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Das süße Lächeln

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16.01.2004
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Das süße Lächeln

Die Geschichte von F,
auf der Jagd nach ihm,
in 7 Teilen

1

F streifte gerne alleine durch ihre Stadt. Noch lieber würde sie dies gemeinsam mit einem süßen Lächeln tun. So eines traf sie dann eines Tages am Eingang zum Drogerie-Großmarkt. Sie kam von links und er von rechts. Er hatte es, dieses süße Lächeln. Es war eines, bei dem man nicht einfach wegschauen kann. Sie ging in den Großmarkt und spürte sein Lächeln hinter sich. Sie brauchte Eye-liner, Puder und De-Makeup. Das Lächeln begleitete sie. Wie sollte es weitergehen? Über dieser Frage kaufte sie noch eine Zahnbürste, die nach den neuesten medizinischen Erkenntnissen konzipiert und in Laborversuchen ausgiebig getestet worden war. Dann verließ sie den Laden. Auf dem Gehweg verlor sie die Geduld. Sie tat etwas, was sie sonst nie tat.

Sie blieb stehen und drehte sich um: „Willst du mit mir einen Kaffee trinken?"

Im Cafe unterhielten sie sich angeregt, er erzählte ihr viel, aber sie vermisste sein Lächeln. Wo war es nur? Warum hatte es seinen Körper verlassen? Dann tat sie etwas, was sie sonst nie tat: Sie erzählte einen Witz. Aufgeregt, mit klopfendem Herzen, steuerte sie auf die Pointe zu, in freudiger Erwartung. Er lächelte höflich, etwas säuerlich, ganz anders als zuvor. Sie blieb noch fünf Minuten anstandshalber sitzen, verabschiedete sich schnell und floh diesen Irrtum.

2

Sie wandte sich an ihre Freundin B und die sagte ihr:
„H ist ganz toll. Wenn Du mit dem ausgehst, langweilst Du Dich keine Sekunde. Er kann Dir über alles etwas erzählen.“
„Und wie ist sein Lächeln?“
„Schön, und er hat Humor!"

Das hörte sich doch gut an. Sie kannte H von einigen Partys her und richtete es so ein, dass sie sich am nächsten Tag zufällig begegneten. Sie gab sich eilig und ein wenig verwirrt, so dass es nicht lange dauerte, dass er vorschlug, doch mal essen zu gehen. Sie lächelte überrascht und stimmte dann zu.

Es war ein feines Restaurant und man kannte ihn dort. Er schäkerte mit der Bedienung und wandte sich dann lächelnd an sie. Schön ist er schon, dachte sie. Er brachte seine Freude über diesen Abend zum Ausdruck und erzählte eine lustige Anekdote, wie er sich hier an der Suppe verschluckt hatte. Seitdem versuche er, unmittelbar während des Essens nicht mehr zu reden. Er brachte das ganz witzig und sie musste lächeln. Er aß Flädlesuppe, Entenbrust, Klöße und Rotkraut, schloss mit Schokoladenmousse und erzählte - über seinen Beruf, seine Verwandtschaft, seine Freizeitbeschäftigungen, er kletterte und er segelte, und über das Leben als solches.

Er fragte: „Hat es geschmeckt?"
“Danke", sagte sie trocken.

Sie gingen noch tanzen. Er war ein guter Tänzer. Er bewegte sich sicher und geschickt und seine Augen und Hüften umgarnten sie. Dazwischen erzählte er lustige Geschichten - zum Beispiel aus seiner Jugend vom Abschlussball, wie er mit den rutschigen Tanzschuhen auf das Kleid seiner Partnerin geraten war und es fast ruiniert hatte. Er lachte herzlich. Sie hatte um Zwölf genug, ging alleine heim und ließ H etwas verdutzt zurück.

3

Ein anderes Mal hieß es: Du musst unter die Leute. Unter Leute, mit denen Du gemeinsame Interessen hast. Mach einen Volkshochschulkurs!

Sie buchte „Zu Gast bei Claude Monet", einen Kochkurs. Sie mochte das Bild mit den feinen Leuten, die mit Blick auf den schönen Garten köstliche Speisen verzehrten. Die Kursleiterin lächelte alle einzeln in der Runde an und stellte sich vor. Sie war gerlernte Irgendwas, schulte auf Dingens um, bekam dann Kinder, machte Erziehungsurlaub und entdeckte ihre Leidenschaft für die Kunst und fürs Kochen. Dann warf sie einen Ball zu F:

„Und was machst Du?“

Mist! Warum sollte sie die erste sein? Sie wollte nicht. Ja, was machte sie eigentlich hier? Wie so oft verspürte sie den Drang, die unheilvolle Szenerie zu verlassen. Aber plötzlich sagte sie:

„Was ich sonst mache, ist egal. Ich bin hier, um einen Mann kennen zu lernen.“

Stille im Raum. F dachte schon, sie hätte aus Versehen den Ton abgedreht. Dann gickelten die ersten Frauen und die Männer stimmten mit polterndem Lachen ein. F musste auch lachen, ärgerte sich aber über einige blöde Bemerkungen wie: Welchen denn?

Sie wurden eingeteilt. Vorspeise, Nachspeise, 2 Gruppen für die Hauptspeise. Sie erinnerte sich nicht mehr, was es an diesem Tag gab. Nur, dass sie Salat putzte, Kartoffeln schälte und später bei der Suppe aushalf, als ein Mann sie zu heiß kochte und fast anbrennen ließ. Der bemühte sich wenigstens, andere standen nur hilflos rum. Ok, es gab auch die stolzen Hausmänner, die alles in die Hand nehmen wollten und alles durcheinander brachten.

Das Essen verlief dann ganz lustig. Während des Nachtisches entschuldigte sich der Erste, dass er schon gehen müsste. Das brachte etwas Unruhe in die Runde. Andere tröpfelten nach. Am Ende stand sie mit 4 Frauen und einem Mann beim Abwasch. Sie spülte, die anderen trockneten ab und räumten weg. Der Mann war schon älter, aber durchaus attraktiv. Er erzählte von seiner Familie, während er bedächtig mit dem Trockentuch eine Gabel polierte. Die anderen 4 himmelten ihn an. F ließ das Wasser ab, verließ diesen Ort und freute sich auf ihr Bett.

4

Von anderer Seite hörte F: Du darfst nicht suchen. Warum neue Leute kennen lernen? Irgendwo unter denen, die Du schon kennst, wartet ein stiller Verehrer, der Dir bisher nie auffiel. Du musst nur die Augen aufmachen.

Sie schaute sich um. Da war P, den sie schon von Kindesbeinen an kannte, oder beinahe. In der Schule war er ihr mal hinterhergerannt. Oder, genauer erzählt, er hielt sie eines Tages an und sie sah schon in den Augen seine Knie zittern. Er gestand ihr seine Liebe, was sie völlig aus der Fassung brachte. Wie konnte er sie lieben, wo sie doch gar nichts dazu getan hatte? Ob sie nicht gemerkt hätte, dass er sie immer nur anschaue? Sie schwieg. Seitdem behandelten sie sich freundlich, aber beide mit einer gewissen Scham ob des peinlichen Ereignisses.

Das war ewig her. Sie zog in die große Stadt. Er blieb und heiratete. Sie trafen sich noch ab und zu, wenn sie auf Heimaturlaub war und erzählten sich die alten Geschichten. Sie war bislang sicher, dass diese Geschichte vergessen sei.

Doch nun wurde sie neugierig. Sie verabredete sich mit ihm in der dörflichen Pizzeria. Sie zog ein superenges und superschickes Abendkleid an, welches die rüden Gassenbuben zu unflätigen Bemerkungen verführte und kam extra eine viertel Stunde zu spät, obwohl ihr sonst sehr an Pünktlichkeit lag.

P betrachtete sie stumm und krächzte dann kurz: Hallo. Wieder verrieten ihn seine Augen. Während des kargen Gesprächs konzentrierte er seinen Blick auf die Pizza, als ob das Bearbeiten mit dem Besteck ein hochkomplizierter Vorgang wäre, der genauestens kontrolliert werden müsste. Sie schnitt ihre Pizza in 8 Teile und nahm diese dann nacheinander in die Hand. Sie lächelte fortwährend und wusste auch nicht genau warum. Sie fühlte sich stark.

Dann platzte sie in die Stille hinein: „Liebst Du Deine Frau?“

Er zuckte zusammen, unterbrach den Schneidevorgang und sah von seiner Pizza auf. Ihre Augen funkelten. Er sah sie lange an und sagte ruhig, wenn auch mit einem gewissen Vibrato in der Stimme: „Du hast immer noch keine Ahnung“.

Mit Gewalt hielt sie die Olive in ihrem Mund zurück. Dann lachte sie laut auf. Worüber? Sie putzte sich den Mund ab, entschuldigte sich und verließ das Lokal. P. starrte noch einige Minuten stumm auf das verwischte Rot auf ihrer Serviette.

5

F fuhr mit dem Rad zur Arbeit. Ein schöner Weg entlang der S-Bahn, durch ein Wohngebiet, dann durch einen kleinen Park, über einen Kreisel in eine kleine Gasse mit zweistöckigen Häusern.

Diesmal krachte es. Eine Frau im Auto hatte sie im Kreisel nicht gesehen. Sie fiel vom Rad, mit voller Wucht auf ihren Po. Es schmerzte höllisch. Sie wollte aufstehen und nach ihrem Rad schauen. Doch eine Männerstimme sagte scharf: „Liegenbleiben! Nicht bewegen!" Ihr war kalt und die Schmerzen hämmerten in ihren Rücken. Die Stimme legte sie auf die Seite und deckte sie zu. Die Polizei kam und nahm den Unfall auf. Ein Sanitätswagen fuhr sie ins Krankenhaus. Auf der Bahre schaute sie sich noch einmal um, konnte aber ihren Retter nicht entdecken. Ihr Steißbein war gebrochen. Sie musste wochenlang liegen. Sie rief die Polizei an. Die zuständige Polizistin durfte ihr die Telefonnummer des Helfers nicht geben. F bat sie, ihm ihre Nummer im Krankenhaus und von zuhause zu geben.

Sie blieb 3 Wochen im Krankenhaus. Weitere 3 Wochen musste sie sich zuhause schonen. Niemand rief an. Sie malte ihn sich aus. Sie erinnerte seine kräftige tiefe Stimme. Er war bestimmt groß. Dunkle kurze Haare, ohne Bart. Er würde meistens ernst schauen, weil er seinen Job ernst nahm und wenig Zeit für Privates hatte. Er war natürlich unverheiratet und insgeheim auf der Suche nach Liebe. Das Schicksal hatte sie zusammengeführt, auf dass er erlöst würde. Er würde wunderbar lächeln können. Dann endlich klingelte das Telefon, als sie schon nicht mehr bei dem Ton zusammenschrak.

Er meldete sich mit Huber und sie erkannte seine Stimme. Sie erschien ihr seltsam hoch und dünn. Trotzdem musste sie zwischendurch immer wieder Luft holen. Sie bedankte sich für seine Fürsorge. Sie lud ihn zum Kaffee ein. Er erwiderte schroff, dass das nicht nötig wäre und er gerade wenig Zeit hätte. Nein, stop!, diese Antwort fürchtete sie nur, in Wahrheit druckste er etwas herum. Was sind das bloß alles für Männer, dachte sie.

„Kommen Sie morgen Mittag ins Cafe K.", sagte sie.

Im Cafe fragte sie ihn: „Warum haben Sie mich nicht früher angerufen?"
„Ich..." Er räusperte sich. „Ich weiß nicht."

Auweia, dachte sie. Sie war sowieso genervt wegen seines schon etwas schütteren dunkelblonden Haares samt gleichfarbigen Vollbartes, der unter den Ohren mit jenem verbunden war. Gegen die Sonne betrachtet leuchtete sein Kopf rundum. Der Elch auf seinem Pullover und der Ring an seiner Hand rundeten das Bild ab.

„Ich bin Ihnen wirklich sehr dankbar. Ohne Sie hätte ich mir eine Lähmung zuziehen können. Sie sind ein guter Mensch. Ihre Frau kann sich glücklich schätzen."
Sie zahlte ihren Kaffee und ging noch etwas alleine spazieren.

6

F rief ihre Freundin S an und klagte ihr Leid. S war eine gute Freundin, besonders zum Anrufen. Sie schwieg meistens. Aber man konnte ihr Zuhören hören. F schüttete ihr Herz aus. S schwieg. Doch war es ein angenehmes Schweigen. Kein Schweigen, dass ein Reden erwartete. Kein Schweigen, dass unangenehm berührte und peinlich war, dass unbedingt gebrochen werden musste. Es war ein Schweigen, dass F einhüllte und Mut machte, dass sie in ihrem Reden begleitete. Ab und zu sagte S etwas. Das hatte Kraft, kam fest und bestimmt, auch wenn es nur eine vage Andeutung war. Es kam aber nicht wie eine Keule in Fs Erzählung geschmettert, sondern führte ihren Gedankengang fort. F sagte einmal: Mit S am Telefon bin ich zuhause. Ich rede und rede, ich erzähle ihr alles, und wenn ich beginne auszuufern, hält sie mich sanft fest und bringt mich wieder auf die Bahn.

7

F saß auf der Bank und beobachtete die Züge. Seit diesem Tag fuhr ihre S-Bahn von einem anderen Gleis und alles schaute etwas ungewohnt aus. Sie sah hinüber auf die Bank auf dem nächsten Bahnsteig. Den Bahnsteig, von dem sie sonst immer abgefahren war. Die Bank, auf der sie sonst immer gesessen hatte.

Ein alter Mann mit Bart und schwarzem Hut saß krumm darauf und schaute etwas unsicher umher. Irgendetwas fehlte ihr. Jetzt fuhr dort eine Bahn ein und verdeckte den Bahnsteig. Durch die Fenster sah sie die Leute aussteigen, andere blieben sitzen. Dann stiegen welche ein. Warten. Die Bahn fuhr ab und gab den Bahnsteig frei.

Auf der Bank, neben dem alten Mann, saß nun ein junger in Lederjacke und las in einem Buch. Sie kannte ihn vom Sehen. Er stieg immer aus der S-Bahn vor ihrer aus, setzte sich auf die Bank und las. Sie hatte sich schon mal gefragt, warum und ob er wohl auf einen Anschluss wartete. Das Buch war rot. Er muss es heute angefangen haben zu lesen. Die letzten Tage hatte er immer ein blaues Buch dabei gehabt.

Jetzt schaute er auf. Er schien beunruhigt, stand auf und ging auf dem Bahnsteig hin und her. Er drehte seinen Kopf zu ihr herüber. Sie schaute weg und kramte in ihrer Tasche. Als sie wieder aufsah, war er verschwunden. Sie zuckte mit den Schultern, stand auf und ging nun ihrerseits auf dem Bahnsteig hin und her.

Er kam die Treppe herauf gerannt. Sie bekam eine Schreck. Er verlor das rote Buch und es polterte die Stufen hinunter. Er blieb unschlüssig stehen, sah dem Buch hinterher und wieder zu ihr hinauf. Sie war erstarrt.

„Willst du mit mir einen Kaffee trinken?" fragte er ganz außer Atem.

Sie lächelte. Und es war ein süßes Lächeln.

 

Hm...
Ich bin mir noch nicht ganz sicher, was ich davon halten soll. Der Schreibstil wirkt auf mich gleichzeitig sehr bescheiden und andererseits schon fast wieder revolutionär. Man hält Abstand von der Geschichte, versucht sie aber trotzdem zu verstehen und zu genießen.
Deine Kg hat einen etwas zwiespältigen Eindruck hinterlassen:
Einerseits war ich fasziniert, während ich mir andererseits die Frage stellte warum?
Kritik an sich habe ich keine. Du solltest nur in Zukunft versuchen etwas flüssiger zu schreiben.
Das war`s dann auch schon ... :D

 

hah, aber ich habe eine Kritik

Das Buch war rot. Er muss es heute angefangen haben zu lesen. Die letzten Tage hatte er immer ein blaues Buch dabei.
dabei gehabt :D

das wars von mir, ich finde nichts zu meckern. die geschichte ist schön, irgendwie distanziert und trotzdem schön

vita

 
Zuletzt bearbeitet:

Geschrieben von franck
Die Geschichte von F,
auf der Jagd nach ihm,
in 7 Teilen

Über dieser Frage kaufte sie noch eine Zahnbürste, die nach den neuesten medizinischen Erkenntnissen konzipiert und in Laborversuchen ausgiebig getestet wurde.

getestet worden war

"
�Und was machst Du?�

Mist! Warum soll ich die erste sein? Ich will nicht. Was mache ich? Ja, was mache ich eigentlich hier?"

das passt irgendwie nicht. vorher war es ein personaler erzähler, der aus der sicht von f erzählte. hier wird f plötzlich zur erzählerin. einfach bißchen ändern. z.b. warum sollte sie die erste sein? sie wollte nicht. dann würdest du konsequent bei deiner erzählperspektive bleiben.

Oder, genauer erzählt, er hielt sie eines Tages an und sie sah schon in den Augen seine Knie zittern.

"genauer erzählt" habe ich noch nie gelesen. ich finde den satz etwas unverständlich. was soll das heissen: "sie sah schon in den augen seine knie zittern"? wenn seine knie zittern, dann kann sie das doch auch an seinen knien sehen. :rolleyes:

Aber man konnte ihr Zuhören hören.
vielleicht war das mit dem "Zuhören hören" Absicht, aber es liest sich scheisse.

hat mir ganz gut gefallen. ich weiß nur nicht, was ich von dem ende halten soll.
ich hab das so verstanden, dass f nun ihren traummann gefunden hat, weil sie gerade nicht gesucht hat. finde ich aber etwas kitschig, vorhersehbar und klischeehaft. böser und deshalb besser wäre das ende, wenn der junge mit dem buch, sich als f's männliches gegenstück erweisen würde, der auch nie weiß, was er will und sie anschließend, nachdem sie sich in ihn verliebt hat, sitzen lässt
. vielleicht gefällt mir das ende auch deswegen nicht, weil f auf mich einen etwas unsympathischen eindruck macht, da sie die männer so verarscht, und ich ihr kein happy end gönnen möchte. :D

 

Vielen Dank Euch dreien für die Kritik. Die zwei PQ-Perfekte und die indirekte Rede habe ich verbessert. Das "genauer erzählt" und "Man konnte ihr Zuhören hören" finde ich eigentlich ganz nett, auch das Bild von den zitternden Knien in den Augen. Ich meine, dass er so aufgeregt ist, dass man es seinen Augen ansieht und dass man quasi daher weiß, wie seine Knie zittern, ohne hinunterzuschauen. Das Ende ist natürlich unspektakulär. Es kam halt nicht nur drauf an, dass der Mann süß lächelt, sondern dass sie auch selbst lächeln kann. Und ich finde sie sehr sympathisch. Sie verarscht niemanden außer vielleicht den alten Freund im 4.Teil. Aber das tut sie ja nicht in böser Absicht, sie hat die Situation nur vorher falsch eingeschätzt und kommt selbst nicht ganz klar damit. Ansonsten ist meine Heldin teils schüchtern, aber dann wieder sprunghaft direkt und das finde ich sympathisch.

 

ich hab das als mann wahrscheinlich anders gelesen als wenn ich eine frau wäre. ich konnte mich halt eher mit den männern identifizieren. der eine typ hat der frau das leben gerettet und sie stört sich daran , dass er haarausfall hat und einen elch auf dem pullover. solche oberflächlichkeit finde ich echt ätzend, da kann bei mir einfach keine sympathie aufkommen. ich dachte nur, was für ne blöde zicke. jetzt weiß ich wenigstens, was in den köpfen der frauen vorgeht, wenn sie einen sitzen lassen. sowas in der art: "das grün des t-shirts passt aber gar nicht zu der hose. so nen typen will ich nicht."
schüchtern wirkt f auf mich überhaupt nicht, sie ergreift ja richtig oft selbst die initiative, eigentlich sehr ungewöhnlich für eine frau. eine frau, die sagt:
�Was ich sonst mache, ist egal. Ich bin hier, um einen Mann kennen zu lernen.�
ist doch nicht mal teilweise schüchtern.

 

Dazu würde ich wirklich mal gerne die Meinung einer Frau hören! Ich denke nicht, dass F oberflächlich ist. Sie spürt nur jedes Mal sehr schnell, dass dieser Mann nichts für sie ist. Das, was Du Oberflächlichkeiten nennst, ist nur der äußere Ausdruck ihres Unbehagens. Und da ist ein sofortiger Bruch nur fair, oder? Übrigens: Man kann durchaus schüchtern sein und trotzdem Initiativen ergreifen.

 

Hallo maxy

Danke für die Kritik. Ich weiß nicht, aber ich möchte F doch noch verteidigen. Meinst Du nicht, dass man relativ schnell entscheiden kann, dass man sich mit jemand nicht näher einlassen will? Ich gebe zu, dass ihr Verhalten gegenüber dem alten Freund nicht fair ist. Aber sonst kann sie doch nichts dafür, dass diese Männer ihr nicht gefallen. Sie ist ungeduldig und mag nicht ihre Zeit verschwenden. Es kann natürlich sein, dass ich nicht nah genug an ihr dran bin, um ihre Gefühle rüberzubringen. So macht sich jeder seine eigenen Gedanken machen und das fällt nicht immer positiv aus. Es wäre nett, wenn Du die Dinge, die Dir missfallen, dingfest machen könntest.

Liebe Grüße
tom

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich bin auch eine Frau und franck - so wie Du F. beschrieben hast, könnte man meinen Du wärst auch eine.
Sie ist nicht oberflächlich. Das sind nun mal die ersten Gedanken, die einer Frau durch den Kopf gehen, aber die man niemals laut aussprechen würde.
Ich habe mal ein sehr nettes Gespräch mit einem Mann geführt, das ich, trotz großem Unterhaltungswert, leider nicht bis zum Ende durchgehalten habe, weil dieser Mann so stark gesächselt hat, dass ich beinahe in die Tischkante gebissen hätte.
Ich bin schließlich ähnlich wie F. vorzeitig gegangen.
Ich weiß, so ein Verhalten ist oberflächlich, da der Mann ansonsten wirklich sehr sympathisch war.
Dieses Verhalten ist jedoch auch menschlich und deshalb kommt F. auch so ehrlich rüber. Sie ist ein Mensch mit Fehlern, so wie wir alle.

Eine sehr unterhaltsame Geschichte in einem überaus interessanten Erzählstil geschrieben.

Mir gefällt sie sehr

Gruß

Sandy

 

@ franck: ich find die figur oberflächlich, aber die geschichte finde ich trotzdem gut, ich halte die figur durch ihre oberflächlichkeit für realistisch, da geht es mir ebenso wie sandy, deshalb gefällt mir die geschichte ja auch vielleicht. nur scheint dir wichtig zu sein, dass die leser f. sympathisch finden, und das ist bei mir eben nicht der fall und dürfte zumindest bei den allermeisten männern nicht der fall sein. ich denke aber nicht, dass eine hauptfigur sympathisch sein muss, damit die geschichte gut ist.

 

@ Waldemar
Aber man muss doch reflektieren können. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich, wenn ich die Gedanken meines männlichen Begleiters beim ersten oder zweiten Rendez-vous hören könnte, ihn dann trotzdem noch sympathisch finden würde.
Aber als Leser würden wir ihn verstehen, wenn er vielleicht kurz mal darüber nachdenkt, ob er die Kondome eingepackt hat oder sich überlegt, wie er sich am Schnellsten aus dem Staub machen kann, weil sein Gegenüber tierisch nach Knoblauch stinkt. Gerade dadurch wird in einer Geschichte der Protagonist zum Menschen, weil der Leser sich mit seinen Schwächen in ihm wieder erkennen kann.

@ maxy
So von Frau zu Frau – vielen Dank für Dein Verständnis
;)

LG
Sandy

 

Hier tummeln sich also die Autoren die man sonst nie sieht. Schaut doch mal bei uns rein .fg*


Schöne klare Sätze, lässt sich gut lesen.

 

Danke für die vielen Beiträge. Immerhin ist die Kg relativ lang und Ihr habt alle durchgehalten. Zumindest scheint F realistisch rüberzukommen, das ist schonmal gut, da sie keine reale Vorlage hat. Ob sie nun symphatisch ist oder nicht, kann sich weiterhin jeder selbst überlegen. Mir ist noch ein Gedanke dazu gekommen: F verfügt über "emotionale Schnelligkeit". Ihre Gefühle zu einer Situation oder zu einem Menschen bilden sich schnell und sie setzt sie sofort in Entscheidungen um. Vielleicht mag ich sie, weil das bei mir überhaupt nicht zutrifft. :sleep:

@maxy: Es stimmt, dass der Text ziemlich direkt und nüchtern ist, eher im Berichtsstil. Damit stimmt er auch mit F überein. Sie hat ein Ziel und möchte sich nicht mit Nebensächlichkeiten befassen. Insofern will sie wirklich nur Liebe, aber das ist schon ne Menge.

@Sandy: Das geht natürlich runter wie Butter - vielen Dank. Ich weiß nicht, warum ich gerade auf dem Frauentrip bin und Geschichten von Frauen schreibe. Vielleicht kann ich mich dahinter besser verstecken. ;)

@Waldemar: Freut mich, dass dir die Geschichte gefällt. Wie gesagt, ich muss mich damit abfinden, dass manche F nicht mögen.

@Schriftbild: Danke.

 

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