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Das Spiel

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16.08.2003
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Das Spiel

Hier wo ich mich gerade befinde ist es laut und kalt. Der Boden besteht aus Eis. Die Menschen aus dem was von paranoiden Führern und zerbrochenen Träumen übriggeblieben ist.
EISHOCKEY.
Da ich kein eigenes Leben habe, weder Hobbys noch Beschäftigungen, lebe ich es so wie man es mir vorwirft. In Fleischstücken.
Dort unten spielt sich etwas phänomenales ab. Brutale Vergewaltigungen, harte Schläge, euphorisches Gekreische. Ich glaube dort unten feiert jemand Sieg, jemand erleidet Niederlage. Dort unten auf dem Feld spielt Krieg, irgendetwas passiert dort, was mich vollkommen geil macht, aber ich kann nicht erklären was, oder erkennen, denn ich kenne das Spiel nicht.
Die Menschen die dir auf den Hinterkopf sabbern und all dieses besessene Grölen. Alles verschmilzt zu einer widerlichen Masse.
Diese ganze fanatische Rasse. Als wäre sie hier versammelt.
„Deine Schwester is jünger? Wat?!!“ höre ich im Hintergrund lispeln. Dieser fette gestörte Downjunge spuckt mir beim Reden auf den Kopf und wenn ich nicht so schwach wäre, würde ich ihn töten.
All diese kleinen faschistoiden Stückchen Abschaum der Zivilisation von denen wir oft versuchen nicht zu denken. All diesen Abfall, von dem wir irgendwann glauben, es gäbe ihn nicht. All diesen menschlichen Mist... den gibt es. Er existiert. Er ist immer noch da! Die Fassade verliert an Schönheit und die Vorhänge der Realität öffnen sich immer schneller.
„WIR EXISTIEREN HIER!“ schreien mir die Stimmen dieser Nazis in die Ohren. Es schallt in der Nase.
Wir sind hier. Wir sind alle hier. Wir sind alle Teil dieses Abschaums.
Nur das harte Geräusch das ertönt wenn Hockeyschläger gegen Köpfe prallen,
ist jetzt noch zu hören, und die einzelnen Schreie der Spieler, wenn sie vor Schmerzen in Ohnmacht fallen. Der Rest, das ständige Grölen und Kreischen, hört sich nur noch an wie Bienenstockgesumme.
Wir sind alle Teil dieses Abschaums. Wir existieren hier.

 

Hi delena

Interessanter Gedanke, dass wir unseren Kriegswahn einfach in ein Spiel umgewandelt haben, wenn auch nicht unbedingt ganz neu.

Sätze wie: "Da ich kein eigenes Leben habe, weder Hobbys noch Beschäftigungen, lebe ich es so wie man es mir vorwirft. In Fleischstücken"
klingen zwar hart, sind aber eigentlich gut geeignet, die Stimmung rüberzubringen.

"Dieser fette gestörte Downjunge spuckt mir beim Reden auf den Kopf und wenn ich nicht so schwach wäre, würde ich ihn töten"
Und das im "Jahr der Behinderten" tztz ;)

Dass sich die Nazis neuerdings als Eishockeyfans betätigen, ist mir zwar neu, aber ich denke, es ist klar, was du sagen willst. Davon abgesehen bezeichnen die Amerikaner unser Eishockey als Sport für Weicheier, da jeder Check geahndet wird usw...

Gruß
wolkenkind

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo delena,
ich entnehme aus deiner Geschichte, deine Sichtweise der Menschheit gegenüber. Die Geschichte steckt voller Wut(im Anbetracht dessen wie die Menschen sind - völlig verständlich). Du hast diese Wut sehr gut vermittelt. Irgendjemand hat mal gesagt, je tiefer man im Leben hinein schaut, um so dunkler wird es werden.Aber ohne Dunkelheit kein Licht und ohne Licht keine Dunkelheit.;)

 

Danke für eure positive Kritik.
@wolkenkind: das mit dem Downjungen, ist nunmal genauso passiert, er hat mir beim schreien voll auf den Hinterkopf gespuckt und ich hab mich so widerlich gefühlt, dass genau das der Auslöser für diesen Text war. Ob er wirklich Down war weiß ich nicht, vielleicht war auch einfach nur hässlich und sehr unterentwickelt.
Und die Amerikaner... die haben die Brutalität nunmal im Blut.

LG,
delena

 

Hallo Delena,

einen sprachlich sehr guten Text hast du da geschrieben, doch einiges stört mich.
Was auch daran liegen mag, dass ich Eishockey, genauer gesagt, Haie Fan bin.
Es geht nicht um die Gewalt oder das Primitive, sonder um den gesellschaftlichen Gedanken, genau das Gegenteil von dem, was du ansprechen willst.
Und wenn dein Prot soviel dagegen hat, warum befindet er sich im Stadion?
Vielleicht hätt es mit Fußball besser geklappt ;)

Grüße...
morti

 

hi morti,

ich habe nicht versucht mit dem Spiel, welches ich ausgesucht hab irgendwas noch zu vermitteln. Was ich geschrieben hab, ist fast sozusagen ein Auszug *meines* Lebens. Es ist also genauso passiert, bei einem Eishockeyspiel von den Moskitos. Und mein Prot, der ich selbst bin, befindet sich im Stadion, da er kein eigenes Leben(Hobbys und weiteres, hab ich doch oben geschrieben)hat und einfach sich dort befindet, wo er sich plötzlich befindet*g*,vielleicht durch irgendwelche Zufälle.

LG,
delena

 

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