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Das Warum

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02.04.2003
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Das Warum

«Ich war vorher kein besonders glaeubiger Mensch gewesen. Nicht einmal zu Weihnachten hatte es mich in die Kirche gezogen. Aber so ein Erlebnis veraendert einen. Ich glaube, wer so etwas durchgemacht hat, sieht die Welt mit anderen Augen.
Ich weiss, es klingt verrueckt, aber ich hab ihn wirklich getroffen. Er hatte einen langen weissen Bart, eine dicke Knollnase und kluge aufmerksame Augen, hinter einem altmodischen Zwicker.
Ich hatte mir Gott zwar immer anders vorgestellt, aber da sass er vor mir.
Es mag unglaublich klingen, aber unter all den Menschen in der Fussgaengerzone bat er ausgerechnet mich, ich solle mich doch zu ihm setzen. Ich tat es. Und dann fing er an zu erzaehlen. Er hat mir alles ganz genau erklaert: Das Wie, das Warum und den ganzen Rest.
Ich weiss nicht, wie lange wir dort sassen. Zeit hatte jede bedeutung verloren. Ich wagte nicht, ihn zu unterbrechen.
Am Anfang, sagte er, war nichts. Da erschuf er das Universum. Nicht in sieben Tagen, wie in der Bibel beschrieben, sondern in neun Stunden.
Auf der Erde lebte der Mensch friedlich neben Tier und Natur. Gier und Neid existierten nicht. Es gab keinen Kampf, fuer Kriege fehlte jedes Motiv.
Kurz um: Es herrschte eine Langeweile, wie man sie heute nicht einmal mehr beim Musikantenstadl nacherleben kann.
Da erschuf Gott den Neid, die Gier und als Kroenung: Die Gewalt.
Die Menschen fingen an sich zu beneiden. Gier auf Besitztuemer anderer, gepaart mit dem neuen Weg, der Gewalt, fuehrten zu epischen Schlachten in schier endlosen Kriegen. Das Leben der Menschen hatte einen Sinn bekommen.
Er erfand immer maechtigere Waffen. Von Speeren, die aus einfachen, angespitzten Stoecken bestanden, bis zu Schusswaffen, Bomben, Kampfgasen, Granaten...
Es ist die Bestimmung des Menschen zu kaempfen, zu toeten, Leid und Elend zu verbreiten.
Und nun bin ich bereit meiner Bestimmung nachzukommen. Ich werde erfuellen, wozu ich auserwaehlt bin. Ich...»
«Ich glaube Sie sollten lieber gehen.»
Als Peter aus dem Gebaeude tritt, wird er schon von Joachim erwartet.
«Und, wie ist es gelaufen?»
Peter kann sich ein grinsen nicht verkneifen.
«Ausgemustert, was dachtest du denn?»

 

Hi, timibert, nette Idee und ganz nette Umsetzung.
Natürlich unrealitisch, aber egal. Hast du gerade "Felix Krull" gelesen?
Ich gebe zu, daß die Pointe unerwartet ist, was die Geschichte reizvoll macht. Hätte ich früher auch mal so machen müssen :) .
Was ein bißchen nervt ist die Rechtschreibung, sprich gerade die Kommasetzung. Gerade beim Infinitiv mit "zu" hapert es, aber das läßt sich ja ändern.
Ach so, warum scheibst du Umlaute aus?
Wie gesagt, nette Geschichte.
Gruß

 

moin platanow,
danke fuer deine kritik.
felix krull habe ich noch nicht gelesen.
ich werde die geschichte wohl nochmal korrekturlesen muessen, um eventuell einige kommata zu setzen.
umlaute kann ich leider nicht anders schreiben, da ich derzeit in amerika lebe, und keine deutsche tastatur finden konnte. deshalb hab ich auch immer 'ss' fuer das ess-zett geschrieben.
schoenen gruss, tim

 

Hallo Timibert!

Also, deine Geschichte liest sich sehr liquid, und die Pointe, auf den letzten Satz Bezug nehmend, ist auch wirklich eine!

was meinst du mit ess-zett? sz?

 

moin hank,
danke fuer das lob. ja, mit ess-zett meine ich sz. ich hab das vorher noch nie ausgeschrieben und dachte ich schreib's mal wie man's spricht.
lieben gruss, tim

 

Hi timibert, schöne Grüße nach Amerika :) .
Was mich noch stört ist die Barracke am Ende. Ich würde mal vermuten, daß wenige Leute in Barracken gemustert werden, aber ich bin mir net sicher :D
Gruß aus Hamburg

 

moin platanow,
bin noch net gemustert worden. steht mir noch bevor. mir gefaellt die barracke aber auch nicht. werd's aendern.
schoenen gruss nach hamburg(da lass ich mich in 2 monaten wieder blicken :D), tim

 

Sz gibt es aber nicht. nur Ss, tut mir leid.
Ich kann gern erklären wieso sz falsch is ... auf anfrage

 

Eine ungewöhnliche, aber doch interessante Geschichte.
Auf so eine Idee muss man erst einmal kommen-Kompliement!

Gruß
David E.

 

hallo sighard,
du hast recht: die geschichte birgt keine weisheit. peter erzaehlt, er habe gott getroffen, um sich vor dem bund zu druecken. solange du keinen hineininterpretierst, liegt in der geschichte kein tieferer sinn.
ich habe keine aversion gegen umlaute. ich bin aber noch bis ende juni in den usa beheimatet, und die haben hier so wenige umlaute auf ihren tastaturen.
danke fuer deine kritik.
schoenen gruss, tim

p.s.:

Grundsätzlich zeichnest Du Gott ganz sympathisch - stimme dessen Ausführungen fast zu
echt? soweit ich die geschichte verstanden habe, beschreibt peters gott gewalt, gier und neid als sinn des menschlichen lebens. ich seh in meinem leben einen anderen sinn.

 

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