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Das Squiesel

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24.02.2008
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Das Squiesel

Der Hausroboter hatte mal wieder nicht Staub gesaugt.
Ich gab ihm einen Tritt von der üblen Sorte, als ich meine Wohnung betrat.
Irgendetwas war schon seit Wochen nicht in Ordnung mit ihm.
Es war mir egal. Mit mir war ja auch einiges nicht in Ordnung.
Aber dazu später.
„Sie haben sieben neue Nachrichten“, sagte die freundliche Stimme meiner Visicomanlage.
„Nein! Jetzt nicht!“, schrie ich genervt und warf mich auf mein Antigravsofa.
Trotz meiner Anweisung erschien das Holo meiner Mutter vor mir.
Diese Sprachsteuerung machte, was sie wollte.
Ja, war denn in diesem Haushalt alles kaputt?
„Hallo, mein Sohn, ich wollte nur mal hören, wie es dir geht. Du kannst uns gern mal wieder besuchen kommen.“
Ich nahm die Fernbedienung und schaltete ab.
„Medorob!“, rief ich laut und verständlich, in der Hoffnung, diesmal keinen Reinfall zu erleben.
Es klappte.
„Was kann ich denn für meinen kleinen Weltraumhelden tun“, säuselte seine Stimme. Oder besser „ihre“ Stimme. „Sie“ sah verdammt gut aus, dafür, dass „sie“ ein Roboter war.
„Kannst du mich nicht endlich Janine nennen?“, forderte „sie“ mich verführerisch auf.
Ich hatte ihr Sprachmodul auf „Erotik“ und „weiblich“ eingestellt.
„Wie wäre es mit einer kleinen Massage, na?“
„Hör auf mit dem Unsinn. Du musst mal nach meiner Schulter sehen, aber sei vorsichtig.“
Es hatte mich erwischt in dieser verrückten Stadt, die eigentlich ein Monster war. Verführerisch und genial, aber auch verkommen und dekadent.
Wie konnte mir das passieren?
Seit zwei Jahren war ich auf diesem verbeulten Handelsfrachter unterwegs zwischen Frago City und Jasons Planet. Selbstständiger Spediteur im intergalaktischen Handelsraum nannte sich so etwas in Galaktica. Fast jede Woche flog ich die gleiche Strecke.
Doch bei dem letzten Flug war alles anders gewesen.
„Au, bist du verrückt, du Schreckschraube!“, fauchte ich, als Janine mich etwas zu grob von meiner Kombination befreite.
„Aber, aber, wer wird denn ein so böser Junge sein“, piepste „sie“ zurück.
„Soll ich dir ein Wannenbad einlassen?“
„Keine schlechte Idee, Janine.“ Der Medorob lächelte vielsagend.
„Die rötliche Stelle dort an deinem Hals sieht fast so aus wie die Eintrittstelle eines Squiesels.“
Zusätzlich hatte ich Janine auch noch auf „intelligent“ eingestellt.
Ich bereute es nicht.

Alles hatte mit diesem Antriebsschaden angefangen, irgendwo auf dem Rückflug von Jasons Planet. Jo, mein „Bordklempner“, fiel fast aus seinem Servositz, als wir unsanft aus dem Hypertransraum gerissen wurden.
„Was ist jetzt denn los, heiliger Hansel?“
Das nervende Quaken der Alarmanlage strapazierte meine Geduld übermäßig.
„Alarmanlage aus!“, brüllte ich.
Nichts geschah.

Mitten im Raum entstand eine altertümliche Badewanne mit geschwungenen Füßen. Das Badewasser dampfte vielversprechend und Janine selbst räkelte sich im Wasser wie in alten Filmen Marilyn Monroe. Den Badsimulator hatte ich preiswert bei Kosmobay im Spacenet ersteigert. Er war ein Schnäppchen, aber manchmal hatte er seine Macken. Genussvoll stöhnend ließ ich mich ins heiße Wasser gleiten. Die Illusion war perfekt.
„Sag mal, Janine, was weißt du über Squiesel?“, fragte ich beiläufig.
„Oh, viel, mein Schnucki“, antwortete „sie“. „Ich habe diese Frage bereits erwartet.“
Entsetzt schrie ich auf: „Temperaturüberprüfung, schnell!“
Von einer Sekunde auf die andere war die Wassertemperatur auf unter Null Grad gesunken. Eine dünne Eisoberfläche hatte sich gebildet.
Janine blieb natürlich völlig gelassen.
„Moment, das haben wir gleich.“
Sie drückte ein paar Sensoren auf ihrem Medoarm.
Ich schwor mir insgeheim, nie wieder etwas bei Kosmobay zu ersteigern.

„Wo sind wir?“
Der Bordcomputer verstand mich.
„Nächstes bekanntes System: Elvis Stern. Intertelekontakt hergestellt.“
„Die sollen uns abschleppen, verdammt noch mal.“
Auch das noch, Elvis Planet!
Ein Schmelztiegel der unterschiedlichsten raumfahrenden Völker unserer bekannten Galaxis.
Hier traf sich alles, was Rang und Namen hatte, alles, was Rang und Namen bekommen wollte und alles, was nie im Leben Rang und Namen bekommen würde.
Das konnte ja lustig werden! Und teuer!
„Elvis Planet kenne ich gut“, prahlte Jo, „sehr gut.“
Kaum hatten wir uns versehen, waren wir auch schon „am Haken“ der Abschleppmafia.
Sie brachte uns mitten in die brodelnde Stadt Elvis City.
Der Preis dafür war exorbitant.
„Ich verspreche hiermit hoch und heilig, dass ich in Zukunft jede Inspektion an meiner Kiste einhalten werde. Hast du gehört, Jo?“, flüsterte ich kleinlaut.

Der Kälteschock kroch aus meinen Gliedern.
So konnte mein plötzlicher Herztod gerade noch vermieden werden.
„Squiesel sind süße, kleine Tierchen, die wie bunte Raupen auf vier Beinen aussehen, mit großen, blauen Augen. Es gibt sie nur sehr, sehr selten und auch nur auf Squiesels Planet. Die männlichen Tiere denken ihr ganzes Leben lang nur „an das Eine“. Es ist die allerneuste und geilste Droge, die es im Augenblick auf dem Markt gibt, Liebling. Sie macht dich zu einem Mutanten, einem Sexemotionisten. Wenn du das Tier in dir hast, denkst du auch den ganzen Tag nur an Sex. Das tust du ja sowieso, doch wenn du einen Squiesel in dir trägst, kannst du dich in jedes Wesen mental und emotional hineinversetzen und seinen Sex miterleben. Dein Körper ist dann wie in Trance.“
Sie machte eine kurze Pause.
„Und du hast einen Squiesel in dir.“
Janine plätscherte mit ihren Zehen Wasser zu Schaum vor meiner Brust.
„Bei Robotern funktioniert das aber leider nicht! Wie schade.“

„Hier ist es“, flüsterte der elegant gekleidete Typ in der abgelegenen Bar auf einer der unteren Ebenen von Elvis City. Jo machte Augen wie ein Gmolch, dem man auf den Schwanz getreten hatte. Er hatte das alles hier eingefädelt.
„Komm mit! Du wirst Augen machen!“
Und ich hatte nicht „nein“ gesagt.
Die teure Reparatur unserer Blechkiste hatte dazu beigetragen, dass wir schon erheblich von den Getränken dieser Bar genossen hatten.
Das kleine Squiesel, das in einem Glaskäfig vor uns auf dem Tisch stand, blinzelte mich mit seinen großen blauen Augen an, als wollte es mich fragen: „Woran denkst du?“
„Sie müssen es sich auf die Schulter setzen, damit es am Hals einfließen kann. Wenn es spürt, dass Sie auch an Sex denken, verändert es seine Struktur und löst sich auf. Dadurch kann es die Haut durchdringen. Die rötliche Stelle, die dabei entsteht, geht wieder weg, wenn das Squiesel Ihren Körper wieder verlassen hat. Also los, worauf warten Sie noch? Probieren Sie es aus!“
Er deutete mit dem Kopf auf die beiden Vigurianer, die ein paar Tische neben uns eng umschlungen saßen. Sie sahen aus wie Schlangen auf zwei Beinen, gekleidet in eng anliegenden, schwarzen Ledermonturen und Stiefeln. Dabei zischelten sie in einer Sprache, die ich nicht verstand. Ihre gespaltenen Zungen berührten sich immer wieder blitzschnell.
Es war schon verführerisch, den Sex anderer Wesen miterleben zu können, ohne dass sie es merkten.
Sollte ich es tun?
Der Typ nahm das Squiesel aus dem Käfig.
Es gab einen Ton von sich, der sich entfernt wie ein Jauchzen anhörte.
Ich nickte.

„Du darfst es aber nicht zu oft machen, sonst kommst du nicht mehr davon los, mein süßer Weltraumcowboy. Du gehst nicht mehr zur Arbeit, trinkst und isst nicht mehr ausreichend, hechelst von einem Erlebnis zum nächsten, bis du nicht mehr kannst.
Also denk an das Mittel, das den Squiesel wieder aus deinem Körper treibt. Sonst stirbst du bei irgendeinem Orgasmus. Ist ja auch nicht so schlecht, oder?“
Janine lächelte und zeigte ihre weißen Kunstzähne.
Das Mittel!
Verdammt! Wo hatte ich in meinem benebelten Kopf dieses Mittel hingetan?
Das Mittel, das das Squiesel nicht aus meinem Körper getrieben hatte!
Ich musste zurück nach Elvis City um es umzutauschen.

Es war genial!
Mein Schädel wollte platzen von den fremden Gefühlen, die keiner beschreiben konnte.
Die beiden Vigurianer waren auf ihren Motorradgleitern in das nächste Hotel gefahren und ich mit ihnen. Jede Emotion spürte ich, jedes Zucken, jede Erregung, jedes liebevolle Beißen ihrer Giftzähne. Es sollte nicht aufhören, und doch trieb mich irgendetwas wieder in meinen Körper zurück, der in Trance in der Bar zurückgeblieben war.
Ich blickte auf meine Schulter.
Das Squiesel saß dort und putzte sich das bunte Fell.
„Das reicht fürs erste Mal. Ich habe Ihnen das Mittel eingeträufelt, das das Squiesel wieder aus ihrem Körper treibt. Es wird aus einem Sekret der weiblichen Squiesel gewonnen, die sich ständig gegen den Sextrieb der Männchen wehren müssen. Nehmen sie es ein, flüchtet das Männchen sofort aus ihrem Körper. Dann dauert es eine Weile, bis das Squiesel wieder einfließen kann. Verlieren Sie das Mittel nicht!“
„Was…was kostet der Spaß?“, stotterte in benommen.

Ich sprang aus der Illusionsbadewanne und wühlte die Taschen meiner Raumkombination durch.
Da war das Mittel!
Gott sei Dank!
„Bei mir funktioniert es nicht mehr, verdammt noch mal!“, donnerte ich los und blickte auf Janine, die ihre schwarz lackierten Fingernägel inspizierte.
Das Squiesel, das ich für einen Schweinepreis gekauft hatte, war noch in meinem Körper. Ich hatte es gleich auf meine Schulter gesetzt, als wir in Frago City gelandet waren.
Jo hatte die beiden Terraner entdeckt, die zu dem abseits geparkten Gleiter gelaufen waren und sich liebevoll umarmt hatten. Wahrscheinlich hatten sie sich lange nicht gesehen.
Von Terranern erzählt man sich ja die unglaublichsten erotischen Geschichten!
Die Situation war einfach zu verführerisch.
Aber nichts geschah!
Weder fiel mein Körper in Trance, noch konnte ich die Emotionen des Terraners miterleben.
Nur das Squiesel blieb in meinem Körper, auch, als ich etwas von dem Mittel getrunken hatte.
„Man hat dich betrogen“, säuselte Janine zärtlich, stieg aufreizend aus der Badewanne und umkreiste den roten Fleck auf meiner Schulter mit ihrem schwarzen Fingernagel.
„Man hat dir kein männliches, sondern ein weibliches Squiesel verkauft. Die sind eigentlich völlig unverkäuflich. Man hat sie wohl vertauscht, ohne dass du es gemerkt hast. Da du aber noch das weibliche Sekret im Körper hattest, ist es bei dir eingeflossen, und jetzt trägst du das weibliche Squiesel mit dir herum, mein Schatz. Es fühlt sich bei dir sehr wohl.“

 
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Deine Geschichte gefällt mir :)
Formale Kritik ist nicht meine Sache, dass können andere wohl besser. Nur habe ich dann doch überlegt, ob beim Inhalt vielleicht ein Wunsch "Vater des Gedankens" war....:Pfeif:
LG lonestar

 

Hi xeranda,

coole Story, schön dynamisch erzählt. So richtig mein Ding.
Deshalb musste sie mir gefallen.
Einzig der letzte Absatz will nicht so richtig 'einhaken'.
Plötzlich ist der Protagonist kein Mensch, obwohl alles danach aussah.
Die sprachlichen Elemente wie 'Cowboy' 'Elvis-City' o.ä. ließen eigentlich
keinen Zweifel.
Und das Schlimme ist nicht der Squiesel, sondern der Mammon, der
dem Prota dafür abgenommen worden war.
Im Prinzip eine interessante Wendung, nur hätte sie dann ausgearbeitet werden sollen. Konnte er seinen Job weitermachen, nach dem Deal? Welche Möglichkeiten hat so ein weibliches Squiesel? Gab es andere Verwendungen? Andeutungen hätten mir hier gereicht.

Nichtsdestotrutz, das Lesen hat Spaß gemacht, die Atmosphäre stimmte.
Danke dafür.

Harri

 

Hallo Lonestar und HarriG,
es freut mich, dass euch meine Geschichte gefallen hat. Klar, der Wunsch als "Vater des Gedankens" steckt natürlich in der Geschichte.
Aber ist es nicht auch eine reizvolle Vorstellung?
Übrigens, dass der Protagonist kein Mensch ist, ist durchaus gewollt. Auch, dass man diese Wendung erst am Schluss erkennt.
Lieben Gruß,
xeranda

 

Hallo xeranda,

leider hab ich das alles nicht so ganz kapiert. Liegt aber vielleicht an mir. :)

Der Prota transportiert also als Spediteur irgendwas durch die Gegend. Sein Frachter hat einen Antriebsschaden, wird abgeschleppt und er landet auf einem Planeten, auf dem man Squiesel kaufen kann (darauf hat ihn Jo gebracht). Das Squiesel führt dazu, dass man den Sex von anderen miterleben kann. Man darf aber nicht das Mittel vergessen, das es wieder aus dem Körper scheucht (hier kann man sicherlich nen passenden Namen finden), damit man nicht der Sexsucht verfällt und verdurstet oder sowas.
Jetzt befindet er sich auf seinem Schiff auf dem Weg von Frago City nach Jasons Planet (bzw. zu Elvis Planet, um das Squiesel umzutauschen) und will ein bisschen entspannen. Er ruft er seine Robotersexbombe, die sich die rote Stelle anschauen soll, an der das Squiesel in seinen Körper eingedrungen ist. Sie kommen ins Gespräch und "sie" erzählt ihm etwas über die possierlichen Tierchen (bevor ich was in meinen Körper lasse, informiere ich mich eigentlich ein bisschen besser darüber als das der Prota getan hat). Jedenfalls weiß er doch schon, dass das Squiesel, wie auch das Mittel, das das Squiesel wieder aus dem Körper vertreibt, bei ihm nicht funktioniert. "Sie" kann ihm nur Aufschluss über das warum geben (weibliches Squiesel). Warum hat er dann am Ende so viel Angst, das Mittel nicht mehr zu finden?

Die Idee mit den Squieseln finde ich an sich ganz witzig. Dass man in schmierigen Kneipen auf fremden Planeten übers Ohr gehauen wird, sollte hinlänglich bekannt sein, passt aber auch.
Mir fehlt allerdings irgendwie die Spannung und der Höhepunkt.
Dass der Prota kein "Terraner" ist, ist auch irrelevant für die Geschichte, oder?

Dann könntest du vielleicht viele Kleinigkeiten weiter ausschmücken. Es geht ja im großen und Ganzen um das Thema Sex.

Ich finde, die ganze Geschichte bräuchte irgendwie mehr Biss.
Janine, zum Beispiel, scheint ja voll auf den Prota abzufahren und braucht dazu noch nicht mal ein Squiesel (ätsch ätsch... :)). Der Prota ist aber davon sowas von genervt. Er hat schon seit Jahren keinen Bock mehr auf Sex, deshalb hat er sich Janine erschaffen. Dass sie so eine Sexbombe ist, hat leider auch nicht geholfen. Bleibt alles schlaff. Letzte Chance: Ein Squiesel. Und dann kommt die Tragik: Auch das Squiesel bringt nix. Der Prota wird zum seelischen Wrack, will sich umbringen. Janine rettet ihn und erklärt ihm, woran es liegt.
So irgendwie eben. :)

Das Squiesel, das ich für einen Schweinepreis gekauft hatte, war noch in meinem Körper. Ich hatte es gleich auf meine Schulter gesetzt, als wir in Frago City gelandet waren.
Jo hatte die beiden Terraner entdeckt, die zu dem abseits geparkten Gleiter liefen und sich liebevoll umarmten. Wahrscheinlich hatten sie sich lange nicht gesehen.
Müsste das nicht so heißen:
Jo hatte die beiden Terraner entdeckt, die zu dem abseits geparkten Gleiter gelaufen waren und sich liebevoll umarmt hatten. Wahrscheinlich hatten sie sich lange nicht gesehen.

Grüße,
Nico

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Nico B.,
vielen Dank für deine kritischen Anmerkungen zu meiner Geschichte.
Zunächst einmal sei gesagt, dass ich Geschichten mag, in denen der Leser selbst den Inhalt im Kopf zusammensetzen muss. Das bedeutet auch, das ihm nicht alles auf einem "silbernen Tablett" serviert wird. Deshalb sind auch bestimmte Teile nur angedeutet bzw. offen gelassen.
Zum Inhalt, chronologisch erzählt, ist folgendes zu sagen: Der Protagonist hat mit seinem Handeslraumschiff eine Havarie auf der Rückreise zu seinem Heimatplaneten Frago und verfällt auf Anraten von Jo auf Elvis Planet einem Squiesel. Er probiert es aus und kauft es. Ebenfalls kauft er das Mittel, das das Squiesel wieder aus dem Körper treibt. Dass er betrogen wird, weiß er da noch nicht.
Zurück auf seinem Heimatplaneten Frago lässt er das Squiesel gleich einfließen, um den Sex eines Terraners zu erleben. Das Squiesel fließt zwar ein, weil er ja das weibliche Sekret noch in sich trägt, aber weiter passiert nichts. Nach Einnahme des Mittels kommt es logischerweise auch nicht wieder aus dem Körper heraus.
Verstört kommt er in seine Wohnung (auf Frago) und fragt Janine, ob sie sich die Schulter ansehen könne, in der Hoffnung, dass sie ihm weiterhelfen kann, da sie ja auf "intelligent" eingestellt ist. Sie erkennt sofort, um was es sich handelt. Sie erzählt ihm alles, was sie über Squiesel weiß, auch, dass man davon schwer süchtig werden kann, wenn man das Gegenmittel nicht nimmt. Da das Mittel bei den Terranern aber nicht gewirkt hat, wie es eigentlich sollte, ist der Protagonist jetzt völlig im Angstzustand, denn er denkt ja, dass es an dem Mittel liegen muss. Folglich will er es umtauschen, als er es in seiner Kombination wiedergefunden hat. Als er Janine anschreit und sagt, dass das Mittel nicht funktioniere, erklärt sie ihm, wie er betrogen wurde (Janine ist auf "intelligent" eingestellt) und dass er jetzt das weibliche Squiesel in sich trage. Ob und wie das Squiesel jetzt wieder aus seinem Körper herauskommt, bleibt bewusst offen.
Soviel zum Inhalt. Da du ja die Geschichte ganz witzig findest, glaube ich, dass die unterschwellige Ironie mit rübergekommen ist. Deine Verbessungs- und Erweiterungsvorschläge lasse ich mir durch den Kopf gehen.
Nochmals vielen Dank und liebe Grüße,
xeranda

 

Hi xeranda,

Na dann hab ichs ja einigermaßen richtig verstanden. :)

Hallo Nico B.,
vielen Dank für deine kritischen Anmerkungen zu meiner Geschichte.
Kein Ding. :)
Zunächst einmal sei gesagt, dass ich Geschichten mag, in denen der Leser selbst den Inhalt im Kopf zusammensetzen muss. Das bedeutet auch, das ihm nicht alles auf einem "silbernen Tablett" serviert wird. Deshalb sind auch bestimmte Teile nur angebeutet bzw. offen gelassen.
Ja, da steh ich auch drauf. Das geht sogar so weit, dass ich immer, wenn ich über eine neue Geschichte nachdenke, auch überlege, wie ich den ganzen Kram, den ich mir so vorstelle, jetzt dem Leser beibringen kann, ohne ihn mit der Nase drauf zu stoßen.
Zurück auf seinem Heimatplaneten Frago [...]
Dass Frago sein Heimatplanet ist, würde ich irgendwo einflechten. Man (mit 'man' meine ich jetzt 'ich') versteht sonst nicht, dass seine Wohnung auf Frago ist und dass er das Squiesel quasi erst zu Hause ausprobiert, oder?
Sie erzählt ihm alles, was sie über Squiesel weiß, auch, dass man davon schwer süchtig werden kann, wenn man das Gegenmittel nicht nimmt.
Das würde ich stärker betonen. Es erklärt, warum der Prota plötzlich wie wild nach dem Mittel sucht. Janine scheint das ja alles ziemlich witzig zu finden, obwohl sie zumindest rein sexuell ziemlich auf ihn stehen muss.
Da das Mittel bei den Terranern aber nicht gewirkt hat, wie es eigentlich sollte, ist der Protagonist jetzt völlig im Angstzustand, denn er denkt ja, dass es an dem Mittel liegen muss.
Also nochmal zusammenfassend:
- Du schreibst, dass ein männliches Squiesel in den Körper einfließt, wenn der Betreffende an Sex denkt.
- Das männliche Squiesel scheint wieder aus dem Körper herauszukommen, wenn man das weibliche Sekret (das Mittel, das das Squiesel aus dem Körper treibt) einnimmt
- Ein weibliches Squiesel fließt dann ein, wenn man das weibliche Sekret im Körper hat
- Folglich bleibt es im Körper, wenn man noch mehr weibliches Sekret einnimmt
Aaah, kapiert. :D

Wenn du nicht "auf einem silbernen Tablett" servieren möchtest, dann schmeiß dem Leser doch ein zwei Happen mehr hin, damit er sie besser auffangen kann. Wenn er sie verpasst, dann isst er sie vom Boden nicht mehr. :)

Grüße,
Nico

 

Hallo Nico B.,
dann ähneln sich ja unsere Vorlieben für Geschichten. Prima.
Deinen Vorschlag mit dem Heimatplaneten Frago werde ich umsetzen. Vielen Dank für den Hinweis.
Weiterhin viel Spaß auf Kurzgeschichten.de.
Lieben Gruß, xeranda

 

Die Grundidee der Geschichte ist ganz nett, und gegen den Aufbau ist auch nicht viel zu sagen, obwohl kein allzu starker Spannungsbogen dabei herausgekommen ist. Die Sache mit dem Geschlecht der Squiesel finde ich etwas konstruiert, und die Auflösung ist auch nicht der große Knall, den man sich von einer solchen Story erhofft.

Die Figuren sind etwas dünn; Roboter, die sich wie Menschen verhalten, wirken als Figuren in einer SF-Story schon seit mindestens 20 Jahren nicht mehr innovativ oder witzig (genau wie ignorante Haustechnik). Janine ist nicht mehr als ein Sidekick, ohne den der Held Selbstgespräche führen müsste. Die halbe Rückblenden-Montage ist vielleicht nicht ganz glücklich gewählt.

Ein paar Gänsefüßchen sind mir zuviel (z.B. bei "sie"), einige Sätze wirken etwas zerhackt, was aber an den Zeilenvorschüben liegen kann.

Es war genial!
Mein Schädel wollte platzen von den fremden Gefühlen, die keiner beschreiben konnte

Schade. Hättest Du diese Gefühle mal beschrieben, oder, besser noch: für uns Leser erlebbar gemacht. Die sind wichtig für die Geschichte, und nur zu schreiben, dass sie unbeschreiblich sind, ist etwas dünn.

Auf Plusquamperfekt-Fehler (d.h. nicht verwendetes) wurde glaube ich bereits hingewiesen, auf den hier glaube ich nicht:

Doch bei dem letzten Flug war alles anders.

Richtig ist: anders gewesen.

Fazit: Unterhaltsame, etwas dünne Pointenstory, ordentlich geschrieben.

Bin gespannt auf weitere Geschichten von Dir.

Uwe
:cool:

 

Hallo Uwe,
vielen Dank für deine kritische Bewertung, aber auch für deine aufmunternden Worte. Die Grammatikfehler habe ich bereits verbessert.
Du hast recht, wenn du schreibst, dass ich die Gefühle besser hätte herausarbeiten sollen. Als ich den Satz schrieb, habe ich auch kurz darüber nachgedacht. Jetzt erscheint es mir logisch, dass dadurch die Geschichte an Intensität gewonnen hätte. Ein guter Hinweis.
Lieben Gruß,
xeranda

 

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