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Das Unbegreifliche begreifen

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14.10.2008
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Das Unbegreifliche begreifen

Es war einmal, so beginnen alle Märchen, ein Junge und ein Mädchen, in einem fernen Land. Ihre Namen waren Sergio und Perdita und das Land, welches sie bewohnten, wurde von wilden Wassern umgeben. Das Land wurde Traumland genannt, einfach und kurz Traumland. Obwohl Träumerle zutreffender gewesen wäre, nannten die Bewohner es lieber Traumland. Ihr Land sollte vom Namen her deuten, was sie wie und warum erleben wollten.

Das Traumland zeigte sich in vielen Farben, für jeden Bewohner leuchteten andere Funkenbilder. Lebensregel war, dass wenn sich ein Junge und ein Mädchen begegneten und die gleich Funkenbilder sahen, sie zueinander gehörten und gemeinsam Bilder malten, welche die Welt erhellen sollten.
Es war ein ruhiges, besonnes Leben im Traumland. Selten trafen die Wildwasser schmerzlich das Inselleben. Aber das Wissen um die Wildwasser und die Beunruhigung, sie nie beherschen zu können, bewegte die Menschen zu ihrer Kultur, der Liebe und Zugewandtheit.
Die grüne Insel duftete nach vielerlei Blumen und Früchten. In satten Farben durchzogen Wälder und Schluchten eine scheinbar paradiesische Landschaft. Tiere der friedlichsten Art bevölkerten kleine Fjordlandschaften, tummelten sich und brachten Leben ins Leben. In den Sandlandschaften, nahe der Wildwasser, trieben sie wonnige Spiele, nach Lebenslust schreiende Spiele. Alles in allem zeigte sich Traumland sehr harmonisch, bis auf das leise bis donnernde Grollen der Wildwasser, was den Ohren nie Ruhe gönnte. Doch die Liebe machte es immer erträglich.
In dieses Land wurde Perdita geboren. Die kleine, immer hilfsbereite Perdita. Sie Liebte es den Tanz der Schmetterlinge zu beobchten, immer dann wenn es ihr die Zeit zuließ. Sie suchte nach Harmonie, jede Minute, jede Sekunde, auch in dem Flug der Schmetterlinge.
Eines Tages hörte sie einen nie enden wollenden Ton, ein Ton, der ihren Namen zu rufen schien. Sie folgte diesem Ton, bis hinunter an die wilden Wasser. Sehr nah an die Wildwasser ging sie, um ihm zu lauschen, diesem unbeschreiblichen Ton, der sie rief.
Plötzlich konnte sie ihn sehen, diesen jungen Mann der zum Ton ihres Namens zu tanzen schien. Sie tanzten gemeinsam und in der Harmonie ihres Tanzes, dachte Perdita die Funkenbilder zu sehen, wie es die Lebensregel von ihr erwartete. Doch als der junge Mann sich zu erkennen gab und verriet, dass er Sergio sei und ihr sagte er sehe keine Funkenbilder, er könne nur träumen und wäre deshalb der perfekte Mann von Traumland, spürte Perdita, wie der Tanz endete. Sie wollte allein tanzen, konnte aber ohne Sergio nicht die Harmonie des Tones hören. Sie bettelte ihn an, sing meinen Namen nur noch einmal, aber Sergio blieb stumm. Sie flehte, er möge die Melodie nie enden lassen. Aus weiter Ferne hörte sie nur ein Lachen und den Ruf, dass sie nicht die gleichen Funkenbilder gesehen haben konnten, weil sie sonst auch ohne ihn die Melodie hören und tanzen könnte. Sie verzweifelte, wurde vom Wildwasser erfasst und wäre fasst ertrunken, wenn sie nicht im letzten Moment die Harmonie der Schmetterlinge gesehen hätte und ihren Sinn am Leben zurück gefunden hätte.
Geschwächt vom Leid des Liedes kehrte sie zurück zu ihren Schmetterlinge und suchte weiterhin nach der Harmonie ihres Fluges und wenn sie nicht gestorben ist, so sucht sie auch noch heute.

 

Hej Pitzi,

herzlich willkommen auf kg.de!

Deine Geschichte besitzt einen warmen Grundton, der hat mir gut gefallen.

Das Drumherum ist nach meinem Empfinden zum größten Teil schief geraten, und den philosophischen Aspekt bekomme ich nicht so recht zu fassen. Vielleicht eher was für Fantasy/Märchen?

Was mir aufgefallen ist:

Es war einmal, so beginnen alle Märchen,
und weil das allgemein bekannt ist, ist dieser Einschub überflüssig

Obwohl Träumerle zutreffender gewesen wäre
Das versteh' ich nicht.

Ihr Land sollte vom Namen her deuten, was sie wie und warum erleben wollten.
Das versteh ich noch weniger. Wie kann ein Land etwas deuten/andeuten/eine Richtung weisen. Auch wenn ich es mit bedeuten versuche, wird es nicht eindeutiger.

Das Traumland zeigte sich in vielen Farben, für jeden Bewohner leuchteten andere Funkenbilder.
Das ist nicht ganz klar: Besteht das Traumland aus den Funken? Und die Bewohner malen es selbst?

Lebensregel war, dass wenn
dieses dass wenn klingt ganz, ganz unschön.

Selten trafen die Wildwasser schmerzlich das Inselleben.
Aber doch eigentlich immerzu, das hat doch eine Insel so an sich, dass sie von Wasser umgeben ist?

eine scheinbar paradiesische Landschaft.
Warum scheinbar?

und brachten Leben ins Leben.
Geht das?

was den Ohren nie Ruhe gönnte.
Wessen Ohren?

Doch die Liebe machte
Wessen Liebe?

Die kleine, immer hilfsbereite Perdita.
Von Geburt an hilfsbereit? So klingt das hier.

Sie Liebte es den Tanz der Schmetterlinge zu beobchten
liebte / beobachten

der perfekte Mann von Traumland
was heisst das, wenn jemand der perfekte Mann von Traumland ist?

ihren Sinn am Leben zurück gefunden hätte.
den Sinn des Lebens (das klingt allerdings sehr dramatisch) wiedergefunden hätte

Geschwächt vom Leid des Liedes kehrte sie zurück zu ihren Schmetterlinge
Welches Leid? Schmetterlingen

wenn sie nicht gestorben ist, so sucht sie auch noch heute.
Mit diesem Schlusssatz hat sich die Geschichte noch eimal als eindeutig nicht philosophisch geoutet.

Viele Grüße
Ane

 

Hallo Pitzi und willkommen!

Der Text schwächelt, vor allem was die Sprache betrifft. Hier wurde mit alten und bewährten Mitteln versucht, ein Traumland zu beschreiben, doch wenn die Sprache nicht funktioniert, ist auch der Traum nicht mehr der schönste:

Eines Tages hörte sie einen nie enden wollenden Ton, ein Ton, der ihren Namen zu rufen schien. Sie folgte diesem Ton, bis hinunter an die wilden Wasser. Sehr nah an die Wildwasser ging sie, um ihm zu lauschen, diesem unbeschreiblichen Ton, der sie rief.

Die Wiederholungen zerstören die Idylle - sie machen sie plump.


Die grüne Insel duftete nach vielerlei Blumen und Früchten. In satten Farben durchzogen Wälder und Schluchten eine scheinbar paradiesische Landschaft. Tiere der friedlichsten Art bevölkerten kleine Fjordlandschaften, tummelten sich und brachten Leben ins Leben. In den Sandlandschaften, nahe der Wildwasser, trieben sie wonnige Spiele, nach Lebenslust schreiende Spiele.

Auch sowas ist nett gemeint, soll märchenhaft wirken, aber es funktioniert nicht so richtig, weils wie ein unbeholfen zusammengesetztes Puzzle wirkt:
Man nehme Märchenmotive und setze sie zusammen:

"vielerlei Blumen und Früchten", "Wälder und Schluchten", "Tiere der friedlichsten Art", "wonnige Spiele" usw. - abgegriffen!

Hinzu kommen komische Bilder:

"In satten Farben durchzogen Wälder und Schluchten eine scheinbar paradiesische Landschaft".
"nach Lebenslust schreiende Spiele"

Das ist schon schräg.

Ich denke schon, dass du was Philosophisches reinpacken wolltest: das Träumen und so. Trotzdem fände ich auch den Text unter Märchen besser aufgehoben. Vielleicht äußerst du dich dazu.

Viel Spaß hier noch und schön fleißig auch die Texte anderer Mitglieder kritisieren!

Gruß
Kasimir

 

Hallo Pitzi,

in Deiner Geschichte passiert nichts Originelles, die beschriebenen Gefühle bleiben oberflächlich, die Figuren ohne Persönlichkeit. Auch die Beschreibungen enthalten keine Elemente, die man nicht erwarten würde. Du hast begonnen, eine Bühne aufzubauen, aber auf dieser Bühne passiert nichts.

Es war einmal, so beginnen alle Märchen, ein Junge und ein Mädchen, in einem fernen Land.
waren

Das Land wurde Traumland genannt, einfach und kurz Traumland.
"Wurde" klingt umständlich. Warum nicht "Das Land hieß Traumland"?

Es war ein ruhiges, besonnes Leben im Traumland. Selten trafen die Wildwasser schmerzlich das Inselleben.
Wortwiederholungen: Leben und Traumland

Doch als der junge Mann sich zu erkennen gab und verriet, dass er Sergio sei und ihr sagte er sehe keine Funkenbilder, er könne nur träumen und wäre deshalb der perfekte Mann von Traumland, spürte Perdita, wie der Tanz endete.
Das ist recht umständlich formuliert.

Freundliche Grüße vom

Berg

 

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