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Das vergessene Bärchen
Das vergessene Bärchen
Hoch oben auf einem Schrank, umgeben von vielen Stofftieren und Puppen, saß ein kleines Bärchen. Lange Zeit wurde es nicht beachtet und seine braunen Knopfaugen schauten ganz traurig umher. Man konnte es kaum sehen, so versteckt war das Bärchen.
Auch die kleine Jona konnte den Teddy nicht sehen. Sie war noch sehr klein und konnte gerade erst alleine auf ihren Füßen stehen. Aber sie ragte noch nicht an das oberste Regal heran.
Aber eines Tages kam es ganz anders für das Bärchen, es wurde entdeckt. Jona kam auf dem Arm ihrer Mutter in das Zimmer. Die Mutter ging an dem Regal vorbei und trat ans Fenster. In dem Moment streckte Jona ihre Arme aus und zeigte mit dem Finger auf das Regal. Die Mutter ging hin mit ihr und sie reichte Jona eine Puppe, die ganz vorne an saß. Aber Jona ließ die Puppe fallen und zeigte wieder auf das Regal.
"Da" sagte Jona. Da zog ihre Mutter das nächste Tierchen hervor und auch dieses ließ Jona wieder zur Erde fallen.
"Teddy" flüsterte sie ganz leise. Dann endlich wußte ihre Mutter, was Jona wollte. Sie reichte dem kleinen Mädchen das Bärchen mit der schwarzen Nase und den traurigen, braunen Knopfaugen.
Der Teddy hatte ein schönes weiches, hellbraunes Fell und Jona drückte es ganz fest an sich.
Die Mutter setzte ihr Kind auf den Boden und Jona saß da mit dem Teddy in der Hand. Sie betrachtete ihn ganz genau.
"Ich will dein Freund sein" sprach auf einmal der Teddybär. Jona schaute ihn mit leuchtenden Augen an.
"Halt mich ganz fest, ich will immer für dich da sein!" Gebannt starrte Jona auf den Teddy.
Da sprach wieder der Teddy:" Wenn du lachst, dann will ich mit dir lachen und wenn du traurig bist und Kummer hast, dann will ich dich trösten."
Die Mutter stand noch im Zimmer und beobachtete ihr kleines Mädchen, das so verzückt über einen kleinen Teddybären war.
Jona schaute auf und streckte ihre Hand mit dem Bärchen in die Luft, lachte und rief ganz laut: "Teddy! Teddy!"
Als es am Abend langsam dunkel wurde und Jona in ihr Bett gelegt wurde, flüsterte sie leise: "Teddy."
Der Teddy freute sich. Er brauchte nie wieder in irgendeinem Regal sitzen und traurig schauen, weil ihn niemand sah. Glücklich kuschelte er sich an seine neue Freundin, schloß die Augen und schlief mit ihr ein.