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Das Mädchen

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14.08.2001
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Das Mädchen

Es war einmal ein kleines Mädchen, das jeder spüren lies, dass es unerwünscht war. Sie fühlte sich von allen missverstanden und später durfte das jüngere Kind immer mehr als sie. Irgendwann war sie alt genug, um in die Schule gehen zu dürfen und sie hoffte, dass nun alles besser werden würde.

Sie schrieb nur gute Noten und half daheim, was sie konnte. Doch ihre Mutter fand oft genug einen Grund, um mit ihr zu schimpfen, nein, das ist das falsche Wort, um sie anbrüllen zu können. Manchmal fand sie in ihrem Vater einen Verbündeten, der aber oft genug nicht den Mut fand, sich gegen seine Frau zu stellen. Zu oft musste die Kleine anhören, wie dumm sie doch sei und dass sie keinen Platz auf dieser Welt verdient hätte. Keiner sah dem Kind den Schmerz an, und die Mutter wusste es wahrscheinlich nicht besser, wir wollen es ihr nicht anlasten.

Auf jeden Fall war die Kleine oft genug nur einen Schritt vom Weglaufen entfernt, weg von den Eltern, weg von dem Bruder, weg von den Klassenkameraden, die sie hänselten, weil sie in ihren Augen hässlich war... Aber sie wusste nie, wohin sie gehen sollte mit ihren 8 Jahren.

Als sie dann aufs Gymnasium kam, wurde es auch nicht besser. Ihre Mutter wollte nicht einsehen, dass es schwerer wurde, gute Noten zu schreiben und zu guter letzt schlug sie ihr Kind für jeden 3er, den es heimbrachte. So lernte das Kleine schnell, dass es vernünftiger war, ihren Eltern die Noten nicht zu sagen. So manche schlechte Note kennen sie immer noch nicht. Sie fand hier auch Freunde, die sie aber auch nur anstandshalber akzeptierten. Zuhause machte sie laut ihrer Mutter alles falsch, was man nur falsch machen konnte. Ihr wurde oft angedroht, sie ins Heim zu stecken oder zu Pflegeeltern zu geben, oder ins Internat abzuschieben. Doch selbst nach all den verdammt harten Jahren sah sie darin keinen Ausweg, nur neues Leid.

Irgendwann hatte sie es doch geschafft, einige Freiheiten herauszuschlagen, meist im wahrsten Sinne des Wortes. Und irgendwann war auch das kleine Mädchen einmal groß und begann sich für Jungs zu interessieren. Aber sie machte nicht selten die Erfahrung, dass sie nur ein Spielzeug für sie war, mit dem sie machten, was sie wollten. Nun sah das kleine Mädchen von einst seine Grenzen und war bereit für ein besseres Leben, das es irgendwo geben musste, zu sterben. Aber ihre Lebenslust hielt sie dann doch kurz vor dem letzten Schritt zurück, wollen wir sagen, gottseidank.

Sie lebte ihr grausames Leben in Einsamkeit weiter wie bisher, aber sie stellte sich nun öfters gegen ihre Eltern, um ihnen zu zeigen, dass sie nicht mehr das kleine Kind war, mit dem man umspringen konnte, wie man will. So kam es, dass sie über die Jahre hinweg völlig abweisend wurde und sich nichts mehr sagen ließ, oft wurde sie damals "der Trotzkopf" genannt.

Das änderte sich erst, als sie ihre heutigen Freunde kennenlernte, die es damals sicher wahnsinnig schwer mit ihr hatten, aber sie haben sie zu dem gemacht, was sie heute ist: die Sonne, die nun versucht, anderen Menschen in ihrer Not zu helfen, um ihnen ein Leben wie ihres zu ersparen.

Sie weiß allerdings bis heute nicht, was besser ist: sich zu streiten oder einfach den Schmerz und die Demütigungen zu schlucken.... Sie wird es wohl auch nie erfahren....

 

Oh! Eine Geschichte von dir?!? Höre ich da Sektkorken knallen? :D

Geschrieben ist das ganze nicht schlecht, ABER: Nicht wirklich aufregend, eher wie ein Zeitungsbericht. Ist das jetzt zu hart?
Ich kann mit der Protagonistin einfach nicht mitfühlen, weil der Stil zu emotionslos ist.
Vielleicht ist sie auch einfach nur zu kurz, um Atmosphäre zu schaffen und das Mädchen einem vertrauter zu machen.

Meine Kritik reduziert sich somit darauf, dass es eine ganz ordentliche Geschichte ist, aber leider viel zu emotionslos vorgetragen, schlichtweg "bieder".

Sehr erfreulich: Grammatikalisch in Ordnung und ... MIT ABSÄTZEN!!! Herzlichen Dank, so macht das Lesen wirklich Spaß!

 

hi rainer!

ich hab doch schon mal gesagt, dass ich wenig geschrieben hab. der stil war eigentlich beabsichtigt... denn ich finde man kann die emotionen, die dieses mädchen hat, sowieso nicht erklären...

klingt doof, ich weiss, egal..

danke fuer das "grammatik"-lob!

sunny

 

Wow! Jemand freut sich mal über ne Kritik von mir! :D

Ich behaupte auch nicht, dass ich es besser kann, eben zB die emotionale Lage eindringlicher schildern; das war nur so ein Verbesserungsvorschlag.

Vielleicht komm ich noch dazu ne alte Story in den Compi reinzuklopfen, für die Rubrik, halt dich fest, ROMANTIK!!! :eek:

 

@rainer: romatik??? was is mit dir passiert? was hat die grippe in dir verdreht? :-))) ne, schmarrn, ich werd sie auf jeden fall lesen! und ich sag dir dann auch, was ich davon halt.
wieso sollt ich mich nicht freuen, wenn mich jemand lobt? *wunder*

sunny

 

Schade, dass du SF und Horror nicht magst - da hättest du viele Stunden die Möglichkeit, über meine verquasten Verrücktheiten den Kopf zu schütteln! ;)

So, mal schauen, ob ich die Geschichte noch schreibe. Ich lass es dich wissen.

Was Lob betrifft: Schade, dass Eigenlob stinkt! Sonst könnte ich unter jede meiner Geschichten schreiben: "Das ist die beste Story, die ich je gelesen habe!" :D

 

hm, ich les SF, aber andere stories als die hier... geht dann doch eher in die fantasy richtung. und ich hab (bis auf die letzte) glaub ich alle deine geschichten gelesen... gehoert sich so...

sunny

 

Hi sunny,

ich fand die Geschichte hatte eben gerade ihren Reiz durch weglassen der Emotionen.(Die aber dann doch irgendwie versteckt zwischen den Zeilen waren).
Der Stil erinnert mich
ein bisschen
an chinesische Gegenwartslyrik...

bis bald
Liya

______________
Erzaehl uns, werden sie kommen und sagen. Damit wir verstehen und abschliessen koennen. Sie irren sich. Nur was man nicht versteht kann man abschliessen.

 

Hallo. Gut, ich weiß, du wirst mich hassen. Aber ich fand die Geschichte echt nicht sonderlich! Sie hatte echt keine Interpretationsfreiheit und auch so. Für mich klang es eher nach einem Stichpunktverlauf, den sich einige Autoren notieren, wenn sie eine Geschichte schreiben. Klingt wie ein Kochrezept. Tut mir leid, das war wohl unangebracht. Aber jetzt mal ehrlich: Die Geschichte ist recht stupide und trocken. Von dem Ende ganz zu schweigen, da wird aus dem hässlichen Entlein, das von niemandem respektiert und geliebt wird, eine Freundin für jedermann? Der Erfahrung nach werden diese Leute eher Psychopaten!
Noch etwas zu deinem Argument, du hättest das mit den Gefühlen gar nicht erst versucht, weil es sowieso unmöglich ist. Was ist denn das für eine Einstellung? Wie schon vor mir erwähnt klingt das Ende unglaublich gepresst und hineingezwungen. Das passt einfach nicht! Man wartet die ganze Geschichte über auf den spannenden, alles verändernden Höhepunkt und dann: ist die Geschichte vorbei. Alles was bleibt ist ein stumpf gelangweiltes "Aha.".
Tut mir leid, ich wollte dich nicht verletzen oder angreifen, aber wenn ich hier etwas schreibe, dann meine ehrliche Meinung und kein geheucheltes Rumgeschwafel.
Was hast du mit witchcraft am Hut??????
@ Rainer: Erstens heißt das "grammatisch" und zweitens: Bist du auf Drogen? Ich habe noch nie eine so positive, verhältnismäßig freundliche Kritik von dir gelesen!
lyrik

 

hi lyrik!
wieso sollte ich dich hassen? gottseidank kann doch jeder seine meinung haben und die auch aeussern. damit habe ich sicher kein problem, solange die kritik berechtigt und gut begruendet ist!

sagen wir mal so. ich weiss, dass menschen in einer solchen situation verschieden reagieren koennen. manche werden versuchen, ihr recht durch streit und laute worte zu erzwingen. aber andere wiederum werden das ganze aeusserlich "gelassen" reagieren und die dinge irgendwann gar nicht mehr an das innerste herankommen lassen, daher auch sehr ruhig sind. das sollte die geschichte zeigen. denn oft merkt man, dass es keine sinn hat, sich zu streiten, es einfach nur wegstecken sollte, auch wenn das ebenfalls die falsche methode ist, zumindest um damit fertigzuwerden, aber man geht weiteren konfrontationen aus dem weg.

das ende erscheint sicher seltsam, aber solche dinge geschehen nun einmal. war vielleicht nicht super ausgedrueckt, das kann ich einfach nicht, aber ich denke, jemand, der schon einmal "durch die hoelle gegangen ist", kann vielen menschen zuhoeren und ihnen zur seite stehen.

du sagt, man kann dadurch eigentlich nur reif fuer die klapse werden... moeglich, aber es gibt auch menschen die daraus "lernen"...

ich weiss jetzt leider nicht, was du noch alles geschrieben hast, weil die seite nicht zu ende laed. ich will mich damit nicht rechtfertigen, moechte mich auch fuer die kritik bedanken, denn ohne eine solche wird man nicht besser.

ciao
sunny

 

@lyrik: zum thema "witchcraft": was soll damit sein? ich hab 4 zeilen aus "witchcraft" von "wonderwall" zitiert, is das verboten?? Somit habe ich die allgemein gueltigen Regeln der "Quotation" doch eingehalten.

sunny

 

@ lyrik

Es heißt GRAMMATIKALISCH, tut mir leid!

Und Drogen musst du dir schon selber besorgen, von mir kriegst keine! :D

Übrigens habe ich schon sehr viele positive Kritiken geschrieben und jene hier ist wohl nicht gerade überschäumend, oder?

 

Hi tessay, so leid es mir auch tut, aber diese Story kommt über den Status "Mittelmaß" nicht hinaus. Dazu ist sie einfach zu kurz und zu emotionslos. Noch bevor sich der Leser richtig einfühlen kann ist die Geschichte schon wieder vorbei. Es wurde bei dieser Gelegenheit bereits der Zeitungsberichtstil erwähnt und ich finde diese Umschreibung ist hier sehr zutreffend. In gewisser Weise vermisse ich persönlich einfach den "Knalleffekt", mit dem die Spannung entladen wird. Aber nichts dergleichen. Es kommt einem beim Lesen so vor, als würdest du beabsichtigen auf etwas besonderes hinzuarbeiten. Gelangt man dann jedoch zum Ende wird man schließlich enttäuscht. Statt einer spektakulär überraschenden Situation, einer Erkenntnis, die sich auftut, wird der Leser mit einem geradezu hilflos erzwungenen happy end abgespeist. (Das erinnert mich dann fast schon wieder an den grottenschlechten Film "American Pie 2"... für Insider: ich trinke nie wieder Champagner!) Vielleicht hätte man die Geschichte auch in die Rubrik "Gesellschaft" stellen sollen, da es sich hier offenbar um Gesellschaftskritik handelt. Aber wenn es wirklich Gesellschaftskritik ist, so fehlt mir auch hier der nötige Nachdruck. Da reicht es dann einfach nicht aus, mit dem Finger auf die bösen bösen Menschen zu zeigen und ihnen vorzuwerfen, dass sie eine Selektivgesellschaft bilden. Ich finde, dass hier noch viel zu viele unausgereifte Andeutungen vorhanden sind - sicherlich, Andeutungen, die, wenn man sie ausbaut, zu einer guten Geschichte werden könnten. Aber mit der Kurzgeschichte in ihrer gegenwärtigen Form kann ich mich nicht so recht anfreunden. Sorry!

Toby

 

Hi Dany
Nur wer selbst mal "Hässliches Entlein" war, wird sich mit viel Glück später zum weißen Schwan entwickeln, weil Die betreffende Person gezwungen wurde die sie umgebenden Menschen mit wacheren Augen anzuschauen als es diejenigen tun müssen, denen immer nur alles in den Schoß fällt.
"Dein" Mädchen hat, so scheint es mir, diese Lektion gelernt und für den Rest ihres Lebens beherzigt.
Der Schluss, WIE sie nun durch ihr Leben gehen möchte überzeugt mich, denn er ist mE der einzig richtige.
Trotz der relativen Distanz innerhalb Deiner Geschichte, ist sie inhaltlich gut, flüssig zu lesen und handwerklich völlig ok.
Lord :) ;)

[ 31.05.2002, 18:06: Beitrag editiert von: Lord Arion ]

 

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