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Das Märchen - Märchen

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13.05.2004
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Das Märchen - Märchen

Vor langer, langer Zeit. Also vor sehr langer Zeit. Es ist also wirklich schon eine ganze Weile her, da ergab es sich, dass ein König, der sein Ende nahen sah, einen Nachfolger suchte. Nun muss man wissen, daß die lange Ehe mit der Königin kinderlos geblieben war. Und dies, obwohl sie sich mit dem Hofstab wirklich alle Mühe gab. Immer wieder konnte man nachts die Bemühungen der Königin durch die Gänge schallen hören. Selbst als der König schon längst schlief, wollte und wollte sie nicht aufgeben. Doch alle Qual, der sie durch ihr markerschütterndes Stöhnen immer wieder Ausdruck verlieh, half nicht. So sah sich der König gezwungen, die vermeintlich Besten an seinen Hof zu rufen. Alle die, die sich bereits bewiesen hatten, sollten die Gelegenheit bekommen der neue König vom Märchenland zu werden. Nach Paragraph 12 Absatz 1 des Arbeitsgesetzes galt dieses Angebot übrigens für Damen und Herren gleichermaßen.

So kamen auch bald die ersten Gäste, doch niemand schien würdig zu sein. Frau Holle küßte Pinochios und stach sich an seiner Nase ein Auge aus. Gretel hänselte ständig die Hexe. Was, so dachte er im Stillen bei sich, wenn nun keiner würdig ist? So sorgenvoll und bekümmert schritt er den Innenhof seines Schlosses entlang. “Nun”, fragte er eine Palastwache. “Wo ist denn Ali Baba”? “Sollte er es denn gewagt haben, sich meinem Willen zu widersetzen”? “Herr”, erwiderte dieser, “er kam wohl an, nun steht er aber schon drei Tage vor dem Tore und ruft “Sesam öffne dich””. “Da wir Befehl haben, jedem geladenen Gast auf seiner Bitte hin zu öffnen, blieben für ihn die Tore daher geschlossen.” Der ist ja dumm wie Brot, dachte der König und vernahm noch einen Streit zwischen dem Froschkönig und dem tapferen Schneiderlein. Beide stritten sich darum, wer wohl mehr Fliegen auf einen Streich getötet haben mochte.

Der König begann nun, nach Ende der ersten Tage, Bilanz zu ziehen. Hans im Glück gewinnt im Casino etliche Sterntaler. Der Wolf verkauft sieben Geißlein an einen Fleischer im Dorf. Der gestiefelte Kater verdient sich ein paar Mäuse, indem er Dornröschen auf die Straße schickt. Münchhausen schließlich log der Pechmarie das Blaue vom Himmel herunter und vergnügt sich nun mit ihr im Gästebett. War ich denn blind? Habe ich denn nie gemerkt, was in meinem Königreich vor sich geht?, dachte er. Ich Schattenparker, ich Warmduscher, ich Taschenbilliardspieler. Wie konnte ich nur so dumm sein? Mein Volk in die Hände eines dieser Egozentriker legen? Nein, nein, das konnte und wollte er nicht verantworten. Auf seinem Grabstein sollte nicht stehen: Jetzt schläft er weiter. Nein, er wollte sein Volk in guten Händen wissen. Mit ruhigem Gewissen den Löffel aus der Hand geben. Mit einem Lächeln dem Sensenmann begegnen. Der Herr Kaiser von der Hamburg-Mannheimer dachte da an eine Lebensversicherung für den König. Doch dieser wollte mehr als nur das. Fragend wandte er sich an Rumpelstilzchen. “Wenn ich dir deinen Namen sage, habe ich dann einen Wunsch frei”?
“Na hör mal, durchs Internet kennt den Namen doch längst jede Sau. Ich bin schon so berühmt, dass ich Autogrammstunden geben muss. Aber, ich hätte da eine Idee”, meinte dieser. “So hätte nicht nur dein Volk eine Zukunft, nein, auch die Märchenkultur bliebe erhalten. Mehr noch, sie bekäme ganz neue Perspektiven. Bessere Märchen würde es geben. Besser noch als “Die heilige Hure”. Besser noch als die Geschichte vom Schröder, dass er die Steuern senkt wenn er gewählt wird.”
“Ja?, was denn”?, fragte ein nun neugierig gewordener König.
“Führ doch einfach die Demokratie ein. Lass einen Wahlkampf führen, und das Volk selbst soll entscheiden, wer die besten Märchen erzählt.”

Und so ergab es sich nun, dass aus dem Märchenland eine Demokratie wurde. Und wenn sie nicht klüger geworden sind, wählen sie noch heute.

 

Hi Alpträumer, wilkommen auf kg.de !

Bevor ich zur inhaltlichen Kritik deiner Geschichte komme, erst einmal Textarbeit.

Vor langer, langer Zeit. Also vor sehr langer Zeit. Es ist also wirklich schon eine ganze Weile her
Hier würde ich einen Satz draus machen. Ich weiß nicht, ob diese Einleitung so ganz geglückt ist... Der Satz ist mMn zu lang.

Nun muss man wissen, daß die lange Ehe mit der Königin kinderlos blieb.
... geblieben war

Und dies, obwohl sie sich mit dem Hofstab wirklich alle Mühe gab. Immer wieder konnte man nachts die Bemühungen der Königin durch die Gänge schallen hören
hihi...

So sah sich der König gezwungen, die vermeintlich besten an seinen Hof zu
rufen.
Hier ist ein Absatz zu viel. Die wahrscheinlich Besten werden groß geschrieben - und hier fehlt auch noch, in was sie die Besten sind.

Nach Paragraph 12, Absatz 1 des Arbeitsgesetzes galt dieses Angebot übrigens für Damen und Herren gleichermaßen.

Frau Holle saß auf Pinochios Gesicht und schrie: “ Lüg mich an, lüg doch!!”. Und Gretel hänselte ständig die Hexe.
Dem ersten Gag finde ich nicht so gut, vor Allem, weil er schon soooo einen Bart hat, aber der zweite war wirklich witzig.


Der ist ja dumm wie Brot, dachte der König und vernahm noch einen Streit zwischen dem Froschkönig und dem tapferen Schneiderlein. Beide stritten sich darum, wer wohl mehr Fliegen auf einen Streich getötet haben mag.
Würde die Gedanken des Königs kursiv setzen, das machst du mit [ i ] [ / i ] ohne leertasten :)
Außerdem - mehr Fliegen getötet haben mochte.

Der König begann nun, nach Ende der ersten Tage, Bilanz zu ziehen.

Wolf verkauft sieben Geislein an einen Fleischer im Dorf.
Nicht hauen, aber ich glaube, die Viecher werden mit ß geschrieben.

Mein Volk in die Hände eines dieser Egozentriker legen?
Wollte ich wirklich... klingt hier mMn besser.

Die wörtliche Rede solltest du editieren. Innerhalb von Rumpelstilzchens Text sind immer wieder Zeilenumbrücke, die du weglassen könntest.
Dafür solltest du immer eine neue Zeile anfangen, wenn der König spricht.

Noch was:

Wenn ich dir deinen Namen sage, habe ich dann einen Wunsch frei”? “Na hör mal, durchs Internet kennt den Namen doch längst jede Sau.
Da würde ich das Internet weglassen. "Heutzutage kennt..." ist doch viel besser, meinst du nicht?

Die Idee von Rumpelstilzchen finde ich wirklich witzig. Der Text ist erfrischend kurz und liest sich in einem Rutsch gut runter. Schöner Einstand, ich hoffe, du hast Spaß hier auf der Seite.

Lieben Gruß,
vita
(die sich seit ihrer Beförderung viel mehr Mühe gibt)

 

Dem ersten Gag finde ich nicht so gut?
Die Zeilenumbrüche waren im übrigen nicht alle meine Absicht. Ich konnte einige davon weder verhindern noch ändern.

mfg

 

Hallo Alpträumer

erstmal herzlich willkommen auf kg.de.
Dein Einstand hat mir Freude bereitet. Die Idee, Märchenwelt auf unsere Neuzeit umzuschreiben ist dir gelungen.
Vor allem der Schluss, bestätigt doch dass nicht immer alles Neue auch das Bessere sein muß.

Ich hoffe von dir noch vieles mehr lesen zu dürfen.

Einen schönen Abend wünscht dir

Morpheus

 

Mit dem ersten Gag meinte ich Pinoccios Nase
Der hat schon SOOOO einen Bart :bounce:
Außerdem - dass du die Zeilenumbrüche nicht ändern kannst, glaube ich dir nicht so wirklich :susp:

 

Hi Alpträumer,

auch von mir ein Herzliches Willkommen auf Kg.de.

Bis auf den Pinoccio-Gag, der wirklich uralt alt ist, und die ganesau alte Sache mit dem "Hier liegst du richtig!" hat mir die Story gefallen.

Die Sache mit den Zeilenumbrüchen solltest Du dringend ändern. Bei den Dialogen (Vita hat es schon gesagt) sollte immer eine neue Zeile beginnen, wenn der Sprecher wechselt.

Gruß
Jörg

 

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