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Das Relikt

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21.01.2016
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Das Relikt

Dreihundert Jahre blickte er auf das weite Tal, das umgeben war von steil aufragenden Felsen. Wie das Gebiss eines Raubtieres umfassten sie die Ebene mit ihren zugespitzten Gipfeln und zerklüfteten Kämmen, als griffen sie nach dem Himmel, um die Sterne verschlingen. Alle 15 Segs wanderte ein roter Zwerg über den Horizont und tauchte die Landschaft in ein unwirkliches, dumpfes Licht. Es erschien Kampfeinheit 22, als hätte sich dieses Bild mit den Jahrhunderten zu einem unauslöschlichen Fragment seines Speichers entwickelt. Die Konturen der unregelmäßigen, stechend scharf zulaufenden Gesteinsformationen, die sich schemenhaft gegen den zwielichtigen Hintergrund abhoben, die Unzahl an Gestirnen darüber, die im Laufe der Jahre erneut und erneut ihre immer gleichen Kreisbahnen zogen, und eine blutrote Scheibe, die den bizarren Anblick in regelmäßiger Wiederkehr in gedämpfte Rottöne tauchte.

Die Reste seines zerschossenen Jägers konnte er bisher nicht entdecken. 8,8 Segs lang verfolgte er noch die Materialschlacht über Atair, dann Endete das zuckende Aufleuchten am pechschwarzen Himmel. Auch die abgetrennten Komponenten seiner Einheit konnte er nicht ausmachen. Beides musste sich hinter ihm befinden oder war im Zwielicht nicht zu erkennen. Weder seine Erbauer, noch die Menschen hatten wohl ein Interesse daran gehabt, Material bergen zu wollen. Dort oben gab es schon lange niemanden mehr.

In den nächsten zweihundert Jahren begann der rote Zwerg zu pulsieren und in regelmäßigen Intervallen aufzuflammen. Leuchtend gelbe, kreisrunde Punkte erschienen auf seiner Oberfläche und vermischten sich mit dem blutigen Rot wie Farben, die man ineinander zu Fäden und Schattierungen verrührte. Manchmal warf er gewaltige Schwaden an glühender Materie in den Raum, die in langen Schweifen dahinzogen und den Himmel mit blasser Farbgewalt erfüllten. Dann tobten unbändige Stürme über der Ebene. KE 22 vernahm das schaurige Heulen der aufgepeitschten Atmosphäre und unbändiges Prasseln von Sandkörnern und kleinen Steinen auf seiner Titanhülle. Doch stets kehrte die vollkommene Stille zurück und hinterließ in ihm den Anschein, in der endlosen Leere zwischen zwei Galaxien erstarrt zu sein.

Im 602ten Jahr auf Atair überprüfte KE 22 seinen sekundären Reaktor, der den Kern seines metallischen Schädels bildete, Sensoren und Prozessoren mit Energie versorgte und bei Erfordernis mit einem elektromagnetischen Feld abschirmte. Seine Leistung hatte sich um vierzehn Prozent verringert, was deutlich unter den vorgegebenen Werksparametern lag. Die Energiereserven lagen bei 62 Prozent. Er berechnete seinen Energieverbrauch und seine zu erwartende Existenzdauer, ermittelte die Strahlenbelastung auf Atair und baute den Schutzschirm auf, um seine Funktion zu testen. Eine Analyse seiner noch betriebsbereiten Systeme zeigte keine Fehlleistungen oder weitere Ausfälle auf.

Im Jahr 912 registrierte KE 22 eine beträchtliche Anzahl von Eruptionen auf dem roten Zwerg, die sich wie Perlen auf einer Kette aneinanderreihten und den gesamten Äquator entlangwanderten. Es erschien ihm nicht wie ein natürliches Phänomen, dafür erfolgten die Ausbrüche zu schnell und regelmäßig aufeinander. In einer gigantischen Explosion blähte der Zwerg sich auf zu einem kolossalen Feuerball, der Atair einzuverleiben schien, um ihn mit sich zu reißen in einen Strudel unabänderlicher, endgültiger Auflösung. Doch der brennende Himmel fiel in sich zusammen und hinterließ eine kleine Sonne mit intensiver Leuchtkraft.

Zum ersten Mal konnte KE 22 seine Umgebung detailliert betrachten. Die Ebene war von einem schillernden, blass blauen Eisfeld überzogen, gerade und glatt wie ein ruhiges Meer. Die rötlichen Felsen erschienen wie eine Anhäufung aus bröckeligem Gestein mit bizarren Vorsprüngen, die bei der geringsten Berührung zusammen zu stürzen drohte. Einhundert Meter vor ihm hatte sich ein Flügel seines Jägers in die bläuliche Fläche gebohrt und ragte wie ein pechschwarzer Dorn einsam aus dem flachen, spiegelnden Untergrund. Mit dem Schmelzen des Eises neigte sich der Flügel mehr und mehr zu Seite, um eines Tages mit zähem metallischen Schaben und einem berstenden Schlag auf den Boden zu stürzen.
Die getaute Flüssigkeit sammelte sich in einem Kessel am Horizont und gab einen braunerdigen Untergrund frei. Jahrzehnte jagten regentreibende Stürme wie schwarze Fäuste über das Tal hinweg. Die aufgeladene Atmosphäre entfachte gleißende Entladungen, die wie wirre Netze über die Ebene zogen und wütend brüllend in die Erde stachen. KE 22 erhöhte die Leistungsabgabe für sein Kraftfeld auf das Maximum.

Als die Stürme vergingen, stieg wallender Nebel aus dem Erdreich empor. Mal rollte er in wogenden Wellen über das Tal hinweg, dann wieder schienen seine Schwaden sich ineinander zu verschlingen oder voreinander herzutreiben. Im 1032sten Jahr lichteten sich die Nebelwände und die Sonne erschien wärmend über der Bergkette, die langgezogenen, spitze Schatten über das Tal warf.
Ganz allmählich kroch grüner Bewuchs über das erdige Gelände und eroberte selbst die schattigen Steilhänge der aufragenden Felsen. Die flechtenartige Pflanze veränderte sich ohne Unterlass und immer neue Formen hoben sich dem blauen Himmel entgegen. KE 22 registrierte, das sie ihm schon in wenigen Jahren der freien Sicht über das Tal berauben würden. Dann sah er das Raumschiff.
Seine silberne Außenhaut glitzerte im Sonnenlicht. Geräuschlos schwebte es hinab, fuhr seine Landestützen aus und setzte keine zweihundert Meter entfernt von ihm in der grünen Ebene auf. Die Bauart des Schiffes war nicht in der Datenbank von KE 22 enthalten, doch es schien sich aufgrund der Abmessungen um eine Art Shuttle zu handeln. Er überprüfte seinen Chronometer. Es war sein 1245stes Jahr auf Atair. Seine Datenbanken waren veraltet.
Eine Rampe schwang seitlich an dem gedrungenen Schiff herab und drückte die aufstrebenden Gewächse nieder. Vier Geschöpfe traten aus der sich öffnenden Schleusentür hervor, verharrten auf der Rampe und blickten sich um. Zwei der Lebewesen überragten die anderen beiden Organismen um etwa eine Körperhälfte. Es waren Menschen!
KE 22 fuhr unvermittelt den Reaktor auf Volllast hinauf. Seine Kampfprotokolle wurden aufgerufen und in die Recheneinheit gespeist. Angriff, Verteidigung, Rückzug, Tarnung..., keine der taktischen Vorgaben war für ihn ausführbar. Das Ende der Liste bildeten Beobachtung, Sabotage und Schutz der eigenen Technologie.

„Heute schnuppert ihr das erste Mal die Luft eures neuen Zuhauses“. Karl Bricklayer blickte schmunzelnd auf seine beiden Kinder herab. Der achtjährige Jonathan war ein cleveres Bürschchen und einer der besten Schüler in den bordinternen Unterrichtsklassen. Er würde es hier auf Atair zu etwas bringen. Fünfhundert Jahre nach Beendigung des Krieges wurden nun wirtschaftliche Beziehungen zu den Nga-Voy aufgebaut. Das Misstrauen hatte sich gelegt und es entstanden die ersten Handelspunkte in der entmilitarisierten Zone.
Die vierjährige Mandy war Papas Sonnenschein. Er fasste ihr ans Haar und spürte ihren kleinen Kopf in seiner Handfläche. Ihre blauen Kulleraugen blickten in angespannter Erwartung zu ihm auf. Solche Momente genoss er zutiefst.
„Wird auch mal wieder Zeit für frische Luft.“ Amy Bricklayer erschien aus der Pilotenkanzel. „Die Rampe ist heruntergelassen. Gott, ich kann die ungefilterte Luft jetzt schon riechen.“ Sie schlug Karl mit der flachen Hand sanft auf das Hinterteil und lächelte ihn erheitert an.
Johnathan lachte hell auf und flitzte hastig zur Außenschleuse.
„Kann ich aufmachen, Papa?“ Seine Finger verharrten ungeduldig über der Entsperrtaste.
„Nur entriegeln, John. Wir gehen alle gemeinsam hinaus.“ Karl blickte in die Kulleraugen. „Und du, kleine Dame, machst deinen Schuh zu.“
Amy musste kichern. „Ich nehm die Ausrüstung“, verkündete sie im Plauderton und ging John nach.
Die kleine Mandy schoss wie ein Blitz in die Hocke und fummelte an ihren Schnürsenkeln. Karl Bricklayer verfolgte amüsiert ihre Bemühungen und wartete das Ergebnis ab. „Und los. Suchen wir uns einen hübschen Platz für unser Häuschen.“
Als sie gemeinsam vor der Schleuse standen, wendete er sich Jonhthan zu.
„Du darfst, John.“ Der Junge betätigte den Schalter für die Schleusenöffnung.
Die hereinströmende Luft roch nach Erde und ein wenig nach Pflanzen. Nicht so, wie von der Erde gewohnt, aber auch nicht unangenehm. Ein kleines bisschen süßlich. Amy atmete tief durch die Nase ein und mit einem zufriedenen gehauchten „haaaah“ durch den Mund wieder aus. Karl tat es ihr gleich. Sie traten hinaus auf die Rampe und blickten entspannt über die grüne Ebene.

Die Organismen hatten die Rampe verlassen und bewegten sich vom Schiff fort. Die beiden kleinen Einheiten liefen scheinbar vollkommen ziellos umher, wobei die eine Einheit der Anderen zu folgen schien. Die größeren Exemplare richteten ein dreibeiniges Gestell auf, auf dem sie einen schwarzen, rechteckigen Kasten positionierten. Mehrfach stülpte eine der Einheiten den Kopf gegen das Element und zog ihn wieder zurück. Alle Exemplare schienen unbewaffnet, registrierte KE 22. Die beiden kleineren Einheiten gaben deutlich vernehmbare Geräusche von sich und liefen hektisch umher. Dann bewegten sie sich in Richtung seiner Position und rannten die überwucherte, sanfte Anhöhe zu ihm hinauf. Sie kamen direkt auf ihn zu.
„Ich krieg dich, Mandy“, konnte KE 22 die dünne und helle Stimme der Einheit vernehmen. Die Andere stieß stakkatoartige Laute hervor. Abrupt blieb die kurzhaarige Einheit vor KE 22 stehen und blickte mit offenem Mund auf ihn herab.
„Schau mal Mandy. Ein Kopf“, sprach sie schnaufend.
Die zweite Einheit verharrte neben der Ersten, streifte sich das lange Haar aus dem Gesicht und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.
„Er ist ganz schmutzig.“ Das organische Wesen kniete sich in eine kauernde Körperhaltung und betrachtete ihn aufmerksam.
„Wie lange der wohl schon hier liegt?“ Die kurzhaarige Einheit beugte sich zu KE 22 herab und streckte die Arme nach ihm aus.
„Lass ihn liegen. Er sieht böse aus.“ Die langhaarige Einheit schüttelte erregt den Kopf, wendete ihm den Rücken zu und rief: „Papa, Papa.“
KE 22 überlastete seinen Reaktor. Die eigene Technologie durfte unter keinen Umständen in die Hände des Feindes fallen. Er registrierte das hochfrequente Sirren der Überladung. Mit weit geöffneten Augen pressten die Einheiten ihre Hände gegen ihre Köpfe. Die Explosion verwandelte das sonnenüberflutete Tal in eine glutgefüllte Schüssel aus geschmolzenem Gestein.

 
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Eine zunächst grob überarbeitete Version. Es wird noch einiges verbessert.

Liebe Grüße

Rainer Hohn

 
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Hallo Rainer,
oh schön, eine neue SF Story von dir! :)
Ich habe schon geahnt, dass bald eine Geschichte von dir erscheint, da du selten im Forum unterwegs warst.

>>adjective overload<<
Was erwartest du dir, wenn du dieses Eingeständnis gleich unter deinen Text setzt? :Pfeif:

Dreihundert Jahre blickte er auf das weite Tal
Da erwarte ich einen Nebensatz …, als das und das geschah. Oder du fügst (Dreihundert Jahre blickte er) schon/bereits (auf das weite Tal) ein.

Alle 15 Segs wanderte ein roter Zwerg über den Horizont
Klugscheißen nach Wiki: Rote Zwerge sind die kleinsten Sterne, in deren Zentrum Wasserstoffbrennen (Kernfusion vonH) stattfindet. Etwa drei Viertel aller Sterne sind Rote Zwerge.
Würde ein solcher Ministern… die Landschaft in ein unwirkliches, dumpfes Licht tauchen?

Es erschien Standard-Kampfeinheit 22, als hätte sich dieses Bild mit den Jahrhunderten zu einem unauslöschlichen Fragment seines Speichers entwickelt.
Das klingt, als ob tatsächlich eine Kampfeinheit auftaucht. Vlt. Es erschien ihm oder Es erschien das Bild einer…

Die Konturen der unregelmäßigen, stechend scharf zulaufenden Gesteinsformationen, die sich schemenhaft gegen den zwielichtigen Hintergrund abhoben, die Unzahl an Gestirnen darüber, die im Laufe der Jahre erneut und erneut ihre immer gleichen Kreisbahnen zogen, und eine blutrote Scheibe, die den bizarren Anblick in regelmäßiger Wiederkehr in gedämpfte Rottöne tauchte.
1A Beispiel für adjective overload ohne wirklichen Nutzen, in Kombination mit umständlicher Satzverschachtelung. :Pfeif:
Und wieder tauchte, wie beim roten Zwerg.

Auch die abgetrennten Komponenten seiner Einheit
Klingt anatomisch, evtl. abgespalteten Teile
Und Einheit nennst du später die Menschen.

Weder seine Erbauer, noch die Menschen hatten ein Interesse daran gehabt, Material zu bergen.
Wer mutmaßt das jetzt?

Im Jahr 602 überprüfte KE 22 seinen sekundären Reaktor im Kern seines Schädels
Ich verstehe die Jahresangabe nicht. Im Jahr 602, nach der Katastrophe?
Später schreibst du Es war sein 1245stes Jahr auf Atair.

Zum ersten Mal konnte KE 22 seine Umgebung detailliert betrachten.
Dafür beschreibt er sie anfangs aber sehr genau. ;)

Mit dem Schmelzen des Eises neigte sich der Flügel immer weiter zur Seite, um eines Tages mit zähem Schaben und einem berstenden Schlag auf den Boden zu stürzen.
Blickt er in die Zukunft?

Ganz allmählich kroch grüner Bewuchs über das Gelände und eroberte selbst die schattigen Steilhänge der aufragenden Felsen. Die flechtenartige Pflanze veränderte sich ohne Unterlass und immer neue Formen hoben sich dem blauen Himmel entgegen.
Das klingt für mich, als wachse die Pflanze gerade in diesem Moment, in Rekordzeit.

Leichtgewichtig schwebte es hinab
Bei Schweben brauchst du leichtgewichtig nicht.

Dann kommt die Familie völlig sorglos, lachend, scherzend, plaudernd und ohne jegliche Ernsthaftigkeit angesichts ihrer Besiedlungsmission, auf Atair an und die Kids rennen zwischen den Trümmern rum. Das ist mir zu nah an einem kitschigen Campingausflug.

Die vierjährige Mandy war Papas heimlicher Liebling.
Was soll dieser Satz aussagen? Vlt. war Papas Sonnenschein.

Die hereinströmende Luft roch nach Erde und ein wenig nach Pflanzen. Nicht so, wie von der Erde gewohnt, aber auch nicht unangenehm. Ein kleines bisschen süßlich und erdig.
Die Luft roch nach Erde und ein bisschen erdig?

Das organische Wesen kniete sich in eine kauernde Körperhaltung und betrachtete ihn aufmerksam.
Bleib entweder bei Einheit oder organische Wesen.

Die Explosion verwandelte das sonnenüberflutete Tal in eine glutgefüllte Schüssel aus geschmolzenem Gestein.
Dass die Explosionskraft so stark ist, kann ich mir schwer vorstellen.

Die sehr detaillierte Beschreibung von scharfkantigen Gebirgszügen und Farben der Eisfeldebenen erscheint mir zu stark und ein wenig unnütz. Das könntest du mMn stark kürzen.
KE 22 wirkt, wie er fast schon poetisch diese Szenerie beschreibt, als hätte er eine Seele. Das kommt mir nicht passend vor.


Bin gespannt was noch aus deiner Geschichte wird. :)
Viele Grüße
wegen

 
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Hallo wegen,

>>adjective overload<<

War kurzsichtig ausgedrückt, wohl weil mir diese Formulierung von Nichtgeburtstagskind gut gefallen hat. Den Anfang würde ich eher als Landschaftsbeschreibung sehen. Ich wollte wissen, ob es trotz Häufung von Adjektiven atmosphärisch und sprachlich interessant dargestellt ist. Es ist eine ältere Geschichte, bei der ich überlege, ob ich sie in ein E-Book übernehme oder ob ich sie neu aufbaue. Ich habe den Anfang bereits radikal zusammengestrichen und nur das Notwendigste verwendet. Es ist zunächst keine Spannung da, das ist mir bewusst. Hier muss die sprachliche Gestaltung etwas aushelfen, denn das Thema handelt von einer „Mine“. Sie liegt hundert Jahre in der Erde und dann tritt ein Kind beim Spielen drauf. Die vergangene Zeit sollte dargestellt werden, aber vielleicht kann man das auch anders angehen.
In der Erstfassung sollte sich der Planet entwickeln, um dann für die Menschen interessant zu werden. Das kann man aber auch komplett weglassen, wie ich das nun sehe. Der Planet ist besiedelbar, liegt aber in einer vertraglich nicht besiedelbaren Zone. So könnte ich das anders angehen.

Klugscheißen nach Wiki: Rote Zwerge sind die kleinsten Sterne, Würde ein solcher Ministern… die Landschaft in ein unwirkliches, dumpfes Licht tauchen?

Rote Zwerge haben eine Leuchtkraft von bis zu fünf Prozent einer Sonne. Könnte ausreichen.

Ich verstehe die Jahresangabe nicht. Im Jahr 602, nach der Katastrophe

Stimmt, passt nicht.

Mit dem Schmelzen des Eises neigte sich der Flügel immer weiter zur Seite, um eines Tages mit zähem Schaben und einem berstenden Schlag auf den Boden zu stürzen.
Blickt er in die Zukunft?

Hier stimmt wohl auch die Zeitlinie nicht.

Ganz allmählich kroch grüner Bewuchs über das Gelände und eroberte selbst die schattigen Steilhänge der aufragenden Felsen. Die flechtenartige Pflanze veränderte sich ohne Unterlass und immer neue Formen hoben sich dem blauen Himmel entgegen.

Ganz allmählich kroch grüner Bewuchs über das Gelände und eroberte selbst die schattigen Steilhänge der aufragenden Felsen. Die flechtenartige Pflanze veränderte sich ohne Unterlass und immer neue Formen hoben sich dem blauen Himmel entgegen

Und hier fehlt ein Hinweis, das die Zeit vergeht.


Was soll dieser Satz aussagen? Vlt. war Papas Sonnenschein.

Habe ich übernommen.

Das organische Wesen kniete sich in eine kauernde Körperhaltung und betrachtete ihn aufmerksam.
Bleib entweder bei Einheit oder organische Wesen.
Hier haben sich viele Wiederholungen angbahnt. Aber wirkt ein wenig wirr. Mal sehen, ob ich eine Lösung finde.


Dass die Explosionskraft so stark ist, kann ich mir schwer vorstellen.

Die Atombombe auf Hiroshima hatte die Größe einer Waschmaschine. Da es sich um einen Fusionsreaktor oder ähnliches handelt, sollte es möglich sein.

Ich denke, ich gehe da noch mal neu ran.

Danke fürs Kommentieren

Liebe Grüße

Rainer Hohn

 

Gude Rainer Hohn,

eine neue Geschichte von dir, da sage ich doch nicht nein. Ich glaube, ich habe mehr zum Inhalt zu sagen, als zur Form - was bei einer "älteren Geschichte" vielleicht nicht mehr so hilfreich ist, aber mal sehen ...

Zunächst: was sind Segs? Klingt nach einer Zeiteinheit, aber Mr. Google schlägt Solar Energy Generating Systems vor. :confused:

Dann zur eigentlichen Geschichte. Die Grundidee finde ich sehr interessant. Du machst auch keinen Hehl daraus, dass die Maschine den Menschen feindlich gesonnen ist - und spätestens ab dem Punkt, wo ein kleines Mädchen mit Kulleraugen auftritt, weiß der Leser, dass da etwas passieren wird.
Dass es aber die Selbstzerstörung/Bombe wird, hat mich etwas überrascht. Bei einem Titel wie "Relikt" und den Stichworten "Sabotage" hatte ich gehofft, dass die Menschen KE 22 (Warum eigentlich nicht SKE - Standardkampfeinheit?) mitnehmen und er dann Dinge tut, die sie verwundert (und schließlich auch tötet).
Aber das wäre dann eine andere Geschichte.
Der Schwerpunkt deiner Handlung liegt, soweit ich das jetzt einschätzen würde, auf der Unmenge an Zeit die vergeht, bis es doch zu einem unglücklichen Ereignis kommt.
Wenn das so ist, dann würde ich sagen, du könntest das noch ausbauen. Dass ein Stern ... entsteht/sich wandelt (oder so) finde ich dabei schon sehr eindrücklich. Ich habe mich dann noch gefragt, ob nicht Prozesse wie Erosion, Niederschlag oder gar Erdbeben vielleicht ihr Übriges dazu tun könnten, das Verstreichen der Zeit auszudrücken. Zunächst habe ich das dann damit abgetan, dass der Planet ja scheinbar unbewohnt ist und vielleicht nicht einmal eine Atmosphäre hat - was sich dann als falscher Eindruck erwies, schließlich gibt's ja frische Luft.

Soviel erstmal, vielleicht fällt mir später noch mehr ein.

Liebe Grüße,
Vulkangestein

 
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Hallo Rainer,

Die Geschichte wurde letztes Jahr in der Leselupe schon ausführlich diskutiert. Hast du diese Anregungen eingearbeitet in eine neue Version?

Gruß Werner

 
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Hallo kioto,

ich habe viel an der Geschichte gearbeitet und sie hier für Wortkrieger noch einmal gekürzt und überarbeitet. Ich möchte mich hier noch einmal bei FrankK bedanken, der sehr viel Zeit und Mühe für seine Kritiken aufgebracht hat, die mir auch sehr weitergeholfen haben.

Der Grund, diese Geschichte einzusetzen ist, das ich mir nicht im Klaren bin, ob ich sie in der (fast) alten (überarbeiteten) Version für ein E-Book verwenden kann. Ein paar Kommentare sollten da mehr Klarheit bringen. Das Manko der Geschichte ist, das in der ersten Hälfte nicht viel passiert, kein Spannungsaufbau, kein Charakter, wenig Entwicklung. Darüber sollten gute Formulierungen und der Aufbau einer Atmosphäre hinweghelfen.
Ich glaube jedoch, das die Geschichte im kommerziellen Sinne nicht funktioniert, deshalb habe ich alles "poetische" herausgenommen und den Anfang jetzt auf eine kurze Einleitung zusammengeschrumpft und neu gestaltet. Schau doch mal, ob du die alte oder die neue Version gelesen hast.

Liebe Grüße

Rainer Hohn

 
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Hallo Vulkangestein,

danke fürs Lesen. Du hast es sicher schon in den Kommentaren mitbekommen, im Moment versuche ich, herauszufinden, was ich mit der Geschichte anfangen kann. Ich glaube, in dieser Form, mit dem langen Vorlauf, ist sie für Leser nicht interessant. Ich wollte herausfinden, ob eine gute Sprachgestaltung ausreichend faszinieren kann, zweifel aber daran.

Inzwischen habe ich den Anfang neu geschrieben und sehr kurz gehalten, werde aber insgesamt noch dran arbeiten. 10.000 Zeichen dürfen es gerne sein, außerdem kommen mir neue Ideen.

"Seg" ist eine fiktive Zeiteinheit. Soll ja nicht abgekupfert sein. Und ich habe die Bezeichnung in SKE geändert. Ich hatte das "Standart" nachträglich eingefügt, weil ich nicht wollte, das der Leser hier an einen High-Tech-Roboter ala Data denkt.

Interessant wäre nun, zu wissen, ob du die neue Version, wenn auch nicht fertig, als leserfreundlicher beurteilst.

Der Grundgedanke bei der Geschichte war, das heute noch fünfzig Jahre alte Minen Menschen verletzen oder töten, nur diesmal als SF. Ich denke aber darüber nach, ob ich die Geschichte noch ausbaue.

Liebe Grüße

Rainer Hohn

 

Hallo Rainer Hohn,
die überarbeitete Version liest sich viel klarer. Gut, dass du die Landschaftsbeschreibungen so deutlich gekürzt hast. Dass du z. B. erst von der Standard-Kampfeinheit sprichst und sie im folgenden Text SKE nennst, finde ich gut.

*Von achtundvierzig Komponenten bekam er keine Rückmeldung
Wozu die genaue Zahl?

Seine silberne Außenhaut glitzerte brillant im Sonnenlicht
Nicht technisch/analytisch genug. Es dürfte für mich protokollartiger und kühler geschrieben sein. Aber das ist es in dieser Version schon viel mehr.

Die kleine Mandy schoss wie ein Blitz in die Hocke
Komischer Vergleich in diesem Zusammenhang.

Den Campingplatzausflug mit grinsen, lachen, schmunzeln, usw. finde ich immer noch nicht stimmig. :-]
Und Mandy ist auch noch Papas heimlicher Liebling. Und die Luft riecht auch noch nach Erde UND erdig.

So, genug gemeckert. Deine Geschichte hat sich deutlich verbessert. :)

Viele Grüße
wegen

 

Hallo wegen,

ja, die Story ist jetzt schneller und geradliniger. Ich werde sie jetzt nach und nach ausbauen. Habe jetzt alles korregiert, gab da wohl Probleme beim Abspeichern.

*Von achtundvierzig Komponenten bekam er keine Rückmeldung
Wozu die genaue Zahl?

Werde ich dran arbeiten. Das Ganze ist eine schnelle Erstfassung. Jetzt kommt der Feinschliff. :)

Liebe Grüße

Rainer Hohn

 
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Hallo Rainer Hohn,

ja, die Story ist jetzt schneller und geradliniger. Ich werde sie jetzt nach und nach ausbauen.
Die Grundidee finde ich spannend. An Parabellum - du weißt, dass ich die Geschichte super finde :D - kommt sie aber (noch) lange nicht ran. Im Moment ist es mMn nur ein Ausschnitt einer Geschichte. Als Schlussszene käme es ganz gut, braucht dafür aber noch mindestens zweimal soviel an Handlung vorab.

Was war der Grund für den Konflikt zwischen Mensch und den SKE 22 Erbauern? Machterlangung, Streit um überlebenswichtige Ressourcen, ...? Vlt. schreibst du was zur Schlacht selbst, zu den Verlusten auf einer oder beiden Seiten. Oder nur ausführlicher über die Zeit danach und warum Besiedlungspläne notwendig wurden.
Die Erzählperspektive könnte erst allgemein sein und in der Schlussszene auf SKE 22 in der Ich-Perspektive übergehen.

So, während du gerade am ausbauen bist, haue ich dir die Vorschläge mal eben um die Ohren. Aber nur Rainer, weil du das(und noch viel mehr) locker umsetzen kannst! :D

Viele Grüße
wegen

 

Hallo wegen,

es ist praktisch nicht mehr als ein Gerüst übrig geblieben. Auch die zweite Hälfte müsste eigentlich umfassender dargestellt werden. Das wirkt alles wie ein Abriss. Aber vorher wars vom Spannungsgehalt einfach zu schwach, wenn auch schön formuliert, doch nicht leserfreundlich.

Im Moment fehlt mir eine Idee, wie man die Geschichte aufbauen könnte. Das Problem ist wahrscheinlich die Perspektive des Roboters. Da läßt sich in einer Vorgeschichte nicht viel mit anfangen.

Möglich wäre es, vieles in die menschliche Perspektive einzubauen. Vielleicht bergen sie den Kopf, um ihn zu untersuchen und dann kommt es zur Katastrophe. Im Moment stelle ich das erst mal zurück. Eine neue Version stelle ich dann irgendwann mal unter anderem Namen ein, so ganz aufgeben möchte ich das Thema nicht.

Zur Zeit schreibe ich an einer Geeschichte über afrikanischen Geister- und Dämonenkult. Vor lauter Recherchieren komme ich nur Satz für Satz weiter, aber ich mag das Thema und diesmal will ich von Anfang an alles berücksichtigen, was ich übers Schreiben gelernt habe.

Liebe Grüße

Rainer Hohn

 

Hallo Rainer,

die erste Version kenne ich nicht (und bis jetzt auch keine weiteren Geschichten von dir), daher beziehe ich mich nur auf die von meinem Postdatrum.

Fazit:
Fließend zu lesen, unlogische Abfolge der Zusammenhänge, gute Idee aber zu wenig daraus gemacht.

Als Startgerüst liegt eine gute Idee zugrunde, aber du beschreibst eigentlich nur die Ausgangslage. Interessant wird es, wenn die SKE wieder erwacht. Sprengt er sich in die Luft oder nicht? Dieser Punkt ist das Wesentliche in deiner Geschichte und daraus machst du einfach ein „Bumm“. Die Zusammenfassung deiner Geschichte lautet: SKE abgeschossen, Schlafmodus, aufwachen und explodieren. Was betrachtet deine Geschichte sonst noch … nichts. Man muss nicht 20 zusätzliche Seiten schreiben, ein weiterer Abschnitt hätte schon genügt (und darin liegt doch auch eine Herausforderung). Es gäbe hier viele interessante Möglichkeiten, z.B. SKE startet sein Selbstzerstörungsprogramm, Mandy berührt seinen Kopf, SKE zögert und merkt, dass Mandy nicht seinen Gegnerinformationen entspricht. Daraufhin stoppt und überlegt er nochmals. Ist kurz und tönt jetzt zuerst mal banal. Die Herausforderung liegt aber in Darstellung des magischen Moments wenn Mandys Lächeln die SKE zum Umdenken bewegt und aus Feinden Freunde werden.

Ehrlich gesagt, je öfters ich deine Geschichte lesen, umso schlechter finde ich die Abfolge und Zusammenhänge. Ich hatte das Gefühl, dass du eine lange Geschichte zusammengeschnitten hast und die Beziehungen und Verknüpfungen nicht entsprechend angepasst hast.

Hier mal ein paar einfache und kurze Beispiele:

1) SKE sagt zuerst Menschen, als die Familie landet bezeichnet er sie als Organismen und Wesen.

2)

„es herrschte vollkommene Stille … Der Himmel darüber flammte in unregelmäßigen Abständen auf… Gewaltige Raumschiffe feuerten aufeinander und in unmittelbarer Nähe verwandelte sich eines in einen glühenden Feuerball.“
Kannst du mir erklären, wie vollkommene Stille herrscht, wenn in unmittelbarer Nähe ein gewaltiges Raumschiff explodiert (und wir sind nicht im Weltall, wo es im Vakuum tatsächlich still ist).

3)

„Gewaltige Raumschiffe feuerten aufeinander und in unmittelbarer Nähe verwandelte sich eines in einen glühenden Feuerball.

Das zuckende Aufleuchten am Himmel war eine Materialschlacht zwischen den Menschen und seinen Erbauern. Ein EM-Impuls hatte die Abschirmung des Jägers als auch seine eigene durchschlagen.

Die Reste seines Jägers waren nicht auszumachen, ebenso wenig eine feindliche Bedrohung.“


Aha, SKE ist also in einer gewaltigen Schlacht und dann auf einmal waren alle weg. Und was ist mit den anderen abgestürzten und explodierten Einheiten? Waren darunter keine Feind? Deine SKE liegt doch mehr oder weniger auf einem Schlachtfeld.

Der erste Absatz … du verwirrst den Leser und mit „jedem“ Satz muss der sein inneres Ausgangsbild der Geschichte anpassen. Gehen wir mal Satz für Satz durch.

„Standard-Kampfeinheit 22 blickte auf ein weites Tal, das umgeben war von steil aufragenden Felsen mit spitzen Gipfeln und zerklüfteten Kämmen. Die Ebene war von niedrigem Bewuchs überzogen und es herrschte vollkommene Stille.“

Tönt so als wäre SKE eine Roboter/Android Kampfeinheit, welcher auf einem Hügel steht und in eine friedliche Gegend blickt. Nichts Bedrohliches außer er selbst. Auf welcher Mission er wohl ist?

„Nicht weit von ihm ragte ein pechschwarzer Dorn aus dem Erdreich.“
Aha, vielleicht so etwas wie der schwarze Turm von Stephen King? Führt ihn dort seine Mission hin? Dorn soll wohl die Gefahr darstellen.

„Der Himmel darüber flammte in unregelmäßigen Abständen auf.“
Also über dem schwarzen Dorn flammt es auf. Ist es eine Abschussbasis, die SKE zerstören muss?

„Er startete sein Selbstdiagnoseprogramm und griff auf die letzten Daten seiner Festplatten zu.“
Hä, was hat ein Selbstdiagnose Programm mit dem schwarzen Dorn zu tun. Und warum die letzten Daten? Das passt gar nicht mit dem inneren bisherigen Bild zusammen.
„Gewaltige Raumschiffe feuerten aufeinander und in unmittelbarer Nähe verwandelte sich eines in einen glühenden Feuerball.“
Ok, nun erfahren wir dass er in einer gewaltigen Schlacht ist. Geht es um den Dorn?

„Er saß in einem Gleiter, dessen Schirme aufleuchteten.“
Ach die SKE sitzt in einem Gleiter. Erstaunlich, dass er in einer gewaltigen Schlacht Zeit für die Landschaft hat. Na gut, er kämpft mit seinem Gleiter (d.h. er fliegt herum!). Was für ein Gleiter ist es (Jäger, Enterung …?). Und was ist mit Schirmen gemeint. Ist es ein Schutzschirm (wenn schon Schutzschild!) wie in Star Trek, oder sind es die Schirme in seinem Cockpit, welche überall Probleme anzeigen?

„Die Diagnose ergab Beschädigungen des Betriebssystem. SKE 22 startete sein Reparaturprogramm.“
Also wohl Cockpitschirme, aber warum sein? Ist er auch beschädigt oder nur sein Gleiter?

Um deinen ersten Absatz richtig einzuordnen, musste ich erstmal die gesamte Geschichte lesen und verstehen. Das sollte nicht sein. Danach erfahren wir, dass er schon abgestürzt ist und sich gar nicht mehr bewegen kann. Und warum ist sein Kopf außerhalb des Gleiters?


Kleine Fragen, die einem so aufkommen …
- Die SKE ist anscheinend ein Roboter bzw. ein Android. D.h. aber auch, dass die Softwareprogamme sehr weit fortgeschritten sind. Warum haben dann die Gleiter bzw. Jäger noch eine SKE an Bord? Man kann das Softwareprogramm direkt in den Jäger einspeisen.
- Wenn der Kopf mit Sekundärreaktor ein ganzes Tal „pulverisieren“ kann, warum gibt es dann eine Schlacht wo die Einheiten sich nahe bekämpfen. Man baut doch einfach eine Rakete mit so einem Sekundärreaktor und sendet diese zum Feind.

Rainer, ich könnte deine ganze Geschichte so auseinander nehmen und all die Unzulänglichkeiten aufzeigen. Ich hoffe aber, dass meine Hinweise ankamen.

Meine Kritik soll nicht persönlich aufgefasst werden, oder deinen Schreibstil als schlecht darstellen. Im Gegenteil, ich hab deine Geschichte gerne gelesen. Deshalb nahm ich mir auch die Zeit, dir eine ausführliche Kritik zu schreiben. Schlussendlich ist dieses Forum auch dafür da.

Beste Grüße
Kroko

 

Hallo Kroko,

danke für deinen Kommentar. Ich habe ihn gerade erst entdeckt. Ich glaube, ein @ vor dem Namen ist notwendig, damit ein Kommentar unter Benachrichtigungen angezeigt wird.

Ich hatte das Gefühl, dass du eine lange Geschichte zusammengeschnitten hast

Zunächst muss ich dir in so ziemlich jedem Punkt recht geben. Ich habe die Geschichte extrem gekürzt und das in aller Schnelle hier mit „Bearbeiten“. Die alte Story zeigte in recht schönen Formulierungen die Jahrhunderte, die SKE auf dem Planeten überdauerte, daran habe ich lange stur festgehalten. War nett formuliert und steckte viel Arbeit drin, aber wenig Konzept für eine leserfreundliche Geschichte. Dann bekam ich doch Zweifel, ob das den Leser anspricht und nicht eher langweilt. Deshalb habe ich den halben Text gelöscht und alles vor der Landung des Raumschiffs neu geschrieben, aber nicht wirklich ausgearbeitet.

Sprengt er sich in die Luft oder nicht? Dieser Punkt ist das Wesentliche in deiner Geschichte und daraus machst du einfach ein „Bumm“

Der Grund für die Geschichte waren Landminen, die explodieren auch nach 20 Jahren, wenn einer drauftritt. Ich denke auch daran, das Ende auszubauen, der Kopf wird geborgen und untersucht und irgndwas passiert. Das ginge in Richtung unterhaltsam und spannend. Das wirft aber das ganze Konzept und die eigentliche Aussage über den Haufen. Soll es aber eine gute Geschichte für Leser werden, komme ich scheinbar nicht drum herum.

SKE sagt zuerst Menschen, als die Familie landet bezeichnet er sie als Organismen und Wesen

Hier sehe ich zunächst keinen großen Konflikt. Er kennt die Rasse der Menschen und bezeichnet die einzelnen Exemplare als Organismen. Man sollte vielleicht bei einem Begriff bleiben, doch hatte ich ein Problem mit Wiederholungen. Werde ich bei der nächsten Version aber im Auge behalten und möglichst verbessern.

„es herrschte vollkommene Stille … Der Himmel darüber flammte in unregelmäßigen Abständen auf… Gewaltige Raumschiffe feuerten aufeinander und in unmittelbarer Nähe verwandelte sich eines in einen glühenden Feuerball.“
Kannst du mir erklären, wie vollkommene Stille herrscht, wenn in unmittelbarer Nähe ein gewaltiges Raumschiff explodiert (und wir sind nicht im Weltall, wo es im Vakuum tatsächlich still ist).

Hier fehlte der Hinweis, das es im Raum über dem Planeten geschieht. Er sieht aber trotzdem den Himmel. Könnte sein, das ich dem Leser zuviel zumute. Daraus ergibt sich auch folgendes Missverständnis:

Aha, SKE ist also in einer gewaltigen Schlacht und dann auf einmal waren alle weg. Und was ist mit den anderen abgestürzten und explodierten Einheiten? Waren darunter keine Feind? Deine SKE liegt doch mehr oder weniger auf einem Schlachtfeld.

Das zweite, gewaltige Raumschiffe, ist ein Abruf von seiner Festplatte. Ihm fehlt die Erinnerung im Zwischenspeicher und sein System wird neu geladen. Er verschafft sich Informationen. Doch das muss klarer dargestellt werden. Auch die Abfolge scheint falsch. Wie gesagt, etwas schnell zusammengestückelt, um den Text besser lesbar zu machen. Ich hätte ihn lieber herausgenommen, um ihn in Ruhe komplett neu aufzubauen.

Die dann folgenden Anmerkungen von dir beruhen auf der etwas zusammenhanglosen Darstellung des Bisherigen und sind mir teilweise zu sarkastisch.

Im Moment bin ich mir nicht sicher, ob die Geschichte Potential hat. Sicher ist, ich müsste sie komplett neu angehen.

Die SKE ist anscheinend ein Roboter bzw. ein Android. D.h. aber auch, dass die Softwareprogamme sehr weit fortgeschritten sind. Warum haben dann die Gleiter bzw. Jäger noch eine SKE an Bord? Man kann das Softwareprogramm direkt in den Jäger einspeisen.

Gute Frage. Warum fliegen die Zylonen die Schiffe selbst? Okay, 70ger Jahre. Man könnte argumentieren: Weil sie Reparaturen ausführen können, einen Brand löschen können, eine universell einsetzbare Einheit sind, wo nur ein neues Programm geladen werden muss für eine andere Aktivität, sie besser zu bergen sind, sie eventuell ein zweites Computerprogramm für das Schiff darstellen. Aber ich fürchte, das ist schon ein Punkt, den der Leser akzeptiert oder nicht, denn wirklich offensichtlich ist es nicht.

Liebe Grüße

Rainer Hohn

 

Hallo Rainer,

gern geschehen und danke für den den @ Hinweis. Bin leider selten im Forum unterwegs und vergesse dann immer die Hälfte.

Freut mich, dass mein Punkt rüberkam und deshalb will ich auch nochmals das Positive hervorheben (darin bin ich immer schlecht, nur Kritik bei mir ;) ). Dein Lesefluss war sehr angenehm und hat viel Spaß gemacht. Das ist bei vielen Geschichten nicht selbstverständlich. Bin gespannt auf deine nächsten Geschichten (wenn das mal kein Lob ist :D ).

Beste Grüße
Kroko

 

Hallo Rainer,
im Gegensart zu den anderen Antworten finde ich gerade die Stimmungsbilder sehr schön und auch gut verständlich. Ich liebe ausschweifende Beschreibungen, solange sie nicht langweilig werden. Und es sind soviele schöne Formulierungen dabei.
Die Überbrückung der langen Zeitverkürzen war ganz gut gelöst. Der Leser muss meiner Meinung nach auch mal ein wenig nachdenken. Aber wer was finden will… Ich habe alles gleich verstanden.
Die Ursachen für den Krieg ist interessant für das Ende, könnte deshalb in dem einen oder anderen Nebensatz wieder auftauchen.
Den Schluss fand ich zu extrem. Ich finde, eine kleine Explosion mit Leichtverletzten und einer Diskussion über diese Art der Kriegsführung, auch mit Wesen der Gegenpartei könnte reizvoll sein.
Trotzdem gefällt mir die Geschichte sehr gut. Ich würde nur noch ein wenig Feinschliff betreiben

Beste Grüße

SurfNRoller

 

Hallo surfNroller,

danke für deine Aufmunterung. Ich hatte wieder die Erstversion eingestellt, da sie mir sprachlich ganz gut gefällt. Und schön zu hören, das auch eine Geschichte ohne kommerzielle Normen wie Spannungsbogen, Charakterisierung etc. einigermaßen gut lesbar sein kann.
Die Ursachen des Krieges im Text anzureißen finde ich keine schlechte Idee. Behalte ich im Hinterkopf, wenn ich mal an der Geschichte nachbearbeite.

Den Schluss fand ich zu extrem
Na ja, sollte er eigentlich auch sein. Das Ganze ist ja eine Anspielung auf Landminen, die bei uns noch zu Millionen verbuddelt sind. Deinen Vorschlag finde ich eigentlich nicht schlecht, glaube aber, dann würde der Rest der Geschichte eher dahinplätschern.

Liebe Grüße

Rainer Hohn

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Rainer Hohn!

Dreihundert Jahre blickte er auf das weite Tal,
Ein verdammt guter Köder, den du da auslegst.
Überhaupt, es ist eine interessante Geschichte, die an keiner Stelle langweilig wird. Der Perspektivenwechsel, nicht zu spät, nicht zu früh, positioniert dann den Leser. Er kann Partei ergreifen.
Worauf die Geschichte hinaus will, wird nach dem zweiten Wechsel endgültig herausgestellt und treibt die Spannung auf den Höhepunkt. Der Aufbau ist dir sehr gut gelungen.
Auch das Thema ist stark. Es wird auch in weiterer Zukunft ein aktuelles Thema sein. Das ist, wie ich finde, für eine SF Geschichte ein wichtiger Faktor.

Wie das Gebiss eines Raubtieres umschlangen sie die Ebene mit ihren zugespitzten Gipfeln und zerklüfteten Kämmen und griffen nach dem Himmel, als wollten sie die Sterne verschlingen.
Umschlangen und verschlingen sind mir zu ähnlich. Das geht eleganter.
Das „als“ steht nicht an der richtigen (logischen) Stelle. Es müsste weiter nach vorne, da die Gipfel nicht wirklich nach dem Himmel greifen:
Wie das Gebiss eines Raubtieres umschlangen sie die Ebene mit ihren zugespitzten Gipfeln und zerklüfteten Kämmen, als griffen sie nach dem Himmel, um die Sterne zu verschlingen.
Die (zu)gespitzten Gipfel und Kämme könnten auch im vorherigen Satz untergebracht werden.
Dreihundert Jahre blickte er auf das weite Tal, das umgeben war von steil aufragenden Felsen mit spitzen Gipfeln und zerklüfteten Kämmen ... oder so ähnlich.
Dann hat man das Bild der Felsen in einem Zug komplett vor Augen.


Gern gelesen!

Lieben Gruß

Asterix

 

Hallo Asterix,

ich spekuliere mal, dann hast du den Köder geschluckt.:) Es freut mich, das dir die Geschichte nicht zu langweilig wurde. Ich hadere immer wieder mal mit dem Konzept der Story, die sich vom Aufbau etwas Abseits von gängigen Vorstellungen bewegt. Aber ich mag die Geschichte eigentlich auch so wie sie ist.

Umschlangen und verschlingen klingt tatsächlich fast nach einer Wiederholung. Das habe ich geändert.

Auch das "als" habe ich verschoben. Es scheint ja nur so, aber die Felsen können die Sterne ja nicht verschlingen.

Danke für den Kommentar.

Liebe Grüße

Rainer Hohn

 

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