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Das Schnäppchen - überarbeitet -

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10.07.2003
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Das Schnäppchen - überarbeitet -

250 Dollar ... was für ein Schnäppchen! Vor zehn Minuten standen seine Hoffnungen noch auf Halbmast, jetzt war Ben so aufgekratzt wie nach einem Lotteriegewinn. Und in gewisser Weise war es auch einer.

Als er wie jeden Morgen die Tageszeitung durchforstet hatte, auf der Suche nach einer neuen Wohnung für sich und Anna, stieß er zufällig auf eine winzige Annonce. So klein und unscheinbar zwischen den anderen versteckt, dass er sie beinahe übersehen hätte. „Zu vermieten: kleineres, älteres Haus mit Garten. Telefon ab Montag 800-927-3995“. Nach all den Misserfolgen der letzten Jahre, verlorenen Jobs, Pleiten in allen Lebenslagen, könnte die Sonne des Glücks auch ihnen scheinen. Das war genau das, was er und seine Frau sich schon immer gewünscht hatten. Besser als jede Wohnung, ein eigenes Haus ... Ben konnte sich nichts Schöneres vorstellen.

Sofort hatte er unter der angegebenen Nummer angerufen und war auch nach einigen Versuchen durchgekommen. Die freundliche Dame am Telefon hatte ihm Auskunft über die Anzahl der Zimmer, die Quadratmeter und den Zustand des Hauses gegeben. Als Ben, schon auf eine Enttäuschung vorbereitet, nach der Höhe der Miete fragte, tat er dies nur der Form halber. Er war sicher, dass das Haus ihr monatliches Budget überschreiten würde. Aber er wurde angenehm überrascht. Nur 250 Dollar, unglaublich. Offenbar hatte man ihm die Freude und Überraschung an der Stimme angehört, denn die Frau teilte ihm die Gründe für die niedrige Miete mit, ohne dass Ben danach gefragt hätte.

„Wissen Sie, das Haus gehörte einem alten Ehepaar. Die Frau starb vor ein paar Wochen und danach zog ihr Mann in ein Seniorenheim. Leider hat er keinerlei Verwandte und verkaufen wollte er das Haus auch nicht. Sie wissen ja, wie alte Leute sind. Was ihnen einmal gehört, das wollen sie auch nicht mehr hergeben. Schließlich konnte ich ihn dazu überreden, das Haus zu vermieten. Immer noch besser, als wenn es jahrelang leer steht und völlig verwahrlost, nicht wahr?“. Ben hatte ihr zugestimmt, hatte aber ehrlich gesagt keine Ahnung, ob er auch mal so werden würde.

„Jedenfalls bin ich ganz froh, wenn es überhaupt jemand nimmt.“

„Warum das?“, hatte Ben schnell nachgehakt. Wenn ein Makler schon so etwas sagte, anstatt in Lobeshymen und Übertreibungen abzuschweifen, dann musste irgendwo ein Haken sein.

„Nun ja, das Haus ist nicht gerade neu. Okay, man kann darin wohnen, die alten Leute haben ja auch darin gewohnt, aber es gehört einiges daran gemacht“. Sie sprach „einiges“ sehr lang gezogen, daher vermutete Ben das Schlimmste.

„Die Wände gehören natürlich frisch gestrichen, die oberen beiden Zimmer müssten isoliert werden. Die Leute haben diese oberen Räume nur als Abstellkammern genutzt, daher war es ihnen egal, ob es reinzieht oder nicht. Und das größte Problem ...“, Ben machte sich auf den großen Knall gefasst. Was er bisher gehört hatte, war nicht besonders schlimm, ein paar kleine Arbeiten, fertig. Wenn allerdings das Dach undicht war ...

„Das größte Problem ist, dass das Haus keine Heizung hat. Das heißt, Sie müssten mit Holz oder Öl heizen.“
Als die Maklerin verstummt war, machte Bens Herz einen Freudensprung. Wenn es nichts weiter als diese Kleinigkeiten waren, gar kein Problem. Dies teilte er der Frau auch mit und schon hatten er und Anna einen Besichtigungstermin. Diesen Abend, 18:30 Uhr.

Anna war schon auf dem Weg zur Arbeit, als Ben auf die Anzeige gestoßen war. Als selbständiger Versicherungsvertreter konnte er es sich leisten, gemütlich am Frühstückstisch zu sitzen und in Ruhe die Zeitung zu lesen. Sein Büro kam ihm in letzter Zeit ohnehin vor wie das Tor zur Hölle, einer unheimlich langweiligen Welt, bestehend aus Akten und Formularen. Das Geschäft lief schlecht, anscheinend hatten die Leute nicht mehr genug Geld, um sich neben ihren laufenden Kosten auch noch eine Versicherung aufzuhalsen. Aber in dem neuen Haus könnte alles besser werden. Die Miete war bei weitem geringer als die ihrer momentanen Wohnung und die Lage war ebenfalls günstiger. Neuer Kundenkreis bedeutete neue Gesichter, Gesichter die ihn noch nicht gelangweilt und ein wenig verlegen angesehen hatten.

Anna würde ihm um den Hals fallen und Freudentränen weinen. Endlich konnte sie sich ihren Wunsch erfüllen. Jahrelang hatte sie ihren Vermieter angefleht, ihr doch bitte einen Hund zu gestatten. Dieser war aber bislang hart geblieben, wahrscheinlich hatte er Angst, der Hund könnte die Wohnung in einen Schweinestall verwandeln. Dadurch und durch ihre ständig lärmenden Nachbarn, war der Wunsch nach einem neuen Zuhause ständig gewachsen. Zuerst war er nur so klein wie eine Erbse, mittlerweile aber auf die Größe eines Planeten angewachsen. Außerdem ... zu diesem Preis ... wer konnte da nein sagen? So schlimm konnten die Mängel nicht sein.

Nach einem nicht enden wollenden Tag, an dem Ben keine einzige Versicherung an den Mann gebracht hatte, sondern stattdessen in Gedanken schon sein Computerzimmer neu gestaltete, fuhren sie los. Als sie vor der Hausnummer 54 parkten, konnte Ben die Maklerin teilweise verstehen, als sie gemeint hatte „sie wäre froh, überhaupt jemanden zu finden.“
Das Haus war Außen in einem mint-grün gestrichen, das Anna auf den ersten Blick als „hässlich“ bezeichnete. Der kleine Garten, der das Haus umringte, war übersät mit überreifen und teilweise verfaulten Äpfeln. Zwei große Apfelbäume standen unbeachtet auf dem Grundstück und tauchten das Haus in Schatten. Ein kleiner Schuppen war an der Rückseite des Hauses. Ben zog es jedoch vor, dort vorerst keinen Blick hineinzuwerfen, er hasste Spinnen, Ratten und derlei Krabbeltiere und dieser Schuppen schien ihm die ideale Brutstätte dafür.

„Hallo! Mr. und Mrs. Caulfield? Mein Name ist Groham, wir haben telefoniert.“ Lächelnd und mit entgegengestreckter Hand kam ihnen die Maklerin entgegen.
„Schön, dass Sie gleich hergefunden haben. Fangen wir unten an? Entschuldigen Sie meine Eile, aber ich muss später noch zu einem anderen Kunden.“
Als erstes fiel Ben der muffige Geruch auf, als die Tür aufgesperrt wurde. Anna, die in solchen Sachen immer ein bisschen empfindlich und penibel war, rümpfte angewidert die Nase.
„Ja, hier gehört ordentlich gelüftet, entschuldigen Sie bitte“, meinte Groham, die selbst aussah, als müsste sie einen Brechreiz unterdrücken.
Alte Leute schienen einen eigenen Duft zu entwickeln, besser gesagt einen Gestank, bei dem man am liebsten die Luft anhalten würde. Es war derselbe Geruch wie früher bei seinem Grandpa, eine Mischung aus altem Rauch, modrigen Möbeln, Schnupftabak und Eukalyptusbonbons. Anscheinend liebten ältere Leute diese Dinger. Aber daran soll’s nicht scheitern, sagte sich Ben. Ein paar Tage gelüftet, jetzt im Sommer kein Problem. Wenn die Wände gestrichen sind, riecht man ohnehin nur noch Farbe.

Gutgelaunt trat er ein, Anna im Schlepptau. Aufmerksam ließ er seinen Blick umherschweifen, auf der Suche nach Wasserschäden, schimmligen Wänden oder Löchern im Fußboden. Das Wohnzimmer machte einen guten Eindruck. Groß und hell, durch das Fenster hatte man eine schöne Aussicht auf Nachbarschaft und die angrenzenden Felder. Im Wohnzimmer stand auch ein alter Ölofen. Ben war die Bequemlichkeit der Heizkörper gewohnt, war sich aber sicher, auch mit solch einem Gerät umgehen zu können. Was war schon dabei? Öl einfüllen, anzünden und es wird warm. Die Küche machte ebenfalls einen gemütlichen, wenn auch altmodischen Eindruck. Anna schien weniger auf die Räume selbst, als viel mehr auf die dicken Staubschichten und Spinnweben zu achten, die das Haus zierten. Wahrscheinlich graut ihr in Gedanken schon vor der Putzarbeit, dachte Ben leicht amüsiert.

„Nach dem Tod seiner Frau hat der alte Herr natürlich das Haus ein wenig vernachlässigt wie Sie sehen“, entschuldigte sich Groham.
„Kein Problem, gar kein Problem“, antwortete Ben freundlich. In Gedanken hatte er bereits den Vertrag unterschrieben und lag gemütlich auf der Couch seines neuen Wohnzimmers. Nach einem schnellen Blick in das Schlafzimmer sowie Bad und Toilette machte sich Ben auf den Weg hinauf in die oberen Räume. Die alte Holztreppe knarrte beängstigend unter seinen Füßen, schien aber zu halten. Wenigstens solange, wie nur eine Person sie benutzte.
„Wie ich schon sagte, dort oben müsste noch isoliert werden, ich hoffe das schreckt Sie nicht ab.“ Natürlich tat es das nicht, Ben war froh, wenn er sich zur Abwechslung mal wieder handwerklich betätigen konnte. Im Obergeschoss gab es zwei Türen, jeweils eine für jeden Raum, sowie eine sehr schmale Stiege, die offenbar auf den Dachboden führte.

Es war nicht einmal halb so schlimm wie die Maklerin es beschrieben hatte. Die Räume sahen recht ordentlich aus, waren sehr geräumig und wirkten weit unbenutzter als das Erdgeschoss. Ein paar Handgriffe, dann konnte er hier sein Computerzimmer einrichten. Den anderen Raum kann Anna meinetwegen für ihre Klamotten nutzen, überlegte Ben. Diese schien denselben Gedanken gehabt zu haben, denn sie strahlte über das ganze Gesicht, wahrscheinlich in Vorfreude auf ihr persönliches Modezimmer.
„Hey, hier wäre super Platz für meinen Hund, denkst du nicht auch?“ Im Nachhinein wusste Ben, dass dies der ausschlaggebende Grund für Anna war „ja“ zu sagen. Hatte sie vorher die altmodische Bauweise und der viele Schmutz, sowie der beißende Gestank abgeschreckt, so war auch sie nun in Gedanken bereits mit der Gestaltung ihres neuen Heims beschäftigt. Ein Blick in Annas Augen reichte Ben zur Entscheidung.

„Wir nehmen es. Wo sollen wir unterschreiben?“, wandte er sich aufgeregt grinsend an Groham.

„Oh, Sie beide sind aber spontan“, lachte sie. „Sie wollen sicher nicht erst eine Nacht darüber schlafen?“.

„Nein, das ist nicht nötig. Was wir gesehen haben reicht vollkommen. Ich bin sicher, dass man aus diesem Haus ein wahres Schloss zaubern kann“, antwortete Ben.
„Nun gut, gehen wir runter und schauen uns den Vertrag zusammen durch.“ Sie hatte ihn bereits aus einem Ordner geholt und stieg die knarrende Treppe hinab. Ben und Anna folgten ihr.

„Ach ja, der Dachboden“, rief sie über ihre Schulter zu ihnen. „Ich habe keine Ahnung, was dort oben alles ist. Die Tür ist abgeschlossen und ich habe keinen Schlüssel dafür erhalten. Natürlich kümmere ich mich so schnell wie möglich darum“, bemühte sich Groham um eine Rechtfertigung. „Wollen Sie dort vielleicht erst einen Blick hineinwerfen bevor sie unterschreiben?“

„Nicht nötig“, antwortete Ben. Als er kurz nach oben blickte, wusste er keinen Grund warum er sich die Mühe machen sollte. Alte Möbel und andere ausrangierte Dinge würde er sowieso im Keller lagern. Der Weg diese knarrende Treppe hinauf war viel zu mühsam.
„Das können wir ein andermal immer noch nachholen“, pflichtete Anna ihm bei. Auch sie wollte nur noch eines: diesen Vertrag unterschreiben und so schnell wie möglich umziehen.

Zwei Wochen nachdem sie beide unterzeichnet hatten, waren sie bereit für ihren ersten Tag im neuen Caulfield-Haus. Die Tage waren wie im Flug vergangen, was wahrscheinlich daran lag, dass Ben tagsüber Reparaturarbeiten verrichtet hatte. Er hatte sämtliche Zimmer frisch gestrichen, Löcher vergipst und die undichten Fenster isoliert. Die Feinarbeiten wie Putzen, Staubfegen und Fenster polieren hatte er dankend Anna überlassen, die nach ihrem Job abends nachkam. Der ätzende Gestank hatte sich mittlerweile auf ein annehmbares Minimum reduziert und würde wohl mit der Zeit ganz verschwinden. Ben war sich jedoch nicht sicher, ob es im Haus vielleicht ein paar Ratten gab. Im Keller hatte er bereits Fallen ausgelegt, bisher hatte er aber noch kein totes Nagetier entdecken können. Trotzdem meinte er, ab und zu kratzende, verstohlene Geräusche zu hören. Vielleicht hatte ihm auch seine Phantasie nur einen Streich gespielt. Wenn der Wind um das alte Gebälk strich, konnten schon einmal Erinnerungen an Gruselfilme wach werden. Während seiner Arbeit bemerkte Ben auch, dass er sich überschätzt hatte. Er war es gewohnt, bequem an seinem Schreibtisch zu sitzen, Telefonate und Hausbesuche bestimmten seinen Alltag. Die tagelange, schweißtreibende Arbeit am Haus machte sich bemerkbar. Oft war er so übermüdet, dass er sich selbst dabei ertappte, halb schlafend an der Wand zu lehnen. Zudem litt er in letzten Tagen an Kopfschmerzen. Wahrscheinlich von der Farbe, dachte er.

Der Auszug ging schnell vonstatten. Sie hatten einen Umzugsservice für ihre Möbel beauftragt, das Kleinzeug hatten sie Stück für Stück mit den Autos befördert. Jetzt, da er stolz über seine getane Arbeit im Wohnzimmer stand, fühlte er sich zum ersten Mal seit Jahren wieder als Mensch. Als richtiger, lebendiger Mensch, nicht als Gefangener seiner nervtötenden Arbeit. Vielleicht sollte er seinen Beruf aufgeben und in Zukunft etwas Handwerkliches ausüben?

Am Tag ihres Einzugs hatte die Zeitung eine traurige Nachricht verkündet: „Joseph Wheaton (81) nach gescheitertem Selbstmordversuch verstorben“. Wheaton war der Vorbesitzer des Hauses, der Mann im Seniorenheim. Der Artikel war nur sehr kurz, verriet aber, dass der alte Mann versucht hatte, sich die Pulsadern aufzuschneiden. Ein Pfleger fand ihn zwar noch rechtzeitig, trotzdem schien der Blutverlust zuviel für ihn gewesen zu sein. Als Ursache für seinen Suizidversuch wurden schwere Depressionen und Angstzustände genannt.

Obwohl Ben ihm niemals begegnet war, verspürte er Mitleid mit Wheaton. Andererseits (und das würde er lieber für sich behalten), war er froh, dass nun niemand in nächster Zeit ihn und Anna aus dem Haus vertreiben konnte. Immerhin hatte ja die kleine Möglichkeit bestanden, dass Wheaton eines Tages genug vom Heim hatte und wieder zurück in sein altes zuhause wollte. Egal, dachte Ben. Für jeden ist irgendwann Schluss.

„Ich kann es immer noch nicht glauben, Ben“. Anna schüttelte ungläubig den Kopf und fiel ihm müde in die Arme.

„Wenn du mir vor drei Wochen gesagt hättest, dass wir bald ein eigenes Haus haben ...“, sinnierte sie vor sich hin.

„Tja, wozu hast du so einen tollen Ehemann“, grinste Ben.

„Ich hätte nie gedacht, dass du alles so schön hinbekommst. Selbst der Garten sieht wieder gepflegt aus ... wir könnten grillen und ein paar Leute einladen, was meinst du?“.

„Ja, keine schlechte Idee“, antwortete er gähnend und strich ihr sanft über den Kopf.

„Ich glaube, ich werde ins Bett gehen. Ich bin fix und fertig. Kommst du auch? Ich fühl mich noch ein wenig unwohl ... nur wir zwei in diesem Haus ... ein bisschen unheimlich“, sagte sie leicht verlegen.
„Nun, dann wollen wir doch gleich mal unser Schlafzimmer einweihen, nicht wahr?“, schmunzelte Ben.

Es war zwei Uhr morgens, als Anna ihn weckte. Nach dem harten Vortag und der Privatfeier in ihrem Doppelbett waren Bens Augen zugefallen, noch bevor sein Kopf richtig das Kissen berührt hatte. Sein Körper befand sich in der Tiefschlafphase und Anna musste ihn heftig schütteln, damit er wach wurde. Seine Augen fühlten sich an, als hätte jemand sie mit Sekundenkleber bestrichen. Als er sie endlich zwingen konnte, offen zu bleiben, saß Anna mit angezogenen Knien auf ihrem Kissen. Das Nachtischlämpchen war eingeschaltet.
„Hast du das gehört?“, flüsterte sie. Im fahlen Licht sah Ben, dass ihre Augen weit aufgerissen waren. Fröstelnd und sich selbst umarmend sah sie ihn flehend an, als hoffte sie, dass Ben ihre Erschrockenheit teilte.

„Was gehört?“, murmelte er. Der Schlaf versuchte immer wieder, ihn lautlos zu überfallen und in die Schwärze der Nacht zu reißen.
„Da ist irgendetwas. Ich hab es ganz deutlich gehört.“
„Was gehört, verdammt noch mal“. Langsam wurde Ben wütend. Anna war von Haus aus eine der Frauen, die sich im Kino bei den spannenden Momenten die Augen zuhielten, deshalb reagierte er manchmal leicht gereizt auf ihre Phantomgeräusche. Er fühlte sich schlapp und gerädert, wahrscheinlich brütete er eine Grippe aus.

„Der Wind, na und?“, murmelte er. „Mach das Licht wieder aus und leg dich hin, wir müssen morgen früh raus“.

„Da, da war es wieder“, flüsterte Anna und krallte ihre Fingernägel in seinen Arm.

Und tatsächlich ... da war wirklich etwas und es war nicht der Wind. Ein altes Haus hat nun mal seine eigenen Geräusche, wusste Ben. Jeder der selbst in einem wohnt, kann das bestätigen. Dennoch war auch er sich nicht mehr sicher, ob die Geräusche vom Wind oder von etwas anderem erzeugt wurden.
Es war ein Knarzen, wie von Scharnieren, die geölt werden mussten. Hört sich so ähnlich an, als ob jemand eine Tür auf und zu machen würde, dachte Ben.

„Bitte, schau nach was das ist, okay?“, drängte ihn Anna. Das Knarzen war mittlerweile andauernd und in Bens Ohren äußerst nervtötend. Wenn er nicht nachsah, würde er nicht mehr einschlafen können, also musste er so und so aufstehen.

Vielleicht Ratten, überlegte er. Aber machen Ratten solche Geräusche? Vielleicht gab es irgendwo im Haus ein Nest ...

„Schon gut, Nervensäge“, sagte er und quälte sich ein Lächeln ab. „Bin gleich wieder da“. Er wälzte sich aus dem Bett und ertappte sich selbst dabei, wie er sich nach etwas Brauchbarem umsah, etwas das er als Waffe benutzen konnte. Natürlich nur für den Fall, dass es Ratten sein sollten.
In ihrem frisch eingerichteten Schlafzimmer war aber nichts brauchbares, außer Annas Schminkutensilien. Jetzt mach dir mal nicht in die Hosen, schalt er sich selbst. Kaum einen Tag hier und schon siehst du hinter jeder Ecke ein Gespenst.

Als er die Schlafzimmertür öffnete, kroch Anna aus der Bettdecke und zupfte sich ihr Nachthemd zurecht.
„Warte, ich will mitkommen, bei dir fühle ich mich sicherer“, meinte sie mit einem zaghaften Lächeln.
Auf dem Flur war nichts zu sehen, keine Ratten, keine Gespenster. Keine Tür stand offen, die der Wind hin- und her bewegen konnte. Das monotone Knarzen kam aus dem Obergeschoss.

„Hast du ...“, setzte Anna an. „Still, verdammt noch mal“, schnauzte Ben sie an. Er war sich absolut sicher, keine der beiden Räume offen gelassen zu haben. Er hatte erst vorgestern neue Türen eingesetzt, da die alten bereits morsch gewesen waren. Dort konnten keine Scharniere quietschen. Als sie die Treppe hinauf gingen, die mit ihrem Knarren in das Konzert der unheimlichen Geräusche einfiel, hatte Ben das Gefühl, als würde seine Kehle zugeschnürt. Er könnte schwören, dass der Gestank des Hauses wieder genauso stark war, wie am Tag ihrer Besichtigung. Anna schien dies ebenfalls bemerkt zu haben, denn sie sah ihn verwundert an und hielt sich die Hand vor Mund und Nase. Wie konnte das möglich sein? Bevor sie zu Bett gingen, lag lediglich der Duft von Farbe und Raumerfrischer in der Luft.

Als sie das Obergeschoss erreicht hatten, war die Geräuschquelle eindeutig zu bestimmen. Der Dachboden.

„Okay, was jetzt?“, presste Anna aus zugehaltenem Mund hervor.

„Ich hab keinen Schlüssel, weißt du nicht mehr?“, antwortete er flüsternd. Er stieg die drei schmalen Stufen hinauf und presste sein Ohr an die Holztür. Ja, das Knarzen kam eindeutig von da drinnen. Anna trat dicht hinter ihn.

„Meinst du, du könntest“, setzte sie an, kam aber nicht dazu ihre Frage zu Ende zu stellen, denn Ben hatte probehalber, und mehr aus dem Gefühl es versuchen zu müssen, die Klinke herab gedrückt. Die Tür war gar nicht abgeschlossen. Federleicht glitt sie nach innen auf. Das Knarzen war jetzt sehr nah, näher als Ben lieb war, denn er wollte die Ursache dafür endlich sehen.

Der Dachboden war dunkel, so dunkel, dass Ben nicht einmal einen Meter weit vor sich sehen konnte. Er hätte eine Taschenlampe mitnehmen sollen. Vom Garten aus hatte er schon bemerkt, dass es hier oben keine Fenster gab. Wenn er nicht aufpasste, würde er noch über irgendetwas stolpern und der Länge nach hinfallen. Er spürte wieder Annas stechende Fingernägel in seinem Arm und ihren heißen Atem an seinem Ohr. Es wurde Zeit, endlich Schluss mit diesem vermeintlichen Spuk zu machen und wieder ins Bett zu gehen. Die erste Nacht fängt ja gut an, dachte Ben.

Zögernd machten sie drei Schritte in den Raum hinein. Die Dunkelheit und der Geruch nach Altem, Moderndem, der hier oben besonders stark war, hüllten sie ein wie eine Decke.

„Shit!“, keuchte Ben und zuckte panisch zusammen. Anna presste sich ängstlich an ihn. Etwas hatte seine Stirn gestreift, ein Faden, vielleicht Spinnweben. Hektisch fuhr er sich über Haare und Gesicht, wollte die Spinnweben fortschlagen. Da streifte seine Hand wieder den Faden und als er begriffen hatte, was es war, zog er erleichtert daran.
Es war eine Schnur, die von der Decke hing. Man konnte damit eine schmutzige, nackte Glühbirne einschalten.

Knarz Knarz Knarz

Keine Armlänge von Ben und Anna entfernt stand ein Schaukelstuhl. Der Stuhl und das Ding, das in ihm saß und gemütlich vor- und zurückschaukelte, war die Ursache für das Gequietsche. Es war eine Frau. Zumindest war es irgendwann einmal eine Frau gewesen. Die grauen, strohigen Haare sahen aus wie eine billige Perücke und überall darin wuselten kleine Spinnen und Käfer. Der Kopf der Frau war gnädigerweise auf ihre Brust gesenkt, Ben wollte ihr Gesicht nicht sehen. Die runzeligen Arme hielten die Lehnen des Stuhls umfasst, ihre Hände sahen verfault und angeknabbert aus. Ratten, Ratten, konnte Ben nur noch schockiert denken.
Anna hatte aufgehört sich den Mund zuzuhalten und stammelte Worte ohne Zusammenhang. Anscheinend stand sie unter Schock und brachte keinen Schrei hervor.
„Nein, tu das nicht!“, kreischte Ben, aber bevor er reagieren, ja noch bevor sein Verstand die neue Situation überhaupt verarbeiten konnte, hatte Anna ihre Hand nach dem Ding ausgestreckt.
Ben hätte nie gedacht, dass alte Menschen so blitzschnell sein konnten. Noch dazu, wenn sie offensichtlich tot waren. Bevor Annas Hand das Haar der Frau berühren konnte, hob sich der Kopf, aufgeschreckt wie aus einem leichten Schlaf. Eine Falle, natürlich, registrierte Ben. Das Gesicht der Oma sah aus, als hätte sie einen schlimmen Sonnenbrand. Die krebsrote Haut blätterte teilweise ab und ihre Nase sah aus, als wäre sie in Salzsäure getaucht worden. Aber das war nicht das Schlimmste. Das Schlimmste war das Grinsen, ein Grinsen wie man es nur von völlig Verrückten oder Drogenumnebelten kannte. War das ein Ausdruck von Freude, den Ben auf dem Gesicht des Dings sah? Die Freude darüber, dass nach Wochen, wenn nicht Monaten der Dunkelheit jemand sie besuchen kam? Und Ben wusste, dass sie ihre Gäste nie mehr gehen lassen würde. Er musste an das alte Märchen von der Hexe in ihrem Knusperhäuschen denken. Und ja ... wahrscheinlich war das Wesen, das da vor ihm saß so etwas Ähnliches.

Ihre Hand hatte Anna gepackt, hielt ihren Arm wie in einem Schraubstock. Jetzt kreischte Anna. Kreischte wie eine Laubsäge auf vollen Touren. Die Hexe fuchtelte mit den Armen wie eine kämpfende Katze, zerkratzte Annas Wangen, ihren Hals, ihre Lippen. Das Grinsen der Frau hatte sich von Freude zu Hunger verwandelt, jedenfalls deutete Ben dies so, als sie gierig und kichernd ihr Gebiss in Annas Oberschenkel grub.
Ben war erstarrt. Obwohl seine Frau Höllenqualen litt, und von einem Ding, direkt aus seinen schlimmsten Alpträumen angefressen wurde ... konnte er nur daneben stehen und fasziniert zusehen. Das Ding sah ihn an, sah ihn aus Augen an, so leer und schwarz wie die unendliche Weite des Alls. Mit einer Hand, wie die Klaue eines Geiers, umklammerte sie eisern Annas Hals, mit der anderen hatte sie ihre Schulter in festem Griff. Ihr Mund leckte, biss, saugte, aber ihre Augen waren starr auf Ben fixiert.

Er konnte nicht anders, er musste ihr zusehen. Sein Körper schien sich in Stein verwandelt zu haben. Er konnte keinen Schritt vor oder zurück machen, konnte nicht schreien. Seine Zunge lag wie ein sterbendes Tier in seinem Mund und gab nur schwache Zuckungen von sich. Und in seinen Blick trat Erkennen. Er wusste wer die Frau war, natürlich. Es war die Frau, die vorher hier gewohnt hatte. Die gestorben war und der Grund dafür, weshalb ihr Mann ins Seniorenheim ging. Die Maklerin hatte ihm nie erzählt, dass Omi hier in diesem Haus verstorben war. Aber hatte er es nicht längst gewusst? Während all der Tage, in denen er im Haus gearbeitet hatte? Hatte er nicht ihr Flüstern gehört? Ihr Flüstern, das ihn einlud sie zu besuchen? Seine teilweisen Aussetzer, in denen er halb schlafend am Boden lag ... natürlich, alles ergab jetzt einen Sinn. Zu jener Zeit hatte er ihrem Ruf widerstehen können ... heute jedoch nicht. Er setzte sich zu ihr, ließ sie ihren Hunger stillen und lauschte ihrem Geflüster, das sich wie Nägel in seinen Kopf bohrte.

Die Wochen verstrichen und Ben hatte sich mittlerweile vollkommen an die neue Umgebung und an sein neues Zuhause gewöhnt. Es war eine schöne Zeit, vielleicht die schönste seines Lebens. Das Geschäft lief ausgezeichnet, er hatte sich schnell einen guten Namen gemacht. Noch nie zuvor war es ihm so leicht gefallen, die Leute zu überzeugen, dass sie unbedingt eine Versicherung abschließen sollten. Omi hatte dafür gesorgt, damit er regelmäßig die Miete bezahlen konnte. Im Grunde waren sie so etwas wie eine kleine Familie geworden und er verbrachte viel Zeit mir ihr und Anna. Es ärgerte ihn ein bisschen, dass die beiden immer nur auf dem dunklen Dachboden saßen, aber auch daran gewöhnte er sich. Wenn das Flüstern einsetzte, tauchte Ben ein, in eine Welt, so ruhig und friedlich. Hier fühlte er sich wohl und geborgen. Und wenn es Zeit wurde, versorgte er seine Familie mit allem, was sie brauchte.

 

Hm, eine Zombie-Story mit merkwürdigem Ausgang. Aber gehen wir der Reihe nach.

Interessanterweise geht es in den ersten drei Absätzen zeitlich rückwärts. Man kann sich darüber streiten, ob das stilistisch gut ist oder nicht. Ich persönlich mag es nicht so sehr, da es mir eine gewisse intellektuelle Leistung abverlangt, ohne eine Gegenleistung zu erbringen (Spannung, Rätselraten, Pointe etc.).

>würde die Sonne des Glücks auch ihnen scheinen
Das klingt ziemlich theatralisch.

Es ist außerdem etwas unglücklich formuliert, daß angeschlagene Einkommensverhältnisse durch Anmieten eines Hauses ausgeglichen werden. Ich würde eher so schreiben:
Nach all den beruflichen Mißerfolgen der letzten Jahre schien sich wenigstens im Privatbereich eine glückliche Wendung abzuzeichnen.

BTW, solche Anzeigen gibt es doch üblicherweise wie Sand am Meer, oder? In der Geschichte scheint es, als sei schon der Anzeigentext eine Sensation.

>Sein Büro kam ihm in letzter Zeit ohnehin vor wie das
>Tor zur Hölle, einer unheimlich langweiligen Welt,
>bestehend aus Akten und Formularen.
Die dramatische Metapher "Tor zur Hölle" steht im Kontrast zum doch eher harmlosen "langweilig". Und wieso eigentlich langweilig? Das würde zu einem 08/15-Job passen, bei dem man genau gesagt, kriegt, was man wann zu tun hat. Wenn man selbständig ist, ist die Welt vielleicht manchmal Scheiße, aber sicher nie langweilig.
Passender wäre vielleicht solch eine Formulierung:
In seinem Büro fühlte er sich ohnehin nicht mehr wohl, die Aktenberge erinnerten ihn ständig an sein Versagen.
Irgendwie sowas halt.

>auch noch eine Versicherung aufzuhalsen
"Aufzuhalsen" klingt schrecklich abwertend. Er verkauft doch nicht die Pest.

>und die Lage war ebenfalls günstiger. Neuer
>Kundenkreis bedeutete neue Gesichter
Hm, ist das Haus in einer ganz anderen Stadt, daß sich dadurch der Kundenkreis ändert? Dann sollte das aber auch erwähnt werden.
Oder ist der Prot. einer von den Vertretern, die maximal 200m von zu Hause weggehen, um ihre Ware zu verkaufen? Dann darf er sich natürlich über mangelnde Kundschaft nicht wundern.

>Die freundliche Dame am Telefon hatte ihm Auskunft
>über die Anzahl der Zimmer, die Quadratmeter und den
>Zustand des Hauses gegeben.
Warum darf ich das als Leser eigentlich nicht erfahren?

>Als Ben, schon auf eine Enttäuschung vorbereitet,
>nach der Höhe der Miete fragte, tat er dies nur der
>Form halber. Er war sicher, dass das Haus ihr
>monatliches Budget überschreiten würde. Aber er wurde
>angenehm überrascht. Nur 250 Dollar, unglaublich.
Hier haben wir ein Beispiel, warum es nicht so gut ist, Zeitebenen nur so zum Spaß zu verschachteln. Daß die Miete sehr gering war, wurde nämlich schon mal erwähnt, und die genaue Zahl noch vorher ebenfalls. Das macht diese Sätze redundant.

>„Jedenfalls bin ich ganz froh, wenn es überhaupt
>jemand nimmt.“
Hierüber habe ich eine Weile nachgedacht, und frage mich, warum es angesichts des doch eher schwachen Grundes für die niedrige Miete nicht auch viele andere Interessenten gegeben hat.

>Dieser war aber bislang hart geblieben,
>wahrscheinlich hatte er Angst, der Hund könnte die
>Wohnung in einen Schweinestall verwandeln.
Wieso nur "wahrscheinlich"? Hat der Vermieter es nicht begründet? Warum dann überhaupt darüber sinnieren, ist doch völlig nebensächlich.

>Nach einem nicht enden wollenden Tag, an dem Ben
>keine einzige Versicherung an den Mann gebracht
>hatte, sondern stattdessen in Gedanken schon sein
>Computerzimmer neu gestaltete, fuhren sie los.
"Gestaltete" müßte hier im PQP stehen.

>Das Haus war (Außen) in (einem) mint-grün gestrichen

>Garten, der das Haus umringte
umgab

>übersäht
übersät

>mit überreifen und teilweise verfaulten Äpfeln
Das "teilweise" ist mir zuviel.

>Zwei große Apfelbäume standen unbeachtet auf dem
>Grundstück
Wie meinst du das, "unbeachtet"?

>und tauchten das Haus in Schatten
Wer so groß ist, kann schwerlich unbeachtet bleiben...

>Spinnen, Ratten und derlei Krabbeltiere
Hm...

>Caulfield
Gibs zu, den Namen hast du aus Buffy ;)

>Entschuldigen Sie meine Eile, aber ich muss später
>noch zu einem anderen Kunden
Wer es eilig hat, sagt nicht, daß er SPÄTER wo hin muß.

>Als erstes fiel Ben der muffige Geruch auf, als die
>Tür aufgesperrt wurde. Anna, die in solchen Sachen
>immer ein bisschen eitel und penibel war
"eitel" paßt hier nicht. Eher empfindlich. Und "penibel"... man KÖNNTE es durchgehen lassen, aber...

>Es war derselbe Geruch wie früher bei seinem Grandpa
"seinem"? Das Bezugs-Substantiv ist weit und breit nicht zu finden. Und "Grandpa" ist ein unnötiger Anglizismus. Auch das Wort "früher" ist etwas umgangssprachlich.
Es war derselbe Geruch wie damals bei Bens Großvater

>Eukalyptusbonbons, Anscheinend
klein

>Gutgelaunt trat er ein, Anna im Schlepptau
Hm. Klingt etwas, als müsse er seine Frau gewaltsam einzerren...

>Aufmerksam ließ er seinen Blick umherschweifen
Jetzt bin ich mir selbst nicht sicher, aber ich glaube "umherschweifen" (klingt ziellos) sollte durch "umherwandern" ersetzt werden.

>eine schöne Aussicht auf Nachbarschaft
DIE Nachbarschaft vielleicht? Andernfalls Sinn seltsam.
Klingt außerdem etwas lieblos. Was ist die Nachbarschaft? Häuser? Gärten? Beides? Oder doch nur Hecken?

>Ben war die Bequemlichkeit der Heizkörper gewohnt
Wieso "DER Heizkörper"? "Von Heizkörpern", oder?

>Staubschichten und Spinnweben zu achten, die das Haus
>zierten
Zierten? Das dürfte wohl nur die Addams Familiy so ausdrücken...

>Ben war froh, wenn er sich zur Abwechslung mal wieder
>handwerklich betätigen konnte
Ben war froh, sich zur Abwechslung wieder handwerklich betätigen zu können

>für ihre(n) Klamotten

>Im Nachhinein wusste Ben, dass dies der
>ausschlaggebende Grund für Anna war „ja“ zu sagen.
Das ist gut, daß du das geschrieben hast ;)

>wandte er sich grinsend und aufgeregt an Groham.
Wie wäre es mit "aufgeregt grinsend"?

>„Nun gut, gehen wir runter und schauen uns den
>Vertrag zusammen durch.“ Sie hatte ihn bereits aus
>einem Ordner geholt
Sie HATTE schon? Also wußte sie, daß die beiden zusagen würden?

>bemühte sich Groham um eine Rechtfertigung
Redundant.

>Der Weg diese knarrende Treppe hinauf war viel zu
>mühsam.
Die Formulierung suggeriert einen Zusammenhang zwischen knarrend und mühsam.

>Zwei Wochen, nachdem sie (beide) unterzeichnet
>hatten

>Die Tage waren wie im Flug vergangen, was
>wahrscheinlich daran lag, dass Ben tagsüber
>Reparaturarbeiten verrichtet hatte.
Der vorherige Satz sagte was von erstem Tag im Haus!

>Er hatte sämtliche Zimmer (frisch) gestrichen
Alt streichen kann man schlecht.

>die nach ihrem Job abends nachkam
2 x "nach"

>ob es im Haus vielleicht ein paar Ratten gab
ob es im Haus nicht Ratten gab

>Im Keller hatte er bereits Fallen ausgelegt, bisher
>hatte er aber
Im Keller hatte er bereits Fallen ausgelegt, bisher aber

>Wahrscheinlich von der Farbe(, dachte er).
Bisher hattest du auch nie "dachte er" geschrieben. Laß es lieber weg, sonst merkt der Leser zu früh was. Nur so eine Idee.

>über seine getane Arbeit im Wohnzimmer stand
seineR?
Oder lieber ein anderes Wort für "stand"? Über etwas stehen, bedeutet im Deutschen was anderes...
auf seine getane Arbeit im Wohnzimmer sah

>und der Privatfeier in ihrem Doppelbett
Hier hatte ich lachen müssen. War das beabsichtigt?

>waren Bens Augen zugefallen, noch bevor sie richtig
>das Kissen berührt hatten
Wohl besser so, denn das wäre schmerzhaft geworden... ;)

>Der Schlaf versuchte immer wieder, ihn lautlos zu
>überfallen und in die Schwärze der Nacht zu reißen
Der NACHT? Nee...

>Er fühlte sich schlapp und gerädert, wahrscheinlich
>brütete er eine Grippe aus.
Das kommt mir zu beiläufig, bislang wäre alles mit Müddigkeit vereinbar gewesen.
Er fühlte sich wesentlich schlapper als er durfte. Er brütete doch nicht etwa eine Grippe aus?

>„Mach das Licht wieder aus und leg dich hin, wir
>müssen morgen früh raus“.
Um was zu tun?

>Wenn er nicht nachsehen ginge
Brr.
Wenn er nicht nachsah und es abstellte

>etwas brauchbarem umsah, (etwas) das er als Waffe
>benutzen konnte
Brauchbares groß.

>„Okay, was jetzt?“, presste Anna aus zugehaltenem
>Mund hervor.
Ob das zu verstehen war...?

>die Klinke (herab) gedrückt
Sicher nicht hinauf oder quer.

>Der Dachboden war (dunkel,) so dunkel, dass

>dass Ben nicht einmal einen Meter weit vor sich sehen
>konnte.
Hinter sich noch weniger.
dass Ben keinen Meter weit sehen konnte.

>Vom Garten aus hatte er schon bemerkt, dass es hier
>oben keine Fenster gab
gesehen, dass

>spürte wieder Annas stechende Fingernägel in seinem
>Arm
Wieso "wieder"?

>Die Dunkelheit und der Geruch nach Altem, Moderndem,
>der hier oben besonders stark war, hüllte sie ein wie
>eine Decke.
hüllten (Plural)

>strohigen Haare
Gibt es dieses Wort? Meintest du nicht "struppigen"?

>Anscheinend stand sie unter Schock und brachte keinen
>Schrei hervor.
Man muß ja nicht immer schreien...

>Ben hätte nie gedacht, dass alte Menschen so
>blitzschnell sein konnten. Noch dazu, wenn sie
>offensichtlich tot waren.
Den fand ich gut :D

>Ihre Hand hatte Anna gepackt
Wer hatte wen gepackt?

>Kreischte wie eine Laubsäge auf vollen Touren
Eine Laubsäge ist doch ein kleines, U-förmiges Handgerät...?

>Die Hexe fuchtelte mit den Armen wie eine kämpfende
>Katze
Ich stelle mir gerade eine Katze vor, die mit den Armen fuchtelt... :D

>Seine Zunge lag wie ein sterbendes Tier in seinem
>Mund
Bester Satz!

>Er wusste wer die Frau war, natürlich. Es war die
>Frau, die vorher hier gewohnt hatte. Die gestorben
>war und der Grund dafür, weshalb ihr Mann ins
>Seniorenheim ging.
Schön und gut, aber werden tote Leute in Westeuropa nicht begraben?

>Hatte er nicht ihr Flüstern gehört? Ihr Flüstern, das
>ihn einlud sie zu besuchen?
Was für ein Flüstern? Du hast keins beschrieben.

>Seine teilweisen Aussetzer, in denen er halb
>schlafend am Boden lag
Auch das ist neu.

Danach wird es etwas seltsam. Anna ist offenbar auch zu einem Zombie geworden, und Ben kann plötzlich gut Versicherungen verkaufen. Aber was soll das?
Und wenn es so toll ist, einen oder zwei Zombies auf dem Dachboden zu haben, warum ist der Mann ins Seniorenheim gewandert. Scheint doch ganz nett zu sein.
Warum wurde Ben nicht auch angefallen?

Fragen über Fragen.

r

 

Lieber relysium!

Ich frage mich zwar, ob du ein schlechtes Gedächtnis hast, weil wir doch gleiche Debatte erst vor zwei Tagen hatten (wo du die selben Kritikpunkte geäußert hast), aber will deine Kritik natürlich nicht unbeantwortet stehen lassen. Auf Mails reagierst du ja leider nicht, also schreibe ich dir hier. Los, auf geht's. Zieh die Boxhandschuhe an :cool:

"Interessanterweise geht es in den ersten drei Absätzen zeitlich rückwärts. Man kann sich darüber streiten, ob das stilistisch gut ist oder nicht. Ich persönlich mag es nicht so sehr, da es mir eine gewisse intellektuelle Leistung abverlangt, ohne eine Gegenleistung zu erbringen (Spannung, Rätselraten, Pointe etc.)."

Du hängst dich irgendwie so am Anfang der Story auf. Der Anfang ist m.M. nach nur Geplänkel, daß die Ausgangslage schildert. Das ich dafür keinen Pullitzer bekomme ist mir klar, will ich aber auch gar nicht, okay? Außerdem...was ist daran schwer zu verstehen?

"BTW, solche Anzeigen gibt es doch üblicherweise wie Sand am Meer, oder? In der Geschichte scheint es, als sei schon der Anzeigentext eine Sensation."

Nicht der Anzeigentext ist in Bens Augen eine Sensation, sondern der niedrige Preis. Schlag mal die Zeitung auf. Wieviele Häuser siehst du da für 250 im Monat? Bei uns in der Gegend ist das die absolute Ausnahme.

"das würde zu einem 08/15-Job passen, bei dem man genau gesagt, kriegt, was man wann zu tun hat. Wenn man selbständig ist, ist die Welt vielleicht manchmal Scheiße, aber sicher nie langweilig."

Woher willst DU das wissen? In Bens Augen ist sein Job eben langweilig. Und nur das zählt. Die Hauptfigur heisst Ben, nicht relysium.

"Hm, ist das Haus in einer ganz anderen Stadt, daß sich dadurch der Kundenkreis ändert? Dann sollte das aber auch erwähnt werden."

welche Rolle spielt das für die Geschichte? nebensächlich

"Warum darf ich das als Leser eigentlich nicht erfahren?"

ebenfalls nebensächlich und für die Story irrelevant. Interessiert doch keinen. Ich will den Leser nicht langweilen.

"Hierüber habe ich eine Weile nachgedacht, und frage mich, warum es angesichts des doch eher schwachen Grundes für die niedrige Miete nicht auch viele andere Interessenten gegeben hat."

Die Maklerin denkt eben so. Das Haus ist in miesem Zustand, also war sie skeptisch. Who cares?

"Wieso nur "wahrscheinlich"? Hat der Vermieter es nicht begründet? Warum dann überhaupt darüber sinnieren, ist doch völlig nebensächlich."

ebenfalls uninteressant für die Story. Wird doch nur nebenbei erwähnt, was stört dich daran? Und nein, der Vermieter hat es nicht näher begründet. Er sagte nur, daß Haustiere generell verboten seien.

">Garten, der das Haus umringte
umgab"

du würdest "umgab" schreiben, ich schreibe "umringte". Ist das schlimm? Menschen (und vorallem Autoren) sind unterschiedlich.

"mit überreifen und teilweise verfaulten Äpfeln
Das "teilweise" ist mir zuviel."

mir nicht. Einige sind schon verfault, andere nicht.

"Wie meinst du das, "unbeachtet"?"

unbeachtet? Ganz einfach, niemand kümmert sich darum. Niemand plückt Äpfel.

"Wer so groß ist, kann schwerlich unbeachtet bleiben..."

wieso? was hat das mit der Größe zu tun? siehe oben

"Gibs zu, den Namen hast du aus Buffy"

kann sein. Denke aber, daß es noch zigtausende andere Caulfields gibt ;)

"Wer es eilig hat, sagt nicht, daß er SPÄTER wo hin muß"

vielleicht sagen deine Romanfiguren sowas nicht, meine schon. Ich sag doch auch z.B. "ich kann nicht lang bleiben, muss später noch zum Zahnarzt".

" Das Bezugs-Substantiv ist weit und breit nicht zu finden. Und "Grandpa" ist ein unnötiger Anglizismus. Auch das Wort "früher" ist etwas umgangssprachlich."

muss ich das verstehen? Umgangssprachlich? "Früher" ist umgangssprachlich? Liegt vielleicht daran, daß Ben nachdenkt...und er denkt halt "umgangssprachlich".

"Hm. Klingt etwas, als müsse er seine Frau gewaltsam einzerren..."

das ist ein Beispiel für "umgangssprachlich". Hab nicht gewusst, daß sowas verboten ist ;)

"Wieso "DER Heizkörper"? "Von Heizkörpern", oder?"

DIE Heizkörper. Plural. Also heisst es in dem Fall "der Heizkörper".

"Zierten? Das dürfte wohl nur die Addams Familiy so ausdrücken..."

schon mal vom Wort "ironisch" gehört? Der Satz war aus der Sicht Bens geschrieben...

"Alt streichen kann man schlecht."

Scherzkeks. Sagt aus deinem Bekanntenkreis niemand "ich hab heute das Zimmer frisch gestrichen"? Oder ist das auch wieder zu umgangssprachlich?

"Wohl besser so, denn das wäre schmerzhaft geworden..."

versteh ich nicht

"Der NACHT? Nee..."

selbes Spiel. Ich schreib's so, du eben anders, okay?

"Um was zu tun?"

hm, um zu arbeiten vielleicht?

">Ihre Hand hatte Anna gepackt
Wer hatte wen gepackt?"

was kann man da falsch verstehen? Es sind nur zwei weibliche Wesen vorhanden und Anna wird sich wohl kaum selbst packen, oder? Es heisst "ihre" NICHT "seine"

"Was für ein Flüstern? Du hast keins beschrieben"

NATÜRLICH hab ich es nicht beschrieben!!! Hätte ich das vorher schon gemacht, hätte ich mir ja selbst den Schluß verdorben. Außerdem erinnert sich Ben in diesem Moment ja erst wieder daran. Das hab ich dir schon mal erklärt, siehe Archiv.

"Auch das ist neu."

warum ist das neu? Augen auf und mal richtig lesen. Mitte der Story, kurz vor dem Einzug.

"Danach wird es etwas seltsam. Anna ist offenbar auch zu einem Zombie geworden, und Ben kann plötzlich gut Versicherungen verkaufen. Aber was soll das?
Und wenn es so toll ist, einen oder zwei Zombies auf dem Dachboden zu haben, warum ist der Mann ins Seniorenheim gewandert. Scheint doch ganz nett zu sein.
Warum wurde Ben nicht auch angefallen?"

Zu deinen restlichen schwerwiegenden Kritikpunkten fällt mir nur noch folgendes Zitat ein:

"Friedrich Hebbel:
Es gibt Leute, die nur aus dem Grund in jeder Suppe ein Haar finden, weil sie davor sitzen und so lange den Kopf schütteln, bis eines hineinfällt."

Ich verstehe echt nicht, was du an der Geschichte nicht kapierst. Sogar mein 12-jähriger Cousin hat sie verstanden. Warum Ben nicht angefallen wurde? Weil er mit der Oma eine Art "Abkommen" getroffen hat. Weil er verhext wurde. Nenn es wie DU willst. Sollte doch klar aus der Geschichte hervorgehen. Mir fallen nur zwei Erklärungen ein:

a) du hast noch nie einen Horrorfilm gesehen oder einen Horrorroman gelesen. Dort sind solche "unrealistischen Dinge" nämlich die Tagesordnung.

b) du stellst dich absichtlich dumm und willst mir eins auswischen.

Ich tippe auf b.

Liebe Aussenstehende: bitte nicht falsch verstehen! Ich bin normalerweise nicht so bösartig und arrogant wie es hier scheinen mag.

Nur gab es diesen "Kleinkrieg" hier schon vor ein paar Tagen. Ich weiß nicht, was ich verbrochen habe, daß reylisium mich in Grund und Boden schreiben will...aber anscheinend hat er seine Gründe dafür. War ja auch eine super konstruktive Kritik. Vorallem hat mir gefallen, wie er die positiven Aspekte der Story hervorgehoben hat. Leider reagiert er nicht auf PMs oder Mails, deshalb die öffentliche Austragung.

Mich müde vor deiner Weisheit und Erfahrung verbeugend,

dein ergebener Mike

 

kennä mir üs vo irgendwo?

Hei man, ihr zwei seit ja unschlagbar! habe eure "Diskussion" vor zwei oder drei Tagen auch verfolgt...
Ist das so etwas wie Bruderliebe, dass ihr euch immer wieder über den Weg lauft? Und immer wieder über die gleiche Stelle des Weges streitet, ohne von der Meinung zu weichen...
Ihr seid beide nicht bösartig, ihr seid beide lustig.

Nun eine Kritik zur Geschichte, kann ich noch nicht abgeben, ich habe sie nicht ganz gelesen, und wenn ich mich jetzt schon äussern würde, bestünde die Gefahr einer nicht objektiven Kritik (beeiflusst durch andere Kritiken...*g*).

Ich will aber neutral sein und ebenso über die Geschichte urteilen.:)

Gruss Van und än schönä obet no!

 

Wenn Du (noch) nichts zum Text sagen willst, dann sag doch einfach gar nichts.
Das sag ich auch mal vorbeugend für alle Anderen, denen es vielleicht in den Fingern juckt.

Hier geht es um eine Geschichte, nicht um andere Sachen.

 

Geschrieben von Mike1978
Ich frage mich zwar, ob du ein schlechtes Gedächtnis hast, weil wir doch gleiche Debatte erst vor zwei Tagen hatten
Ja, aber das ist nun im Archiv verschwunden. Du hast die Geschichte überarbeitet und neu gepostet, und ich habe erneut geschrieben, was mir dazu einfiel. Es ist, wie dir auffallen sollte, nicht ganz dasselbe.

Auf Mails reagierst du ja leider nicht
In meinem Ordner "Gesendete Objekte" befindet sich eine Antwort auf deine Mail an die Adresse the***@web.de. Der Maildämon hat mir bislang nichts zurückgeschickt, also check mal deine Mailbox.

Du hängst dich irgendwie so am Anfang der Story auf. Der Anfang ist m.M. nach nur Geplänkel, daß die Ausgangslage schildert. Das ich dafür keinen Pullitzer bekomme ist mir klar, will ich aber auch gar nicht, okay?
Eine gute Geschichte sollte den Leser vom ersten Satz an fesseln. Ich finde, man kann die Bedeutung eines guten Einstiegs kaum hoch genug ansiedeln.

Außerdem...was ist daran schwer zu verstehen?
Macht halt Mühe, die Zeitebenen einzuordnen. Nicht viel, aber warum muß man das?

Nicht der Anzeigentext ist in Bens Augen eine Sensation, sondern der niedrige Preis. Schlag mal die Zeitung auf. Wieviele Häuser siehst du da für 250 im Monat? Bei uns in der Gegend ist das die absolute Ausnahme.
Ist ja richtig, aber in der Anzeige stand der Preis ja gar nicht. Also?

In Bens Augen ist sein Job eben langweilig. Und nur das zählt. Die Hauptfigur heisst Ben, nicht relysium.
War ja nur´n Gedanke.

"Hm, ist das Haus in einer ganz anderen Stadt, daß sich dadurch der Kundenkreis ändert? Dann sollte das aber auch erwähnt werden."

welche Rolle spielt das für die Geschichte? nebensächlich

Warum ist das eine nebensächlich und das andere nicht?
Man wird halt von solchen Aussagen stutzig.

"Warum darf ich das als Leser eigentlich nicht erfahren?"

ebenfalls nebensächlich und für die Story irrelevant. Interessiert doch keinen. Ich will den Leser nicht langweilen.

Ich persönlich empfinde die Nennung der Kategorien ohne Inhalt langweilig, fände aber die Eckdaten des Hauses gar nicht uninteressant.

"Hierüber habe ich eine Weile nachgedacht, und frage mich, warum es angesichts des doch eher schwachen Grundes für die niedrige Miete nicht auch viele andere Interessenten gegeben hat."

Die Maklerin denkt eben so. Das Haus ist in miesem Zustand, also war sie skeptisch. Who cares?

Ob es andere Interessenten gab oder nicht ist doch keine Frage dessen, was sie gedacht hat.

"Wieso nur "wahrscheinlich"? Hat der Vermieter es nicht begründet? Warum dann überhaupt darüber sinnieren, ist doch völlig nebensächlich."

ebenfalls uninteressant für die Story. Wird doch nur nebenbei erwähnt, was stört dich daran? Und nein, der Vermieter hat es nicht näher begründet. Er sagte nur, daß Haustiere generell verboten seien.

Auch hier wieder: warum ist das eine uninteressant und das andere nicht? Wie soll ich sagen, du schreibst an einigen Stellen wie dieser hier Dinge, die überflüssig sind, aber du schreibst sie nur halb. Zumindest habe ich so ein halbes Gefühl beim Lesen und würde dafür plädieren, sie zu streichen oder zu vervollständigen. Ist natürlich nur meine Meinung.

du würdest "umgab" schreiben, ich schreibe "umringte". Ist das schlimm? Menschen (und vorallem Autoren) sind unterschiedlich.
Ein umringender Garten hört sich aber doch arg merkwürdig an.

"mit überreifen und teilweise verfaulten Äpfeln
Das "teilweise" ist mir zuviel."

mir nicht. Einige sind schon verfault, andere nicht.

Das schadet nicht. Aber es war nur ein Gedanke.

"Wie meinst du das, "unbeachtet"?"

unbeachtet? Ganz einfach, niemand kümmert sich darum. Niemand plückt Äpfel.

Irgendwie wäre mir da ein anderes Wort lieber. Es fällt mir aber gerade nur ein noch schlechteres ein (unabgeerntet).

"Wer es eilig hat, sagt nicht, daß er SPÄTER wo hin muß"

vielleicht sagen deine Romanfiguren sowas nicht, meine schon. Ich sag doch auch z.B. "ich kann nicht lang bleiben, muss später noch zum Zahnarzt".

Echt? Na gut.

" Das Bezugs-Substantiv ist weit und breit nicht zu finden. Und "Grandpa" ist ein unnötiger Anglizismus. Auch das Wort "früher" ist etwas umgangssprachlich."

muss ich das verstehen? Umgangssprachlich? "Früher" ist umgangssprachlich? Liegt vielleicht daran, daß Ben nachdenkt...und er denkt halt "umgangssprachlich".

Na gut, meine wörtlichen Reden sind auch keinen Stilregeln unterworfen. Aber das hier ist weder wörtliche Rede noch Denke. Es ist Erzähltext.

"Hm. Klingt etwas, als müsse er seine Frau gewaltsam einzerren..."

das ist ein Beispiel für "umgangssprachlich". Hab nicht gewusst, daß sowas verboten ist ;)

Ich habe lediglich meine Assoziation dazu geäußert.

"Wieso "DER Heizkörper"? "Von Heizkörpern", oder?"

DIE Heizkörper. Plural. Also heisst es in dem Fall "der Heizkörper".

Nicht der Plural ist´s, der mir mißfiel, sondern der Gebrauch des bestimmten Artikels.

"Zierten? Das dürfte wohl nur die Addams Familiy so ausdrücken..."

schon mal vom Wort "ironisch" gehört? Der Satz war aus der Sicht Bens geschrieben...

So ironisch kam er mir bisher nicht vor, aber gut.

"Alt streichen kann man schlecht."

Scherzkeks. Sagt aus deinem Bekanntenkreis niemand "ich hab heute das Zimmer frisch gestrichen"? Oder ist das auch wieder zu umgangssprachlich?

Könnte man so sehen. Ich empfand es halt als redundant.

"Wohl besser so, denn das wäre schmerzhaft geworden..."

versteh ich nicht

Was gibt es daran nicht zu verstehen? Berühr mal mit offenen Augen ein Kopfkissen.

"Der NACHT? Nee..."

selbes Spiel. Ich schreib's so, du eben anders, okay?

Wie ich das schreiben würde, weiß ich nicht, aber Schlaf reißt einen nicht in die Schwärze der Nacht. Das ist einfach sachlich falsch.

"Um was zu tun?"

hm, um zu arbeiten vielleicht?

Ben ist doch selbständig. Und bevor du jetzt anführst, daß aber Anna arbeiten muß: du hast "wir" geschrieben.

">Ihre Hand hatte Anna gepackt
Wer hatte wen gepackt?"

was kann man da falsch verstehen? Es sind nur zwei weibliche Wesen vorhanden und Anna wird sich wohl kaum selbst packen, oder? Es heisst "ihre" NICHT "seine"

Sorry, mein Fehler.

"Was für ein Flüstern? Du hast keins beschrieben"

NATÜRLICH hab ich es nicht beschrieben!!! Hätte ich das vorher schon gemacht, hätte ich mir ja selbst den Schluß verdorben. Außerdem erinnert sich Ben in diesem Moment ja erst wieder daran. Das hab ich dir schon mal erklärt, siehe Archiv.

Hm, hätte es den Schluß verdorben? Weiß nicht, mag sein, lassen wir es mal so stehen.

"Auch das ist neu."

warum ist das neu? Augen auf und mal richtig lesen. Mitte der Story, kurz vor dem Einzug.

Diese Angabe ist zu unpräzise.
Ich hab da eine Stelle gefunden, wo er vor Übermüdung "halb schlafend" an der Wand lehnt, aber wo er einen Aussetzer hat und sich auf dem Boden wiederfindet...?

Ich verstehe echt nicht, was du an der Geschichte nicht kapierst. Sogar mein 12-jähriger Cousin hat sie verstanden. Warum Ben nicht angefallen wurde? Weil er mit der Oma eine Art "Abkommen" getroffen hat. Weil er verhext wurde. Nenn es wie DU willst.
Das kommt mir aber jetzt so vor, als habest du dich selbst nicht so genau festgelegt.

Eins auswischen will ich dir nun wirklich nicht. Du bist der Autor, nicht ich. Ich kann nur Vorschläge machen, ob du was davon für dich annimmst, entscheidest du selber.

Und jetzt laß ich dich in Ruhe.

r

 

Hallo,

nö, hab keine Mail erhalten. Egal.

"Ist ja richtig, aber in der Anzeige stand der Preis ja gar nicht. Also?"

nein, aber den Preis erfährt er von der Maklerin. Aber da dir das mit den "Zeitebenen" nicht klar ist...

"Na gut, meine wörtlichen Reden sind auch keinen Stilregeln unterworfen. Aber das hier ist weder wörtliche Rede noch Denke. Es ist Erzähltext."

es ist kein Erzähltext, da es KURSIV geschrieben ist. Es sind Bens Gedanken.

"Was gibt es daran nicht zu verstehen? Berühr mal mit offenen Augen ein Kopfkissen."

Also DAS musst du mir schon noch mal per PM erklären. Ich hab vorhin mein Kopfkissen berührt...hatte aber keine Schmerzen :D

"Ben ist doch selbständig. Und bevor du jetzt anführst, daß aber Anna arbeiten muß: du hast "wir" geschrieben."

muss ein Selbständiger nicht arbeiten?

"Diese Angabe ist zu unpräzise.
Ich hab da eine Stelle gefunden, wo er vor Übermüdung "halb schlafend" an der Wand lehnt, aber wo er einen Aussetzer hat und sich auf dem Boden wiederfindet...?"

wie gesagt, er erinnert sich daran. Und es ist im Prinzip ja das selbe gemeint. Er wird wach und kann sich nicht erklären, warum er plötzlich eingenickt ist.

"Das kommt mir aber jetzt so vor, als habest du dich selbst nicht so genau festgelegt."

ich hab mich schon festgelegt. Wenn dies nicht klar aus der Story hervorgeht, dann tut mir das leid. Ich bin ja noch lernfähig.

So, damit schließe ich dieses Kapitel für mich persönlich ab. Vielleicht werde ich ja mal der Nachfolger von David Lynch :D dessen Filme kapiert ja auch niemand

Gruß
Mike

 

Hallo Mike1978,

coole Geschichte, hat mich zum teil an das "Landhaus der toten Seelen" (Film aus den 70ern) und von der Beschreibung der Renovierung ein wenig an "Magic Cottage" (Buch von James Herbert) erinnert.

Eigentlich hat mir alles gefallen, nur dass das Ende ein bisschen Knall auf Fall kam - da hätte ich mir mehr Erklärungen gewünscht:

Wußte der Ehemann - der jetzt im Altersheim sitzt - dass seine Frau auf dem Dachboden spukt?
Dann müsste er ja auch zur "Familie" gehören :D

Warum ist sie ein Zombie/Vampir bzw. was genau ist sie...?

Aber das sind persönliche Fragen und nicht wirklich wichtig.

Doch ein Satz hat mich definitiv sehr gestört:

Das Knarzen war jetzt sehr nah, näher als Ben lieb war, denn er wollte die Ursache dafür endlich sehen.

Ich finde der Satz widerspricht sich ein wenig.
Das Knarzen ist ihm zu nah, weil er die Ursache nicht kennt? Ich weiss nicht... das hätte ich lieber anders gelesen - hab jetzt auf Anhieb leider auch keine stimmige Idee...

Alles andere störte meinen Lesefluss nicht. Aufgefallen ist mir jedoch, dass Dir in einigen Absätzen, die Synonyme für gewisse Verben ausgingen (wie z.B. sagen).
Aber das passiert mir auch öfter.

War jedenfalls ne gute Geschichte, die mir sehr gefallen hat.

Weiter so

Henry Bienek :cool:

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Henry!

Danke! Deine Kritik lässt mich hoffen, daß ich doch noch ein wenig Grundtalent besitze :-)

Der Ehemann...stimmt, der kommt ein wenig zu kurz. Wenn euch sein Schicksal interessiert, kann ich das noch einbauen, wüsste schon eine gute Erklärung.

Ich weiß selbst nicht genau, was die Oma ist. Ich hab da ein äußerst schauerliches Bild vor mir...schwer zu beschreiben. Sie ist aber definitiv kein dämlicher Zombie. Ben war schon nah dran mit seiner Vermutung von der "Hexe". Kennst du den Film "Blair Witch Project"? Kennst du sicher. So was hab ich mir vorgestellt. Sie ist nicht tot, aber auch nicht lebendig. Irgendwas dazwischen. Vielleicht mach ich auch das noch deutlicher.

Der Satz der dich stört, ich hab's mir so gedacht: das "Knarzen" ist schon verdammt nah, aber Ben kann nicht sehen woher es kommt. Deshalb hat er Angst, er will schließlich nicht überrascht werden.

Mit den Synonymen hast du Recht. Manchmal ist es schwer etwas anderes einzubauen, ohne das es künstlich und aufgesetzt wirkt.

Vielen Dank nochmal! Freut mich, daß es dir gefallen hat.

Viele Grüße
Mike

Nachtrag: ich hab jetzt noch einen neuen Absatz eingebaut, in dem das Schicksal des alten Herrn erläutert wird. Vielleicht trägt's ja zur Verbesserung bei?

 

Hi Mike!

Gut, dann nehm ich mich jetzt auch mal Deiner Überarbeitung an. Die ursprüngliche Version und meine Kritik dazu hab ich nicht mehr besonders gut im Kopf, also nicht wundern bitte, wenn ich mich wiederholen sollte. ;)

Da sich inhaltlich nicht so viel verändert hat, hab ich fast nur Detailbemerkungen für Dich:

So klein und unscheinbar zwischen den anderen versteckt, dass er sie beinahe überflogen hätte.
Statt "überflogen" würde mir "übersehen" besser gefallen. Man überfliegt Anzeigen in der Regel sowieso, nur wenn man etwas Interessantes gefunden hat, liest man genauer. Zumindestens ich mache das so. :D

Nach all den Misserfolgen der letzten Jahre, verlorenen Jobs, Pleiten in allen Lebenslagen, würde die Sonne des Glücks auch ihnen scheinen.
"auch wieder ihnen" fände ich besser. Oder hatten sie noch nie Glück?

Besser als jede Wohnung, ein eigenes Haus ... Ben konnte sich nichts Schöneres vorstellen.

Anna war schon aus dem Haus und auf dem Weg zur Arbeit

Unschöne Wortwiederholung. Wenn Du "Anna war schon auf dem Weg zur Arbeit" schriben würdest, könntest Du sie vermeiden.

Als selbständiger Versicherungsvertreter konnte er es sich leisten, gemütlich am Frühstückstisch zu sitzen und in Ruhe die Zeitung zu lesen.
Hm, der Satz gefällt mir nicht so. Du willst doch darauf hinaus, dass er nicht den Druck hat zu einer bestimmten Uhrzeit im Büro einzutreffen, oder? Dann würde ich das auch so schreiben, also eher ein Wort mit negativer Bedeutung wie "Druck" einsetzen. Denn "gemütlich" gibt der Sache eine positive Erscheinung, was aber gar nicht passt.

Sofort hatte er unter der angegebenen Nummer angerufen und war auch nach einigen Versuchen durchgekommen. Die freundliche Dame am Telefon hatte ihm Auskunft über die Anzahl der Zimmer, die Quadratmeter und den Zustand des Hauses gegeben. Als Ben, schon auf eine Enttäuschung vorbereitet, nach der Höhe der Miete fragte, tat er dies nur der Form halber. Er war sicher, dass das Haus ihr monatliches Budget überschreiten würde. Aber er wurde angenehm überrascht. Nur 250 Dollar, unglaublich. Offenbar hatte man ihm die Freude und Überraschung an der Stimme angehört, denn die Frau teilte ihm die Gründe für die niedrige Miete mit, ohne dass Ben danach gefragt hätte.
Dieser Absatz bricht die Chronologie der Erzählung, finde ich persönlich etwas verwirrend. Der ansonsten gute Einstieg bekommt so mE einen Bruch. Zuvor wurde der Mietpreis ja schon einige Male erwähnt, aber erst hier erfährt er ihn.
Mir würde es besser gefallen, wenn er hier nach Preis fragt, um sicher zu gehen, dass in der Anzeige kein Druckfehler ist, dazu müsste der Preis dort natürlich auch erwähnt werden.
Ändert inhaltlich nichts, aber vermeidet Verwirrungen. ;)

Der kleine Garten, der das Haus umringte, war übersät mit überreifen und teilweise verfaulten Äpfeln.
Hm, "umringen" mag ich in diesem Zusammenhang nicht besonders. Mag sehr subjektiv sein und was besseres fällt mir momentan auch nicht ein. :p
Dafür schlage ich vor, "teilweise bereits verfaulten" zu schreiben.

Als erstes fiel Ben der muffige Geruch auf, als die Tür aufgesperrt wurde. Anna, die in solchen Sachen immer ein bisschen empfindlich und penibel war, rümpfte angewidert die Nase.
„Ja, hier gehört ordentlich gelüftet, entschuldigen Sie bitte“, meinte Groham, die selbst aussah, als müsste sie einen Brechreiz unterdrücken
Anna, die in Bezug auf üble Gerüche sehr empfindlich ist, rümpft die Nase - das bedeutet für mich, dass es zwar schlecht riecht, der Geruch aber durchaus zu verkraften ist. Aber die Maklerin, die scheinbar nicht überempfindlich ist, muss sich fast erbrechen?
Da stimmt doch etwas nicht. Diese zwei Reaktionen passen nicht zu den vorher beschrieben Menschen und zu dem Umstand, umgekehrt wäre es sinniger.

Alte Leute schienen einen eigenen Duft zu entwickeln, besser gesagt einen Gestank, bei dem man am liebsten die Luft anhalten würde.
So Einfügungen wie "besser gesagt", "genauer erklärt", etc. mag ich persönlich nicht besonders. Als Autor sollte man sich von Anfang an "besser", "genauer", etc. ausdrücken, ohne darauf explizit hinzuweisen. Deswegen würde ich den Satz umstellen, so dass diese Bemerkung wegfallen kann.
Außerdem finde ich es seltsam, dass Du vom Positiven (Duft) ins Negative (Gestank) wechselst, fände es besser, wenn Du als Anfangslage das Sachliche (Geruch) nimmst.

Gutgelaunt trat er ein, Anna im Schlepptau. Aufmerksam ließ er seinen Blick umherschweifen, auf der Suche nach Wasserschäden, schimmligen Wänden oder Löchern im Fußboden. Das Wohnzimmer machte einen guten Eindruck.
Hehe. :D
Ich würde "Doch das Wohnzimmer" schreiben. Warum? Weil man den Satz ansonsten auch so verstehen könnte, dass das Wohnzimmer extrem heruntergekommen ist. Denn der Prot. tritt mit einer gewissen Erwartung (Schäden) ein und der Raum macht auf ihn einen guten Eindruck, wird seine Erwartung also positiv bestätigt?

Im Obergeschoss gab es zwei Türen, jeweils eine für jeden Raum, sowie eine sehr schmale Stiege, die offenbar auf den Dachboden führte.
In der Regel hat ein Raum nur eine Tür, von daher halte ich es für unnötig, das hier extra zu erwähnen.
"Im Obergeschoss gab es zwei Räume, sowie eine schmale" sollte genügen.

„Ach ja, der Dachboden“, rief sie über ihre Schulter zu ihnen. „Ich habe keine Ahnung, was dort oben alles ist. Die Tür ist abgeschlossen und ich habe keinen Schlüssel dafür erhalten. Natürlich kümmere ich mich so schnell wie möglich darum“, bemühte sich Groham um eine Rechtfertigung. „Wollen Sie dort vielleicht erst einen Blick hineinwerfen bevor sie unterschreiben?“
Ich glaube, "rechtfertigen" hatte ich schon bei der ersten Version bemängelt. In der Regel rechtfertigt man sich, wenn das Gegenüber eine Antwort, Erklärung fordert. Aber das ist hier nicht der Fall, von daher würde ein weniger starkes Wort wie "erklären" doch auch ausreichen.
Außerdem finde ich es seltsam, dass sie erst sagt, sie hat keinen Schlüssel, dem Paar dann aber anbietet, den Dachboden zu besichtigen.
Diesen Absatz würde ich umformulieren, lass Ben die Maklerin in ihren Erklärungsversuchen unterbrechen, er kann ja von sich aus sagen, dass ihm der Dachboden nicht wichtig ist.

waren sie bereit für ihren ersten Tag im neuen Caulfield-Haus
Im "ersten" Caulfield-Haus, oder?

Am Tag ihres Einzugs hatte die Zeitung eine traurige Nachricht verkündet: „Joseph Wheaton (81) nach gescheitertem Selbstmordversuch verstorben“.
Es klingt irgendwie seltsam, wenn jemand nach einen gescheiterten Selbstmordversuch stirbt; wenn er tot ist, ist der Versuch doch gar nicht gescheitert.
Wie wäre es mit "an Folgen eines Selbstmordversuchs verstorben"?

Nach dem harten Vortag und der Privatfeier in ihrem Doppelbett waren Bens Augen zugefallen, noch bevor sie richtig das Kissen berührt hatten.
Du meinst sicher, bevor sein Gesicht das Kissen berührte, oder? So klingt es, also ob er zuerst mit seinen Augen das Kissen berühren würde, etwas seltsam, wenn man sich as bildlich vorstellt.

Sein Körper befand sich in der Tiefschlafphase und Anna musste ihn heftig schütteln, damit er wach wurde.
Hm, klingt seltsam, so als ob sein Geist hellwach wäre, nur sein Körper sich nicht rührt.


So. Die meisten holprigen Stellen hast Du beseitigt, die Geschichte liest sich so schon viel runder.
Mit dem Ende bin ich aber noch nicht besonders glücklich, aber das ist wahrscheinlich einfach Geschmackssache. Meinen hast Du damit nicht unbedingt getroffen, aber ist auch nicht weiter schlimm. Man sieht ja u.a. an Henry, dass die Geschichte durchaus ankommt. :)

 

Salut Mike!

Ich finde die Geschichte gut! Nicht sehr gut, nicht durchschnittlich, aber sie ist okay, macht Spass zu lesen, fast den ganzen Text durch.

Nun, bitte entschuldige, falls ich etwas erwähne, das du unterdessen anders hast oder das du schon gehört hast.

Also, den ersten, kleinen Abschnitt finde ich wirklich toll, er ist mE sehr verlockend. Du beginnst Rückwärts, das ist okay, aber etwas ist dennoch nicht so, wie ich es wünsche:
Zeitliche Reihenfolge der ersten vier Abschnitte:

erstens den dritten
zweitens den zweiten
drittens den vierten
viertens den ersten

Das ist nicht wirklich Rückwärts, es ist hinundher.
Also solltest du dir überlegen, ob du nicht einfach beim ersten vorgreifen solltest, dann aber der Reihe nach. Oder, aber das würde den tollen ersten Abschnitt zurückdrängen, alle vier Rückwärts.

Die Geschichte ist recht spannend, auch wenn mir früh klar war, das wenn etwas im Haus war, es die tote Omi war. Kennst du 'riding the bullet' von King? Da erzählt doch der Autofahrer so ne Geschichte mit nem Autoverkäufer, der das Auto nicht mehr will, weil es nach seiner toten Frau riecht...
hat mich daran erinnert, was natürlich nicht heisst, dass du die Idee davon hast.

Nach einem nicht enden wollenden Tag, an dem Ben keine einzige Versicherung an den Mann gebracht hatte,
ich finde an den Mann bringen hier unpassend, er versucht es ja ständig bei neuen Personen, für mich ist dieser Ausdruck mehr dann, wenn es immer den gleichen 'Mann' ist. Vielleicht liege ich dabei aber auch falsch.
Die Feinarbeiten wie Putzen, Staubfegen und Fenster polieren hatte er dankend Anna überlassen, die nach ihrem Job abends nachkam.
Nun, sie leben nur zu zweit, er ist Versicherungsvertreter(gute oder schlechte Zeiten hin oder her)und sie hat auch noch einen Job? Dann sollten sie so knapp bei Kasse sein:rolleyes: . War mir unnötig, die Erwähnung ihres Jobs.
Anna war von Haus aus eine der Frauen, die sich im Kino bei den spannenden Momenten die Augen zuhielten, deshalb reagierte er manchmal leicht gereizt auf ihre Phantomgeräusche
Das fand ich geil!:)

Noch etwas,das mir nicht umbedingt gefallen hat: Anna, als sie die Hand nach Omi ausstreckt! Also so mutig möchte ich auch noch sein, einer lebenden Toten die Hand zu reichen... Ansichtssache.

Nun, das wärs von mir, ich habe es nicht bereut, die Geschichte zu lesen:)

Gruss Van

 
Zuletzt bearbeitet:

Danke Bib und Van fürs Lesen!

Da die Chronologie ja schon häufig bemängelt wurde, habe ich es geändert. Hat sich m.M. nach ganz einfach lösen lassen, indem ich die Höhe der Miete schon im Zeitungstext eingefügt habe. Ich hab den Eindruck, daß jetzt alles passt und einen Sinn ergibt. Nun gut, wenn man es selbst geschrieben hat, ergibt es immer einen Sinn *g*

Bei der Geschichte bin ich ein bisschen von mir persönlich ausgegangen und ich bin auch knapp bei Kasse. Anna arbeitet übrigens nur als Kassiererin im Supermarkt, verdient also nicht viel. Und die alte Wohnung war sehr teuer :-)

Anna streckt die Hand nicht aus Mut aus. Würde ich so sehen. Eher aus Neugierde, oder um das Gesicht des Dings zu sehen. Wie bei einem Reh, daß geblendet vom Scheinwerferlicht stehenbleibt, anstatt wegzurennen.

Danke nochmal!

Gruß
Mike

Edit:
Shit, es gibt ein neues Problem mit der Chronologie, naja, ändere ich dann morgen.

 

Hehe, genau auf dieses neue Problem wollte ich Dich eben hinweisen. Gut, dass Du es selbst entdeckt hast. :D

 

So, jetzt müsste die Reihenfolge aber passen ;-)

Der erste Absatz greift natürlich etwas vor, aber das will ich nicht ändern und ist m.M. nach auch in nicht weiter schlimm, sondern macht eher neugierig.

Wenn ihr noch Unstimmigkeiten entdeckt: immer her damit.

Gruß
Mike

 

Hallo Mike,

mir hat die Geschichte gut gefallen, fand sie flüssig geschrieben.
Was mich etwas gestört hat: "Oh, Sie beide sind aber spontan... - das klingt für mich nicht nach einer Maklerin, die schnell verkaufen möchte. Sondern eher danach, daß die Maklerin weiß, was da oben für`n Monster ist. Vielleicht ist sie ja die Tochter? Die der lieben Mami Frischfleisch bringt?!

Das Ende: Anna mit der Frau vertraut auf dem Dachboden würde ich intensiver beschreiben. Evtl. kriegt die ja noch ein Baby, das im Schutze der Frau gezeugt wurde (Absatz Einweihungsparty), oder er sieht dabei nicht das Gesicht seine Ehefrau sondern das der toten. Neeee, ich geh nun doch wohl zu weit.:)


Grüße Christine

 

Hi Christine!

Schön, daß du mal was von mir gelesen hast und um so schöner, daß es dir gefallen hat :-)

Ne, die Maklerin hat nichts damit zu tun. Die weiß auch nicht was da oben ist, hat sie ja auch gesagt. Das ist so ne Tussi, die sehr viele Objekte verschachert :-)

Dein Vorschlag klingt gut, aber ich lass es lieber wie es ist. Das er dann das Gesicht der Alten sieht, anstatt das von Anna ist zu ausgenudelt. Hab ich erst kürzlich wieder bei "Spiel des Verderbens" von Barker gelesen. Sollte ja auch nur ne ganz kurze Story werden, hab sie spontan in 4 Stunden runtergeleiert.

Danke und Gruß
Mike

 

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