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Das Palimpsest

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12.08.2005
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Das Palimpsest

Professor Richardson blaetterte in Seinen Unterlagen, kontemplierend, seine Pfeife rauchend. Die Tür wurde aufgerissen, der Schock riss Richardson jäh aus seinen Gedanken und ließ ihn aufspringen. Er hatte seiner Sekretärin gesagt, dass niemand ihn stören sollte, da er seine Ruhe zum Nachdenken brauchte. In der Tür stand Inchbold, einer seiner besten Studenten, völlig außer Atem auf den Professor zustürmend. Hinter ihm die verzweifelte Sekretärin.

"Schon gut Miss Moneypenny..." er winkte ab und die Sekretärin verzog sich wieder. "Was gibt es denn so wichtiges Inchbold, dass sie mich in meiner Ruhe stören?". Inchbold rang noch mit seinem Atem, mit seiner Konstitution war es nicht besonders gut gestellt. "Professor, das Kroesus Edikt ...", er lehnte sich an den Schreibtisch. Richardson hob dir Brauen. "Ja? Was ist damit? So setzen sie sich doch und trinken erstmal einen Tee." Inchold setzte sich und griff mit zittriger Hand nach dem ihm gereichten Tee. "Dann erzählen sie mal.". Inchbold atmete einmal tief durch nahm noch einen Schluck Tee und hob dann an. "Es geht um das Kroesus Edikt das wir in der Ausgrabung gefunden haben, von dem ich ihnen berichtete.". Richardson nickte eine Rauchwolke ausstoßend. "Ja höchst interessant, es bestätigte die Vermutung, dass er damals das gemünzte Geld einführte. Die Industriellen haben es schon eine Konferenz einberufen zu Ehren von Kroesus. Sie sagten etwas davon, dass sie ihm die Ehre zu Teil kommen lassen wollen, die ihm gebuehrt." Inchbold wollte wieder reden, Richardson hob aber eine Hand, an seiner Pfeife schmauchend. Inchbold versteckte sich hinter seiner Tasse, um noch einen Schluck zu trinken. "Ah ja, 'Ihm gehoert die Ehre den Grundstein für die moderne zivilisierte Gesellschaft gelegt zu haben. Ohne ihn wäre es nie zu dem Wohlstand gekommen, den uns die Industrie uns heute einbringt', das waren die genauen Worte. Ich bin auch eingeladen ...". Er grübelte wieder und blickte dann auf Inchbold. Dieser war nun kreidebleich. "Entschuldigung, was ist denn nun mit dem Edikt?".
"Das Edikt ist ein Palimpsest, ursprünglich von einem gewissen Daedakus geschrieben.". Die Augenbrauen von Richardson hüpften wieder in seinem Gesicht, so was ist für Professoren wichtig, er übte es schon seit Jahren, um Eindruck zu schinden. Er nickte und bedeutete ihm mit einem Wink seiner Pfeife vorzuführen. "Und was steht drin?". "Es handelt sich um eine Ergänzung zum Prometheus Mythos. Er schreibt, dass nachdem Zeus Prometheus an den Fels gekettet hat, Hermes sich mit Zeus Geschenk auf den Weg zu den Menschen machte.". Richardson nickte etwas ungeduldig. "Ja soweit ja nun nichts neues und deshalb müssen sie mich stören? Wo sie doch wissen, dass ich an der Rede für die Einladung arbeite.". Inchbold sprang auf. "Darum geht es ja eben! Das Palimpsest sagt weiterhin, dass das Geschenk des Zeus nicht alle Menschen erreicht hat. Die Vorfahren des Kroesus haben es nie erhalten!". Richardson, der an seiner Pfeife paffte fing an zu husten. "Das lässt die Konferenz in einem anderen Licht dar stehen.".
Richardson und Inchbold ließen sich in ihre Sessel fallen beide sagten kein Wort, und schlürften an ihrem Tee....

 

Hi MarvinTDR,

erst mal muss ich sagen, dass ich mir ganz gut vorstellen konnte, was Du erzählst, es ist bildlich, wenn es auch oft in's Klischeehafte abgleitet.
Dann verstehe ich den Sinn der ganzen Story nicht richtig, was aber meine Sache ist (d.H. ich erwarte nicht, es erklärt zu bekommen). Geht es Dir um die Prometheus-Sache? Da Du's Satire nennst, nehme ich mal an, dass Du dieses wissenschaftlich-professoral-sinnfreie etwas auf die Schippe nehmen wolltest.
Zwischen Satire und Klischee gibt es einen Unterschied. Nicht in Klischees abzudriften ist, denke ich, die Herausforderung an einem satirischen Text.

Du musst unbedingt an Deiner Rechtschreibung arbeiten!
Ich zähle nicht alles auf. Nur ein paar Beispiele...
...für Kommata:

Richardson und Inchbold ließen sich in ihre Sessel fallen, beide sagten kein Wort(,) und schlürften an ihrem Tee....
...Groß-/Kleinschreibung:
Er hatte seiner Sekretärin gesagt, dass niemand ihn stören sollte, da er seine Ruhe zum Nachdenken brauchte.
...Zeichensetzung:
"Was gibt es denn so wichtiges Inchbold, dass sie mich in meiner Ruhe stören?".

Noch viel Freude beim Schreiben, R.-

 

Danke erstmal fuer die Berichtigungen.
Ich will es nicht erklaeren, aber um zu verstehen was ich meine, hilft es sich mal die Prometheus Geschichte nochmal anzugucken. Die Idee war etwas nicht so vordergruendiges zu schreiben. Wuerde mich also freuen wenn sich die Leute mal dazu auslassen wuerden was sie denken was der Text sagen soll, bevor ich es darlege.

 

Hello Marvin -

der satirische Charakter Deiner Geschichte will sich mir nicht erschließen. Auf das Ratespiel 'was könnte mir der Autor sagen wollen' habe ich keine Lust, zumal ich die Meinung vertrete, dass ein Nicht-Erkennen von Sinnhaftigkeit eher dem Verschulden des Autors als dem Unverständnis des Lesers zuzuordnen ist. ;-)

Aber - Satire ist auch schwer, vielleicht paßt der Text besser in 'Experimente'.

Viele Grüße vom gox

 

Ok also will ich mal erklaeren was ich meinte.
Ein Palimpsest ist ein Schriftstueck was wiederbeschrieben worden ist.
Der Originaltext ist der mit der Geschichte, wo Zeus Hermes sendet, um den Menschen das Geschenk der Guete und des Mitleids zu senden.
Aber eben aus versehen nicht an die Vorfahren Kroesus. Dieser hat den Text dann zum Pamlimpsest gemacht, indem er ihn mit seinem Edikt bedruckte, indem es um die Einfuehrung des Muenzgelds geht.

 

Hallo Marvin,
ich kann mich den anderen leider nur anschließen.

Zum einen solltest du wirklich an der Rechtschreibung arbeiten, ein paar Stellen hat Rodion dir schon genannt. Zum anderen frage ich mich auch nach deiner Erklärung, nicht böse gemeint, immer noch: "Und weiter?"

Da Krösus (hast du keine Umlaute auf deiner Tastatur oder benutzt du sie nur nicht? ;) )keine Güte und kein Mitleid in seinen Genen hat, hat er das Münzgeld eingeführt? Soll das die Aussage deines Textes sein?

Also aus deinem Text wird gar nichts ersichtlich, auch deine Erklärung lässt es nur erahnen... da musst du nochmal dran arbeiten, so, dass es auch für den Leser verständlich wird.

Grüße,
Sebastian

 

Ja das sollte die Aussage sein.
Ich habe leider keine Umlaute, weil ich eine US Tastatur habe.
Die Idee war ja nicht dass man es sofort sieht, sonder dass sich die Leute wundern und vielleicht mal in den griechischen Sagen nachschlagen, um den Punkt der Geschichte zu begreifen. :)

 

Hallo Marvin,

hm...wenn die Idee ist, dass man es nicht sofort sieht, dann gehört die Geschichte weder ins Satire- noch in ein anderes Forum auf kg, sondern auf andere Internetseiten. Aber es hindert dich keiner dran, diese Geschichte so umzuformulieren, dass sie auch verständlich wird.
Ich denke, deine Intention ist ein typisches Beispiel dafür, wie Geschichten nicht beim Leser funktionieren.
Wenn der Leser eine Rätselgeschichte lesen will mit anschließendem Raten, dann wird er in den entsprechenden Rubriken suchen und gewiss finden. Wenn der Leser eine lehrreiche Geschichte lesen will, dann wird er gewiss den direkten Weg zum Fachbuch finden, womit er effektiver voran käme.

Ich bin davon überzeugt, dass ein Leser als allererstes gut, d.h. spannend und fesselnd unterhalten werden möchte, ob das nun passiert, indem er atemlos dem Geschehen der Geschichte folgen muss, oder er aus dem Grinsen oder Lachen nicht mehr herauskommt oder zu Tränen gerührt ist, das ist nicht die Frage, sondern wichtig ist, dass er sich emotional angesprochen fühlt.
Du erzählst recht gut, aber diese Wirkung verpufft, weil du nur ein Fragezeichen beim Leser erzeugst.
Schade um dies vergeudete Talent...

Vielleicht magst du die Geschichte ja umschreiben, so dass sie der Leser nachvollziehen und verstehen kann.


Lieben Gruß
lakita

 

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