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Das schöne Mädchen

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09.01.2002
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Das schöne Mädchen

Es ist Samstag Nacht und der Baß von Eddie Vedders Gitarrenakkorden durchfährt meinen Körper. Während ich geistig den Text mitsinge, vergesse ich die Umwelt; die volle Tanzfläche, die Haare die mir im Gesicht kleben und die Hiebe der Ellbogen in meinen Rippen. Eddie beruhigt sich ein wenig und murmelt ins Mikrofon:
"Is something wrong?" She said. Of course there is.
"You're still alive." She said. Oh, and do I deserve to be?
Is that the question? And if so, if so, who answers? Who answers!
Ich bewege mich langsamer, immer dem Rhythmus des Schlagzeugs folgend. Mit geschlossenen Augen hebe ich den Kopf. Singe laut mit und warte auf den Höhepunkt des Liedes.
I... Oh, I'm still alive.
Hey I... Oh, I'm still alive.
Hey I... But, I'm still alive.
Yeah I... Ooh, I'm still alive.
Ich tanze mich in einen Rausch. Hypnotisiert folge ich den Pfaden des Gitarrensolos. Wie bei einem Geysir strömt der Schweiß aus meinen Poren und als die letzten Töne des Liedes sich verflüchtigen, bleibe ich erschöpft, aber glücklich, stehen. Ich hole kurz Luft und warte auf die ersten Takte des nächsten Liedes. Als ich Melissa Etheridges "Like the way I do" erkenne, dränge ich mich durch die weibliche Menge, die auf die Tanzfläche stürmt. Ich gehe zu meinem angestammtem Platz an der Theke, und bestelle mir ein Bier. Ich lasse den Verschluss plöppen, und setze an. Aus dem Augenwinkel registriert mein angeschlagener Sehnerv ein Lächeln. Ich verschlucke mich und das Bier läuft entlang meines Kinnbartes, runter auf mein T-Shirt. Ich wische verzweifelt mit dem Handrücken über den feuchten Fleck. Ich schaue mich um, auf der Suche nach diesen Lächeln, und nicht weit von mir entfernt, sehe ich es, besser gesagt, sie. In einem Top, mit dem vielversprechenden Aufdruck "Schlampe", und einer siebziger-Jahre Schlaghose. Sie hat langes, braunes, lockiges Haar und ein Gesicht, so süß wie Türkischer Honig. Sie trägt keinen BH und ich kann die Form ihrer Brüste erkennen. Ich trinke hektisch noch einen Schluck Bier, um die aufkommenden Gefühle zu betäuben. Sie unterhält sich mit ihren Freundinnen und ich kann nicht anders, als sie anzustarren. Sie schaut in meine Richtung und ich tu so, als würde ich das Geschehen auf der Tanzfläche verfolgen. Ich lächele zaghaft, wohl wissend, daß ich wahrscheinlich nicht sehr attraktiv wirke, mit meinen langen verschwitzten Haaren und dem Bierfleck auf der Brust. Unsere Blicke treffen sich und ich schmelze dahin. Ich schaue schüchtern nach unten und lese zum tausendsten Mal das Etikett meiner Pils Flasche. Als ich den Kopf wieder erhebe, sehe ich sie lachen. Ein wohliger Schauer fährt durch mein Rückgrat. Als ich mich abwende um ein neues Bier zu bestellen, spielt der DJ "Mr. Jones" von den Counting Crowes. Ich hadere kurz mit mir, entscheide mich aber dann, tanzen zu gehen. Als ich einen verstohlenen Blick in Richtung des schönen Mädchens werfe, sehe ich, daß sie schon auf der Tanzfläche steht. Ich platziere mich strategisch geschickt in ihrer Nähe und behalte sie im Auge. Sie hat ein gutes Rhythmus-Gefühl und ihre Bewegungen steigern mein Verlangen danach, sie mit nach Hause zu nehmen. Ich sehe, wie ihre Brustwarzen gegen den Stoff ihres Tops gedrückt werden, als wollten sie aus der Gefangenschaft entfliehen und die Bekanntschaft meiner Zunge machen. Während ich tanze, überlege ich, wie ich sie ansprechen könnte. Mein Problem ist, daß ich noch nie gut auf Menschen zugehen konnte, besonders dann nicht, wenn es sich dabei um gut aussehende Frauen handelt. Erschwerend dazu kommt noch, daß ihre Freundinnen nicht von ihrer Seite weichen. Ich entscheide mich dazu, sie noch etwas zu beobachten. Ich könnte mich woanders hinstellen, um zu sehen, ob sie nach mir sucht. Ich warte bis zum Ende des Liedes, besorge mir noch ein Bier und stelle mich in die Nähe des Zigaretten-Automaten. Ich sehe wie sie einen suchenden Blick durch die Räumlichkeiten wirft. Zu gerne würde ich jetzt Gedanken lesen können oder einfach nur den Mut besitzen sie anzusprechen. Ich bestelle mir noch ein Bier und langsam aber sicher werde ich ziemlich breit. Von Mut antrinken kann nicht die Rede sein, weil ich mit jedem Schluck noch unsicherer werde. Ich verfluche meine Feigheit und wechsle von Bier zu Vodka-Lemon. Ich halte mich an meinem Glas fest und plötzlich verliere ich sie aus den Augen. Ich durchsuche hektisch den Raum und sehe nur noch wie sie, die Jacke anziehend, durch den Eingang verschwindet. Ich stelle mein leeres Glas auf die Theke und fluche. Der Typ neben mir schaut mich mit glasigen Augen an. Ich lasse mich auf einen der Barhocker fallen und seufze.
Na ja, der nächste Samstag kommt bestimmt.

[Beitrag editiert von: grasi am 15.02.2002 um 16:01]

 

Sehr Subjekt-Prädikat-Objekt-lastig. Variiere mal Deinen Satzbau, damit es nicht so nach Aufsatz klingt! Das Ende enttäuscht ein wenig, der Leser hätte auch gerne ihre Titten gesehen, hehehe. Ich weiß noch nicht genau, warum mir die story eigentlich ganz gut gefallen hat. Ist doch jedem schon mal passiert. Vielleicht deshalb...

 

Den Titel habe ich bei Farin Urlaub geklaut. :shy:
Da schauen zumindest die Männer mal in die Story rein. :naughty:

Ach, wäre es mir doch nur einmal passiert...

 

Ah, ein Tatsachenbericht?

Vielleicht setzt du noch "to be continued..." drunter, und dann hast du einen triftigen Grund, nächsten Samstag einen Annäherungsversuch zu starten. Ganz im Interesse deiner Leser natürlich, denn - trotz o.g. Mängel - ist die Story so schlecht nicht. ;)
Gruß, Cheese and Bacon.

[Beitrag editiert von: BigXtra am 05.02.2002 um 20:22]

 

Naja, so ganz kann ich mich leider nicht damit anfreunden.
Vielleicht solltest du dich eher von deiner ständigen Wiederholung der Songtitel und der Getränkenamen trennen, die machen für mich keinen sinnvollen Zusammenhang zur Geschichte aus.
Und das Ende ist eher ziemlich lasch ausgefallen. Vielleicht wäre gerade deshalb eine bessere Geschichte daraus geworden, wenn deine Figur einmal über ihren Schatten gesprungen wäre (Hinterherlaufen usw). Oder einfach mal ein paar Jungs hinzunehmen, die zur deinem Helden gehören und ihm ein bißchen in die Rippen knuffen usw...

C.

 

Hallo Grasi!

Also mir gefällt Deine Geschichte. Ich denke auch, daß es diese Situation durchaus oft gibt, wo sich einer eben nicht traut, stattdessen seinen Frust ersäuft.

Das ist jedenfalls aus meiner Sicht eine gute Alltags-Beschreibung. ;)

Stilistisch könntest Du Dich natürlich noch verbessern, wie fast jede/r hier. Selten fällt ein Meister wie Alpha vom Himmel.... :D ;)

Deine Themen finde ich immer wieder interessant, deshalb lese ich Deine Geschichten sehr gerne. ;)

Liebe Grüße
Susi :)

 

Hallo Grasi!

Gelungene Geschichte, finde ich. Und die Liedtitel finde ich persoenlich gut. Denn dann kann man sich so richtig reinversetzen. (Setzt natuerlich vorraus, dass man die Lieder kennt *g*)

Gruss
Dany

 

@Gérard


Folgender Satz gibt mir etwas zu denken :

Der Text hat mich beim Lesen in eine gewisse Stimmung versetzt.
:D

Liebe Grüße

Grasi :smokin:

[Beitrag editiert von: grasi am 06.02.2002 um 17:57]

 

Fand die Geschichte, ehrlich gesagt, ganz schön langweilig. :(

Etwas mehr Action oder eine unerwartete Wendung hätte ihr sicher gut getan. Wie wär's denn mit einer alternativen Fassung, in der dann alles genau so verläuft, wie der Protagonist es sich wünscht? :D


Manomann, wenn ich denke, welches Potenzial da drin steckt!! :baddevil: :peitsch:


;)

[Beitrag editiert von: Die philosophische Ratte am 11.02.2002 um 01:37]

 

Hey.


Nicht so toller Satzbau und Wiederholungen wurden bereits erwähnt...sprachlich lässt der Text an einigen Stellen wirklich zu wünschen übrig.

Ich bin mir nicht ganz über Textmotiv und -Intention im klaren...was will der Autor hier eigentlich vermitteln? Dass im Prinzip eine Menge Discobesuche so wie hier im Text beschrieben ablaufen? Dass Unsicherheit normal ist, man aber nichts erreicht, wenn man nicht auch mal über den eigenen Schatten springt? Dass Trinken die Anbaggerungstechniken nicht unbedingt verbessert?

Gerald spricht von dem Gefühl von Jugend...ist ja alles schön und gut, aber a) kennt jeder dieses Gefühl, und b) ist dies eine bereits oft verwendete Thematik...im Prinzip ist der Text nicht schlecht, aber er ist auch nicht besonders gut, weil er in dieser Form schon zu oft dagewesen ist. Heißt jetzt nicht, dass man kein Thema mehr als einmal verwenden darf, wäre ja Quatsch...aber gerade der Reiz an Alltagsthemen liegt darin, sie in einer nicht so alltäglichen Weise zu erzählen...finde ich wenigstens. Du hast versucht, Stilmittel zu verwenden...Montage zum Beispiel (Songlyrics), Metaphern, Symbole (die Einleitung mit der Beschreibung des Tanzens und die Betrachtung des Mädchens sind ganz gut)...hat meiner Meinung nach aber nicht ausgereicht bzw. sind durch den an anderen Stellen schlechteren Erzählstil null zur Geltung gekommen. Idee nicht schlecht, Ausarbeitung nicht so toll.

San

[Beitrag editiert von: Rabenschwarz am 11.02.2002 um 02:30]

 

So ich glaube ich muß mich jetzt noch mal zu Wort melden.

Ich bin erstaunt wieviele Antworten ich auf diesen text bekommen habe.
Hat wahrscheinlich doch was mit dem Titel zu tun. Siehste Alpha ! ;)

Ich habe diesen Text recht spontan und eher nebenbei geschrieben, und erhebe keinerlei Anspruch eine "Message" vermitteln zu wollen.
Ich wollte eigentlich nur eine Situation, die ich das eine oder andere mal selber erlebt habe, zu Papier bringen und dabei versuchen Liedtexte mit einzubauen.

Liebe Grüße

Grasi :smokin:

 

Klartext:

Autor schreibt so nebenbei und will gar keine konstruktive Kritik, da keinerlei Ambition besteht, Texte zu verbessern.

Ist Einstellungssache, muss jeder selber wissen...heißt aber:

Keine (konstruktive) Kritik mehr von mir :)

Trotzdem noch viel Erfolg!

San

 

Klartext :

Der Autor hat diesenText eher nebenbei geschrieben, da er was ausprobieren wollte.

Wenn ich keine Kritik haben wollte, würde ich meine Texte zu Hause an die Pinnwand klemmen. :)

Ich wollte eigentlich nur sagen, daß hinter diesem Text keine besondere Aussage steckt. Ist das schlimm ?

Liebe Grüße

Grasi :D

 

Hi grasi,

bei mir ist's Dir gelungen, dass ich mir den Text wegen des Titels durchgelesen habe. Gebe ich zu!

Ich denke es ist eh schon fast alles gesagt worden. Die Stimmung und Gefühle des Protagonisten hätte man noch tiefer beschreiben können und auch der Satzbau verleitet dazu ein paar Zeilen auszulassen um an eine etwas spannendere Stelle zu geraten.

Ich kann mich leider nicht irgendwie richtig reinversetzten in den Text, vielleicht weil ich weiblich bin und daher meine Zunge noch nicht nach einer Brust suchte. ;)
Ansonsten ist sie ganz nett. Schreib' weiter.
mfg
ms

[Beitrag editiert von: Poetna am 14.02.2002 um 18:42]

 

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