Hi Novel,
Es war noch dunkel, als lärmend sich die Schule füllte.
Auch, wenn ich Adjektive grundsätzlich mag, würde ich lärmend hier streichen. Es gibt dem Satz eine etwas künstliche Altmodischkeit, die ich gerade für das Folgende unangemessen finde. Auch füllst du den Lärm im nächsten Satz ja aus.
Schlurfend rennende Schritte hallte mit dem Geschrei von Stimmen durch die Räume.
Das könnte man so lesen, als würden die Schritte schreien. Deshalb würde ich eher eine "und" Verbindung wählen. Auch die schlurfenden und rennenden Schritte würde ich trennen, um die vielen unterschiedlichen Fortbewegungsarten der Schüler anzudeuten.
Schlurfende und rennende Schritte sowie schreiende, jubelnde und schimpfende Stimmen hallten durch die Räume.
Während in aller Ruhe der Hausmeister den Schulhof fegte.
Mit "während" als Eingangswort, solltest du den Satz eher zum durch ein Komma getrennten Nebensatz machen. Auch würde ich ihn der Natürlichkeit wegen etwas umstellen.
Räume, während der Hausmeister in aller Ruhe den Schulhof fegte.
In der Klassse wurden die wichtigen und unwichtigen Dinge erzählt, wie an allen anderen Tagen auch.
Es scheint wirklich schon ein älteres Werk von dir zu sein. Auch hier setzt du die Sprache im Satzbau etwas unnatürlich. Auch hast du hier eine Chance den Satzbau mal zu variieren und somit etwas mehr Leben zu erzeugen:
Wie an allen Tagen wurden in der Klasse wichtige und (inhaltlicher Vorschlag) noch mehr unwichtige Dinge erzählt.
Das Zeitgefühl im Klassenzimmer war plötzlich auf null gesunken.
Hier verstehe ich den Bezug nicht. Hat das Zeitgefühl vorher existiert, wenn ja, wodurch ist es auf Null gesunken? Ist es nicht so, dass man ohne Gedanken an die Zeit in der Klasse tobt, bis es klingelt oder der Lehrer kommt? Wenn er dann nicht kommt, müsste vielleicht in einem erst ein Zeitgefühl entstehen, wenn er sich fragt, ob der Lehrer nicht schon längst hätte da sein müssen.
Wie zu allen Zeiten schlug jetzt die Stunde der Streben, Neumalklugen und Klassenlieblingen
dazu später auch in meiner Kritik am Aufbau noch was, hier aber erstmal: So viele von diesen gibt es nicht. Es entsteht der Eindruck, als ob ein einziger Klassenclown einer Armee von Strebern gegenübersteht. Meistens sind es pro Klasse doch so eher 2 bis 5, die völlig untendurch sind und den Ruf des Strebers haben.
Vorm Lehrerzimmer kamen die selbsternanten "Rescuers" zum halten
Den Begriff Rescuers finde ich recht unpassend. Auch kamen sie ja nicht einfach wie durch Zauberhand zum Halten, sondern stoppten dort ganz bewusst und aktiv ihren Weg. Sie waren am Ziel. Die Passivität passt also nicht.
und obwohl die Lehrertür immer verschlossen war,Geistige Ruhe, war diesmal die Tür ein Spalt offen.
Da fehlen Leeerzeichen
Die Rettung stand vor einem Problem, - eine offene Tür -,
Nicht die Rettung, sondern die Retter standen vor dem Problem; einer offenen Tür
denn man wollte ja trotz Rettung keinen Lehrer verärgern
auch hier wollte man es nicht trotz Rettung nicht, sondern trotz der guten Absicht (deren Folge erst die Rettung ist) nicht.
Dies schien auch für die Tür unerträglich zu sein und als ob sie leben würde, ging sie auf
mE könntest du hier mehr Spannung erzeugen, wenn einer der Schüler sich zögenrd doch trauen würde, die Tür aufzustoßen und die Tür nicht von allein aufgeht.
Im Kopf schimmerte ein merkwürdig grünes Licht und man sah Drähte und Transistoren
in unserem Zeitalter vielleicht eher Platinen und Chips
Seine Stimme war ruhig und warmherzig, als er die Kinder bat ihn in die Turnhalle zu folgen.
bat, ih
m in
Ohne Willen folgten die Kinder dem Mann.
Vorschläge: Willenlos; Mechanisch wie die Lehrer oder das, was sie bisher dafür gehalten hatten;
Die Schulklingel ertönte und Lehrer wie Schüler eilten aus der Schule.
Ein merkwürdiger Bruch. Was tut der sechseckige Monitor, was erzählt er den Kindern? Da ist mE eine Lücke. Und welche Lehrer eilen aus der Schule? Haben die ihre Köpfe wieder hochgeklappt?
Der Amnesiestrahl wird nicht mehr lange ausreichen, wenn die Kinder zu oft davon behandelt werden.
Wozu der Amnesiestrahl? Okay, das könnte der sechseckige Monitor sein. Die Kinder sollen also vergessen, dass sie die aufgeklappten Lehrerköpfe gesehen haben. Das Spiel wiederholt sich also womöglich täglich, ist für die Kinder aber jeden Tag neu.
Da muss man aber ein bisschen kombinieren, um drauf zukommen. Nun, das ist nicht weiter schlimm.
Trotzdem habe ich ein bisschen das Gefühl, du hast aus einer tollen Science Fiction Ausgangsidee leider nicht das Beste gemacht.
Die Idee, nach den Pisa Ergebnissen auf vollautomatische Lehrkräfte zu setzen hat ja was. Dann aber möchte ich dir als Anregung ein paar Gedanken mitgeben.
Wir leben ja eher ein einer Welt, in der die Kinder viel offener für Technik sind als die Erwachsenen. Gibt es da einen Grund, die Androidenlehrer geheim zu halten? Vor wem? Vor den Kindern oder möchte man nur nicht, dass sie es ihren Eltern erzählen?
Zweiter Gedanke: Würden man diese vollautomatischen Lehrer in Menschengestalt nutzen, oder würde man die Kinder nicht eher vor Multimedia PCs mit wissen füttern? Die ganze Schule ein gewaltiges Sprachlabor Schüler isoliert voneinander mit Kopfhörern vor einem Monitor der ein tägliches Programm abspult? Fragen daraus, wie kann so individuelles Lernen stattfinden, auf unterschiedliches Lerntempo eingegangen werden, was passiert, wenn jemand nicht mitkommt, etwas nicht versteht oder mal einen Tag krank ist und deshalb Stoff versäumt? Fragen die natürlich auch bei den Androiden auftauchen, wenn die nur ihrer Programmierung folgen.
Natürlich greife ich so tief in deine Fantasie ein und es ist immer unfair, anhand einer Geschichte im Grunde eine andere Geschichte vorzuschlagen.
In diesem Fall denke ich aber, du kannst das erstens ab und zweitens, du lässt dir vielleicht gern Anregungen geben, anhand der Idee neue Gedanken einzubringen.
Vom Aufbau, um Spannung in die Geschichte zu bringen, könntest du übrigens besser auf ein Einzelschiksal setzen und einen Protagonisten einführen, mit dem wir mitfühlen können.
Der könnte eventuell (in deiner Fassung) als einziger die Computerlehrer erinnern und versuchen, die anderen zu überzeugen, oder er könnte versetzungsgefährdet versuchen, gegen die Übermacht von Maschinen, die diese Entscheidung treffen zu kämpfen.
Du könntest also eine prima Science Fiction Geschichte daraus machen, wenn du dir Gedanken darüber machst, wie diese Lehrer programmiert sind, welche Schwierigkeiten sich daraus ergeben und wie der tägliche Unterricht so aussieht.
Sorry, für diese leider recht schlechte Kritik. Gerade, wenn ich vom Talent eines Autoren überzeugt bin, neige ich dazu, sehr kritisch zu werden.
Lieben Gruß, sim