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Das Verhalten geschlechtsreifer Taxifahrer und Taxigefahrener - Nach dem Unfall
Plötzlich raste ein Auto in das Taxi und verursachte eine Massenkarambolage. Als sich die Lage insofern beruhigt hatte, dass keine weiteren Autos mehr in den Unfall verwickelt wurden, waren die beiden schon nicht mehr bei vollem Bewusstsein und spätestens als das Geheul der Sirenen die scheinbare Stille der Nacht durchbrach, hatten sie davon nichts mehr mitbekommen.
Erst als Jack das Atemgerät angelegt bekam, erlangte er wieder halbwegs das Bewusstsein und das erste woran er dachte war...
...sein unglaubliches Kopfweh
und natürliche die hübsche Dame, deren Name er ihr immer noch nicht hatte entlocken können. Sie musste Janine heißen, dessen war er sich sicher. Sie bewegte sich wie eine Janine, sie sprach wie eine Janine, kein Zweifel sie war auch eine.
Aber lebte sie überhaupt noch?
Mit leiser Stimme fragte er die Sanitäter wie es seiner Mitfahrerin ginge.
"Die ist in Ordnung sie hat nur einen leichten Schock davongetragen, müsste aber sonst soweit in Ordnung sein. Jetzt bleiben sie liegen, sie können nachher noch genug Fragen stellen."
Ihm war das nur Recht, jetzt wo er wusste, dass es ihr gutging, konnte er beruhigt wieder der Müdigkeit, die sich in ihm ausgebreitet hatte nachgeben, das Kopfweh ignorieren und einfach noch ein wenig schlafen und von Janine träumen...
... die war inzwischen halbkrank vor Sorge und konnte keinen klaren Gedanken fassen. Lebte er noch? War das überhaupt wichtig? Ist es nicht besser wenn nicht? Natürlich ist es besser!
"Sagen sie mir der Taxifahrer, der der den Wagen gelenkt hatte, wissen sie vielleicht wie es dem geht?"
"Der ist glaube ich in Ordnung, bis auf eine Gehirnerschütterung dürfte ihm nichts passiert sein."
"Ich danke ihnen."
Im Krankenhaus angekommen, war dieser auch schon wieder aufgewacht und fand sich in einem kleinen weiß gestrichenen Raum wieder und überlegte, was als nächstes zu tun sei.
Er musste sie wieder sehen und die Chancen waren nicht schlecht, dass sie sich auch im Krankenhaus aufhielt. Doch bevor er weitere Pläne schmieden konnte, wie es wohl am einfachsten wäre zu ihr zu gelangen, traten schon ein paar überaus wichtige Gestalten in weißen Kitteln und mit grünen Hosen ein und fragten ihn mit höflichem und doch bestimmten Ton, wie es denn um sein Befinde stünde.
"Gut danke, ich habe nur sehr schlimmes Kopfweh, fühle mich ansonsten aber ganz gut. Könnten sie mir eventuell sagen wo meine Mitfahrerin, stationiert ist, ich würde mich gerne bei ihr entschuldigen."
"Nun, ihr Kopfweh ist auf eine ausgewachsene Gehinrerschütterung zurückzuführen, weswegen sie auch die nächsten Tage das Bett nicht verlassen sollten. Daher werden wir uns persönlich gerne um die Entschuldigung kümmern."
"Vielen Dank ich würde aber trotzdem ganz gerne wissen..."
"Sie wollen nur in diesem Bett liegen bleiben mein Herr."
Mit diesen Worten war er auch wieder verschwunden und dem liebeskranken Jack fiel natürlich nichts besseres ein, als ihnen zum Ort der Liebsten folgen.
Von diesem Vorhaben nichtsahnend, schmiedete die Angebetete schon ganz andere Pläne. Sie würde sofort nach ihrer Entlassung, an die Rezeption gehen und versuchen die Zimmernummer rauszubekommen, hinter welcher sich der Raum ihres Liebsten verbirgt.
Dieser Liebste schlurfte derweil schon mit immensen Kopfschmerzen und der Gewissheit bei ihrem Anblick keine mehr zu haben, den ahnungslosen Ärzten hinterher. Nach zwei extrem anstrengenden Fußmärschen durch die Gänge des Krankenhauses, öffneten seine ahnungslosen Führer eine Türe und betraten das Zimmer. Voller Anspannung stand er nun genau zwanzig Meter vom Objekt seiner Begierde entfernt und fragte sich, ob sie sich wohl genauso auf das Wiedersehen freuen würde wie er.
"Wieso entschuldigen? Ich habe ihn doch abgelenkt und trage die Schuld an dem Unfall."
"Wenn sie das so sehen, gehen wir wieder und wünschen ihnen noch gute Besserung."
Endlich konnte sie das Zimmer verlassen und in Richtung der Rezeption gehen. Das einzige Problem war nur, dass es genau in der entgegengesetzten Richtung zu Jack lag und sie an seinem neuen Versteck, aus dem er sich nach einer überhasteten Versteckungsaktion , wegen dem plötzlichen Auftauchen der Ärzte nun nicht mehr befreien konnte, weil das Schloss zugefallen war.
Was sollte er jetzt tun? Wie konnte er sich nur aus diesem Schlamassel wieder befreien? Als er sich diese im Moment eminent wichtigen Fragen stellte, fiel ihm plötzlich ein Messer auf, das direkt vor ihm auf dem Boden lag. Er wusste wie man mit einem Messer Schlösser aufbekam, aber sein schreckliches Kopfweh störte ihn doch empfindlich bei der Konzentration auf seine Arbeit. Bis er sich endlich befreit hatte, war seine gesunde Madonna schon von der Rezeption aus auf dem Weg zu seinem Zimmer. Er lief voller Vorfreude auf das Zimmer zu und sah ein leeres Bett vor sich.
Sie war einfach gegangen. Sein Herz drohte zu zerplatzen. Es war alles nur ein Spiel für sie gewesen und sie hatte in ihm nur Bestätigung gesucht. Von diesen Gedanken gequält trottete er zurück in sein Zimmer, das momentan gar nicht so leer war wie er vermutete.
Nun stand sie vor einem leeren Bett und beschloss nie wieder mit einem Taxi zu fahren. Sie setze sich kurz auf das Bett mit seiner aufgewühlten Wäsche und der Geruch seines Deos mit etwas Schweißgeruch vermischt, fiel ihr plötzlich auf. Schon im Taxi war sie an dieser sexy Mischung fast vor Begierde zerflossen. Umso trauriger und verletzter war sie jetzt bei dem Gedanken, ihn wohl nie wieder sehen zu können. Sie ging zur Tür und ging mit einem versteinerten und zutiefst enttäuschten Gesichtsausdruck in Richtung des Ausgangs. Natürlich überlegte sie noch, ob es nicht vielleicht möglich gewesen wäre, dass er aufgestanden war um sie zu suchen, aber er war bettlägerig gewesen, dass hatten ihr die Ärzte doch gesagt. Es musste sich also doch um mehr als um eine beschissene Gehirnerschütterung gehandelt haben.
Er bog in dem Moment um die Ecke in Richtung seines Zimmers, als sie gerade die Empfangshalle des Krankenhauses erreicht hatte und sich kurz auf einen Stuhl gesetzt hatte um sich noch einmal über, das was gerade geschehen war, klar zu werden.
Völlig erschöpft ging er in sein Zimmer und setzte sich an sein Bett. Eine merkwürdige Kuhle war an seinem Bett zu sehen. War es vielleicht möglich, dass sie...? Warum war sie dann aber wieder weg und warum hatte er sie auf dem Gang nicht mehr getroffen? Nein es konnte nicht sein, es musste eine Krankenschwester gewesen sein.
Voller Schmerzen ging er ans Fenster, schaute hinaus auf den Eingang des Krankenhauses und begann zu weinen.
Als plötzlich aber eine wunderschöne Gestalt die Eingangstür öffnete und heraustrat konnte er nicht anders, als schnell das Fenster und ihr mit vollem Halse zuzuschreien, dass er sie über alles liebe.
Sie schaute auf, drehte sich um und lief so schnell sie konnte zum Raum des Angebeteten. Voller Erwartunfg und Anspannung setzte er sich auf das Bett, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und starrte auf die Tür.
Sie rannte so schnell, wie sie noch nie in ihrem Leben, wegen irgendetwas gerannt war. Sie hatte gar nicht die Geduld gehabt ihm auf seine Liebeserklärung zu antworten. Jetzt zählten nur noch sie beide. Er und sie. Sie und er.
Und endlich stand sie vor seinem Zimmer. Schweratmend öffnete sie die Tür und stürzte sich voller Verlangen auf ihn.
Endlich dachten beide. Endlich war es dazu gekommen, wonach sich beide insgeheim schon seit Beginn ihres Aufeinandertreffens gesehnt hatten. Sie küssten sich voller Leidenschaft und ließen alle Hüllen fallen, in freudiger Erwartung des Aktes den sie gleich vollziehen würden.
Er hatte mit seiner Kopfwehtheorie recht gehabt. Es war verschwunden und all seine Gedanken kreisten nur noch um sie.
Sie liebten sich wie sich noch nie jemand geliebt hatte. Er küsste sie an Stellen von denen sie nie gewusst hatte, das sie überhaupt existieren, während sie in an Stellen streichelte die ihn in seinem Verlangen fast vor Freude laut aufschreien ließen.
Gerade als sie tauschten und sie beginnen wollte sich an ihm zu schaffen zu machen, erschlafften seine Züge und seine Augen verdrehten sich so sehr, dass nur noch dass Weiße zu sehen war.
Zu Tode erschrocken nahm sie ihn in ihre Arme und schrie um Hilfe. Sie hatte doch keine Ahnung von erster Hilfe. Was sollte sie nur tun? Endlich hörte sie eine Antwort auf ihre verzweifelten Schreie und verstummte.
"Ich liebe dich doch", flüsterte sie ihm zu, "du darfst nicht sterben!"
Aber er konnte sie nicht mehr hören.
Den ersten Teil findet ihr hier:
http://www.kurzgeschichten.de/vb/showthread.php?s=&threadid=13648