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Das Tor

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20.02.2008
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Das Tor

Bläulich schimmernd schwebte der Planet vor der Leere des Weltraumes.
Noch nie hatte das Auge eines Menschen ihn erblicken dürfen, noch nie hatte ein Mensch seine Oberfläche betreten können.
Doch trog das Bild einer unberührten Welt. In den höchsten Schichten der Atmosphäre brummten winzige, insektenartige Drohnen umher, die immer wieder in die Leere des Weltraums sprangen und mit ihren Kameraau-gen die Oberfläche des Planeten aus hunderten von Kilometern Höhe beobachteten.
Millionen dieser Wesen waren, einen gewaltigen Schwarm bildend, über dem Planeten aufgetaucht.
Nun hatten sie sich gleichmäßig verteilt und sendeten mit ihren winzigen Aggregaten unmerkliche Impulse, die wenige Sekunden später auf einem Bildschirm erscheinen sollten.
Vor diesem Bildschirm saß ein Mann.
Er lächelte, als ein Knacken aus einem unsichtbaren Lautsprecher ertönte und aus einem winzigen Lichtpunkt auf dem Display das Bild einer bewaldeten Senke herauswuchs.
Er betrachtete sie nur kurz und drehte sich um.
Dann gab er seine Befehle.
Wenige Minuten später näherte sich der Welt ein Diskus, der Minuten zuvor noch verborgen gewesen war. Die silberblaue, Scheibe schwebte durch den Leeraum, bis sie auf die Atmosphäre des Planeten stieß und durch die Reibungshitze zu glühen begann.
Mit einem rollenden Donnern drückte das Konstrukt die Luft zur Seite, die sich ihm entgegenstellte. Immer schneller raste es auf die Oberfläche des Planeten zu.
Plasmabögen brachen aus seinem Bug und vergrößerten den Glutball, der sich um den Gleiter gebil-det hatte.
Die Zeit der Unschuld war vorbei.
Hinter der Panzerscheibe, die sich in der Außenhülle des Diskus befand, standen mehrere humanoide Gestalten, die, ohne die Augen zu schließen, in die Gluthölle um sie herum schauten. Der Widerschein der unnatürlichen Feuer schimmerte auf ihrer silbrigen Außenhaut.
Funken tanzten um die glühende Scheibe.
Die Oberfläche war nicht mehr weit entfernt.
Dann ging ein heftiger Ruck durch das Schiff.
Die Außenhülle erzitterte und begann, einer Glocke gleich, zu schwingen.
Der Diskus hing einige Kilometer über einer mit Gras bewachsenen Senke, auf der sich viele Laubbäume befanden.
Dann war es wieder ruhig. Nichts regte sich.
Die Stille war bedrückend.
Immer noch glühend sank der Diskus schließlich weiter herab und schwebte dann nur noch wenige Meter über dem verkohlten Steppengras.
Ein durchdringendes Raunen erklang.
Eine Luke an der Unterseite des Diskus wurde aufgesprengt.
Mit einem Rattern rasten sechs ovale Plattformen heraus, die sich, einer Treppe gleich, vor dem Schiff anordneten.
Dann schnellte ein Wesen heraus.
Die erste Plattform wackelte bedrohlich, als es mit einem gewaltigen, raubtierartigen Sprung darauf aufsetzte. Das Wesen richtete sich zu seiner vollen Größe auf.
Es war über sechs Meter groß und etwa zwei Meter breit.
Sein langer metallener Schwanz zuckte, sich windend, in der Luft, während seine langen Arme vor seinem Rumpf verschränkt waren.
Auf seiner breiten Tonnenbrust, ruhte ein winziger Kopf, auf dem drei rötlich glimmende Augen klebten.
Mit einem Säuseln, das gar nicht zu seiner ungeheuren Körpermasse passen wollte, sprang das Wesen die nächsten Stufen herab und landete auf der letzten, die nur wenige Zentimeter über dem wehenden Gras in der Luft zitterte.
Dann blieb es stehen. Absolut still, schaute es fast andächtig zur grellen Sonne hinauf.
Das Wesen beugte sich herab und rollte seinen Schwanz ein.
Es ließ seine Arme mit größter Sorgfalt nach unten sinken und setzte ein Etwas auf dem Gras ab, dessen Äußeres noch seltsamer anmutete als das des Giganten selbst.
Mit einem Sirren richtete das chromblaue Geschöpf sich auf.
Es bestand aus zwei Kugeln, die durch einen Zylinder verbunden waren.
Auf seine stämmigen Füße gerichtet, maß es vielleicht 30 Zentimeter.
Auf seinem überproportionierten Kopf glommen drei honiggelbe Augen, die aufmerksam die Umgebung beobachteten. Sein rechter Arm zeigte zum Himmel.
Stornal Wimlkom, hatte, als Vertreter aller Menschen, die Torwelt betreten.

Wenig später tauchte neben dem bereits gelandeten Diskus ein zweiter auf, der ebenfalls brummend zum Still-stand kaum.
Er stand in der Luft. Zitternd, fast unentschlossen erschien das Konstrukt.
Dann sank es auf die Steppe hinab.
Die Luke öffnete sich.
Stornal Wimlkom ließ sich von seinem gewaltigen Begleiter wieder aufheben, als sei nicht geschehen. Er beachtete das andere Raumschiff nicht.
Drei Männer gingen über dessen ausgefahrene Gangway. Als sie das Gras betraten, hatte Stornal Wimkom sich schon von seinem Gehilfen in sein Schiff zurücktragen lassen.
Die drei Männer standen, in dunkle Mäntel gehüllt, im hohen Gras.
Sie schwiegen. Und stierten auf den blutroten Horizont.
Albert Rumé, ein hünenhafter Schwarzer, der zwischen seinen beiden Begleitern stand, zog einen Zigarette aus der Tasche, zündete sie schon fast bedächtig an und nahm einen tiefen Zug.
Mit leeren, glasigen Augen schauten die Männer über die Steppe.
Hinter ihnen startete Stornal Wimkoms Diskus.
Summend stieg er in den Himmel hinauf.
Wenige Minuten später schnippte Albert Rumé den Stummel, zu dem seine Zigarette geschrumpft war, weg.
Niemand sagte etwas.
Dann drehten die Männer sich um, stiegen in ihr Raumschiff und flogen ebenfalls davon.

Wenig später hagelten fast hunderttausend Objekte auf den Planeten nieder.
Ihre Größe variierte von baseballgroßen Kugeln zu fast hundert Meter durchmessenden, glänzenden Brocken. Sie gruben sich in den Boden, versanken in Seen und Ozeanen, ließen Wüstensand zu Glas werden und walzten Wälder nieder.
Doch so unterschiedlich sie auch waren, nach ein paar Minuten der Ruhe, fuhren sie ihre Beine aus und buddelten sich aus ihren selbst gegrabenen Gruben, sprangen gluckernd aus dem Wasser oder erhoben sich flirrend in die Luft, um den Planeten abzusuchen.
Und fünf Stunden, drei Minuten und 33 Sekunden später war es der Roboter HQXT86664, der eine Entdeckung machte.
Eine braune Holztür.
Sie stand da, als sei das vollkommen normal.
Vollkommen senkrecht in den Morast gerammt, stand sie da und war so türartig, wie man es von keinem Objekt, das auf einem menschenleeren Planeten steht, erwarten würde.
HQXT86664, der aussah wie eine silberne, drei Meter lange Kakerlake mit dünnen Greifarmen und leuchtenden Augen, blieb stehen, als er die Tür sah.
Ihre aufdringliche Türartigkeit verwirrte ihn dermaßen, dass er glatt vergaß, seine Endeckung zu melden und stattdessen aufgeregt um die Tür herumwuselte.
Dann öffnete er sie mit einem seiner Tentakel, ging hindurch und war verschwunden.

 
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Und noch eine meiner Gescichten.

ich hoffe, sie gefällt euch.

Äußert bitte (konstruktive;-) Kritik und Verbesserungsvorschläge.


:-)

 

Jemand (vermutlich Word) hat Dir Trennungsstriche in den Text gemogelt, mitten in Wörtern. Bitte entferne die.

Ach ja: Nochmal öffentlich willkommen auf kg.de und in der SF-Kaderschmiede ;-)

 

Äh, irre ich mich oder fängt diese Story mit exakt denselben Sätzen an wie "Die Begegnung"?

Vorab eine Bemerkung zum Titel: "Die Begegnung" oder "Das Tor" ist absolut nichtssagend. Ganz sicher wird niemand neugierig auf den Text, wenn er einen solchen Titel sieht. Einen guten Titel zu finden, kostet manchmal mehr Hirnschmalz als die Geschichte selbst.

Hier sind übrigens noch ein paar Trennungsstriche drin, die Dir Word untergejubelt hat.

Ich weiß nicht ganz, was diese Story soll. Zwar hat sie mehr Handlung als "Die Begegnung", aber auch sie hängt völlig in der Luft. Zwei Raumschiffe landen, ein paar Typen laufen rum, rauchen, fliegen wieder ab, dann suchen und finden Roboter eine herumstehende Tür, die sonstwohin führt (geklaut von Stephen King übrigens). Und das war's. Das ist keine vollständige Geschichte, zu viele Fäden hängen in der Luft. Es existiert kein Spannungsbogen, die Protagonisten bleiben anonym und fremd. Wieder ein Schulterzucken des Lesers. Es gilt, was ich unter "Die Begegnung" schrieb - mach Dir mehr Gedanken über die Handlung, die Du erzählen willst.

Fazit: sprachlich überarbeitungsbedürftig, inhaltlich völlig unausgegoren.

Uwe
:cool:

 

Hallo und herzlich Willkommen bei uns!

Seltsame Geschichte. Leider krankt sie ein wenig am Adjektivismus.

Beispiel:

Der Planet glich einer absolut runden Glaskugel.
Bläulich schimmernd schwebte er vor dem dunklen Hintergrund der totalen Leere des Weltraumes.
eine Glaskugel ist meistens rund. Absolut rund? Unnötig, weil Planeten aus der Ferne immer absolut rund erscheinen. Warum nicht »der Planet glich einer Glaskugel«?
der Weltraum ist immer dunkel (schon klar, abgesehen von Nebeln und sonstigem Zeug). Als total leer würde ich ihn nicht unbedingt bezeichnen wollen. Um den Planeten schweben Drohnen, insofern ist es in der Umlaufbahn offenkundig nicht absolut leer. Warum nicht »bläulich schwebte er vor der Leere des Weltraums«?

sehr viele deiner Sätze werden durch die übermäßige Verwendung von Adjektiven schwächer. Da kannst du noch einiges vereinfachen und kürzen. Das würde dem gesamten Text gut tun, weil er mir zu lang erscheint. Es sind einige gute Ideen drin. Die Drohnen, die glasige Oberfläche, und vor allem das der Geschichte ihren Namen gebende Tor. Vor allem Letzteres, aber auch die Drohnen (waren die schon vorher da oder sind sie Teil des Beobachtungsprojekts?) hast du leider sehr vernachlässigt, scheinen sie mir doch der interessanteste Aspekt der Geschichte zu sein.

Es gibt auch ein Lieblingswort, das sich ständig wiederholt: gewaltig. Das ist eine ziemlich schwammige Beschreibung, die du ohne weiteres interessanter ausdrücken könntest. Vor allem der Mittelteil ist sie mich in die Länge gezogen und auch wenn die Geschichte insgesamt kurz ist, habe ich mich ein wenig überwinden müssen, weiterzulesen.

der Geschichte würde eine Überarbeitung mit starker Kürzung gut tun.

Georg

 

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