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Das Verhältnis

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11.12.2003
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Das Verhältnis

Kevin war etwas mollig und hatte eine dicke Brille. Er war 9 Jahre alt und galt in der Schule als Aussenseiter, obwohl er bei den Frauen sehr gut ankam und schon mehrere Beziehungen gehabt hatte, auch schon mit älteren Mädchen. Mit seinem Charme hatte er es sogar einmal geschafft, während einer Klassenfahrt die Lehrerin zu verführen. Mit der Klasse waren Sie auf dem Weg in den Europapark. Kevin hatte zwei spezielle mit sich im Gepäck, nämlich: Ein Schirm und eine Melone. Die Melone war in der Mitte halbiert und ausgehöhlt, so dass er die eine Hälfte wie einen Hut aufsetzen konnte. Sinn und Zweck war es, dass die melonige Halbkugel seinen Kopf kühlte und ihn so vor einem Sonnenstich bewahrte. Den Schirm hatte er dabei, dass er, falls er während einer Achterbahnfahrt abstürzen sollte, in der Luft den Schirm aufspannen und so behutsam zu Boden gleiten konnte. Als Kevin die Silver5000Mega bestiegen hatte, eine brutale Achterbahn, fragte ihn die Lehrerin: "Na Kevin, darf ich mich zu dir in den Wagen setzen?" Kevin bejahte und rutschte ein wenig. Den Schirm klemmte er zwischen sein rechtes Bein und die Wand des Wagens. Die Lehrerin war schlank, gross und blond. Sie war Anfangs 30 und sah aus wie eine Pornodarstellerin, obwohl sie sehr anständig und konservativ war. Dann startete die Silver. Das erste Teilstück bestand darin, dass die Besucher steil hinaufgezogen wurden. Die Fahrt war noch langsam, doch Kevin merkte, dass die Lehrerin, Frau Pauder, bereits sehr aufgeregt war. "Möchten Sie meinen Melonenhut, Frau Pauder?", fragte er zuvorkommend, als ob die Melone ihre Nervosität lindern könnte. Sie gab sich Mühe zu lächeln und meinte:"Nein, ich glaube das hilft nichts.. Vielleicht werde ich mich an Ihnen festhalten." "Kein Problem", meinte Kevin, der seinen ganzen Charm spielen liess. Mittlerweile war der vorderste Wagen auf der Spitze angekommen. Die Achterbahnfahrt war dann gar nicht so schlimm, wie Fräulein Pauder es sich vorgestellt hatte. Die Klasse traf sich dann noch zum
Mittagessen beim Euroburger, wo ein dunkelhäutiger Angestellter die kleine Susi zum Weinen brachte, als er in seiner Muttersprache laut fluchte, da ein anderer Besucher ein ganzes Menu mit Kleingeld bezahlt hatte. Ansonsten gab es keine besonderen Vorkommnisse mehr, abgesehen davon dass Kevin und seine Lehrerin es auf der Eurosat getrieben hatten. Doch dies würde nie jemand erfahren, da es in dem Fahrgeschäft viel zu dunkel war um etwas zu erkennen.
Was niemand wusste, sieben Jahre später passierte folgendes: Kevin wurde schwanger. Die Leute munkelten, dass er noch immer eine Liäson mit seiner ehemaligen Lehrerin hatte. Nicht zu Unrecht, die beiden hatten sich ineinander verliebt. Kevin war ein solcher Charmbolz. Beispielsweise gingen Sie eimal zusammen Abendessen. Frau Pauder hatte zwar ein fürchterliches violettes Abendkleid an, aber Kevin sagte nichts. Kevin versuchte die Schwangerschaft zu verheimlichen, indem er begann ganz viel Süsses zu essen und weite T-Shirt zu tragen. Bald war er so fett, dass Frau Pauder ihn verliess. Als er dann noch erfuhr, dass er gar nicht schwanger sein konnte, weil nur Frauen schwanger werden konnten, stürzte er in ein Loch. Dies passierte, weil er, während er auf seinem speziellen Fahrrad für dicke Leute fuhr, mit einem Freund telefonierte. Als ihn dieser aufklärte, erlitt Kevin einen Schock und merkte nicht, dass er auf eine Baugrube zufuhr.

Unten landete er auf harten Untergrund. Offenbar hatte er sich nicht verletzt. Es war dunkel und erinnerte Ihn daher wieder an die Dunkelheit, damals im Eurosat. Dabei wurde er etwas lüstern. Er nahm sein Mobiltelefon und rief seine Ex-Lehrerin an. Im Nullkomanichts war diese vor Ort, und die beiden vollzogen in der Baugrube den Beischlaf. Doch diesmal passierte es wirklich, nur traf es diesmal Frau Pauder: Sie wurde schwanger.

Nach dem Beischlaf kam es leider zu einem Streit und Frau Pauder reiste ab nach Paris. Jetzt war Kevin allein zu Haus. Zuerst war er glücklich, dass Haus für sich alleine zu haben: Er bestellte Pizza und rasierte sich. Doch dann merkte er bald, dass sich um sein Haus zwei komische Typen schlichen. Statt Hilfe zu holen bastelte Kevin verschiedene Fallen rund ums Haus, um die Halunken in die Flucht zu schlagen. Unter anderem setzte er den Türknauf des Haupteingangs unter Strom oder bastelte aus der Nagelpistole im Keller eine gefährliche Selbstschussvorrichtung, die ausgelöst wurde wenn man über ein dünnes Schnürchen stolperte, welches am Auslöser befestigt war. Dann holte er noch dicke Holzbalken aus dem Dachboden, welche er an Seilen befestigte und über der Treppe anbrachte. Falls jemand in den oberen Stock kommen sollte, konnte Kevin den Balken über das Geländer kippen, so dass er die Eindringline umhauen würde. Kevin hatte alles bis ins letzte Detail geplant.
Er hockte gerade vor dem Fernseher und sah sich einen Brutalo-Film in schwarz-weiss an, der eigentlich nur für Erwachsene war, da in einer Szene ein schiesswütiger Mafiaboss aus irgendeinem Grund seine Ex-Geliebte mit einer Maschinenpistole durchlöcherte und dabei laut lachte. Genau genommen bestand der Film nur aus dieser einzigen Szene.
Jedenfalls hörte Kevin plötzlich die Türglocke läuten. "Das sind sie!", dachte er. Sofort rannte er zur Treppe und lupfte den Holzbalken auf das Geländer. Dann spannte er den Faden für die Nagelpisolte und setzte die Tür unter Strom. Da hörte er jemanden rufen "Hallo? Hier ist die Polizei. Sind Sie zuhause?" Er wusste genau dass die Gangster logen und rief nur keck "Hier bin ich! Kommt doch rein und holt mich!" Der Mann drehte am Türknauf, worauf er von heftigen Stromstössen attackiert wurde. Die elektrische Spannung liess seine Muskeln verkrampfen, so dass er unfähig war, den Türknauf loszulassen. Nach ein paar Sekunden brach er zusammen und blieb regungslos liegen. Der zweite Gauner schrie nur "Oh mein Gott! Ich glaube er ist schwer verletzt! Machen Sie auf, er braucht Hilfe!" Kevin nur: "Ich bin hier! Hol mich doch!" Dann rannte er über die Treppe in den oberen Stock. Der Mann trat die Tür ein und betrat das Haus. In seinen Armen hielt er seinen verletzten Partner. "Hallo?", rief er. Keine Antwort. Er legte den Verletzten vorsichtig auf den Boden. "Hier oben!", quietschte Kevin aus dem oberen Stock. Der Mann ging in Richtung Treppe. Auf einmal spürte er an seinem Schienbein einen leichten Widerstand. Bevor er nach unten sehen konnte, durchbohrten Dutzende kleine Nägel seine Leiste. Er schrie laut auf und torkelte nach hinten. "Oh Gott!", schrie er mit schmerzverzerrtem Gesicht. Mit grosser Mühe schaffte er es, nicht vor Schmerz ohnmächtig zu werden. "Kommen Sie sofort hier runter! Mein Kollege hat starke innere Verbrennungen!" Er hörte keine Antwort, also begab er sich erneut zur Treppe und bestieg diese. Etwa auf der vierten Stufe hörte er über sich ein Poltern. Eine Sekunde später zertrümmerte der Holzbalken sein Gesicht. Der Mann wurde zu Boden geschleudert und blieb dort reglos liegen. Er war sofort tot. Kevin äugte von oben zwischen dem Treppengeländer hervor. "Juhu! Ich habe sie besiegt!", triumphierte er, wohl nicht wissend dass er zwei Unschuldige ermordert hatte.
Später stellte sich nämlich heraus, dass die beiden Männer Polizisten waren, die nur nach Kevin schauen sollten. Frau Pauder hatte sich Sorgen gemacht und die beiden vorbeigeschickt, einer der beiden war ihr Bruder. Kevin wurde zu zweimal lebenslänglich verurteilt und ins Jugendgefängnis gesteckt. Frau Pauder wechselte vom Fach Mathe zu Religion und heiratete kurz darauf einen Mafiaboss, der sie aber zwei Jahre später mit einer Maschinenpistole erschoss.
Kevin gelang nach drei Jahren Gefängnisaufenthalt die Flucht, indem er ein 20 Meter langes Loch aus seiner Zelle höhlte, welches er bis zur Flucht mit einem Poster von Macaulay Culkin überklebt hatte.

ENDE

 

Hallo Norther

Ich denke mir, das soll eine Anhäufung überzeichneter Slapsticks sein. Lachen konnte ich an keiner Stelle, das mag daran liegen, dass mein Humor auf einer anderen Ebene beheimatet ist. Doch davon abgesehen ist deine Geschichte in verschiedener Beziehung fehlerbehaftet. Nebst logischen Fauxpas auch solche der Rechtschreibung.

Du schreibst da von einem Neunjährigen, der schon verschiedene Beziehungen zu Frauen hatte. Allenfalls wären es doch eher Mädchen! Doch, er soll es geschafft haben, seine Lehrerin zu verführen. Ach dieses frühreife Kerlchen. Die Lehrerin sprach ihn immerhin zwischendurch wie einen Erwachsenen an: "Nein, ich glaube das hilft nichts.. Vielleicht werde ich mich an Ihnen festhalten." (Plus ein Punkt zu viel.) Mir sind einzelne Fälle bekannt, bei denen Lehrerinnen oder Erzieherinnen zu Jugendlichen intime Kontakte hatten, was rechtliche Konsequenzen nach sich zog. Doch zu Kindern, Kevin ist ein Neunjähriger, ist mir sowas noch nie zu Ohren gekommen. Aber vielleicht gibt es heutzutage ja Kinder, die solche Fantasien haben?

Mit Sechzehn wurde Kevin schwanger. Nun gut, es gab da mal einen Film, in dem ein solches Phänomen als Humor verkauft wurde. Doch da Kevin erfuhr, dass nur Frauen schwanger werden, stürzte er in das Tief einer seelischen Fehlgeburt. "Kevin wurde schwanger", war also schlicht und einfach falsch formuliert!

Doch der Klamotte nicht genug, du hängst eine zweite Geschichte der Selbstverteidigung dran, die sich noch absurder gebärdet als der erste Teil. Vielleicht mögen andere darüber lachen, von den Klassikern des Slapsticks ist es für mein Empfinden aber unendlich weit entfernt.

Der Kern der Geschichte hätte an sich schon Stoff für eine humorvolle Geschichte geboten. Die Umsetzung enttäuschte mich jedoch. Vielleicht gehst du ja nochmals darüber.

Schöne Grüsse

Anakreon

 

Hallo Anakreon

Danke für deine Kritik. Schade dass dich die Geschichte nicht begeistern konnte. Der zweite Akt, wo er sich gegen die vemeintlichen Einbrecher wehrt, soll eine Anspielung auf Kevin allein zu Haus sein. Kommt das deutlich genug rüber oder müsste man da noch etwas nachhelfen?

Ich habe auch schon gelesen, dass etwas behauptet wurde, was sich nachher als falsch herausgestellt hat, aber im Text trotzdem so geschrieben wurde als sei es wahr, auch wenn es hinterher aufgelöst und als nicht zutreffend dargestellt wird, obwohl zu einem früheren Zeitpunkt in der Geschichte das Gegenteil behauptet wird. Deshalb denke ich auch nicht dass "Kevin wurde schwanger" falsch formuliert ist, da es ja aus seiner Perspektive so war, bzw. so zu sein schien. Oder liege ich da falsch?

Ja, ein paar Fehler hat es noch, ich geh da nochmals drüber.

Gruss

Norther

 

Hallo Norther

Ich, nochmals.

soll eine Anspielung auf Kevin allein zu Haus sein. Kommt das deutlich genug rüber oder müsste man da noch etwas nachhelfen?

Ich glaube mich zu erinnern, dass ich einen flüchtigen Moment an „Kevin allein zu Hause“ dachte, doch mehr wegen des Namens als spezifisch der Szene. Nun das kann auch an mir liegen, da die erwähnte Geschichte mir aus vor sehr, sehr langer Zeit im Gedächtnis haftet. Ob du das stärker herausstreichen solltest, weiss ich nicht so recht. Ich denke es ist etwas heikel, in eigenen Texten mit bekannten Romanfiguren zu intensiv zu spielen. Das Original fällt so wie ein Schatten auf die eigene Geschichte, in der sich die Figur dann behaupten muss.

Dass Kevin sich einbildete, er sei schwanger, war mir später schon klar. Doch beim Lesen fehlte mir der Hinweis, dass er es eben nur in seiner Vorstellung ist. Es heisst an der Stelle explizit: „Kevin wurde schwanger.“ Es ist also nicht als Annahme von ihm dargestellt, sondern als eine Aussage des Erzählers, von dem ich wiederum Tatsachen erwarte, es sei denn, auch er habe sich glaubhaft getäuscht.

Aber dies ist nur meine Lesersicht, ich weiss nicht, wie es andere wahrnehmen.

Viel Glück beim nochmals darübergehen.

Schöne Grüsse

Anakreon

 

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