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Das Schicksal - oder doch nur ein Alptraum?

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21.10.2010
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Das Schicksal - oder doch nur ein Alptraum?

Ich schlenderte gedankenverloren mit gesenktem Kopf durch den von Laub verschneiten Fußgängerweg, bis mich ein Fahrradfahrer aus meinen Gedanken riss. „Mensch Mädchen, pass doch auf und lauf mir nicht vor mein Fahrrad. Du hast doch Augen im Kopf!“ Ich schreckte hoch und hörte den Mann noch lange Fluchen, aber was er sagte, konnte ich nicht mehr verstehen. Ich hatte es nicht eilig nach Hause zu kommen, da mich dort sowieso nur Ärger erwartete. Mein Vater ist mit seiner neuen Freundin durchgebrannt, meine Mutter musste also mich und meine zwei Brüder selbst erziehen. Außerdem verlor sie kürzlich ihren Job als Kellnerin, worüber ich aber eigentlich gar nicht so unglücklich war, da sie, wenn die Kunden unfreundlich wurden, ihnen mit den Getränken eine schöne erfrischende Dusche verpasste. Mein Großvater ist vor zwei Monaten verstorben und unsere Familie hat keinen Cent geerbt, also sind Geldsorgen ohne festes Einkommen und Erbe sicher. Aus diesem Grund jobbe ich ebenfalls als Kellnerin bei einem kleinen Eiscafé, nur mit dem Unterschied, dass ich geeignet dafür bin. Und das schlimmste ist: Mein bester Freund versteht nicht, dass ich in den süßesten Jungen der Schule verknallt bin. Er hält ihn für einen Macho, was ich überhaupt nicht verstehe.
Als ich vor meiner Haustür stehen blieb, hörte ich von drinnen meine Mutter telefonieren. Obwohl sie nicht schreite, konnte man bei ihr immer jedes Wort laut und deutlich verstehen. Sie redete von Arbeitszeiten und davon, dass sie mit dem Gehalt durchaus einverstanden sei. Ich spiele eigentlich nicht gerne Detektiv, aber wenn man die Teile zusammenpuzzelte, weiß man, dass sie wieder einmal eins ihrer vielen Vorstellungsgespräche vereinbart hatte.
„Hi Mum, dein wievieltes Vorstellungsgespräch wird das jetzt? Das 3486.?“ „Nein mein Schatz, so viele habe ich nun auch noch nicht hinter mir, aber wenn das weiter so geht, wird es sich wohl auf diese Zahl hinauslaufen. Vielleicht bin ich einfach schon zu alt um an einen Job zu kommen. Naja, setz dich hin, Essen steht schon auf dem Tisch.“ Meine Mutter tat mir leid. Sie gibt sich echt immer viel Mühe, zieht sich ihr bestes Kleid an, schminkt sich noch extremer, als sie es sonst schon tut, macht ihre Haare, aber irgendwie reicht das wohl noch nicht aus. „Nein, du bist nicht zu alt! Du bist eine hübsche, junge Frau, die weiß, was sie will. Du erkämpfst dir die Jobs mit den Waffen einer Frau.“
Das Mittagessen war einfach köstlich. Vielleicht liegt es daran, dass es frisch aus der Mikrowelle kam? „Tut mir echt leid, dass ich nicht so gut kochen kann. Wenn ich einen Job habe, gehe ich zu einer Kochschule. Versprochen.“ Ich wusste, dass sie, auch wenn sie ein Job hat, nie ihr Versprechen halten würde. Aber dies sagte ich ihr nicht. „Wie wäre es denn, wenn du dich nebenbei auch mal nach einem netten, gutaussehenden Mann für dich umschaust? Zur Not kann der dann ja kochen.“ „Ein Mann? Für mich? Nein, niemals. Diesen Fehler werde ich nie wieder machen!“ Seitdem meine Eltern sich geschieden haben, sagte meine Mum, kommt kein Mann mehr in unser Haus. „Wie war eigentlich Schule?“, fragte sie um der gedrückten Stimmung wieder hochzuhelfen. „Wie immer. Kai hat wieder einmal Frau Schmitze-Meyer in überbreite und mit einem überdimensionalen Kopf an die Tafel gekritzelt. Der hat Ärger bekommen, das kann ich dir sagen. Was wird das eigentlich für ein Vorstellungsgespräch? Bei was bewirbst du dich da?“ An dem erröteten Gesicht meiner Mutter konnte ich feststellen, dass sie gleich nichts Erfreuendes sagen würde. „Ich habe ein Vorstellungsgespräch bei einem Nachtklubbesitzer.“ „Bei einem Nachtklub? Als was, Als Barkeeperin?“ „Nein, als Tischtänzerin.“ Jetzt könnte man ihren Kopf glatt mit einer überreifen Tomate verwechseln. „Was? Du tanzt halb nackt auf Tischen, vor anderen Männern?“ Ich konnte es nicht fassen. Meine Mutter tanzt in einem Nachtklub. Womöglich noch Samstagsnachts, wenn ich und meine Freunde feiern. Oh mein Gott, ich will es mir gar nicht vorstellen! Dann wäre ich bei Sasha wohl total unten durch!
Ich war müde. Vielleicht lag es daran, dass ich Hausaufgaben für eine ganze Woche gemacht habe? Oder lag es daran, dass mich die grauenvolle Nachricht meiner Mutter so schockierte, dass ich einfach nur noch einschlafen wollte und dass, wenn ich aufwachen würde, ich merke, dass es alles nur ein dummer Alptraum war? Ich wusste die Antwort nicht und schaute gähnend auf meinen Wecker. Es war erst kurz nach sechs. Ich hatte beschlossen, heute Abend nichts zu essen, da ich einfach nichts in mir hinein bekommen würde. Ich putzte meine Zähne und im Bad traf ich meine Mutter. „Was? Du willst schon ins Bett? Bist du krank?“ „Nein Mum, nicht krank. Einfach nur hundemüde.
Im Bett dachte ich noch lange über die Tatsache nach, dass vielleicht bald mein Leben zerstört sein würde. Ich sah mich schon an einer Straße hocken und Sasha mit der Zicke aus der 10. in einem roten Cabrio vorbeifahren. Aber eine Sache verstand ich nicht. Wieso wollte der Nachtklubbesitzer ausgerechnet meine Mutter? Ich meine nichts gegen sie, aber ich denke die Typen, die die Klubs besuchen, wollen junge, sexy Mädchen sehen und keine alte Frauen um die 30. Ich war zu müde um über die ganzen offenen Fragen, die es gab, nachzudenken. Mein Wunsch war es jetzt zusammen mit Sasha auf einer einsamen Insel zu sein und meine Mutter in irgendeinem teuren Auto mit einem charmanten Koch sitzen zu sehen. Mit diesem Gedanken schlief ich ein, in der Hoffnung, genau davon zu träumen.

 

Hallo Morgenstern,

Ich schlenderte gedankenverloren mit gesenktem Kopf durch den von Laub verschneiten Fußgängerweg, bis mich ein Fahrradfahrer aus meinen Gedanken riss.
Selbst, wenn ich die Bedeutung des ersten Satzes für eine Geschichte nicht sehr hoch einschätze, bei diesem ist mein erster Gedanke: Oh das gibt Arbeit. Und in einer Rezensionssituation schreckt er so natürlich noch mehr ab, die Geschichte weiter zu lesen.
Arbeit deshalb, weil dieser Satz das Gefühl vermittelt, da habe ein Autor entweder gar nicht oder viel zu viel nachgedacht und am Schluss ist etwas völlig verquastes dabei herausgekommen.
Im Englisch geht man in den Straßen, im Deutschen durch die Straßen, geht man aber Wege, wird "durch" falsch. Man kann den Weg entlang durch das Laub schlendern.
"Verschneit" ist nun einmal eine Winter-, keine Herbstlandschaft, Laub fällt, du nimmst dir mit dieser Vokabel also das Bild für die farbenfrohen Blätter, für das Rascheln unter den Füßen und entziehst dem Satz dadurch die Stimmigkeit. "Gedankenverloren" ist in diesem Satz unnötig, das drückt der "gesenkte Kopf" schon aus und wenn du es streichst, ist auch die Wortwiederholung am Ende weg.
Mein Vater ist mit seiner neuen Freundin durchgebrannt, meine Mutter musste also mich und meine zwei Brüder selbst erziehen.
"selbst" drückt aus, dass die Erziehung vorher ausschließlich Sache des Vaters gewesen ist, soll es das nicht, wäre "allein" die richtige Vokabel, soll es das ausdrücken, würde ich es in diesem Falle betont verstärken, um die Mutter zu charakterisieren: musste also mich ... Brüder auf einmal selbst erziehen - Dann entsteht deutlicher das Gefühl: Vorher hatte sie dafür ihren Diener und als Leser bekomme ich vielleicht auch schon eine Ahnung, weshalb der Vater durchgebrannt sein könnte.
Außerdem verlor sie kürzlich ihren Job als Kellnerin, worüber ich aber eigentlich gar nicht so unglücklich war, da sie, wenn die Kunden unfreundlich wurden, ihnen mit den Getränken eine schöne erfrischende Dusche verpasste.
Tempus: hat den Job verloren
Ich vermisse den Zusammenhang. Was bedeutete diese Eigenart der Mutter für die Erzählerin, was hat sie für sich davon, wenn die Mutter so nicht mehr agieren kann?
Mein Großvater ist vor zwei Monaten verstorben und unsere Familie hat keinen Cent geerbt
*g* na, wenn ich das so lese, kann ich dem Großvater nur sagen: Richtig so. ;)
Und das schlimmste ist: Mein bester Freund versteht nicht, dass ich in den süßesten Jungen der Schule verknallt bin.
Ja, so ist das eben, der tote Opa ist nur wichtig, weil er kein Erbe hinterlassen hat, das wirkliche Drama ist der verständnislose beste Freund, der einfach nicht blickt, dass andere Jungs viel süßer sind als er selbst.
Als ich vor meiner Haustür stehen blieb, hörte ich von drinnen meine Mutter telefonieren.
Wenn jemand draußen ist, kann er nicht von drinnen hören. Er kann nur die Geräusche, die von drinnen kommen hören, das erfordert aber einen anderen Satzaufbau. ... hörte ich meine Mutter drinnen telefonieren - Die deutsche Sprache ist präzise genug, genau auszudrücken, was man meint.
Obwohl sie nicht schreite
und sie hat unregelmäßige Verben - in diesem Falle: Sie schreit, sie schrie, sie hat geschrien.
Ich spiele eigentlich nicht gerne Detektiv, aber wenn man die Teile zusammenpuzzelte, weiß man, dass sie wieder einmal eins ihrer vielen Vorstellungsgespräche vereinbart hatte.
Im Tempus der Geschichte bleiben: Ich spielte ... wusste
ird es sich wohl auf diese Zahl hinauslaufen
wird es sich wohl
Sie gibt sich echt immer viel Mühe, zieht sich ihr bestes Kleid an, schminkt sich noch extremer, als sie es sonst schon tut, macht ihre Haare, aber irgendwie reicht das wohl noch nicht aus
Tempus
Vielleicht liegt es daran, dass es frisch aus der Mikrowelle kam?
Tempus
dass sie, auch wenn sie ein Job hat
einen Job

hier höre ich auf und lese nur noch, leider wäre auch da noch für jeden Satz eine Anmerkung fällig.

Die Erzählerin ist auf alle Fälle glaubhaft pubertär. Dafür bin ich natürlich eindeutig nicht die Zielgruppe. Leider versteht es die Geschichte aber auch nicht, mir diese überspannte Haltung, in der ein Job das Leben zuerstört, diesen Gedankenegoismus näher zu bringen.

Liebe Grüße
sim

 

Ohje, ich wusste nicht, dass meine Geschichte soo ein Reinfall ist. :) Aber jetzt sehe ich die Fehler auch und werde sie berichtigen. Das ist keine Entschuldigung, aber ich bin auch erst 14 und das ist meine erste Geschichte, die ich bei Kurzgeschichten.de reingestellt habe.

 

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