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Das letzte Mal

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09.03.2002
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Das letzte Mal

Einmal tut man alles, was man tut zum letzten Mal. Die letzte Zigarette, das letzte Mal Autofahren, das letzte Mal sich betrinken, das letzte Mal küssen, das letzte Mal lieben, das letzte Mal essen, das letzte Mal atmen.
Doch wer sagt mir, wann das letzte Mal ist? Kann nicht diese Zigarette bereits meine letzte sein, kann nicht der letzte Kuss der letzte gewesen sein?
Jim Morrisson sang „...and I wanna have my kicks before I`m gone!”
So geht es auch mir! Auch ich möchte so viele Kicks in meinem Leben haben, wie nur möglich – in jeder Hinsicht.
Ich möchte exzessiv gelebt haben, möchte jedes Tröpfchen Leben, das ich hatte, genossen haben. Ich möchte die Sicherheit gelebt und das Risiko geliebt haben.
Und jedes Mal kann das letzte Mal gewesen sein.
Die glücklichen Momente sind zu sparsam gesät, um sie nicht besonders bewusst zu erleben. Und es ist nicht immer leicht, diese wenigen Momente für sich zu suchen oder zu schaffen. Oft hastet man gar an ihnen vorbei, ohne sie überhaupt zu bemerken.
Und jeder kann der Letzte sein.
„...and I wanna have my kicks before I`m gone!”
Also wer will es mir ankreiden, wenn ich einmal über die Stränge schlage? Wer will mir einen Strick daraus drehen, dass ich mein Leben genossen habe?
Ist man sich einmal des lauernden Todes im Genick bewusst, so gewinnt mal wohl endlich die „Leichtigkeit des Seins“.
Das Leben ist nur eine Flucht, eine Flucht vor dem Tod. Doch übersieht man nicht viel schönes auf der Flucht? Also warum sollte ich ängstlich flüchten?
Ich bin mir des Todes bewusst, doch habe ich keine Angst mehr vor ihm. Keine Angst mehr, etwas verpasst zu haben.
Das Leben besteht aus viel mehr, als aus Essen, Arbeit, Schlafen. Es gibt mehr, als nur Verpflichtungen.
Also trete ich aus dem kollektiven Flüchtlingsstrom, bleibe einfach einmal stehen und genieße den Augenblick!

 

Macht nicht der Tod, der tatsächlich jeden Moment bei jedem von uns eintreten kann, das Leben erst lebenswert? Denn wenn wir uns dessen nicht bewusst wären, dann würden wir uns auch nicht damit auseinandersetzen, würden nicht versuchen, jeden Moment so intensiv wie möglich auszukosten.
Geschafft hat es wohl derjenige, der dies in jeder einzelnen Sekunde schafft, immer im Hier und Jetzt zu bleiben und den Augenblick zu genießen. Nicht nur in "spektakulären" Momenten, sondern auch im stinknormalen Alltag, am Arbeitsplatz und vor dem Fernseher.

 

Nein, nicht der Tod macht das Leben lebenswert, sondern die nicht mehr existente Angst vor ihm. Sich den Tod immer wieder ins Gedächtnis rufen, sich immer wieder damit auseinander zu setzen, bedeutet nur, dass man mehr Gedanken, mehr Kraft und Energie an den Gedanken an den Tod verschwendet, als den Augenblick des Lebens zu geniessen!
Jeden Augenblick des Lebens auskosten sollte man aber nicht, weil man sich der Anwesenheit des Todes bewusst ist, sondern weil man des Momentes wegen den Augenblick geniessen will.

[Beitrag editiert von: schimi am 13.03.2002 um 12:28]

 

Hallo Schimi.

Zuerst mal: gefiel mir, was, und wie Du es geschrieben hast, auch wenn das ganze mehr ein Statement als eine "richtige" Geschichte ist.

Daß das Leben aber eine Flucht vor dem Tod ist, sehe ich nicht so.

Leben, und Tod bedingen einander, und nach meiner Auffassung dient jeder dieser Zustände einem bestimmten Ziel.

Lebenszeit ist etwas, was man Aktiv bestimmen kann, und in der Welt durch DASEIN/Präsenz und Handlung eine direkte Wirkung hat.

Die Zeit des Todes ist eine Zeit, in der, wenn die Wiedergeburtstheorien wahr sind, sich die Seele mit der Aufarbeitung des vorher gelebten in einer Geistig-Spirituellen Weise auseinandersetzt, und ein neuerliches Existieren, im Sinne eines Evolutionären Sinnes vorbereitet.

Es liegt jedoch bei uns, wie wir das sehen wollen, bzw. können.

Was wirklich ist, kann ja keiner mit Sicherheit sagen, aber DASS da was sein muß ist glaube ich genausowenig zu leugnen.

Die Auseinandersetzung mit dem Tod, wie Du sie beschreibst, führt jeden in ein bewussteres Leben, und das hast Du gut dargestellt.

Mich hat Dein Beitrag gefreut. :thumbsup:

Weiter so

Lord :)

 

Hallo Lord!
freut mich, dass mein Text zum Grübeln anregt - das soll Sinn und Zweck der Sache sein!
Nun, mit Sicherheit KANN jeder Einfluss auf sein eigenes Leben nehmen. Das will ich auch nicht bestreiten.
Will nur ein Zitat dagegen stellen:"Das Leben als solches hat eine Eigendynamik". Also hat man nicht immer die Chance das/sein Leben so zu lenken wie man will.
Zum anderen soll es auch eine versteckte Kritik an der Genuss-/Spassgesellschaft sein. Das Flüchten vor dem Tod, alles mitnehmen, alles miterleben.
Du siehst, ich steh da mit mir selbst im Konflikt, denn auch ich wil meine "kicks" im Leben.
Vielleicht führt es nur darauf hin, dass man sein Leben bewusster leben soll, die Momente als solche geniessen soll. Und das kann man nur wenn man sich über das Leben und den Tod gedanken macht, ergo wenn man sich des Todes bewusst wird!
Und OB oder WAS da nach dem Tode auf uns wartet ist eine eigene Diskussion wert.
kennst Du die These "Der Mensch hat sich seinen Gott selbst erschaffen, um ein nachahmenswertes Bild eines guten Menschen zu haben. Alle guten und erstrebenswerten Eigenschaften sind in einer Person - Gott genannt personifiziert..."?

[Beitrag editiert von: schimi am 25.03.2002 um 01:51]

 

wäre es nicht furchtbar, wenn man bei allem, was man eben grad tut, daren denken muß, dass es das letzte aml sein könnte? ich denke, wenn man diesen - entschuldigung - irren gedanken hat kann man das leben doch nicht genießen? ich habe für mich persönlich beschlossen, zu genießen, solange es eben geht, und mir keien gedanken über den tod zumachen; dafür finde ich mich mit fast 20 jahren einfach zu jung, obwohl ich morgen genauso vom auto überfahren werden kann, wie meine 80 jährige oma, die ihr leben aber schon ausgekostet hat. und selbst, wenn es doch passieren sollte, ich denke ich kann sagen, ich habe dennoch etwas gelebt, hatte spaß und hab meine - vielleicht noch wenigen - erfahrungen gemacht.
aber wie es schon im club der toten dichter heißt "carpe diem": nütze den tag, und ich denke, dass da aucg irgendwie mit grinsteckt, dass man eben jeden einzelne, nicht nur tag,sondern augenblick GENIESSEN soll..... ich denke damit fähr man besser, als sich gedanken über das ende oder letzte mal zu machen, das kommt schon noch, keine bange!
also, wie du siehst, teile ich deine - meiner meinung nach recht gesunde - einstellung!
weiter so, und wie gesagt "genieße weiter, so wie dus anscheinend tust!!!!
lg grinsekatze

 

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