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Das wahre Auge

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27.02.2013
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Das wahre Auge

Das wahre Auge

Da guckte die Babyrobbe ganz plötzlich auf: “Was war das?”, fragte sie sich, um nach dem zu schauen, was ihren Blick streifte, von links nach rechts. Keine drei Sekunden später zischte dieses unbekannte Etwas wieder an ihr vorbei, diesmal von rechts nach links.
Die Babyrobbe wusste gar nicht, wie ihr geschah: “Hallo, wer bist du? Warte doch einmal! Sei nicht so schnell“, rief sie aufgeregt -
Auf einmal war Stille.
“Meinst du mich?”, antwortete eine kleine, hohe Stimme überrascht zurück: “Mich?”
Die Babyrobbe sah nun diesen komischen Kauz vor ihren Augen in seiner ganzen Statur und war erstaunt, wen sie erblickte.
“Du siehst aber lustig aus”, grinste die Robbe, um gleich nach dem Namen des anderen zu fragen.
“Wie ich heiße, willst du wissen? Ich weiß es nicht”, antwortete das unbekannte Wesen perplex.
“Wie, du weißt es nicht? Jeder hat doch einen Namen”, gab die kleine Babyrobbe fröhlich zurück.
“Jeder?”, fragte das namenlose Federvieh fassungslos darauf.
“Ja, warum solltest du keinen Namen haben? Ich heiße Trixie und bin schon ganz groß”, berichtete die kleine Robbe mit großen, dunkel schimmernden Augen ganz stolz.
“Ganz groß?”, fing das Federgetier zu lachen an. Trixie war überrascht von der Reaktion und wurde traurig.
“Ich bin groß, jawohl! Es ist ja klar, dass du das nicht siehst!”, sagte Trixie leise und enttäuscht.
“Aber ich sehe dich doch! Und du bist nun mal nicht groß, nicht viel größer als ich”, gab das Glattfederwesen zurück.
“Doch das bin ich… Weißt du was? Ich kann dir sagen, warum du mich nicht wirklich erkennst”, forderte Trixie ihren Gegenüber heraus.
“Na, warum nicht?”, war die nicht wirklich interessierte Antwort.
“Du siehst nicht mit deinem wahren Auge”, gab Trixie kurz und bestimmt wieder.
“Mit dem wahren Auge? Was soll das nun wieder bedeuten?”, wurde der namenlose Fremde ungeduldig.
“Du blickst nur auf die Oberfläche und kletterst nicht hinter die Wand. Wenn du das tun würdest, könntest du sehen, dass ich groß bin. Es geht um deine Fantasie”, erzählte die Babyrobbe ganz selbstsicher. -
Auf einmal war da wieder diese Stille.
Der vorlaute Namenlose hatte dieses Mal nicht das letzte Wort. Trixie war ob des Schweigens irritiert: “Was ist mit dir los?”, wollte sie wissen.
Das kleine namenlose Geschöpf begann zu schluchzen; die ersten Tränchen rollten über die Wangen.
“Oh, wein doch nicht. Ich wollte nicht, dass du weinst”, sprach Trixie und kroch zu ihm näher, um ihn zu trösten:
“Möchtest du, dass ich dir zuhöre? Was ist auf einmal los mit dir?”, fragte Trixie wiederholt vorsichtig nach.
Wieder ein Moment des Schweigens, aber dann sprach seine traurige Stimme:
“Es tut mir leid, dass ich über dich gelacht habe. Das war gemein von mir, und das wollte ich nicht zu dir sein. Du warst bis jetzt nett zu mir. Und was mache ich? Ich nehme dich nicht ernst, nur weil du keine Bedrohung für mich darstellst.”
Babyrobbe Trixie war nach dieser Entschuldigung sichtlich gerührt: “Du bist nicht gemein. Es ist alles okay.”
“Nichts ist okay! Ich war so arrogant zu dir, dass ich mich wirklich schäme. Bitte verzeih mir: Mir, der nicht einmal einen Namen hat…”, weinte der Geläuterte unaufhörlich.
“Hey, bitte weine nicht mehr! Ich habe dir schon längst verziehen”, bemühte sich Trixie, um ihn zu beruhigen.
“Wirklich?”, antwortete der Pinguin überrascht.
“Ja, wirklich!”, versicherte die Robbe, um noch anzumerken:
“Und weißt du was? Du hast einen Namen…”
“Ich habe einen Namen? Wie heiße ich denn?”, fragte der traurige Pinguin völlig erstaunt und blickte zu der Babyrobbe auf, als sie ihm voll Freude direkt in die Augen schaute und nach einem kleinen Augenblick voller Herz antwortete:
“Freund.”

 
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Hallo Ben Kretlow,

und Willkommen im Forum.

vorab ein kleiner Hinweis. Kindergeschichten sind nicht jedermanns Sache, daher ist es in dieser Rubrik ungemein wichtig, dass Leute, die selbst Kindergeschichten schreiben, sich hier auch gegenseitig kommentieren. Sonst wird es eng mit Kommentaren.

Tja, Tier trifft auf Tier und wird Freund, dass trifft hier auf gefühlte 90% der Geschichten zu und von daher muss die Geschichte schon sehr überzeugen können, wenn sie mich als Leser noch erreichen will. Das gelingt Deiner Geschichte in meinem Fall nicht. Ich führe im Weiteren noch aus, woran es aus meiner Sicht scheitert. Aber selbst wenn sie für mich alles richtig machen würde, dann fehlt ihr etwas, um sich aus den vielen hervorheben zu können. Irgendwie scheint das Thema die Autoren zu faszinieren und klar, es ist ein einfaches Thema und dankbar. Einem Tier kann man alles unterjubeln, einem Kind nicht. Da sind Kinder viel kritischer, als wenn man sagt Robbe macht so und Pinguin so, weil ihnen der direkte Vergleich fehlt. Also, ich denke immer, hier machen die Autoren es sich sehr einfach. Ich bin aber auch nicht der Maßstab und von daher, ist es eigentlich auch keine Kritik, sondern subjektives Empfinden.

“Du blickst nur auf die Oberfläche und kletterst nicht hinter die Wand. Wenn du das tun würdest, könntest du sehen, dass ich groß bin. Es geht um deine Fantasie”, erzählte die Babyrobbe ganz selbstsicher.

Das habe ich nicht verstanden. Also, mir ist schon klar, worauf Du hinaus willst, aber - Holla - und das für Vierjährige. (Oder an welches Alter deiner Leser hast Du gedacht?)

“Nichts ist okay! Ich war so arrogant zu dir, dass ich mich wirklich schäme. Bitte verzeih mir: Mir, der nicht einmal einen Namen hat…”, weinte der Geläuterte unaufhörlich.

Dass das Fremdwesen da so schwer mit sich selbst ins Gericht geht, habe ich auch nicht verstanden. Also, ich finde "die Tat" steht hier auf wackligen Verhältnisbeinen zur "Einsicht".

“Wirklich?”, antwortete der Pinguin überrascht.

Die ganze Zeit ist es namenslos und jetzt auf einmal ist es ein Pinguin. Das ist wie Kasper aus der Kiste - jippy - ätsch, ich habe Euch an der Nase rumgeführt, ich bin ein Pinguin. Auf mich wirkt es so.

Einen Tipp habe ich noch. Ich habe neulich in einem Interview mit einem erfolgreichen Kinderbuchautoren gelesen, dass er nie für Kinder geschrieben hat, also, wenn er es zu Papier brachte. Also, all das niedliche und süße, war deswegen aus seinen Texten raus und wahrscheinlich liegt genau darin ein Erfolgskonzept für Kinderliteratur.

Hab hier viel Spaß. Höre nicht auf, und wenn die Geschichte jetzt bei mir nicht so gut wegkam, macht nichts. Ich halte Kindergeschichten auch für so ziemlich das Schwierigste, woran man sich wagen kann. Weil man immer mit den eigenen Erinnerungen drinhängt und dann mit den Büchern aus eigenen Kinderzeiten vergleicht, und naja, die waren eben groß.

Beste Grüße Fliege

 

Hallo Ben Kretlow,

ich finde das Ende deiner Geschichte sehr schön, den Weg dahin aber zu kompliziert und verworren, besonders wenn man an die Zielgruppe denkt. Das wäre sicherlich ein schöner Bilderbuchtext für die ganz Kleinen. Ich würde ihn noch deutlich kürzen, besonders die vielen Redebegleitsätze finde ich störend. Da es sich um einen Dialog mit nur zwei Sprechern handelt, kannst du sie eigentlich fast komplett streichen, da klar ist wer spricht.

Und den Rest deutlich vereinfachen. Hier unterhält sich eine Babyrobbe mit einem Pinguin und ein Kleinkind hört zu :-)

Gruß,
Claudia

 

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