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Das unglaubliche Hobby von Hans!
Hans Kohl war 53 Jahre alt und Gärtner von Beruf. In seiner Freizeit frönte er einem etwas seltsamen Hobby: Dem Züchten von Kohl, jedoch war dies nur ein Nebenhobby, denn noch viel mehr liebte er das Sammeln von alten englischen Briefmarken. Doch dies wäre natürlich auch zu wenig seltsam, wovon ja vorhin die Rede war, was dem aufmerksamen Leser sicherlich nicht entgangen war. Seine wirklich komische Leidenschaft ging zurück in seine Jugendzeit als erst circa 11 Jahre alt war. Damals lebte er zusammen mit seinen Eltern in einem alten Bahnhofsgebäude. Schon damals, vor 40 Jahren verkehrten dort keine Züge mehr, weil es schlichtweg effizienter war, sich mit einem Magnetfeld fortzubewegen. Wie Sie merken spielte sich die Geschichte von Hans Kohl in der Zukunft ab, nämlich im Jahr 2095, respektive 2053. Hans war damals wie gesagt 11 Jahre alt. Die Differenz von 1 Jahr - dem aufmerksamen Leser wird es sicher aufgefallen sein - ist auf eine Anti-Aging-Creme zurückzuführen, die Hans Kohl mit 16, also im Jahre 2058, einmal aufgetragen hatte und ihn um etwa 1 Jahr jünger wirken liess.
Jedenfalls waren wir bei seinem seltsamen Hobby stehen geblieben: Sein Mutter sagte jeweils, dass es gar nicht so sonderbar sei, was ihr Sohn jeweils in seiner Freizeit tat. Sein Vater hingegen pflegte folgendes über die Passion von Hans zu sagen: "Da macht man den Bock zum Gärtner!". Apropos Gärten, der wissbegierige Leser, welcher Sie bestimmt sind, wird sich nun fragen, wie denn Gärten im Jahr 2090 aussehen werden. Hier eine Idee davon: Gleich wie heute, einfach viel futuristischer. Nun aber zurück zu seiner seltsamen Freizeitbeschäftigung: Es hatte etwas mit Raumfahrt zu tun, aber gleichzeitig auch mit Sport und Musik. Alles nahm seinen Anfang im Jahr 2052 als die Sputnik 29 auf dem Mars landete, Hans verfolgte das Ereignis auf seiner Linse. Wieso auf der Linse, wird sich der hellhörige Leser fragen. Schon ab dem Jahr 2028 werden die Menschen quasi fixe Kontaktlinsen tragen, die es Ihnen erlauben, alles Mögliche auf die Linse zu projizieren. Anyway, was Ihnen, lieber Leser, bislang verschwiegen wurde, Hans war ein Cyborg, einige Körperteile wurde dauerhaft entfernt und mit Bauteilen ergänzt, mit dem Ziel, dass Hans sportlich und musikalisch Meisterleistungen vollbringen konnte. Deswegen wurde folgende Änderungen an ihm vorgenommen: Die Finger wurden durch elektronische Komponenten ersetzt, so dass er den Hummelflug in doppelter Geschwindigkeit und fehlerfrei spielen konnte. Zudem wurde sein Herz durch eine elektrisch-mechanische Pumpe ersetzt, so dass er nie ausser Atem kam, wenn er sich sportlich engagierte. So wurde er Weltmeister im Marathonlauf, wo er ohne Stopp die Welt drei mal umrundete. Der achtsame Leser wird sich fragen: Wie ist denn das zu schaffen, selbst mit einem mechanischen Herz, man muss ja noch essen und trinken? Nicht doch, wir befinden uns schliesslich in der Zukunft. Was die Energieaufnahme betrifft, war das bei Hans folgendermassen gelöst: Die Nährstoffe wurden mittels Mikrotabletten verabreicht, täglich drei mal anal die optimale Dosis. Hans musste nichts unternehmen - die Tablette wurden automatisch aus einem angehängten Speicher eingeworfen. Doch nun möchte der geschätzte Leser sicherlich langsam aber sicher wissen, was denn nun dieses seltsame Hobby von Hans war. Das Hobby hatte ja wie gesagt mit Raumfahrt, Sport und Musik zu tun. Nun wird sich der Leser fragen: Was zum Geier könnte das bloss sein? Nun, ganz einfach: Hans liebte es, zu lesen. Er war ein richtiger Bücherwurm. Er las alles von Biografien über Musiker, Sachbücher über Raumfahrt oder auch Sportromane. Was denn daran so seltsam sein soll? Ganz einfach: Es waren ausschliesslich gegenständliche Bücher! In der Zukunft werden die meisten Bücher verbrannt worden sein mangels Brennmaterial oder Hass auf die Wissenschaft. Doch Hans fand in diesem alten Bahnhofsgebäude aus seiner Jugend ein alter Fundus an Büchern; er liebte es darin zu schmökern, während Andere in seiner Zeit mittels eingebauten Mikrochips Bücher vorgelesen wurden und dazu das entsprechende Bildmaterial auf der Linse abgebildet wurde.
Die gespannte Leserin von heute wird sich sicherlich weiter fragen, weshalb niemals die weibliche Ansprechform verwendet wurde, während der Leser angeredet wurde. Dies lag daran, dass es in der Zukunft nur noch ein Geschlecht geben wird, da der Feminismus im Jahr 2080 seinen Peak erreicht haben wird, und alle Frauen sich in Männer verwandeln werden. Hier noch eine kleine Übersicht, was es für weitere spektakuläre Innovationen geben wird bis im Jahr 2095: Es gibt Designer Cyborg-Babys, Unsterblichkeit und Unfruchtbarkeit, es wird einige Zuchtrassen von Menschen geben. Darüber hinaus wird es riesige Dämme geben, welche Metropolen vor Überflutungen schützen, Sex kenne die Menschen nur noch vom Sagen hören. Somit sind wir am Ende dieser kleinen Geschichte von Hans. Wir wünschen dem Leser noch einen angenehmen Tag. Auf Wiedersehen.
ENDE