kinder, Enkel und Urenkel da sind, bzw. wie viele sie überhaupt hat. Wenn die Familie etwas kleiner ist, funktioniert die Geschichte genausogut. – Ist aber nur ein Vorschlag. ;)
Ein zweiter: Es würde glaub ich reichen, die Urenkel beim Namen zu nennen, welches Kind zu wem gehört, ist doch eigentlich ganz egal, es sind einfach die Urenkel. Dann wären auch unschöne Formulierungen wie »die quietschende Stimme von Jonas, meinem anderen Urenkelchen« leicht zu vermeiden. Vielleicht einfach „die quietschende Stimme von Urenkelchen Jonas“ usw. :)

Einige Fehler sind auch noch in Deiner Geschichte, in den nächsten Tagen schreib ich sie Dir mal raus, wenn Du möchtest. ;)

Liebe Grüße,
Susi

 

Hallo Steffi,

mir hat deine Geschichte sehr gefallen. Die Atmosphäre, die du vermittelst passt gut in den Rahmen, der in ihr stattfindenden Erzählung. Der Stil gefällt mir sehr gut.
Über eine Sache habe ich mich allerdings gewundert:
Die Enkel haben ihren Großvater, der doch noch nicht so lange tot ist, doch kennengelernt. Dann haben sie auch seinen Namen gekannt und müssen die Verbindung Ben = Großvater eigentlich schneller begriffen haben. Oder?

Aber das ist nur eine Kleinigkeit. Der Gesamteindruck der Geschichte ist bei mir absolut positiv!

Liebe Grüße, Sonja

 

Hallo Susi,

hm, ja irgendwie hast du wohl recht. Ich fand es selbst beim Schreiben schon ziemlich kompliziert alle Familienmitglieder im Überblick zu behalten. ;)
Ich werde deine beiden Vorschläge gerne berücksichtigen, da ich selbst schon nach einer Lösung gesucht habe, den Anfangsteil etwas zu entwirren.

Es wäre wirklich lieb wenn du mir die Fehler rausschreiben würdest, vieles erkenne ich einfach selber nicht, mein altes Problem. *seuftz*
Aber wenn ich seh was falsch ist, verbesser ich gleich und merks mir fürs nächste Mal. ;)

Vielen Dank also für Lesen und für dein Lob!
Hab mich sehr gefreut, dass du diese Geschichte noch einmal hervorgekramt hast. :D

Steffi

 

Hallo Trixi,

lol, du hast recht, den Kindern müsste bei den Namen Ben eigentlich gleich ein Licht aufgegangen sein.
Es sei denn sie haben ihn immer nur Opi bzw. Vati genannt. *g*

Ich muss noch einmal überdenken, ob ich an der Stelle eine andere Reaktion einbaue ... Mir liegt aber soviel daran, dass die Oma extra noch einmal beton, dass dieser Ben der Großvater war ...

Ich überleg mir da noch was. ;)

Vielen Dank auch dir fürs lesen und für dein Lob!
Steffi

 

Hallo Steffi,

eine echt schöne Geschichte und wenn Du den Anfangsteil tatsächlich noch entwirrst wird sie wohl noch besser.

Muss gestehen, dass mich zunächst der Titel angelockt hat und ich etwas andere Erwartungen hatte - Deine Geschichte hat dann aber, auch ganz für sich allein, Wirkung gezeigt.

Lieben Gruß,
Jules

 

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