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Das Leck im Boot

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01.05.2021
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Das Leck im Boot

Die See ist ruhig und die Sonne strahlt am wolkenlosen Himmel.

Ein Junge, gerade einmal 16 Jahre alt, befindet sich mit vier weiteren Personen auf einem Holzboot.

„Wohin fahren wir?“, fragt der Junge einen Mann.

Während der Mann rudert sagt er: „Zu der Insel. Zu der Insel auf der es alles gibt, was wir brauchen und begehren. Auf dieser Insel werden wir in Zufriedenheit und Glück leben.“

„Und wann kommen wir an? Wir sind schon so lange unterwegs, ich kann mich nicht daran erinnern, wann wir wir losgefahren sind.“

„Anstatt zu meckern, könntest du mit rudern. Von nichts kommt schließlich nichts.“

Als der Junge ein zweites Paar Paddel sucht, entdeckt er ein Leck im Boden. Es ist nur durch genaueres Hinsehen zu erkennen und doch groß genug, dass Wasser durchsickert. Der Junge gerät in Angst.

„Da ist ein Leck im Boden“, der Junge zeigt auf die Stelle.

„Ach, das war schon immer da.“

„Das Leck war schon immer da? Wieso kümmert sich keiner darum? Warum fährt man ohne Leck überhaupt los?“

„Jetzt lenke mich nicht vom Rudern ab. Bis dieses Leck zur Gefahr wird, sind wir schon angekommen!“ , schreit der Mann.

Völlig erschreckt, wendet sich der Junge vom Mann ab und spricht eine junge Frau an, welche völlig vertieft ein Kreuzworträtsel löst.

„Entschuldigung?“

Keine Reaktion.

„Entschuldigung?“

„Ja, was gibt’s?“ , die Frau schenkt ihm keinen Blickkontakt.

„Siehst du dieses Leck? Es bereitet mir Sorgen. Wenn wir nichts tun, werden wir untergehen.“

Die Frau schielt nach rechts rüber. „Ich sehe da nichts.“

Der Junge ist von ihrer Ignoranz überrascht und wendet sich zu einem älteren Herrn und sagt ihm: „Da ist ein Leck im Boot. Wenn wir nichts tun, gehen wir unter.“

Der älterer Herr antwortet: „Hab keine Angst mein Kind. Das ist nicht das Ende. Unter dem Wasser werden wir erwartet. Die Insel, die alle vergeblich suchen ist nämlich dort.“

„Ich verstehe nicht.“

„Nicht verstehen, glauben mein Kind. Alles was zählt ist, dass wir geliebt und angenommen sind. Der Glaube lässt dich dieses Leck ertragen. Wir werden erlöst werden.“

Der Junge ist verwirrt und seufzt. Er versteht die Welt nicht mehr. „Wir haben ein Leck und niemand tut was dagegen“, murmelt er verzweifelt vor sich hin.

„Ich weiß, es ist nicht leicht für dich.“

Der Junge dreht sich um und sieht einen Mann mit Schiebermütze, aufgeknöpftem Hemd und Zahnstocher im Mund. Der Kopf des Mannes ist entspannt an seine verschränkten Arme nach hinten angelehnt. Die Mütze verdeckt einen Großteil seiner Augen. Dieser Mann ist ihm vorher nicht aufgefallen.

„Bitte hilf mir. Niemand kümmert sich um das Leck! Wir werden untergehen!“

Der Mann mit der Schiebermütze rührt sich nicht.

„Hast du denn keine Angst?!“

Der Mann ändert seine Sitzposition und schiebt die Mütze hoch.

„Na klar habe ich das. Aber gegen das Leck können wir nichts tun. Uns fehlen die Mittel dazu. Nutze die Zeit, bevor das Leck fatal wird.“

„Und wie nutze ich meine Zeit?“

„Das musst du entscheiden. Die meisten suchen die Insel, andere wiederum geben die Suche auf und vegetieren auf dem Boot.“

„Du glaubst wir werden sie nicht erreichen?“

Nach einem Zögern, antwortet der Mann: „Ja, und trotzdem sehne ich mich nach ihr“.

„Haben wir denn keine Karte?“

„Nein. Keine Karte, kein Kompass. Wir wissen nicht wo die Insel liegt. Es gibt nicht einmal jemanden, der von seiner Erfahrung auf der Insel berichtet hat. Die Insel ist wie ein Mythos, den alle weitererzählen. Ich für meinen Teil zweifel an ihrer Existenz.“ Die glücklich klingende Stimmlage des Mannes überdeckt seinen Frust.

Der Junge ist schockiert: „Warum springen wir dann nicht von Bord? Wozu auf das Ende warten? Wozu auf diesem Boot vegetieren? Das hat doch alles keinen Sinn!“

„Erstens hält dich dein Überlebenstrieb davon ab. Zweitens kann ich mit der Annahme, dass es keine Insel gibt falsch liegen. Hoffentlich liege ich falsch.“

„Danke für die tolle Aufmunterung.“, sagt der Junge ironisch.

Der Mann muss schmunzeln.

„Hast du eine alternative Ansicht? Willst du dir lieber einreden es gäbe eine Insel, einen Rettungsring oder das Leck repariere sich von selbst? Obwohl nichts dafür zu sprechen scheint?“ , sein ironisch wütender Ton erlischt. „Auch wenn sie unschön ist, halte ich sie für überzeugend. Du doch auch.“

„Wie kannst du nur die Zeit auf dem Boot ertragen?“

„Indem ich nicht dagegen ankämpfe, indem ich es hinnehme. Ich ruder gar nicht erst, sondern lasse mich vom Strom treiben. Ich achte auf meine Gefühle und denke nicht zu viel über das Leck nach. Doch manchmal lassen sich die Sorgen und Ängste nicht vermeiden.. Manchmal verzweifel auch ich. Nachts schnappe ich mir gelegentlich die Paddel und fange an zu rudern, ohne zu wissen wohin. Ich ruder und ruder, bis meine Arme brennen. Meine Seele schreit auf und ich überlege von Bord zu springen. Dennoch tue ich es nicht. Am nächsten Tag folgt ein unangenehmer Muskelkater. Letztendlich glaube ich, dass niemand diese Bürde auf dem Boot heroisch tragen kann. Aber was weiß ich schon? Ob es eine Insel gibt oder nicht, vielleicht können wir unabhängig davon eine schöne Zeit auf dem Boot haben.“

Das Gesicht des Jungen zeigt eine Mischung aus Trauer, Enttäuschung und Frust.

„Jetzt schmolle doch nicht so. Nimm das Ganze mit Humor. Genieße mit mir die Sonne und das Meer. Was haben wir denn besseres zu tun?“

Der Junge gesellt sich zum Mann und sie haben einen schönen Tag.

 

Hallo Ikenna,
Willkommen auf wortkrieger.de

Als der Junge ein zweites Paar Paddel sucht

Hier dachte ich zuerst, das es große Ruder waren, die man im paar verwendet. Paddel sind eher was für kleine Kanus.

Die Insel ist wie ein Mythos, den alle weitererzählen.
es ist nicht wie ein Mythos, es ist ganz klar ein Mythos, da es keine Beweise dafür gibt.

Der Junge gesellt sich zum Mann und sie haben einen schönen Tag.

finde ich als Ende etwas abruppt.

Den Einstieg finde ich interessant, aber einmal wird das Boot selbst wenig beschrieben, wie groß ist es? welche Farbe hat es und mir fallen auch ein paar praktische Probleme ein - ich weiß, es ist eine Allegorie - aber trotzdem müssen sie untertags ja was essen und trinken, insbesonders wenn du so ins Detail gehst - Daher hätte ich mir eine Beschreibung gewünscht. Für meinen Teil fände ich ein größeres Segelschiff besser, da muss man auch nicht dauernd rudern sondern nur steuern.

Mein Verbesserungsvorschlag wäre, wenn du dich mehr auf das Gespräch mit den Personen konzentrierst und eventuell das Problem mit dem Rudern anders löst - als alter Segler kann ich dir auch sagen, dass man mit einem Boot und Rudern verdammt langsam ist und da denke ich, da werden alle wohl verzweifeln und da lässt man sich tatsächlich besser auf die Insel treiben.

LG
Bernhard

 

Hallo Ikenna,
Willkommen auf wortkrieger.de

Als der Junge ein zweites Paar Paddel sucht

Hier dachte ich zuerst, das es große Ruder waren, die man im paar verwendet. Paddel sind eher was für kleine Kanus.

Die Insel ist wie ein Mythos, den alle weitererzählen.
es ist nicht wie ein Mythos, es ist ganz klar ein Mythos, da es keine Beweise dafür gibt.

Der Junge gesellt sich zum Mann und sie haben einen schönen Tag.

finde ich als Ende etwas abruppt.

Den Einstieg finde ich interessant, aber einmal wird das Boot selbst wenig beschrieben, wie groß ist es? welche Farbe hat es und mir fallen auch ein paar praktische Probleme ein - ich weiß, es ist eine Allegorie - aber trotzdem müssen sie untertags ja was essen und trinken, insbesonders wenn du so ins Detail gehst - Daher hätte ich mir eine Beschreibung gewünscht. Für meinen Teil fände ich ein größeres Segelschiff besser, da muss man auch nicht dauernd rudern sondern nur steuern.

Mein Verbesserungsvorschlag wäre, wenn du dich mehr auf das Gespräch mit den Personen konzentrierst und eventuell das Problem mit dem Rudern anders löst - als alter Segler kann ich dir auch sagen, dass man mit einem Boot und Rudern verdammt langsam ist und da denke ich, da werden alle wohl verzweifeln und da lässt man sich tatsächlich besser auf die Insel treiben.

LG
Bernhard

Hallo Bernhard,
vielen Dank für deine Kritik!

Da ich vom Segeln und Schiffen nicht viel Ahnung habe, ist deine Rückmeldung zum Paddel umso wertvoller.
Ich kann verstehen, dass das Ende abruppt wirkt. Auch eine genauere Beschreibung des Boots hört sich gut an. Ich werde meinen Text überarbeiten und schauen, inwiefern ich deine Verbesserungsvorschläge umsetze.

VG
Ikenna

 

Hi @Ikenna,

ich mag deinen Text sehr! Wenn ich einen Text lese und dann irgendwann merke, dass der Text mir wirklich etwas erzählen will, hat er mich schon. Die Idee ist super, gefällt mir wirklich. Fünf Leute auf einem Boot mit einem Leck und wie genau jede Person damit umgeht. Wirklich toll. Man kann das bestimmt auf verschiedenste Weisen interpretieren, erst dachte ich es wäre eine Allegorie auf die Klimakatastrophe, aber ich glaube, dass die Bedeutung viel allgemeiner gedacht ist? Da würde mich interessieren, was genau du wirklich mitteilen willst.
Aber ich muss auch sagen, dass eine etwas nähere Beschreibung des Bootes nicht schlecht gewesen wäre, einfach nur, damit man ein gutes Bild im Kopf hat. Wie genau die Essenslage aussieht kann ich verstehen, dass manche Leser das vielleicht interessiert, ich brauche das hier nicht. Finde ich wirklich gut, dass Du nicht zu viel erzählst, aber genug, damit man versteht was passiert, ohne, dass es langweilig ist.

Warum fährt man ohne Leck überhaupt los?“
Diese Frage hatte ich nicht verstanden beim Lesen

„Jetzt lenke mich nicht vom Rudern ab. Bis dieses Leck zur Gefahr wird, sind wir schon angekommen!“ , schreit der Mann.
“schreit“ ist für mich hier das falsche Wort, weil es irgendwie nicht dazu passt, was er gesagt hat und wenn die Umgebung nicht laut ist, wirkt “schreien“ zu krass.

Das Gesicht des Jungen zeigt eine Mischung aus Trauer, Enttäuschung und Frust. „Jetzt schmolle doch nicht so. Nimm das Ganze mit Humor. Genieße mit mir die Sonne und das Meer. Was haben wir denn besseres zu tun?“ Der Junge gesellt sich zum Mann und sie haben einen schönen Tag.
Hier finde auch ich, dass es bisschen zu schnell geht. Erst ist er traurig, enttäuscht und frustriert und dann macht er sich plötzlich einen schönen Tag? Ein Satz würde schon reichen um das zu klären.

Tolle Geschichte! Da freue ich mich auf mehr von Dir!

Viele Grüße!
Max

 

Hi @Ikenna,

ich mag deinen Text sehr! Wenn ich einen Text lese und dann irgendwann merke, dass der Text mir wirklich etwas erzählen will, hat er mich schon. Die Idee ist super, gefällt mir wirklich. Fünf Leute auf einem Boot mit einem Leck und wie genau jede Person damit umgeht. Wirklich toll. Man kann das bestimmt auf verschiedenste Weisen interpretieren, erst dachte ich es wäre eine Allegorie auf die Klimakatastrophe, aber ich glaube, dass die Bedeutung viel allgemeiner gedacht ist? Da würde mich interessieren, was genau du wirklich mitteilen willst.
Aber ich muss auch sagen, dass eine etwas nähere Beschreibung des Bootes nicht schlecht gewesen wäre, einfach nur, damit man ein gutes Bild im Kopf hat. Wie genau die Essenslage aussieht kann ich verstehen, dass manche Leser das vielleicht interessiert, ich brauche das hier nicht. Finde ich wirklich gut, dass Du nicht zu viel erzählst, aber genug, damit man versteht was passiert, ohne, dass es langweilig ist.

Warum fährt man ohne Leck überhaupt los?“
Diese Frage hatte ich nicht verstanden beim Lesen

„Jetzt lenke mich nicht vom Rudern ab. Bis dieses Leck zur Gefahr wird, sind wir schon angekommen!“ , schreit der Mann.
“schreit“ ist für mich hier das falsche Wort, weil es irgendwie nicht dazu passt, was er gesagt hat und wenn die Umgebung nicht laut ist, wirkt “schreien“ zu krass.

Das Gesicht des Jungen zeigt eine Mischung aus Trauer, Enttäuschung und Frust. „Jetzt schmolle doch nicht so. Nimm das Ganze mit Humor. Genieße mit mir die Sonne und das Meer. Was haben wir denn besseres zu tun?“ Der Junge gesellt sich zum Mann und sie haben einen schönen Tag.
Hier finde auch ich, dass es bisschen zu schnell geht. Erst ist er traurig, enttäuscht und frustriert und dann macht er sich plötzlich einen schönen Tag? Ein Satz würde schon reichen um das zu klären.

Tolle Geschichte! Da freue ich mich auf mehr von Dir!

Viele Grüße!
Max

Hallo Max,

vielen Dank für deine Rückmeldung. Es freut mich, dass du den Text magst. Die Bedeutung des Textes ist allgemein auf das Leben bezogen. Ich denke wir Menschen finden uns im Leben wieder ohne zu wissen, was das Ganze überhaupt soll. Gibt es ein höheres Ziel worauf man hinarbeiten sollte? Kann man sich einen zufriedenstellenden Sinn geben? Wie habe ich mich im Leben überhaupt zu verhalten? Wie nutze ich meine Zeit? Was ist wichtig im Leben? Wie gehe ich mit dem Leid, Tod, der Unsicherheit und den unbeantworteten Fragen um? All diese Fragen haben den Text geprägt. Im Text wird unterschiedlich mit dem Leben umgegangen, ohne zu beurteilen, welche Art die beste oder richtige ist. Dennoch wird der letzte Ansatz hervorgehoben, da er zugegebenermaßen meiner momentanen Ansicht nahe kommt. Wie genau die einzelnen Bilder und Symbole zu deuten sind und was die genaue Botschaft ist, kann der Leser für sich entscheiden. Ich wollte mit dem Text lediglich einen durchaus unangenehmen Zustand beschreiben, in dem sich viele womöglich wiederfinden.

Warum fährt man ohne Leck überhaupt los?“: Diese Frage hat keine tiefere Bedeutung. Ich kann aber verstehen, dass sie verwirrend ist. Wahrscheinlich werde ich das streichen.

„Jetzt lenke mich nicht vom Rudern ab. Bis dieses Leck zur Gefahr wird, sind wir schon angekommen!“ , schreit der Mann. : Dass das Schreien unpassend ist, kann ich auch verstehen und werde ich wahrscheinlich ebenfalls ändern.

Das abrupte Ende schaue ich mir auch nochmal an.

VG Ikenna

 

Hallo @Ikenna,
Ich glaube, der Satz muss heißen: "Warum fährt man mit einem Leck überhaupt los?" War das nicht Deine Absicht? So würde der Satz jedenfalls Sinn machen. Wenn man bei der Abfahrt schon gewußt hat, dass das Boot ein Leck hat, denn es war ja schon immer da, weshalb hat man dann dieses Boot genommen?

Ich finde Deine kleine Geschichte auch ganz interessant. Mir fehlt aber noch eine Person, die tatsächlich versucht, das Leck abzudichten, sei es auch mit ungeeigneten Mitteln, etwa mit Kleidung oder etwas Ähnlichem. Auch im Leben gibt es schließlich die, die etwas tun. Nicht alle akzeptieren erkannte Gefahren oder auch, dass wir Menschen auf die verschiedenste Weisen am Ast sägen, auf dem wir sitzen. Auch könnte jemand mal das hereingelaufene Wasser ausschöpfen. Mir sind Deine Passagiere zu inaktiv, wenn sie ein komplettes Abbild der Menschheit sein sollen. Sicher, die meisten Menschen handeln so wie der Typ mit der Schiebermütze: ´Ich kann eh nichts bewirken, mache ich mir doch einen schönen Tag.` Aber dass der Junge als Vertreter der Jugend so schnell aufgibt, nach einer Lösung für ihr Problem zu suchen, enttäuscht mich. Er stellt zwar ein paar Fragen, aber lässt sich dann sofort hängen als einer ihm erklärt, sie könnten es sowieso nicht ändern. Mehr als planlosen Aktionismus nachts in verzweifelten Stunden hat der Schiebermützenträger nicht zu bieten. Hm. Wenn ich das auf unsere Welt beziehe - dann sieht Deine Geschichte noch düsterer aus als die Realität sowieso schon. Mir fehlen in Deiner Geschichte die Klugen, die Aktiven, die gleichzeitig beseelt sind von Visionen und Glauben sind und aus diesen ihre Energie zum Leben beziehen.
Kannst Du damit was anfangen?
Herzliche Grüße,
Palawan

 

Hallo @Ikenna,
Ich glaube, der Satz muss heißen: "Warum fährt man mit einem Leck überhaupt los?" War das nicht Deine Absicht? So würde der Satz jedenfalls Sinn machen. Wenn man bei der Abfahrt schon gewußt hat, dass das Boot ein Leck hat, denn es war ja schon immer da, weshalb hat man dann dieses Boot genommen?

Ich finde Deine kleine Geschichte auch ganz interessant. Mir fehlt aber noch eine Person, die tatsächlich versucht, das Leck abzudichten, sei es auch mit ungeeigneten Mitteln, etwa mit Kleidung oder etwas Ähnlichem. Auch im Leben gibt es schließlich die, die etwas tun. Nicht alle akzeptieren erkannte Gefahren oder auch, dass wir Menschen auf die verschiedenste Weisen am Ast sägen, auf dem wir sitzen. Auch könnte jemand mal das hereingelaufene Wasser ausschöpfen. Mir sind Deine Passagiere zu inaktiv, wenn sie ein komplettes Abbild der Menschheit sein sollen. Sicher, die meisten Menschen handeln so wie der Typ mit der Schiebermütze: ´Ich kann eh nichts bewirken, mache ich mir doch einen schönen Tag.` Aber dass der Junge als Vertreter der Jugend so schnell aufgibt, nach einer Lösung für ihr Problem zu suchen, enttäuscht mich. Er stellt zwar ein paar Fragen, aber lässt sich dann sofort hängen als einer ihm erklärt, sie könnten es sowieso nicht ändern. Mehr als planlosen Aktionismus nachts in verzweifelten Stunden hat der Schiebermützenträger nicht zu bieten. Hm. Wenn ich das auf unsere Welt beziehe - dann sieht Deine Geschichte noch düsterer aus als die Realität sowieso schon. Mir fehlen in Deiner Geschichte die Klugen, die Aktiven, die gleichzeitig beseelt sind von Visionen und Glauben sind und aus diesen ihre Energie zum Leben beziehen.
Kannst Du damit was anfangen?
Herzliche Grüße,
Palawan

Hallo @Palawan ,
"Warum fährt man mit einem Leck überhaupt los?" hört sich sinvoll an. Das ohne an der Stelle ist mir gar nicht aufgefallen.
Der Vorschlag eine aktivere Person mit einzubringen, welche zum Beispiel Wasser ausschöpft gefällt mir. Ich habe mit dem rudernden Mann versucht eine aktive Person darzustellen. Aber eine Person mit Visionen, die Wasser ausschöpft passt natürlich sehr gut zu dem Boot Setting und repräsentiert mehr Menschen.
Ich danke Dir für Dein Feedback.

Viele Grüße,
Ikenna

 

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