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Das Schwein
Anne stöhnte laut und verzog das Gesicht. Die Rückenschmerzen wurden zunehmend stärker. Sie streckte die Wirbelsäule und schaute sich zufrieden um. Das Schwein war nach stundenlanger Arbeit endlich zerlegt. Auf der großen Arbeitsplatte in der Mitte der Küche lagen die Knochen, daneben die Tüten mit den Schlachtabfällen. Die Gefriertruhe war noch nicht befüllt, die zahlreichen Gefrierbeutel mit Bratenstücken, Steaks und Gulasch lagen aber schon bereit. Neben dem Fleischwolf standen zwei Schüsseln voll Hackfleisch, das noch portioniert werden sollte. Anne schaute sich die Fleischberge an und konnte immer noch nicht glauben, dass sie es ohne Hilfe geschafft hatte, das Schwein auf die Arbeitsplatte zu hieven.
Es dauerte noch lange, bis die Küche aufgeräumt war und die Reste entsorgt waren. Auch wenn sie schon todmüde war, briet sie sich noch ein Stück Fleisch zum Abendessen. Sie kaute mit Genugtuung und genoss jeden Bissen.
Als sie im Bett lag, dachte sie noch an ihren Mann Uwe. Sie vermisste ihn überhaupt nicht. Warum denn auch? Das Schwein hatte sie mit seiner Arbeitskollegin betrogen, die Affäre hatte mehrere Monate angedauert. Bevor Anne einschlief, lächelte sie zufrieden.