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Das Recht zu Leben

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18.08.2001
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Das Recht zu Leben

Eines Tages flog eine Grille einer Spinne ins Nezt und blieb an diesem Nezt kleben. Aus eigener Kraft konnte sich die Grille nicht befreien. Doch gerade, als die Spinne kam und sich auf ihre Speise stürzen wollte, nahm ein Mensch die Grille aus dem Nezt und setzte sie an einem sicheren Ort ab. Erbost fragte die Spinne den Menschen, warum er ihr die Nahrung geklaut habe. Dieser antwortete darauf: „Ich habe sie nicht geklaut, böse Spinne, ich habe das Leben dieser Grille gerettet!“
Die Spinne schaute zu dem Menschen auf und entgegnete: „Ich bin nicht böse, es ist meine Natur die mir gebietet, andere Lebewesen zu essen, damit ich überleben kann. Doch Du verwehrst mir meine Natur, wer gibt Dir das Recht dazu?"
"Es war meine Pflicht, dem Opfer zu helfen!"
Die Spinne schüttelte ihren Kopf und erwiderte: „Ja, aber nun bin ich das Opfer, nun werde ich den Hungertod erleiden müssen!“

 

Kommt da noch was??? Bis jetzt ist es ja nur ein Dialog zwischen einem Menschen und einer Spinne.
Vielleicht solltest du noch was anfügen, denn so wirkt die Geschichte "abgewürgt".

Warum schreibst du eigentlich immer Netzt?

 

Na, da war die Spinne wohl schlauer als der Mensch... Hättest Du wenigstens noch eine Frage ans Ende gesetzt, die man beantworten könnte, oder eine Aufforderung an uns, Stellungnahme zu der Haltung des Menschen oder der Spinne zu nehmen, wäre es ein wenig kompletter gewesen...
Aber die Geschichte gefällt mir :)

P.S.: Genau, warum schreibst Du immer NetzT?

 

Wenn man bedenkt, dass der Mensch selbst andere Lebewesen ißt, um zu überleben, dann ist die Rettungsaktion natürlich recht kurzsichtig und ein bloßer Anfall von Selbstbetrug und Scheinmoral. Liegt da die Aussage? Oder ist es etwa so, dass der Titel den Sinn ausmacht - wer hat den nun das Recht zu leben? Oder die 'Pflicht', zu sterben? - ist das Deine Frage?
@Rainer: Dann muss ich sagen, dass es echt nicht mehr nötig ist, denn zum Denkanstoss langt es, als Geschichte ist es natürlich nach wie vor sehr kurz, aber das war Armstrongs Satz z.B. ja auch... ;)
Übrigens Hans, Du hast im vorletzten Satz die Anführungszeichen vergessen!

 

Also bei der Geschichte kann man sich schon Gedanken darüber machen, was denn die Natur des Menschen sei.

Am Anfang rettet er die Grille aus den Fängen der Spinne. Im Gegenzug bringt er dadurch die Spinne in Lebensgefahr, obwohl die doch eigentlich gute Hungerskünstler sind. Was denkt sich ein Mensch dabei, so etwas zu tun? Nun es liegt wohl in seiner Natur zu entscheiden was richtig und recht ist.

Denkt man weiter, so müsste er allerdings auch der Spinne etwas zum Essen geben oder er entscheidet einfach die Spinne verhungern zu lassen, weil ihm diese nicht so sehr gefällt, wie die wunderbar anhöhrende Grille.

Woher nehmen wir uns denn eigentlich das Recht, nun es liegt wohl auch nur in unserer Natur.

<IMG SRC="smilies/cwm15.gif" border="0"> Die Geschichte mag kurz sein, aber sie ist wenigstens kompakt und pointiert. Mal was anderes, eben für Zwischendurch. Und "Netzt"? Ja, pfui Spinne sag ich nur dazu.

 

Genau da liegt das Problem! Der Mensch maßt sich an, zu entscheiden, was richtig und Recht ist. Schlimm genug, das dies oft bei so kleinen Entscheidungen passiert, wie einen Ameisenhaufen zu verseuchen, weil er zwischen den neu gelegten Marmorplatten der Terrasse empor ragt. Oder die Spinne, die in der Ecke des Zimmers haust, gnadenlos plattzumachen, anstatt sie, wie ich es (Stolz!) tue, einzufangen und draussen im Treppenaufgang rauszulassen.
Die wirkliche Dramatik des menschlichen "Rechtsverständnisses"
zeigt sich ja erst bei den alltäglichen großangelegten Vernichtungsaktionen, die wohl wirklich nicht mehr aufgezählt werden müssen und mit denen wir alle leben. Deswegen sollte ich auch nicht zu groß das Maul aufmachen, aber erschrecken tut es mich schon.

 

@Benjamin: Und woher nehmen wir uns dann das Recht, anzunehmen, dass es in unserer Natur liegt, es als unser Recht zu betrachten?

 

Mal ganz davon abgesehen glaube ich nicht, dass es eine Spinne interessiert was ein Mensch fabriziert und was noch viel unglaublicher ist, dass ein Mensch sich anmaßt eine Spinne zu verstehen.

Erbost fragte die Spinne den Menschen, warum er ihr die Nahrung geklaut habe. Dieser antwortete darauf: „Ich habe sie nicht geklaut, böse Spinne, ich habe das Leben dieser Grille gerettet!“

Die Spinne schüttelte ihren Kopf
:D Das würde ich gerne mal sehen.

„Ja, aber nun bin ich das Opfer, nun werde ich den Hungertod erleiden müssen!“
Immer noch besser, als daüber nachzudenken wem man glaubt als nächstes retten zu können.

@ baddax:

Und woher nehmen wir uns dann das Recht, anzunehmen, dass es in unserer Natur liegt, es als unser Recht zu betrachten?
Das liegt wohl auch in unserer Natur. :D Übrigens, wenn du das auch noch in einen Satz mit einbindest, dann werde ich bald zu Doc Poncher müssen.

 

Wenn die Spinnen darüber nachdenken würden, dann hätten wir wahrscheinlich ganz schnell das klassische B-Movie-Insekten-killen-alle-Menschen-Problem.
Den letzten Satz, Benjamin, habe ich nicht verstanden.

 

Hallo Hans,

Wiedereinmal eine gelungene Story, würde ich sagen, aber die Parabelform funktioniert nicht unbedingt vorteilhaft für die Geschichte.

Hier geht es glaub ich nicht um die Frage was in der Natur des Menschen sei, sondern eher um ein moralisches Dilemma. Ein Mensch der moralisch handeln will wird diesen beiden Thesen zustimmen:

  • Wenn es möglich ist, muss man ein Leben retten.
  • Man darf nicht wissentlich das Leben eines anderen gefährden.

Hier geraten die beiden Thesen in Konflikt miteinander. Der Mann muss sich entscheiden, was ihm wichtiger ist.

Oder muss er das überhaupt?

Er könnte der Spinne etwas anderes, schon totes zu essen bringen.

Dies wäre sehr eine sehr moralische Handlungsweise, aber ist dies überhaupt möglich? Kann man so überhaupt leben?
Dazu muss man sich auch fragen ob der moralische Umgang von Mensch zu Mensch gleich wie der von Mensch zu Tier sein sollte (und deshalb glaube ich funktioniert diese Parabel mit Tieren nicht so gut).

Ich finde (so wie Du wahrscheinlich) der Mann hätte richtig gehandelt, indem er die Grille der Spinne überläßt.
Egal, wie er die Rettung der Grille rechtfertigt, es wird dadurch kein Leben gerettet. Also warum sollte er dann die Spinne "bevorzugen"?
Die Spinne hat völlig recht, wenn sie sagt sie darf andere Lebewesen töten und essen um zu überleben. Wir gehen ja jetzt auch schon davon aus, dass der moralische Umgang zwischen Menschen nicht der gleiche wie zwischen Tieren ist, und da verhält es sich mit Menschen genauso - Menschen verzehren auch andere Lebewesen als Nahrung.

Insofern stellt Deine Geschichte nicht wirklich ein unlösbares Problem dar, welches meine Moralvorstellung auf die Probe stellt.
Könnte es aber ein solches Dillemma zwischen menschen geben?

 

Hallo Alle,
also ich für meinen Teil weiß nicht, was richtig ist und was falsch ist in dieser Geschichte. Ich weiß nur, daß alle 3 involviert sind und alle 3 Bedürfnisse haben. Welche Bedürfnisse aber Vorrang haben, wer entscheidet, was gerechtfertigt ist und was nicht, weiß ich nicht.
Das mit dem Netzt, ha, also datu sogo isch ncoh nigs.

Björn :D

 

Ach, Leute - jetzt hört doch auf auf jedem Laternenpfahl das Staubkorn zu suchen! :(

Die Geschichte war meiner Meinung nach sehr schön, auch philosophisch, knackig kurz und gibt STOFF ZUM NACHDENKEN, wie wir ja schon an Euren Diskussionen hier sehen können... :D

Insofern: Gelungen! <IMG SRC="smilies/thumbs.gif" border="0">

Weiter so!
Gruß
stephy

 

Danke Danke Danke!
Ich dachte ich schreib mal was kurzes. :mad:

Die Zerbrechlickeit der Realität hingegen ischt was langes. However. Interessante Diskussion.

Björn :rolleyes:

 

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