Das Mädchen am Flussufer
Lange hatte Eddie mit sich gerungen, aber als er sie jetzt vor sich sah, sonnengebräunt in einem knappen, hellrosa Bikini, ausgestreckt auf einem dünnen Tuch, wusste er, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte. Sie lag am Rande eines sandigen Flussbettes, auf dem Bauch. Ihre braunen Augen, die sie hinter einer viel zu großen Sonnenbrille verbarg, waren auf ein Buch gerichtet.
Hatte sie überhaupt braune Augen? Eddie war sich nicht mehr sicher, er hatte sie erst einmal gesehen, und das vor drei Tagen und er hatte an jenem Abend auch schon einiges getrunken.
Sie sah Eddie nicht, wie er zwischen Blattwerk und Ästen ihre gebräunte Körperrückseite bewunderte.
Wie sein Blick ihre kleinen Füße streifte, ihre nach außen gewinkelten Fersen, die schlanke Oberschenkel...
Ganz besonders lange verweilte sein Blick auf dem kleinen Hintern, bevor er anschließend den elegant geschwungenen Rücken und die gleichmäßigen Schultern bewunderte, auf denen ihr dunkelbraunes nachlässig gebundenes Haar ruhte.
Eddies Blick wanderte auf und ab, immer wieder, den Konturen dieses jugendlichen, sommerlichen Körpers entlang. Plötzlich sah er im Augenwinkel ein paar Flaschen, die im langsam vorbeiziehenden Fluss ruhten.
Sie hatte Bier mitgebracht!
Er schob die Äste beiseite und machte sich bemerkbar.
Sie sah nur kurz auf.
Eddie konnte nicht anders, als zu grinsen.
„Sorry, wegen der Verspätung ...“
„Was soll’s.“
Victoria zündete sich eine nur zur Hälfte gerauchte Zigarette an, zupfte sich ihr Bikinihöschen zurecht und drehte sich auf den Rücken, dann sah sie ihn direkt an.
Braun, dachte Eddie, als er sie so direkt ansah und grinste. Er konnte ihre Augenfarbe durch die getönten Scheiben ihrer übergroßen Sonnenbrille erkennen.
Sie sog an ihrer Zigarette, sie sah jung aus, zu jung, um schon zu rauchen, und unglaublich sexy, aber ihr Gesicht war etwas streng, und Eddie war verunsichert.
„Lass uns ins Wasser.“
„Ich war gerade erst.“ Sagte Victoria, während sie den Kopf schüttelte und Zigarettenrauch in Eddies Richtung blies.
„Wie du willst. Ich sterbe vor Hitze.“
Eddie stülpte sich sein verschwitztes T-Shirt über den Kopf, danach schlüpfte er aus seiner Hose samt Unterhose und sprang völlig nackt ins Wasser.
Um ehrlich zu sein.. er sprang nicht ins Wasser, sondern wagte sich nur langsam in den gemächlich vorbeiziehenden Fluss, in den arschkalten Fluss.
Mit verschränkten Händen kämpfte er sich Zentimeter für Zentimeter vor, bis ihm das Wasser bis an die Hüfte reichte, bis an die Stelle, wo die Kälte besonders wehtat.
Er drehte sich um und warf der verdutzen Victoria einen schmerzverzerrten Gesichtsausdruck zu, gefolgt von einem entwaffnendem Lächeln.
Wahrscheinlich hätte jedes andere Mädchen in der Stadt geschrien oder wäre empört weggegangen, wenn sich ein fast Fremder – und das war Eddie zu jenem Zeitpunkt für Victoria – ein Unbekannter – einfach so zur Gänze vor ihr entblößt hätte.
Und ja, Victorias Gesichtsausdruck verriet eine gewisse ... Überraschung.
Aber keineswegs Unbehagen. Im Gegenteil, als Eddie sich umdrehte, sah er, wie Victoria aufgerichtet auf ihrem Handtuch saß und ihn anstarrte.
Ihr gefiel, was sie sah, dachte Eddie, von sich selbst überzeugt.
Endlich war Eddie bis zum Hals im Wasser und tauchte dann noch einmal komplett seinen Kopf unter, bevor er prustend wieder zurück ans Ufer lief, mit beiden Armen rudernd.
„Darf ich mich auf dein Handtuch setzen?“
Victoria sah ihn an, dann nickte sie langsam.
„Warte, trockne dich ab, hier, nimm mein Handtuch!“
Aber anstatt sich damit abzutrocknen, nahm er das Handtuch und setzte sich darauf, einen Zipfel des Handtuches legte er dabei auf seinen Schoß, um zumindest das gröbste zu verdecken. Dabei sagte er zwinkernd:
„Ich hab nicht mal eine Badehose dabei.“
„Macht nichts.“
„Was liest du?“ Eddie zeigte auf das Buch, das neben Victoria im Sand lag. Er hatte schon vorhin durch das Gebüsch gesehen, dass sie Kafka las, bevor sie überhaupt Notiz von ihm genommen hatte, aber er fragte trotzdem noch einmal. Er wusste nicht, was er sonst sagen sollte.
„Kafka.“
„Und?“
„Und was?“
Eddie überlegte, ob sie mit ihrer rauen, knappen Art vielleicht ihre eigene Verlegenheit verbarg – ohne eine Antwort darauf zu haben, stieg er versuchshalber darauf ein.
„Was wohl?“ Sagte er in derselben gleichgültigen Tonlage.
Sie sagte nichts und Eddie setzte sich seine Sonnenbrille auf.
„Ich weiß nicht. Ich hab erst dreißig Seiten gelesen.“
„Kafka ist okay.“
Eddie hasste Kafka, aber er wollte ihr die Chance lassen, für sich selbst herauszufinden, ob sie ihn mochte oder nicht und sie nicht durch seine Meinung beeinflussen.
„Ja, geht so.“ Sagte sie trocken, während sie den Titel gelangweilt ansah.
Auch Eddie starrte auf das Buch.
Dann zeigte Eddie mit dem Finger auf die Biere im Wasser.
„Kann ich mir eines nehmen?“
„Das sind nicht meine.“
Eddie war sich nicht sicher, ob sie scherzte. Ihr Blick war ernst.
„Aber ... hier ist sonst niemand.“
„Wird wohl jemand vergessen haben.“ Sie drückte ihre Zigarette aus und packte sie in ein Stück Plastik, in dem sich schon einige Stummel befanden.
„Dann sind’s jetzt unsere.“ Er grinste spitzbübisch, sprang auf und machte eine Satz in Richtung Fluss.
„Nein!“ rief Victoria plötzlich.
Eddie blieb halb in der Luft stehen.
„Was denn?“
„Du weißt doch nicht, wem die gehören.“
„Weißt du es denn?“
„Nein, aber eben darum. Lass die doch stehen!“
„Ernsthaft?“
Jetzt war es Eddie, der verdutzt dastand. Und jetzt fiel ihm wieder ein, dass er völlig nackt war und plötzlich schämte er sich dafür.
Langsam ging er wieder zurück zu der jungen Schönheit auf dem gelben Tuch.
Gerade, als er sich wieder setzen wollte, fing diese zu lachen an.
Eddie spürte ein zwickendes Gefühl in der Brust.
Machte sie sich über ihn lustig?
„Natürlich sind das unsere Biere. Was glaubst du denn, das ist doch kein öffentlicher Kühlschrank oder was weiß ich.“
Mit schiefem Gesicht und halb erzwungenem Lächeln stand Eddie auf, diesmal mit umgebundenem Handtuch, und holte zwei Bier der Marke Puntigamer.
Er wollte sie mit dem Feuerzeug öffnen, und obwohl ihm das bereits einige hunderte Male immer beim ersten Mal gelungen war, begleitet von einem lauten „Plopp“, wollte es ihm diesmal einfach nicht gelingen. Eddie genierte sich vor Victoria.
Erst beim vierten Versuch fiel die Bierkappe schlapp und träge vom Hals und er reichte es dem erwartungsvollen Mädchen neben ihm. Diese griff wortlos danach, nahm einen Schluck und legte sich auf den Bauch. Wieder zupfte sie sich ihr Bikinihöschen zurecht, aber Eddie schien es so, als würde sie es nicht nach außen ziehen, um ihren Hintern zu verbergen, sondern nach innen, um mehr davon zu zeigen.
Eddies Herz begann plötzlich wie wild zu schlagen und er hoffte, sie würde es nicht bemerken. Sie war wirklich ein sehr, sehr undurchschaubares Mädchen, dachte er, und irgendwie machte ihm ihre überlegen Art Angst. Seltsam, dacht er, und machte sich an dem zweiten Bier zu schaffen.
Diesmal klappte es beim ersten Mal und die beiden stießen an.
„Cheers.“ Sagte er lässig.
Sie sagte nichts, sondern stütze ihren Kopf auf ihre Hand und sah ihn direkt an. Wie eine kleine Göttin lag sie da auf ihrem Tuch, selbstbewusst und wissen, dass sie schön war.
Trotzdem legte sich Eddies Nervosität und er fühlte sich sicherer hinter seiner schwarzen Sonnenbrille, die er sich soeben aufgesetzt hatte. Er genoss es, sie von oben bis unten anzusehen, ohne, dass sie davon etwas mitbekam.
„Was liest du sonst so?“
„Alles mögliche.“ Sie sah in die Luft und überlegte.
„Ich habe mal eine Geschichte gelesen von einem kleinen Mädchen.“
Sie dachte nach und sah sich um, als ob in den Bäumen oder auf der Wasseroberfläche zu finden sei, wonach sie suchte.
„Ich weiß weder wer sie geschrieben hat, noch ob sie wahr ist. Im Grund weiß ich überhaupt nichts über diese Geschichte außer, wovon sie handelt.“
Sie richtete ihren Körper ein wenig auf. Dabei stütze sich auf ihre Ellbogen und ihr Blick wanderte über den groben Sand zum Ufer, an das der Wind kleine Wellen trieb, kleine, glitzernde Wellenkämme, die im Sonnenlicht funkelten wie kleine Sterne.
Eddie betrachtete sie, die ebenfalls in der Sonne funkelte und folgte ihrem Blick. Er war froh, dass sie sprach. Er fühlte sich weniger unbeholfen.
„Und wovon handelt sie?“ Fragte er. Seine Neugier war ungekünstelt.
„Von einem Mädchen. Das Mädchen war dreizehn Jahre alt und aus dem Süden, ich weiß nicht, Italien oder so, und sie wohnte in einem Dorf.
Sie hatte eine Freundin, die etwa im gleichen Alter war , aber die schon viel reifer war und Brüste hatte.“
Victoria schaute nach unten auf ihre eigenen Brüste und lachte.
„Richtige Brüste, größer als meine. Ich meine, sie hatte richtig große Brüste, während das Mädchen von dem die Geschichte handelt, eine Brust hatte - wie ein Junge.“
Eddie war schon aufgefallen, dass Victoria kleine Brüste hatte, aber sie standen ihr, besser, als ihr große Brüste gestanden hätten.
„Das kleinen Mädchen war neidisch auf ihre Freundin, die schon so reif war und aussah wie eine Frau, während es noch gar nicht weiblich aussah. Es sah sogar so neutral aus, hätte man ihm die Haare kurz geschnitten, dann hätte man das Mädchen sicher für einen Jungen gehalten.“
Victoria schaut wieder kurz in die Luft.
„Ich hab den Namen des Mädchens wirklich komplett vergessen, aber nennen wir sie einfach ... Marie. Marie ist ein unschuldiger Name, nicht?“
„Ja.“ Stimmte Eddie zu. „Er hat etwas Heiliges.“
„Gut. Jedenfalls war Marie eigentlich ganz süß und hübsch an zu schauen. Sie hatte eben Komplexe, wie sie manche Mädchen in ihrem Alter nun mal haben. Auf dem Weg zur Schule passierte sie ein paar kleine Häuser und in einem davon lebte ein alter Mann mit weißen Haaren.
Eines Tages sprach er sie an, als sie gerade vorbei ging und sie unterhielten sich und der Alte machte ihr Komplimente und Marie war ganz entzückt und fühlte sich endlich auch als Frau.
Marie erzählte ihrer Freundin davon, doch die war ganz entsetzt und sagte, sie solle aufpassen. Aber Marie dachte, dass sie das nur sagte, weil der Mann ihrer Freundin keine Komplimente machte. Sie dachte, ihre Freundin wäre neidisch.
Jedes Mal wenn das Mädchen fortan den Garten des Mannes passierte, sprachen sie miteinander. Anfangs nur kurz, dann immer länger, bis der Mann sie eines Tages hereinbat. Das Mädchen überlegte und dachte an die Warnungen ihrer Freundin, gleichzeitig fühlte sie sich aber auch gut. Sie mochte es, begehrt zu werden und obwohl der Mann alt war, fand sie ihn charmant und da war auch eine gewisse Erotik zwischen den beiden, etwas, was das Mädchen zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht kannte, etwas, das kribbelte und das sich warm anfühlte in der Brust und vor allem im Bauch, ein bisschen unterhalb des Bauchnabels.“
Victoria legte die Hand auf ihren Bauch, knapp über dem Saum ihres Bikinhöschens.
„Ungefähr da“ Sie sah Eddie an und der nickte schweigend.
„Dort spürte sie ein Zwicken, ein sanftes angenehmes Zwicken, das stärker wurde, immer wenn der Mann sich näher zu ihr beugte. Irgendwann nahm der Mann sogar ihre Hand und sie überlegte wieder, dachte an die Worte ihrer Freundin, die sagte, der Mann sei gefährlich. Aber sie fand, dass sich die alten Hände des Mannes gut anfühlten, warm und ledrig, aber weich. Also ließ sie ihn ihre Hand in die seine nehmen und sich streicheln und das Gefühl hier“
Wieder zeigte Victoria auf ihren von der sonne gebräunten Bauch, der ganz glatt war wie der eines Jungen und Eddie wusste, was sie meinte, denn er fühlte etwas ähnliches. Die Geschichte reizte ihn auf sonderbare Weise.
„Das Mädchen erinnerte sich daran, dass es in die Schule musste und es gab dem Mann zu verstehen, dass es jetzt Zeit war, zu gehen. Also geleitete der Mann Marie zu seinem Gartenzaun und sie verabschiedete sich und dachte, dass der Mann überhaupt nicht gefährlich sei.
Als sie am nächsten Tag wieder vorbeikam, ging sie wieder zu ihm und sie merkte, dass sie sich jeden Abend auf den Morgen freute. Auf das warme Gefühl, bei dem Mann zu sein mit den weißen Haaren und den zarten Händen, der sie so behandelte, wie eine richtige Frau.
Ihr gefiel es, eine Frau zu sein.
Einmal fragte sie der Mann, ob sie nach der Schule etwas unternehmen sollen.
Der Mann erzählte dem Mädchen von einer Stelle am Fluss ganz in der Nähe, wo man wunderbar in der Sonne liegen konnte. Eine Stelle wie hier.“
Eddie sah sich um und fragte:
„Und, was antwortete sie?“
„Sie sagte ja, sehr gerne, und den ganzen Vormittag über konnte sie an nichts anderes denken. Sie überlegte, ob sie ihrer Freundin davon erzählen sollte, aber sie tat es nicht und dann ging sie zu ihm.
Seite an Seite gingen sie in einen Wald und sobald der Wald sie von der Welt trennte, nahm der Mann zögerlich ihre Hand und er lächelte ihr zu, es war ein Lächeln, dass fragte: Ist das okay? Und Marie lächelte zurück und ihr Lächeln bedeutete: Ja, es ist okay. Sie gingen eine Weile, dann erreichten sie eine Böschung und dahinter war das Flussufer mit dem sandigen Strand und daneben ein sanft plätschernder Fluss.
Die beiden kletterten hinunter und der Mann breitete ein Tuch aus und sie setzten sich darauf. Es war heiß und der Mann sagte zu dem Mädchen, dass es sich ausziehen könnte, wenn es wollte. Und das Mädchen, das eigentlich noch ein Kind war, fühlte sich wirklich warm und darum wollte sie sich ihr Hemd ausziehen, aber dann dachte es plötzlich an die kleinen Brüste und schämte sich und sagte, sie wollte ihre Sachen lieber anbehalten.
Der Mann nickte verständnisvoll und blickte sie von oben bis unten an. Dann schloss er die Augen und genoss die Sonne und das Mädchen legte sich neben ihn, so, dass ihre Arme sich berührten.
Der Mann streichelte sie am Bauch und sie schlief fast ein, so gut fühlte es sich an und dann schlief sie wirklich kurz ein und träumte und der Mann öffnete den Reisverschluss ihrer Hose und schob sein Hand langsam unter ihre Hose und es kitzelte, aber es war ein ganz angenehmes Kitzeln und sie wand sich und der Mann streichelte sie und sie wusste, dass sie das nicht tun dürfte und in dem Moment wachte sie ganz auf und sie sah den Mann erschrocken an und auch der Mann erschrak und zog seine Hand zurück und das Mädchen stand auf und verschloss den Reisverschluss ihrer Hose und sie sagte, sie müsse jetzt gehen und der Mann wollte sie überreden, zu bleiben und plötzlich fühlte sie sich ganz seltsam und sie schämte sich und dann ging sie einfach weg und hörte, wie der Mann ihr nachrief, sie sollte niemandem davon erzählen.“
Victoria nahm einen Schluck von ihrem Bier und Eddie erwartete, dass sie weitererzählte, aber sie sah nur auf das glitzernde Wasser.
„Und?“
„Und was?“
„Das war die Geschichte? Hat sie jemandem davon erzählt? Haben sie sich wieder gesehen?“
„Ich weiß nicht.“
Eddie wusste nicht, was er sagen sollte.
„Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.“
Eddie hatte die ganze Situation, in der er sich eben noch befand vergessen. Die ganze, alte Junge-landet-bei-Mädchen-Leier, wegen der er gekommen war, all seine Absichten, all das hatte sich in Luft aufgelöst, während Victoria diese seltsame Geschichte erzählte. Endlich fand er seine Stimme wieder.
„Ich weiß wirklich nicht ... Kann man über so eine Geschichte sagen, dass sie eine schöne Geschichte ist?“
„Vielleicht. Ja, vielleicht ist es eine schöne Geschichte.“
Eddie grübelte. Warum sie ihm gerade diese Geschichte erzählt hatte, mochte ihm nicht einleuchten. Und er schämte sich darüber, dass sie ihn an manchen Stellen sogar erregt hatte, auf eine ganz eigenartige Weise. Es war die Rolle der Marie, die er beim Zuhören einnahm. Es schien ihm, als fühlte er, was das kleine Mädchen fühlte, das so unschuldig und unbefangen war und er stellte sich vor, wie sich diese erst erwachende Sexualität langsam bemerkbar machen musste.
Wie andere Menschen, selbst der um so viele Jahre ältere Mann, zur Projektionsfläche dieser aufkeimenden Lust wurden.
Wieder überkam ihn ein sonderbar erregendes Gefühl und er erinnerte sich an seine eigene, anfänglich so scheue und stille Sexualität.
Vielleicht hatte auch Victoria ihn erregt, dachte er dann, immerhin sah sie so gut aus und lag halbnackt neben ihm in der Sonne und ihre ein wenig raue Stimme hatte etwas Verruchtes.
Oh mein Gott! Vielleicht war sie das Mädchen und das war ihr passiert, hier an dieser Stelle! Fiel es ihm plötzlich ein.
„Mir ist egal, ob es eine schöne Geschichte ist. Mir gefällt sie.“ Sagte sie schließlich, während sie sich nach vor beugte, ganz nah an ihn heran.
In Eddies Brust hämmerte es und er fühlte sich, als wäre er das erste Mal mit einem Mädchen zusammen, obwohl er das schon oft gemacht hatte und dann drückte sie ihre vollen, jugendlichen Lippen auf die seinen und dann presste sie sich auf ihn und gemeinsam versanken sie im Sand und sie zog an der Schlaufe, die ihr hellrosa Bikinihöschen zusammenhielt und das Höschen fiel von ganz alleine von ihrem Körper. Ihr Hintern, der ganz weiß war, blitzte in der Sonne und Eddie zögerte, dann fasste er sie an und sie rieb ihren Unterleib gegen den seinen, gegen sein erregtes Glied, dass nur von einem dünnen Tuch bedeckt war und dann spürte er sie, nackt und feucht und er fühlte Erlösung, als er in sie Eindrang, er fühlte sie so nah und er musste an das Mädchen denken. Er kam viel zu schnell, aber es war egal, weil auch sie viel zu schnell kam und sie kamen gemeinsam, lösten sich auf und explodierten und ließen all die aufgestaute Energie in einem Moment ekstatischer Lust frei und dann fielen sie sich in die Arme, schweißgebadet und die Sonne schien immer noch auf sie, unbeeindruckt von dem, was da unten auf der Erde gerade passiert war.
Beide atmeten schwer und langsam und Eddie bemerkte, dass sie ihr Bikini-Oberteil immer noch anhatte. Er zog langsam an dem dicken Strick auf ihrem Rücken und das Oberteil löste sich, wie zuvor das Bikinhöschen. Eddie schälte es behutsam von ihrem Körper und zwei spitze, kleine Brüste ragten ihm entgegen. Er küsste die kleinen rosa Brustwarzen und dann liebte er sie noch einmal und diesmal kam er nicht zu schnell, diesmal liebten sie sich, bis die Sonne unterging und hinter den Bergen verschwand, bis die ersten Moskitos aus dem Unterholz hervorkrochen und die beiden aus ihrem Paradies vertrieben, von dem jetzt nichts mehr übrig war als aufgewühlter Sand und eine weitere Geschichte von einem jungen Mädchen an einem Flussufer.