Das Wartezimmer
Hallo, ich bin neu hier und wollte mal einen kleinen Versuch von mir veröffentlichen, ist sehr kurz, aber ich fand meine Geschichte gar nicht mal schlecht. Ich bin nicht sicher, ob ich in der richtigen Kategorie bin, wenn nicht, hoffe ich, dass ihr mir das verzeiht
Das Zimmer ist klein, Zehn Quadratmeter vielleicht. Das grelle Weiß der Wände blendet mich, bohrt sich in meinen Kopf. Ich wende den Blick ab. Starre auf den dunklen Teppichboden. Unwirklich scheinen die Sonnenstrahlen darauf, die durch das kleine Fenster hereinfallen. Dumpf dringen Schreie von nebenan durch die dicken Wände. Dumpf – oder eher schrill? Ich greife zu einer Zeitschrift, sehe mir das Titelblatt an, lege sie wieder weg. Ich gucke in die starren, unbewegten Gesichter vor mir, neben mir. Ein kleines Kind steht laut weinend vor seiner Mutter. Vergeblich versucht sie es zu trösten. Hilflos wirkt sie, verloren. An den Kleiderhaken hängen dunkle Regenmäntel. Schien nicht eben noch die Sonne? Der Lichtschein auf dem dunklen Teppich ist verschwunden, das kleine Fenster schaut auf eine graue, trostlose Welt. Warum nur sind die Wände so hell? Ich greife wieder nach einer Zeitschrift. Ein glücklich lächelndes Gesicht schaut von der Titelseite auf mich herauf. Lächelnde Gesichter auf fast jeder Seite, als ich das dünne Heft durchblättere. Das kleine Kind schreit nicht mehr. Ich schaue auf. Das kleine Kind und seine Mutter sind verschwunden. Die übrigen Gesichter noch immer unbewegt. Ich schließe die Augen. Für einen Moment noch sehe ich die helle, weiße Wand vor mir. Doch endlich verschwindet auch sie. Es wird schwarz.