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Das Selchen

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18.03.2017
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Das Selchen

Kann es Sterne regnen?

Für Selchen war dies eine ganz wesentliche Frage. Sie stellte sie nicht nur sich selbst, sondern auch jedem Menschen, denen sie begegnete.
Selchen hieß eigentlich nicht Selchen, sondern Giesela Rodriga Merseburger. Aber so nannte sie nun wirklich niemand, der sie kannte. Sie hatte dazu einfach ein viel zu niedliches Gesicht mit wunderschönen Sommersprossen und fröhlichen Kinderaugen, die stets neugierig in die Welt schauten. Ihre Vornamen hatte sie von ihren Großmüttern bekommen, die eine von deutscher, die andere von spanischer Abstimmung. Beide waren von ihr entzückt und von der Möglichkeit, bei ihren Kaffeekränzchen von ihrem Enkelkind berichten zu können. Freilich suchte die Umwelt rasch eine Lösung aus dem Dilemma der nicht ganz gelungenen Namenskonstellation. Und als Selchen dann begann mit Lauten zu experimentieren, bald ein „ela“ und etwas später ein „sela“ zustande brachte, da wurden ihre Versuche von der Mutter in die niedlichere Form „Selchen“ umgewandelt. Das Selchen nahm diese Wortschöpfung gerne an und hört bald nur noch darauf.

Selchens Frage wurde von den meisten Menschen sehr wohlwollend aufgenommen und ernst aufgefasst, denn sie konnte sie sehr eindrucksvoll stellen. Nie war sie dabei irgendwie aufdringlich, auch wenn ihre Hand nicht selten den Befragten sanft am Ärmel zupfte, wenn dessen Aufmerksamkeit nicht hinreichte. Es war dies aber mehr eine ganz zarte Geste, als ein fester Griff. Und ihre Stimme klang auch niemals fordernd, sondern hatte jenen freundlich bittenden Unterton und den kaum wahrnehmbaren kindlichen Schmerz der Unsicherheit, dem man sich nicht verweigern mag, wenn man nur einen Funken Kinderliebe besitzt.
Die Erklärungen, die Selchen erhielt, waren darum zumeist auch alles andere als oberflächlich. Menschen mit mehr Wissen erzählten ihr von Umlaufbahnen der Planeten um die Sonne und immensen Entfernungen zwischen Sonnen, Planeten und Monden. Menschen mit mehr poetischer Ader sprachen über die wundervolle Fügung der Schöpfung oder erinnerten sie an das Märchen vom Sterntaler. Und ängstliche Menschen führten Wahrscheinlichkeitsrechnungen und Statistiken an, mit denen zu belegen war, dass lediglich kleinere Teile von Himmelskörpern die Erden schon getroffen hätten und alles andere eine ganz große Katastrophe wäre.
Selchen bedankte sich ein jedes Mal höflich für diese Antworten. Und sie war auch tatsächlich dankbar, dass die Menschen sich die Zeit für sie nahmen. Manche hatten für sie sogar noch eine kleine Süßigkeit zur Hand oder strichen ihr zum Abschied einmal über den Kopf. Aber trotz all der Antworten erschien Selchen nicht wirklich zufrieden zu werden, denn das Wesen ihrer Frage wurde von niemandem verstanden und sie selbst hätte dies mit eigenen Worten auch nicht beschreiben können.

Selchen hatte ihre Frage erstmals einem jungen Mann gestellt, einem Sanitäter, der ihr einen dicken Verband um den Kopf gelegt hatte. Das Auto ihrer Eltern war damals den immer größer werdenden Scheinwerfern eines entgegenkommenden Lastautos ausgewichen und dabei über den Fahrbahnrand hinausgeraten. Die Fahrt endete an einem massiven Straßenbaum. Ihre stabile Kindersicherung verhinderte Schlimmeres, aber Selchens Kopf schlug dennoch hart an einer Kante auf. Sie hatte noch den Eindruck von Lichtpunkten, die vor ihr aufstiegen und rasch ihr ganzes versinkendes Erleben einnahmen, bis sie in eine gnädige Ohnmacht fiel. Sie war lange Zeit ohne Bewusstsein, so dass ihr der Anblick erspart blieb, wie ihre Eltern leblos von Feuerwehrleuten aus dem zertrümmerten Fahrzeug geborgen wurden, der Notarzt sie untersuchte und resigniert den Kopf schüttelte, sie dann unter Decken am Straßenrand abgelegt wurden.
Als Selchen wieder in die Gegenwart zurückkehrte, nahm sie als erstes das blaue Blinken von Lichtern vieler Autos wahr. Ohne zu Begreifen, was geschah, war sie erstaunt, dass die kleinen Lichtpunkte verschwunden waren und nun fremde Menschen um sie herum standen. Man hatte sie auf eine Trage etwas abseits von der Unfallstelle gebettet und der Notarzt hatte ihre Verletzungen, die nicht bedrohlich waren, untersucht. Ein junger Sanitäter war beauftragt worden, die blutende Wunde an ihrer Stirn abzudecken, bis sie im Krankenhaus versorgt wer-den würde. Er hatte seine Arbeit vorsichtig erledigt, so dass das Selchen bis auf ein dumpfes Pochen hinter ihrer Stirn keinen Schmerz verspürte. Das Unbekannte und ihre frischen Erinnerungen aber machten ihr Angst und sie suchte nach Vertrautem in dem Durcheinander. Und als der Verband fertig war, fiel ihr suchender Blick auf das gelbe Entenküken und mit dem Schriftzug „Selchen fährt mit“, das ihre Eltern an der Heckscheibe des nun seltsam in sich verdrehten Familienautos angebracht hatten.
Noch mehr wurde das Selchen von Angst ergriffen und sie sah den Sanitäter mit weiten Kin-deraugen an. Und weil der junge Mann darin ihre Frage erkannte, schon bevor sie ausgesprochen war, ergriff ihn eine unendliche Traurigkeit und tiefes Mitleid. Gerne hätte er sich abgewendet und wäre davongelaufen, hätte die Antwort lieber jemanden anderes überlassen. Dabei war er wirklich kein ängstlicher Mensch und er hatte in seinem noch kurzen Berufsleben bereits viele schlimme Situationen erlebt, schwere Entscheidungen zu treffen gehabt und auch schon traurige Nachrichten an Angehörigen überbringen müssen. Aber das Selchen war noch ein Kind und erschien ihm so sehr verletzlich. Er war darauf einfach nicht vorbereitet gewesen, einem Kind die entsetzliche Tatsache beizubringen, dass seine Eltern nicht mehr lebten. Eine solche Situation hatte er sich auch noch nie vorgestellt gehabt.
Doch es gab für ihn keinen Ausweg. Er musste zu einer Antwort finden, die dem kleinen Mädchen eine Hilfe war, die Situation irgendwie zu bewältigen, dass Unfassliche irgendwie fassbar zu machen. Endlich fand er seinen Mut wieder und fragte sie: „Wie heißt Du?“ Und als das Selchen geantwortet hatte, war er trotz des schlimmen Augenblicks von ihrem Namen überrascht. Vielleicht war es gerade dieser Name, der ihm half, seine Worte zu finden: „Selchen, Deine Mami und dein Papi sind nicht mehr hier. Sie sind jetzt zwei Sterne dort oben. Aber sie können immer auf Dich sehen.“ Dabei deutete er mit dem Zeigefinder in den Himmel.
Selchens Blick folgte seiner Geste und sie konnte in diesem Moment tatsächlich zwei ganz helle Sterne erblicken. Aber sie begann auch zu weinen und nach ihrer Mutter zu rufen, so dass der junge Mann sie tröstend in seine Arme nahm. „Es wird wieder gut“, sagte er, „es wird alles wieder gut“. Doch Selchen weinte eine sehr lange Zeit. Und selbst als die Kollegen des jungen Sanitäters vorsichtig zum Aufbruch drängten, lies er Selchen einfach nicht los und gab ihr all die Zeit, die sie brauchte. Als ihre Tränen schließlich versiegten, da sah sie den jungen Mann an und sagte: „Mami und Papi sind hochgeflogen, mit den anderen“. Und nach einer Weile fragte sie mit allen Anzeichen einer verzweifelten Hoffnung zum ersten Mal: „Kann es Sterne regnen?“
Doch der junge Mann antwortete nicht. Er ließ sie aber auch nicht los. Nur seinen Blick musste er abwenden, denn er wollte nicht, dass sie sah, wie er weinte.

 
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Hallo Klawal

Ich finde den Text gut geschrieben, das liest sich sehr angenehm, die Formulierungen sind rund. Dennoch ein paar Detailanmerkungen:

Sie stellte sie nicht nur sich selbst, sondern auch jedem Menschen, denen sie begegnete.

dem

Aber so nannte sie nun wirklich niemand, der sie kannte.

Das empfinde ich als unnötige Füllwörter. Das entspricht so einem gewollt-ironischen Erzählton, den ich persönlich nicht mag und der in dieser Geschichte m.E. auch nicht angebracht ist.

Ich würde den Text generell auf Füllworter abklopfen, z.B. auf das fast immer unnötige Wort "einfach".

Sie hatte dazu einfach ein viel zu niedliches Gesicht mit wunderschönen Sommersprossen und fröhlichen Kinderaugen, die stets neugierig in die Welt schauten. Ihre Vornamen hatte sie von ihren Großmüttern bekommen, die eine von deutscher, die andere von spanischer Abstimmung. Beide waren von ihr entzückt und von der Möglichkeit, bei ihren Kaffeekränzchen von ihrem Enkelkind berichten zu können. Freilich suchte die Umwelt rasch eine Lösung aus dem Dilemma der nicht ganz gelungenen Namenskonstellation.

Ist noch so schwierig. Eigentlich gefällt mir die Passage sehr gut, auch wenn sie, ja nicht gerade altertümlich, auch nicht gestelzt, aber doch auch nicht nach 21.Jh. klingt. Ach, es gefällt mir trotzdem.

Ohne zu Begreifen, was geschah, war sie erstaunt, dass die kleinen Lichtpunkte verschwunden waren und nun fremde Menschen um sie herum standen.

begreifen

, bis sie im Krankenhaus versorgt wer-den würde. // mit weiten Kin-deraugen an.

Da haben sich Trennungszeichen eingeschmuggelt.

So solide der Text auf der sprachlichen Ebene auch ist, so wenig konnte er mich als Geschichte überzeugen. Das hat zwei Gründe:

Erstens ist mir das zuviel Tell. Du drückst dem Leser auf, was er empfinden, wie er die Situation wahrnehmen soll – und damit überspannst du den Bogen. Statt als Leser berührt zu sein, fühle ich mich vom Text drangsaliert:

Noch mehr wurde das Selchen von Angst ergriffen und sie sah den Sanitäter mit weiten Kin-deraugen an. Und weil der junge Mann darin ihre Frage erkannte, schon bevor sie ausgesprochen war, ergriff ihn eine unendliche Traurigkeit und tiefes Mitleid. Gerne hätte er sich abgewendet und wäre davongelaufen, hätte die Antwort lieber jemanden anderes überlassen. Dabei war er wirklich kein ängstlicher Mensch und er hatte in seinem noch kurzen Berufsleben bereits viele schlimme Situationen erlebt, schwere Entscheidungen zu treffen gehabt und auch schon traurige Nachrichten an Angehörigen überbringen müssen. Aber das Selchen war noch ein Kind und erschien ihm so sehr verletzlich. Er war darauf einfach nicht vorbereitet gewesen, einem Kind die entsetzliche Tatsache beizubringen, dass seine Eltern nicht mehr lebten. Eine solche Situation hatte er sich auch noch nie vorgestellt gehabt.

Vielleicht liegt es auch daran, dass ich den Eindruck habe, dass die Reaktion des Sanitäters irgendwie meine sein sollte. Der hat Mitleid, er weint, alles ist schrecklich. So, und jetzt du auch, lieber Leser!

Die zweite Schwierigkeit, die ich mit dem Text habe, ist dessen Aufbau:
Erster Abschnitt: Wie Selchen zu ihrem Namen kam.
Zweiter Abschnitt: Mögliche Antworten auf Selchens Frage.
Dritter Abschnitt: Der Unfall
Vierter Abschnitt: Das Mitleid des Sanitäters.

Das hat mich dramaturgisch nicht so recht überzeugt. So ein Text muss nicht furchtbar spannend sein, es muss auch nicht viel passieren, aber es sollte doch eine Art Entwicklung geben, eine Frage wird in den Raum gestellt, Figuren interagieren, es entwickelt sich etwas.
In deinem Text wird im Wesentlichen die Frage in den Raum gestellt und beantwortet, wie Selchen zu ihrer Frage gekommen ist. Mir das etwas zu wenig. Mich würde viel mehr interessieren, wie es mit Selchen weitergegangen ist, hat der Sanitäter Kontakt mir ihr aufrechterhalten? Geht er sie besuchen? Ich würde gerne eine Geschichte lesen, die sich entfaltet und atmet. Da ist mir der Text zu statisch und letztlich auch zu eindimensional auf Mitleid ausgerichtet.

Dieser Text konnte mich also nicht so ganz erreichen, aber ich bin gespannt auf weitere Texte von dir, denn, wie gesagt, ich sehe da ein grundsätzlich solides sprachliches Fundament.

Lieber Gruss
Peeperkorn

 

Herzlichen Dank. Ich bin sehr beeindruckt von den Rückmeldungen und werde einige Zeit damit verbringen, sie zu verwerten. Es war die richtige Entscheidung, hier mitzumachen :-)

 

Herzlichen Dank für die ausführliche Reaktion! Ich habe mir Zeit zum Nachdenken genommen.

Der Hinweis mit den Füllwörtern hat mir sehr gefallen. Das habe ich bislang nicht so beachtet.

Der zweite Teil Deiner Stellungnahme hat mich lange beschäftigt. Als ich mich mit Deinen Gedanken auseinandergesetzt habe, tauchte vor meinem inneren Auge das Bild "der Schrei" von Munch auf. Ich finde es eindruksvoll und aufdringlich. Nie würde ich es mir in die Wohnung hängen. Aber wenn ich es nicht gesehen hätte, hätte ich etwas verpasst. Muss Kunst also nicht manchmal aufdringlich sein? Ich bin mir dabei nicht sicher, aber ich habe den Anspruch einem Leser nahe zu treten. Sonst würde ich nicht schreiben. Dabei weiss ich, dass ich mit dem "Selchen" eine (teils autobiografische) Situation beschreibe, die vom Leser verarbeitet werden muss, eben auch mit Abwehr. Ich stelle mir vor, dass eine solche Situation, ohne Einblick in die Emotionen der beteiligten Figuren zu beschreiben, Gefahr läuft, in eine allzu sachliche Berichterstattung zu münden. Ich kann mir aber vorstellen, dass ich - aus eigener Betroffenheit - die Beschreibung der Gefühle übertrieben habe.

Zum Aufbau: Was spricht dagegen, dass ein solcher Text spannend ist? Sollte er nur etwas weniger spannend sein? Wird er dann bis zum Ende gelesen? Warum hast Du meine Geschichte bis zum Ende gelesen?
Die Frage der Namensgebung schafft einen vermeintlich selbstverständlichen Alltag, gaukelt eine heile Welt vor. Sie nimmt aber auch die Verarbeitung des folgenden Traumas vornweg. Bleibt der Leser bei der Geschichte , kann er vielleicht die Erfahrung machen, dass Kinder mit dem was sie beschäftigt, viel mehr ernst genommen werden müssen, dass ihre Fragen oftmals keine Bagatellen sind.
Würde ich mich weiter mit der Beziehung von Selchen und Sanitäter beschäftigen, würde es doch vermutlich mehr als eine Kurzgeschichte. Ich entdecke in meiner Geschichte neben Mitleid, auch Angst und Überforderung sowie im Anklang des Heilenden auch eine liebevolle Haltung.

Deine Anregungen und deine Kritik haben dazu geführt, dass ich den Text überarbeiten möchte.
Danke

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo klawal

Bitte vergiss bei deinen Antworten nicht die Anrede. Und falls du erst nach langer Zeit antwortest so wie hier, dann setze doch ein @ vor den Namen, dann erhält die angesprochene Person eine Benachrichtigung.

Aber egal, denn ich habe deinen post ja gesehen.

Ja, der Vergleich mit Munchs Schrei finde ich gleichzeitig interessant, aber auch schwierig. Natürlich wollen wir mit unseren Texten den Leser erreichen, aufrütteln, erschüttern, was auch immer. Dafür sollte der Text eindringlich sein. Ich habe deinen Text aber (etwas überspitzt) aufdringlich genannt. Das ist für mich dann gegeben, wenn im Text die emotionalen Rekationen benannt werden, die ich als Leser haben sollte.
Im Falle von Munchs Bild wäre das der Fall, wenn das Bild in grellen roten und gelben Farben gemalt wäre, und neben dem Kopf des Typen die Buchstaben "Schock" und "Panik" und "Ich ertrag die Welt nicht!"

Noch mal anders gewendet: Wenn ich sage, ich erzähle dir jetzt die schrecklichste, aber auch herzerwärmendste Geschichte, die du je gehört hast, dann wäre das aufdringlich. Wenn es mir aber gelingt, die Geschichte so eindringlich zu erzählen, dass du zum Urteil kommst, dass dies eine schreckliche aber auch warme Geschichte sei, dann ist das eine ganz andere Sache.

Ich denke, da ist ein ganz schmaler Grat dazwischen, und habe die Erfahrung gemacht, dass weniger oft mehr ist.

Bezüglich der Spannung haben wir uns missverstanden, glaube ich. Ich fand den Text nämlich noch etwas zu wenig spannend.

Ich wünsche dir viel Spass und Erfolg bei der Überarbeitung!

Lieber Gruss
Peeperkorn

 

Hej Klawal,

was man beim Lesen eines Titels nicht außer Acht lassen sollte ist, dass er (ungewollt) missverständlich klingen könnte und der Leser quasi von Beginn an etwas erwartet, was gar nicht gemeint ist.
So ging es mir hier, erwartete ich eine Geschichte über das Räuchern und hatte lange Zeit kein Interesse daran, mich mit diesem Thema zu beschäftigen. ;)
Als ich es dann doch tat und mich gleich zu Beginn etliche Fehler aus dem Konzept brachten, ich zum Glück gleich Peeperkorn s Kommentar las, bevor ich jetzt auch noch doppelt korrigierte, weil du leider noch nichts genutzt und verbessert hast, war ich schon recht genervt. :hmm:
Das nur so, damit du eine Vorstellung hast, wie man an Texte herangehen kann.

Der Ton deiner Geschichte erinnerte, bzw. wirkte auf mich wie ein Märchen, das mit Abstand von einem Mädchen erzählt, denn alles scheint entrückt und irreal. Selbst der entsetzliche Autounfall wird unbeteiligt dargestellt.
Das passt für meinen Geschmack sehr gut zu dem Thema und der Frage, die ja über allem steht. Fraglich bleibt eben dabei, um was für ein Kind es sich handelt, das sich scheinbar mit nichts weiter in seinem Alltag auseinandersetzt. Das wirkt unheimlich, weil es offenbar den Tod seiner Eltern gespürt hatte und auch die kindliche Auflösung, dass Sterne möglicherweise Seelen von Verstorbenen sein könnten und unbewusst ihr Lebensmotto ist.

Und somit ist es eine sehr melancholische, abstrakte Geschichte geworden, die ich gerne gelesen habe.

Freundlicher Gruß, Kanji

 

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