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Das Ohrenschmalz - Diese Sauerei in ihren Ohren ...

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23.01.2011
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Das Ohrenschmalz - Diese Sauerei in ihren Ohren ...

Es war mal wieder soweit: Meine Oma kam zu Besuch.
„Bist du groß geworden, mein Junge. Ich bin ja so stolz“, sprach sie.
„Ach, leck mich doch einfach am Arsch, Alte ...“, seufzte ich und ging wieder auf mein Zimmer. Zum Glück hatte das mein Vater nicht gehört, sonst hätte er mich wahrscheinlich windelweich geprügelt. Jedenfalls war ihr Gequatsche nicht der Hauptgrund, warum ich mich gleich am Anfang verdünnisierte, sondern der Anblick ihres Ohrenschmalzes. Man konnte mich schon als sehr abgehärtet bezeichnen. Immerhin war ich anerkanntes Mitglied der angesehensten Clique an der Schule. Aber diese unbeschreibliche Sauerei in ihren Ohren konnte ich nicht ertragen. Jetzt könnte man sich fragen, warum ich einfach nicht den Mumm dazu hatte, sie darauf anzusprechen. Irgendwie war es mir egal. Schließlich war sie selbst für die Pflege ihres Körpers verantwortlich. Außerdem hatte sie sowieso nicht mehr viel Zeit auf dieser Welt. Exakt drei Tage später nach ihrem Besuch bei uns verstarb sie an einem Herzinfarkt. Wie bei jedem Verstorbenen zerfiel ihr Körper nach und nach zu Staub und ihr Ohrenschmalz, der sich über Jahrzehnte in ihren Ohren festgeklebt hatte, ebenso. Diesen bezaubernden Anblick hätte ich zu gerne mit angesehen. Leider war die Freude nur von kurzer Dauer. Dieses verdammte Ohrenschmalz ließ einfach nicht locker und es schaffte tatsächlich, sich wieder vor meinen Augen blicken zu lassen. Eines nachts erblickte ich es nämlich in meinem Bett. Ich bekam vor Schreck beinahe einen Herzinfarkt.
„Verfaule gefälligst mit der Alten unter der Erde, so wie es sich gehört!“, kreischte ich wie am Spieß.
„Halt´s Maul!“, schrie es zurück. Aus heiterem Himmel versuchte das Ohrenschmalz, durch meine Nasenlöcher zu schlüpfen.
„Verflucht! Du gehörst ins Ohr! Du hältst dich wirklich an keinerlei Naturgesetze, du verdammtes Miststück!“, brüllte ich.

Wer hätte gedacht, dass sich daraus noch eine tiefe Freundschaft entwickelte? Nach weiteren, etlichen Differenzen einigten wir uns darauf, dass es sich doch in meine Ohren einquartieren durfte. Im Gegenzug dazu erledigte es für mich ein paar Aufgaben: meine Hausaufgaben in Rekordzeit, bei denen es besonders viel mathematisches Allgemeinwissen zeigte, den Abwasch und es war jedes Mal dazu bereit, mich ein bisschen am Bauchnabel zu kitzeln, wann immer ich auch Lust dazu hatte. Selbst die Anmachsprüche, die ich von dieser fettigen Absonderung zugeflüstert bekam, wirkten jedes Mal. Die Frauen liefen mir in Scharen hinterher.
„Ich bin wirklich froh, dass du doch nicht mit meiner Oma verfault bist“, meinte ich.
„Darüber bin ich auch froh“, entgegnete es.
„Sag mal, hattest du mit meiner Oma auch so einen Deal am Laufen?“
„Ich musste sie immer an ihren Schweißfüßen kitzeln.“
„Wieso das denn?“
„Dieses Gefühl gab ihr irgendwie Sicherheit und somit konnte sie besser kacken.“
„Die Alte hatte sie doch nicht mehr alle ...“
„Du sagst es ...“

 
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Vorweg: Ich habe die Geschichte gelesen, weil der Titel falsch ist. Es heißt: Das Ohrenschmalz. Und nicht, dass es die schlechteste Geschichte über Zerumen ist, die ich je gelesen habe. Es ist seit langem die schlechteste Geschichte hier. Und ich kann dir auch sagen, warum,

lieber HollywoodOni.

Warum schreibt man so etwas? Es ist nicht lustig, es ist widerlich, aber nicht auf eine künstlerische, sondern auf eine bewundernswerte flache Art und Weise. Es ist, als hätte jemand das Schreiben zweckentfremdet.

Eine Liste abgeschmalzter Formulierungen:

sonst hätte er mich wahrscheinlich windelweich geprügelt.
Abgelutscht von der Umgangssprache. Übrig bleibt ein Bild, das keiner will.

verdünnisierte
Was ein cooles Synonym.

Man konnte mich schon als sehr abgehärtet bezeichnen. Immerhin war ich anerkanntes Mitglied der angesehensten Clique an der Schule
Warum so umständlich formulieren? "Man konnte mich schon als sehr abgehärtet bezeichnen." Der Ich-Erzähler ist der coolste in der Gang. Wie flach. Das ist beinah traurig. Du versuchst zwanghaft, den größten Schwachsinn mit literarischen Federn zu schmücken, aber raus kommt nur ein Kleid, das niemandem passt. Nicht einmal der Oma.

Exakt drei Tage später nach ihrem Besuch bei uns verstarb sie an einem Herzinfarkt. (...) Ich bekam vor Schreck beinahe einen Herzinfarkt.
Diese Parallele ist einfach nur billig.

Aus heiterem Himmel
...

Wer hätte gedacht, dass sich daraus noch eine tiefe Freundschaft entwickelte?
Dürrenmatt hätte sich vermutlich gefreut: Es kommt zur schlimmst möglichen Wendung. Ist das dein Ernst?

„Dieses Gefühl gab ihr irgendwie Sicherheit und somit konnte sie besser kacken.“
Als wäre der Satz nicht schon Scheiße genug, gönnst du ihm nicht einmal eine solide Formulierung.

Das ist die wohl mit Abstand unangebrachteste Kritik, die ich je verfasst habe. Fühle dich bitte nicht persönlich angegriffen. Aber deine Geschichte - die greife ich schon an und deswegen gibt es noch ein unangebrachtes Fazit hinterher: Das hier ist bloß Hingeschissenes. Es beginnt mit einem falschen Artikel und endet in einer altersdiskriminierenden Freundschaft zwischen dem Ich-Erzähler und einem sprechenden und Füße kitzelnden Ausstoß von Zeruminaldrüsen.

Ganz großer Mist! Herzlichen Glückwunsch!

Verärgert verabschiedet sich:
markus.

 

Hey, HollywoodOni!

Zur Geschichte: Was war denn das?
Nur eines, es ist kein Humor, egal wie man es wendet.
Und ja die Geschichte ist abartig, erinnert mich an solche kranken Filme wie Hobo with a Shotgun und Adam Chaplin. - Ist einfach nur Dreck.

Aber wie du siehst finden diese Filme, wie auch solche Geschichten wie deine, Zuspruch in bestimmten kleinen Kreisen, sonst würde das kein Mensch drehen/schreiben. Also warte auf deine Fans, ich bin keiner.

mfg
Geert

 

HollywoodOni schrieb:
Natürlich werde ich den "schrägen" Geschichten treu bleiben. Aber wie Uwe Post es vorgeschlagen hat, werde ich versuchen, sie nicht allzu lächerlich wirken zu lassen und es unterlassen, den Figuren ihre Würde wegzunehmen. Das heißt, ich werde große Veränderungen vornehmen. Auch werde ich mich einmal an eine ernsthafte Geschichte heranwagen. Mal sehen, was dabei herauskommt.

schriebst du, HollywoodOni, unter deiner Geschichte Schattiges Geflüster - Der Spion.

Dürfen wir dieses Machwerk hier als letztes Aufbäumen des bizarren Schalks, der dir offenbar nach wie vor im Nacken sitzt, verstehen? Als defätistischen Abgesang sozusagen auf deine hirnsträubend nonsensualistische Phase? Oder einfach als weitere Leserverarsche?
Oder gar als deinen ersten Versuch eine ernsthafte Geschichte zu schreiben?

Alter!

 

Hallo allerseits,

vielen Dank für eure Kommentare.
Natürlich ist nicht zu leugnen, dass diese Geschichte den „Topflappen-Humor“ weiterführt. Dementsprechend sind auch die Kritiken ausgefallen. Diese Story habe ich bereits vor Monaten verfasst und für diese Seite noch einmal neu überarbeitet. Ich wollte sie nicht vorenthalten, weil ich die Liste aller meiner bereits hier veröffentlichen Stories komplett haben wollte. Alle weiteren Werke wären somit Neuversuche. Wie gesagt: Dem Kernhumor werde ich natürlich treu bleiben.

Vielen Dank, dass ihr mich auf den falschen Artikel aufmerksam gemacht habt. Ich muss zugeben, dass mir das wirklich nicht aufgefallen ist. Gleich einen Fehler im Titel zu haben ist natürlich eine Sauerei.

Wie angekündigt werde ich auch eine ernste Geschichte veröffentlichen, um zu sehen, wie die Reaktionen so ausfallen werden.

Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass keine meiner Kurzgeschichten eine Leserverarsche darstellt.

Mit freundlichen Grüßen
HollywoodOni

 

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