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Das Spinnenmonster

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18.07.2017
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Das Spinnenmonster

Endlich Feierabend! Martin lies sich auf das gemütliche Sofa fallen. Im Fernsehen lief seine Lieblingssendung. In dem Moment als er seine müden Glieder ausgiebig streckte, klingelte das Telefon. Ein Blick auf das Display, sagte ihm – es war sein Chef.
Was der nun schon wieder wollte? In der Hoffnung ihn schnell abwimmeln zu können, nahm er das Gespräch an.
„Böttcher“
„Ja, ja. Ich weiß doch wen ich angerufen habe!“, wetterte sein Chef sofort los.
„Ich suche gerade die Akte Schmidt-Karrenbauer. Wo haben Sie die hingestellt?“
Schmidt-Karrenbauer? Schmidt-Karrenbauer? Martin überlegte, jedoch konnte er sich nicht entsinnen, die Akte Schmidt-Karrenbauer in der letzten Zeit in der Hand gehalten zu haben. Er wollte dies gerade seinen Chef sagen, als sein Blick an die weiße Wand über dem Fernsehgerät fiel. Das saß es – das MONSTER! Das Spinnenmonster.

Auch bei Martin bestimmten Größe und Form des Monster den Schweregrad des Schockzustandes.
Sind die Monster von eher schlanker Gestalt und bis maximal 1 cm groß, hat er sich relativ schnell gefangen. Hier halft das Beobachten und das gezielte Pusten, bis sich das Monster auf dem Fußboden (der niemals aus Teppichbelag bestehen darf) gelandet ist. Dann tritt man todesmutig auf das Monster, vorausgesetzt es befindet sich ein Schuh am Fuß. Den Schuh zog Martin aus lies diesen mitsamt der Spinne an Ort und Stelle. Etwa fünf Minuten beobachtete er den Schuh aus sicherer Entfernung. Es muss sichergestellt werden, dass das Monster nicht wieder unter dem Schuh hervor krabbelt. War dies der Fall holte Martin Schaufel und Besen und natürlich einen Eimer mit Wasser und einen großen Lappen. Dann näherte er sich vorsichtig dem Schuh mit darunter befindlichen Monster und hob ihn vorsichtig an.
Das lag es nun das erschröckliche Monster – im wahrsten Sinne des Wortes am Boden zerstört!
Dann beförderte Martin das Monster mit vorsichtigen Kehrbewegungen auf die Schaufel. Nun hieß es, das Monster schnell und möglichst weit weg von dem eigenen Heim entsorgen. Nun musste nur noch die Stelle, auf der das Monster sein Leben aushauchte, und der Schuh gründlich gesäubert werden. Nach einer ganz kurzen Unterbrechung, von etwa 30-40 Minuten, konnte sich Martin wieder dem Fernsehen widmen.

„Herr Böttcher! Herr Böttcher! Wo ist denn nun die Akte Schmidt-Karrenbauer?“

Martin konnte nicht anders. Er musste die Spinne mit seinen Augen fixieren. Unfähig sich auch nur im geringsten auf das Gespräch zu konzentrieren. Die Spinne war zwar nicht so fett, aber fetter als die normale Spinne. Bei der Erkenntnis, erstarrte Martins fast vor Schreck. Mit feuchten Händen überlegte er, ob in dem Fall sein Plan B funktionieren würde.

Wie konnte er jetzt möglichst schnell den Raum verlassen? Er flüsterte fast in sein Telefon. Nicht, dass die Spinne noch durch seinen normalen Tonfall erwachte und los krabbelte.

„Ich weiß im Moment nicht, wo Sie die Akte Schmidt-Karrenbauer haben. Ich hatte sie in der letzten Zeit nicht … Ich bin gleich wieder da.“

Martin rannte aus dem Zimmer und schloss sofort die Tür. So konnte er sicher sein, dass das Monster ihn verfolgt. Er rannte zu seinem Staubsauger. Irgendwann hatte er den neuen Zyklon-Staubsauger den Namen „Spinnenkarussell“ gegeben. Auch wenn Martin nichts mehr fürchtete als Spinnen und diese lieber tot als lebendig sah, hatte er doch etwas Mitleid mit den Geschöpfen. Deshalb stellte er sich vor, dass die Spinnen noch ein Rummelerlebnis als Erfahrung verbuchen konnten, bevor deren unvermeidliche Tot eintrat.

Mit dem Vernichtungsgerät näherte er sich dem Ort des Schreckens. Vorsichtig öffnete er die Tür. Martin hoffte inständig, dass sich das Spinnenmonster noch an Ort und Stelle befand. Zum Glück war das heute der Fall. Nun hieß es schnell handeln. Staubsauger anschließen, anschalten, zielen und schwupp – weg war das Monster! Dann schnellstmöglich den Behälter , bevorzugt in der Mülltonne des Nachbarhauses, entsorgen. Dies diente zur eigenen Absicherung. Denn falls das Monster den Beutel wieder verlässt, dann geschieht dies nicht in den eigenen vier Wänden.

Aus dem Hörer des Telefons hallte die Stimme des Chefs:
„Sagen Sie mal, wo sind Sie? Hallo! Hallo! Melden Sie sich! Ich brauche die Akte Schmidt-Karrenbauer! Jetzt! Sofort! Hallo! Hallo?“

Martin hechte zum Telefon: „Ich habe Ihnen doch schon gesagt, dass ich nicht weiß wo Sie die Akte hingestellt haben. Ich hatte sie nicht in den Händen. Ich kann nichts für Ihre ...“

Was war das? Hatte sich doch in der Ecke des Wohnzimmer ein ihm unbekanntes Exemplar Spinnenmonster niedergelassen. Was sollte er tun?

Die Worte des Chefs, die aus dem Telefon kamen bei Martin erst nur noch als Silbenfetzen an. Dann verdichteten sie sich zu einem Wortbrei, der seine Ohren verklebte. Er überlegte. Irgendwo hatte er doch einmal einen Tipp zum Umgang mit den unbekannten Spinnen gelesen. Plötzlich fiel ihm ein, dass er genau diese Anweisung ausgedruckt unter seinem Wohnzimmertisch liegen hatte. Er kramte den Zettel hervor und las:
„Die dritte Art von Spinnenmonster.
Die unbekannte Art. Spinnen die ungewöhnlich aussehen. Die kann man natürlich nicht einfach so wegblasen und danach zertreten. Viel zu gefährlich! Man kann ja nie wissen, welche Superkräfte in so einem Monstertier stecken. Außerdem kann es sich bei dem Monster um das erste seiner Art, welches entdeckt wird handeln.
Hier heißt es sinnvoll und bedacht ans Werk zu gehen.
Man holt sich ein möglichst großes Glas und ein Blatt Papier.
Dann nähert man sich dem unbekannten Monster vorsichtig. Wie erwähnt, man kann ja nie wissen, welche Superkräfte es hat.
Dann das Monster mit dem Glas umschließen… also das Glas mit aller Kraft an die Wand drücken. Dabei sollte sich das Monster idealerweise im Zentrum des Glasrandes befinden. Nun beobachtet man das Monster ganz genau. Wenn es ruhig sitzen bleibt schiebt man vorsichtig das Blatt Papier zwischen Wand und Glas.
Wenn das Monster dann im Glas gefangen ist, genau anschauen, Eigenarten merken. Und mit dem Monster zur Toilette gehen. Monster ins Toilettenbecken schütteln. Spülen! Nochmal spülen. Und nochmal Spülen. Abflussreiniger hinterher schütten und nun nochmals spülen. Deckel schließen. Vor dem nächsten Toilettengang unbedingt genau nachschauen!
Eigenarten der Spinne bei einem Suchdienst suchen.
Meist kann man erleichtert feststellen, - es handelt sich um ein ganz normales Spinnenmonster.“

Martin stand auf um sich das Monster aus sicherer Entfernung anzuschauen. Dabei stellte er fest, dass es sich um keine Spinne, sondern um einen sogenannten „Ganker“ handelte.

Erleichter griff er zum Telefon und hörte nur das : „Tuut. Tuut. Tuut“ Der Chef hatte entnervt aufgelegt und Martin konnte in Ruhe seinen Feierabend geniessen.

 

Hallo Woertersturm,

willkommen bei den Wortkriegern!

Eine Frau mag Spinnen nicht und bringt sie um die Ecke. Nun ja, das ist Alltag. Die Entsorgungsmethoden sind jetzt auch nicht unbedingt ungewöhnlich und, wenn überhaupt, nur leicht überspritzt. Sehr humorvoll fand ich das nicht. Insgesamt ist die Geschichte doch eher belangslos.

Der Text ließ sich aber recht flüssig lesen. Wenn die Geschichte mir einfach nur etwas Interessantes erzählen würde ...

Hier hilft das Beobachten und das gezielte Pusten, bis sich das Monster auf dem Fußboden (der niemals aus Teppichbelag bestehen darf) gelandet ist.
Statt der Klammern würde ich hier einfach Kommas setzen.

Dann tritt man todesmutig auf das Monster, vorausgesetzt es befindet sich ein Schuh am Fuß.
Auch wenn man es weglassen kann, würde ich ein Komma nach "vorausgesetzt" setzen.

Den Schuh zieht man aus und lässt diesen mitsamt der Spinne an Ort und Stelle. Etwa fünf Minuten beobachtet man den Schuh aus sicherer Entfernung. Es muss sichergestellt werden, dass das Monster nicht wieder unter dem Schuh hervor krabbelt.
Zusammen mit dem Satz davor befindet sich in vier aufeinanderfolgenden Sätzen das Wort "Schuh". Könnte man auch durch "er" oder "ihn" ersetzen.

Das liegt es nun das erschröckliche Monster
Da (ohne s) liegt es nun, (Komma) das erschröckliche (Absicht?) Monster!

Und nach einer ganz kurzen Unterbrechung, von etwa 30-40 Minuten
Kein Komma.

Vorteil- das Monster befindet sich noch an Ort und Stelle.
Eher Doppelpunkt als Gedankenstrich.

Dann schnellstmöglich den Beutel , bevorzugt in der Mülltonne des Nachbarhauses, entsorgen.
Leerzeichen vor dem Komma weg. Den Nebensatz würde ich hinten anhängen, nicht einschieben. Liest sich für mein Empfinden flüssiger.

Man kann ja nie wissen, welche Superkräfte in so einem Monstertier stecken.
Superkräfte? Ernsthaft?

Dann das Monster mit dem Glas umschließen… also das Glas mit aller Kraft an die Wand drücken.
mit dem Glas umschließen, also das Glas
Wenn unbedingt die Pünktchen, dann Leerzeichen davor.

Wenn es ruhig sitzen bleibt schiebt man vorsichtig das Blatt Papier zwischen Wand und Glas.
Komma nach "bleibt".

SPÜLEN! Nochmal SPÜLEN Und nochmal SPÜLEN. Abflussreiniger hinterher und nun nochmals SPÜLEN.
Die Wiederholungen reichen als Hervorhebung, die Großschrift braucht es hier nicht.

Viele Grüße
Holger

 

Hallo Woertersturm,

ich weiß nicht recht, mit der Erzählstimme hast du dir hier keinen Gefallen getan, finde ich. Der Text mutet zu sehr wie eine Anleitung zum Spinnentöten an. Wie ein flapsig formuliertes Handbuch für verzweifelte Hausfrauen. Da kann ich mich nicht in die Geschichte einfühlen, so sie denn überhaupt als solche zu bezeichnen ist. Es wird ja nur ein Szenario beschrieben, Charaktere gibt es nicht und einen Spannungsbogen gibt es auch nicht (ja, auch sehr kurze Geschichten brauchen einen). Da lese ich das so lustlos und der Text transportiert für mich keine Emotionen. Wie eine Anleitung eben.

Was ich empfehlen würde: Ich persönlich würde dieses Verallgemeinerte, diese Man-Form komplett weglassen und einen Hauptcharakter nutzen (eine Frau meinetwegen, obwohl es natürlich auch viele Männer gibt, die Angst vor Arachniden haben) und die Situation aus ihrer Sicht beschreiben und die Phobie, das Ekelgefühl und den Umgang mit dem Insekt konkret darstellen. Dann wird daraus sofort eine kleine Geschichte, die auch viel mehr Raum für witzige Formulierungen und Reaktionen des Hauptcharakters bieten würde.

So wie sie jetzt ist verpufft der Humor für mich, geht in den Beschreibungen der Handlungen bezüglich der Erschlagung und Entsorgung des Tiers unter. Das ist natürlich nur meine Ansicht - es gibt sicherlich kein zweites Genre, das so unterschiedlich wahrgenommen wird wie Humor.

Viele Grüße vom
Pleitegeier

 

Hallo Woertersturm,

und auch von mir ein herzliches willkommen hier!

Ich habe den Humor schon entdeckt, kann mich aber Pleitegeier gut anschließen, dass ein "echter" Protagonist der Geschichte besser täte, als diese "schlechte Anleitung, wie man eine Spinne entsorgt".

Ich nenne meinen Staubsauger manchmal liebevoll "Spinnenkarussel", der Entertaintmentparkt für kleine Insekten. Aber ok - ich habe einen ohne Beutel, mit Beutel kreiselt das aufgesaugte ja nicht :)

Du nennst in deinem Profil Deine Erwartungen. Schön. Eine würde ich gern noch hinzufügen: Auch andere Geschichten lesen und kommentieren. Das ist jetzt nicht so ein "Lies mal meine Geschichte"-Ding, sondern eher ein Tipp: Du sagst ja, Du willst Deine Schreibweise verbessern. Aus meiner Erfahrung hier kann ich sagen, es hilft ungemein sich mal auf die andere Seite (Leser/Kritiker) zu stellen, und andere Texte zu analysieren.

viel Spaß hier!
pantoholli, der Peter Parker auch nicht so mag.

 

Hey Woertersturm,

Ich habe mich köstlich amüsiert, muss den anderen aber Recht geben, dass da irgendwie etwas fehlt.

Als Stand-Up- Comedy bestimmt super, aber zum Lesen müsstest du noch einen anderen Spannungsbogen einflechten.
Ich könnte mir vorstellen, dass der Witz besser hervorkommt, wenn die Spinnentötung ganz trocken nebenbei erzählt wird, während sich dein Prota mit irgendetwas vergleichbar nervigem rumschlagen muss. Vielleicht irgendein wichtiges Gespräch mit der verhassten Schwiegermutter, mit der ein runder Geburtstag für den Ehemann geplant werden soll. Oder so...

Komme gerade auch nicht wirklich auf guten Ideen.:confused:
Ist einfach zu spät. Ich hoffe du verstehst einigermaßen, was ich meine.

viel spaß dir
johair

 
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Ich nenne meinen Staubsauger manchmal liebevoll "Spinnenkarussel", der Entertaintmentparkt für kleine Insekten. Aber ok - ich habe einen ohne Beutel, mit Beutel kreiselt das aufgesaugte ja nicht :)

Den Ausdruck Spinnenkarussel liebe ich doch glatt auf Anhieb :)


Aus meiner Erfahrung hier kann ich sagen, es hilft ungemein sich mal auf die andere Seite (Leser/Kritiker) zu stellen, und andere Texte zu analysieren.

Ich habe schon einiges gelesen, mich aber erst einmal diskret im Hintergrund gehalten.


Hallo Pleitegeier,

lieben Dank für deine Beurteilung. Ich werde die Geschichte überarbeiten. (Warum juckt es mich gerade, einen Mann als "Hauptdarsteller" zu wählen?)

Viele Grüße
Woertersturm


Hallo Johair,

lieben Dank für deine tolle Idee. Ich denke der Chef könnte auch noch nerven. Ich ziehe mich mal in mein Schreibkämmerlein zurück.

Viele Grüße
Woertersturm


Lieber Holger,

herzlichen Dank für den Willkommensgruß! Natürlich auch für die Tipps. Ich habe nun einige Ideen bekommen und werde die Geschichte nochmals umarbeiten.

Viele Grüße
Woertersturm

 
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Wenn ihr Lust habe, die "neue" Geschichte habe ich oben (klingt das blöd) - also im eigenlichen ersten Beitrag, reingeschrieben. Jetzt mit Protagonist, nerviegen Telefongespräch und eben den Monstern.


Edit GoMusic:
Zusätzlich hat der Autor zum Text geschrieben:

Nach euren lieben Hinweisen und tollen Tipps, habe ich die Geschichte umgeschrieben. Ich weiß jetzt nicht, ob ich dies hier richtig einstelle. Ich hoffe ich durfte auch das Spinnenkarussell mit nutzen. (@pantoholli)

Bitte solche Hinweise nicht in der Geschichte, sondern im Extrapost schreiben oder in der "Begründungszeile" nach dem Überarbeiten, Woertersturm. Danke.
Ach so: Den alten Text am Ende habe ich gelöscht. Überarbeitungen sind immer "Überschreibungen" des alten Textes.

 

Hej Worterstrum,

ich kenne die erste Version nicht. Ich nehme an, Du hast schon versucht, der Geschichte Leben einzuhauchen. Nach meinem Empfinden ist das nicht so gut gelungen.
Liegt wohl vor allem an dem Thema.
Angst vor Spinnen ist ja weit verbreitet. Und Du bietest da nichts Neues, jeder kennt das, Deine Figur ist bloßer Handlungsträger und nirgends Individuum.

Ich kann da nichts Lustiges dran finden. Auch nix Spannendes. Ob da jetzt noch ein Chef anruft, naja, geschenkt.

Sorry, nichts für mich.

Gruß
Ane.

 
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Ok, Danke! Ich bin halt noch nicht firm im Forum. Ich merke es mir für die Zukunft.


Hallo Ane,
Danke für deinen ehrlichen Kommentar.
Ja, ich habe versucht der Geschichte etwas Leben einzuhauchen. Ich habe versucht die Tipps deiner "Vorschreiber" mit einfließen zu lassen. Ist mir offensichtlich nicht geglückt. Zugegeben - Spinnen sind nicht jedermanns Sache. Vielleicht ist die Geschichte dann doch eher etwas für die Ablage P. Aber üben kann man auch an solchen Geschichten.

Viele Grüße

 

Hallo Wörtersturm,
Und willkommen bei den Wortkriegern :)
Ist übrigens ein toller nick, den du gewählt hast.

Das Positive vorweg: Nun ist aus deiner Glosse eine Geschichte geworden. Dank deines Protagonisten hast du jetzt eine Handlung.

Soweit, so gut.
Ich nehme an, den Text hast du in einer Haudrauf-Aktion überarbeitet und ihn dann gepostet. Zumindest liest sich der Text so. Da sind eine Menge Vertipper drin, die den Lesefluss deutlich ausbremsen.
Davon abgesehen, ist das Ganze noch sehr Ausbaufähig. Es ruckelt und hapert und ist sprachlich noch sehr ungenau.

Ich nehm mir einfach mal den ersten Absatz vor, um dir zu zeigen, was ich meine:


Martin lies sich auf das gemütliche Sofa fallen
Ließ - kommt von lassen, nicht von lesen
Gemütliche ist ein Füllsel, das weg kann, redundant.
Ein Blick auf das Display, sagte ihm – es war sein Chef.
Was soll der Bindestrich?
So zerhackst du einfach nur den Satz. Anders wäre es in der Variante:
Ein Blick auf das Display - sein Chef.

In der Hoffnung ihn schnell abwimmeln zu können, nahm er das Gespräch an.
Das liest sich furchtbar. Mach es einfacher.
Böttcher“
Hier fehlt ein Satzzeichen
„Ja, ja. Ich weiß doch wen ich angerufen habe!“, wetterte sein Chef sofort los.
„Ich suche gerade die Akte Schmidt-Karrenbauer. Wo haben Sie die hingestellt?“
Fand ich eine gute Stelle, das erste Melden des Chefs.
Formal: wenn der Sprecher nicht wechselt, würde ich keinen Absatz machen, denn das bürstet gegen die Lesegewohnheit.
Ungenau: stellt man eine Akte hin?
Das saß es – das MONSTER! Das Spinnenmonster.
Das? Und sitzt eine Spinne? Wieder ungenau.
Zudem: da Großgeschriebene wirkt immer etwas affektiert. Eine Steigerung erreichst du über das kursive Schreiben.
Auch bei Martin bestimmten Größe und Form des Monster den Schweregrad
Auch?
Genitiv: des Monsters

Nun ja, so kann man den gesamten Text durchkämmen.
Wichtig: das ist nicht schlimm. Schlimm wäre, wenn es dabei bleibt. Zum Glück scheinst du gewillt zu sein, an deiner Schreibe zu arbeiten. Versuche so konkret wie möglich zu bleiben und lies und lies den Text immer wieder auf verschiedenen Medien durch. Bildschirm, Reader, Papier, wasauchimmer. Laut vorlesen ist auch sehr hilfreich, um den Rhythmus abzuklopfen. Guck auch, was du gern liest und gleich das mit deinem Schreiben ab.

Insgesamt würde ich mich bei der Geschichte fragen, ob es sich nicht lohnt, von deiner Grundidee abzurücken. Als erstes war es eine Glosse. Da war diese Aufzählung richtig und wichtig. Jetzt schreibst du eine Kurzgeschichte. Da sind andere Dinge wichtiger. Ein Spannungsbogen, eine Handlung, die sich zuspitzt.
Belass es doch bei einer Spinne, die ihn in den Wahnsinn treibt. Das reicht vollkommen.
Dazu musst du den Fokus mehr auf den Wahn setzen, in den sich dein Prot immer weiter verbohrt. Die Pointe müsste knackiger sein. Die wirkt etwas müde.

Soviel von mir auf die Schnelle

Grüßlichst
Weltenläufer

 

Hallo Weltenläufer,

herzlichen Dank für deine Anmerkungen. Ich werde die Geschichte nochmals in Ruhe überarbeiten. Ich hoffe, ihr seht mir nach, dass dies eine längere Zeit dauert. Sonst verrenne ich mich vielleicht noch völlig.

Bis dahin
lieben Gruß

Woertersturm

 

Hallo Woertersturm,

wenn ich die Augen schließe und mir vorstelle, wie die Geschichte, mit gut dosierter Betonung, vorgetragen wird, vielleicht sogar mit einer schnellen, geschliffenen, volumenstarken Stimme, dann glaube ich, dass sie Lacher bekommt, mit einem Schmunzeln aufgenommen wird. Wenn ich sie allerdings lese, dann passt sie sich an meinen Rhythmus an, ich spüre die Gags schon bevor sie gesetzt werden und ich ärgere mich auch ein bisschen über die Nachlässigkeiten, die vielen Fehler, die sich im Text verstecken und die teilweise mühsamen Formulierungen. Ich denke, es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen Rede und Text. Im Text geht es um Überraschungsmomente, die bei Texten, die der Überschrift Humor versehen sind, gut dosiert werden müssen, richtig platziert und sprachlich ausformuliert.
Vielleicht magst du ja daran arbeiten, die Idee ist ja gut.

Paar Anmerkungen:

Auch bei Martin bestimmten Größe und Form des Monster den Schweregrad des Schockzustandes.
finde ich ganz lustig, den Sarkasmus könntest du häufiger nutzen.

Hier halft das Beobachten und das gezielte Pusten, bis sich das Monster auf dem Fußboden
half

Die Spinne war zwar nicht so fett, aber fetter als die normale Spinne.
aha, und wie groß ist eine normale Spinne?

bevor deren unvermeidliche Tot eintrat.
deren unvermeidlicher Tod

Außerdem kann es sich bei dem Monster um das erste seiner Art, welches entdeckt wird handeln.
sehr umständlich ausgedrückt. Eine neuentdeckte Spezies, meinst du das?

Wenn es ruhig sitzen bleibt schiebt man vorsichtig das Blatt Papier zwischen Wand und Glas.
fehlt ein Komma und warum erschlägt er die Spinne nicht?

sondern um einen sogenannten „Ganker“ handelte.
was'n das?

Willkommen hier!
viele Grüße
Isegrims

 

Hallo Woertersturm,

das Gute vorweg: Jetzt ist es dein Text eine Geschichte, eine Handlung ist erkennbar.

Jetzt zum Anderen: Den Chef nehme ich dir nicht ab. Der sucht dringend eine Akte und hängt dann eine Stunde am Telefon? Nö. Der ausgedruckte Zettel mit Instruktionen für den Umgang mit unbekannten Spinnen ist mir auch zu weit her geholt.

Aber nicht verzagen, weiter machen. Wenn nicht bei dieser Geschichte, dann halt bei der nächsten.

Viele Grüße
Holger

 

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